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Ersatz für die ACH 1
#1
Hallo zusammen.

Zur Zeit repariere ich den BLAUPUNKT 4W77.

Außer der üblichen Erneuerung der schlechten Kondensatoren, schwächelt die ACH1....
Das ist daran zu erkennen, dass der Oszillator im KW-Bereich, bei eingedrehtem Drehko, aussetzt! Schlechtes L/C Verhältnis.

Leider habe ich keine gute ACH1 zur Hand, aber, wenn ich mich in die Nachkriegszeit versetze, dann würde ich mir mit folgender Ersatzlösung helfen:

Die Wahl fiehl auf die ECH3, weil diese den Gitteranschluss der Hexode ebenfalls obendrauf hat. Die unterschiedliche Heizspannung von 6,3V wird durch eine DELON-Schaltung aus den 4V gewonnen. Damit die Spannung nicht zu hoch wird, wurden die beiden Elkos mit 1000µF bemessen. Diese lassen sich auch besser im Adapter unterbringen...

.jpg   ach1-Ersatz.jpg (Größe: 132,1 KB / Downloads: 369)

.png   ach1-Ersatz-schltg.png (Größe: 16,67 KB / Downloads: 369)
Natürlich wurde das alles erprobt, wobei sich ein Problem ergab:
Jedesmal wenn ich vom Sender wegdrehe, kommt ein unregelmäßiges Rauschen aus dem Lautsprecher. Es hat etwas gedauert, bis ich die Ursache finden konnte: Es war Selbsterregung im Hexodenteil der ECH3 ! Mit dem Spektum-Analyzer konnte man um 109 MHz (!) die wilden Schwingungen gut sehen. Sobald die Regelspannung der Hexode in den weniger steilen Bereich fährt, war die Störung weg. Für Abhilfe sorgt nun der 180 Ohm Widerstand in der Anodenleitung...

So, elektrisch ist nun alles bestens. Jedoch vom äußeren Erscheinungsbild ist da noch „room for improvement“! Aber ob mir das so gut gelingt, wie uns Rolf das vorgemacht hat, wage ich zu bezweifeln.....

Gruß, Wolfgang
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#2
Und wenn Du nun eine ECH81 in der ACH versteckst ? oder geht das schaltungstechnisch nicht ?

Viele Grüße
Bernd
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#3
Hallo,

warum so viel Zeit +Aufwand + Material??

Einfach ein Suchanzeige einstellen.

ACH1 habe ich neu und mit Kennlinien ausgemessen.

VG Dieter
Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann mann noch schönes bauen. J.-W.-Goethe
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#4
Zunächst muss ich zugeben,
meine Geschichte mit "in die "Nachkriegszeit versetzt", ist großer Blödsinn !!

Warum?
In jener Zeit gab es keine Elkos und Halbleiterdioden mit den Abmessungen und Daten. Reste aus ehemaligen Wehrmachtsbeständen wohl....

Ich denke, die gezeigten Elkos gibt es vielleicht erst seit 10 Jahren. Es ist also eine moderne Lösung, die funktioniert und -ganz wichtig- keine Änderungen am Gerät selbst!!

Gr. Wolfgang
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#5
@ Bernd....... wenn Du nun eine ECH81 in der ACH versteckst ? oder geht das schaltungstechnisch nicht ?

Müsste man probieren …..



@ Dieter…...warum so viel Zeit +Aufwand + Material??

Ich liebe solche „Herausforderungen“ …...
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#6
Hallo Wolfgang,

in der Nachkriegszeit gab es natürlich keine solchen Elkos und Halbleiterdioden mit diesen Abmessungen.

Aber ein paar Meter Trafo- Lackdraht, der für 0,2 A ausreichend war, könnte schon jemand gehabt haben. Mit diesen hätte man auf den Netztrafo noch 2,3 V aufgewickelt und schon hätte man die 6,3 V für die ECH3 gehabt.

Dass sowieso durchaus üblich war, kann man auch in den Philips „Empfehlungen zum Austausch von Empfängerröhren“ entnehmen.

Dort steht:
Zu ersetzende Röhre: ACH1
Austauschröhre: ECH3
Am Gerät ändern oder austauschen: 6,3 V für Heizung, Fassung, Schirmgitterspannung, Spannung Anode Triode. Abgleich Oszillator

Grüße,
Jacob
Smiley53
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#7
Hallo.
Ich finde diese "Hochwertbasteleien" sehr interessant, ob nun im vorliegenden Fall mittels Dioden/Elkos oder mittels Aufwickelns von Heizwindungen, da sie die Möglichkeit eröffnen, nicht gebrauchte Röhrenbestände sinnvoll anderweitig in unserem Hobby einsetzen.

Ich besitze Vorkriegsgeräte, in denen ich ganz bewußt ein Nachkriegsröhrenersatzprodukt, wie es in zeitgenössischen Anleitungen behandelt wurde, eingesetzt habe, obgleich sich auch eine Originalröhre gefunden hätte.

Danke für solche Beiträge.
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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#8
Danke Klaus, für das positive Echo!

Nun müssen wir einen Unterschied machen:
Die Radioreparaturwerkstätten früher wollten dem Kunden helfen, auch wenn keine originale Ersatzröhre zu beschaffen war.

Als Hilfestellung hat Ivan schon das Heftchen "Röhren-Ersatz" DRB Band 96 angeführt. Jacob weist ebenfalls auf eine Dokumentation von Philips hin: „Empfehlungen zum Austausch von Empfängerröhren“.

Man scheute nicht den extra Aufwand wie:
Am Gerät ändern oder austauschen: 6,3 V für Heizung, Fassung, Schirmgitterspannung, Spannung Anode Triode. Oder sogar zusätzliche Windungen auf den NT aufzubringen!

Alles kein Problem, Hauptsache, Musike kommt wieder aus der Kiste! Oftmals kommen uns solche Radios in die Hände und wir als Hobbyisten versuchen, das alles wieder rückgängig zu machen.

In diesem Beitrag war die Zielsetzung eine andere. Überhaupt keine Änderungen am Radio selbst zu machen, denn eine gute ACH1 wird sich irgendwann doch noch finden und dann einfach die Röhre austauschen....

Übrigens: Es bestand also Bedarf, deswegen wurden die wichtigsten Typen später nachproduziert. Hier ein Beispiel (ist leider defekt):

.jpg   ach1-RFT.jpg (Größe: 92,45 KB / Downloads: 103)

Gruß, Wolfgang
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#9
Hallo Wolfgang,

eine “Ersatz-Röhre“ für die ACH1 zu kreieren, lohnt sich meines Erachtens nicht,
da sie z. Zt., selbst in der “Bucht“,
für nur ein paar Euro angeboten werden.

Viele Grüße,
Rolf
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#10
(05.02.2023, 15:26)HoWo41 schrieb: ...
In diesem Beitrag war die Zielsetzung eine andere. Überhaupt keine Änderungen am Radio selbst zu machen, denn eine gute ACH1 wird sich irgendwann doch noch finden und dann einfach die Röhre austauschen....

Hallo Wolfgang.

Die unterschiedlichen Motivationsansätze, ein Radio aus der Not heraus nur wieder "spielfähig" zu machen, oder aber ohne Änderungen am Gerät Ersatz zu schaffen, sind mir durchaus bewußt und Dein Ansatz vertraut.
Die Röhren, die gemäß meiner obigen Ausführungen in meinen Radios als "gewollter zeittypischer Ersatz" arbeiten, sind nach der plug-and-play-Methode erschaffen, d.h. sie sind ohne Änderungen am Radio steckbar, d.h. anstelle des Originals einrüstbar, wenngleich ggf. ein geringer Verlust an Lautstärke hingenommen werden muss (z.B. RL2P3 statt RES164).
Ich käme nie auf die Idee, ohne Not in einem Uraltradio auf einen 4V-Trafo zusätzliche Heizwickungen aufzubringen, damit ein Ersatz mittels RV12P2000 arbeiten könnte. Hier befinde ich mich im Einklang mit den Ausführungen, wie sie etwa in der Zeitschrift Funk-Technik Nr. 1 des Jahres 1945 zu finden sind, nämlich Ersatz tunlichst so zu gestalten, daß das Originalteil bei Besserung der Beschaffungslage wieder ohne aufwendige Änderungen am Radio Verwendung finden kann.

A propos 'RV12P2000' und 'Ersatz der ACH1'. Hier ein nettes zeitgenössisches Fundstück aus der Zeitschrift Funkschau bzgl. der Methode Hauptsache-das-Radio-spielt-wieder:


.png   Funkschau 1946 Heft 05 Franzis-Verlag Free Download Borrow and Streaming Internet Archive.png (Größe: 184,07 KB / Downloads: 79)
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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