16.11.2014, 00:28
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 16.11.2014, 00:35 von radioljub01.)
Liebe Kollegen
ich konnte doch nicht widerstehen und habe neulich in der Bucht den umgebauten DKE 38, den der Uli scherzhaft als DBE (Deutscher Bastel Empfänger) titulierte, gekauft. Die Neugier hat über die Vernunft gesiegt. Und ich habe den Kauf nicht bereut, da hier jemand gearbeitet hat, der wusste was er tat.
Hersteller: ursprünglich Stassfurter Rundfunk
Typ: Rundfunkempfänger
Modell: DKE 38 umgebaut
Umbaujahr: Ende vierziger anfang fünfziger Jahre. Letzter Umbau wahrscheinlich Anfang sechziger Jahre (HYDRA vergossene Kunstfolienkondensatoren 0,33µF 500V - die gab's wohl erst dann?)
Fabrik Nr. 46678
Röhrenbestückung: RV12P2000, RV12P2000, RE304
Gleichrichter: 220 V / 30 mA
Stromversorgung: Wechselstrom: 220 V
Wellenbereiche: MW
Bedienelemente:
links: Schwenkkoppler für Antennenkopplung - original DKE38,
rechts: Rückkopplung:original DKE38
Gehäuse: Bakelit Original DKE38
Anschlussmöglichkeiten Rückseite: Antenne A1, A2, A3, E original DKE38
Lautsprecher: 1 elektrodynamischer Lautsprecher in extrem kompakter Bauform
Bei dem in das DKE Gehäuse eingebauten Gerät handelt es sich um einen Geradeausempfänger vom Typ "0V2": Keine HF-Vorstufe -> Audion bestückt mit RV12P2000 -> NF-Vorverstärker bestückt mit RV12P2000 -> NF-Endverstärker bestückt mit RE304.
Hier Bilder des Gerätes ... nicht mehr so sehr schön - mit einem Ausbrecher in der Seitenwand. Da muss dann wohl das gefärbte Reparaturgiessharz ran.
Interessant finde ich die Tatsache, dass auf der Rückwand kein Hersteller angegeben ist. War das mal irgendwann so üblich?
Nun zu den Innereien:
Auf den Plätzen der ursprünglichen VCL11 und VY2 sitzen jetzt die zwei RV12P2000, hinter der linken sitzt die Nf-Endverstärkerröhre RE304. Die Gitteranschlüsse der RV12P2000 wurden mit Abschirmhauben versehen.
Links oben der Heiztrafo, der die 12V für die beiden RV12P2000 und die 4V mit Mittelanzapfung für die RE304 zur Verfügung stellt. Irgendwie sieht dieser Trafo aus, wie ein NF-Übertrager aus den zwanziger Jahren. Der gezapfte 4V Wickel wurde jedenfalls nachträglich aufgebracht.
In der Mitte oben die Siebdrossel, einfach unter das "Dach" geschraubt. Hier noch ein Bild von Heiztrafo und Siebdrossel:
Das Gerät hat übrigens keinen Netztransformator. Wird daher von mir nur über Trenntrafo betrieben.
Auf der rechten Seite der Selengleichrichter und der Nf-Ausgangstrafo. Selengleichrichter und Lautsprecher tragen mir unbekannte Logos. Vor der 1. Inbetriebnahme habe ich übrigens in Reihe zum Selengleichrichter eine Gleichrichterdiode 1N4007 geschaltet. So verhindert man von vornherein, dass erhöhte Sperrströme bei defekten Selengleichrichtern Unheil anrichten.
Nun noch ein paar interessante Detailfotos. Zunächst die Chassisunterseite und die Audionstufe mit der neuen Eingangsschwingkreisspule und dem Original Schwenkkoppler. Der Gitteranschluss der RV12P2000 Audionröhre wurde besonders sorgfältig mit einem abgesägten Elkobecher abgeschirmt. Der Becher trägt den Aufdruck LAFAB, ein fränzösischer Hersteller.
Die Frontansicht des ausgebauten Chassis:
Der Drehko sieht nach VE301dyn aus? Habe ich nicht überprüft, weil ich zu faul war, meinen VE301dyn aufzuschrauben.
Zum Schluss noch das originale Typenschild und der im Gerät vorgefundene Röhrensatz. Alle Röhren haben sehr gute Emission (überprüft auf NEUBERGER RPM 370/1). Glück gehabt!
Das Schaltschema habe ich bisher nur zu etwa 90% aufgenommen. In den kommenden 2 Wochen werde ich nicht dazu kommen, aber danach werde ich es hier einstellen. Bei einem kurzen Vergleich mit Wolframs <<Audion für "Wellenjäger" unterwegs>> habe ich bisher auf die "Schnelle" folgende Unterschiede festgestellt:
(i) Das vorliegende Gerät hat nur einen Wellenbereich: MW
(ii) Kein Differenzialdrehko in der Rückkopplung - daher weniger feinfühlig
(iii) Die Schirmgitterspannung der 1. RV12P2000 wird über einen Spannungsteiler festgehalten.
(iv) Das Gerät hat keinen Lautstärkeregler. Wie beim DKE38 werden Lautstärke und Trennschärfe mit dem Antennenkoppler und der Rückkopplung eingestellt.
Ach ja, sollte ich vielleicht sagen: Das Gerät funktionierte auf Anhieb und brachte auf MW sehr guten Empfang -> sehr gute Empfindlichkeit und super Lautsprecherlautstärke. Hätte ich dem kleinen Lautsprecher garnicht zugetraut. Der macht in Kombination mit der RE304 ganz schön Dunst!
Jetzt bin ich dabei, die Kiste mal von innen zu putzen ... roch ein bisschen sehr verqualmt.
ich konnte doch nicht widerstehen und habe neulich in der Bucht den umgebauten DKE 38, den der Uli scherzhaft als DBE (Deutscher Bastel Empfänger) titulierte, gekauft. Die Neugier hat über die Vernunft gesiegt. Und ich habe den Kauf nicht bereut, da hier jemand gearbeitet hat, der wusste was er tat.
Hersteller: ursprünglich Stassfurter Rundfunk
Typ: Rundfunkempfänger
Modell: DKE 38 umgebaut
Umbaujahr: Ende vierziger anfang fünfziger Jahre. Letzter Umbau wahrscheinlich Anfang sechziger Jahre (HYDRA vergossene Kunstfolienkondensatoren 0,33µF 500V - die gab's wohl erst dann?)
Fabrik Nr. 46678
Röhrenbestückung: RV12P2000, RV12P2000, RE304
Gleichrichter: 220 V / 30 mA
Stromversorgung: Wechselstrom: 220 V
Wellenbereiche: MW
Bedienelemente:
links: Schwenkkoppler für Antennenkopplung - original DKE38,
rechts: Rückkopplung:original DKE38
Gehäuse: Bakelit Original DKE38
Anschlussmöglichkeiten Rückseite: Antenne A1, A2, A3, E original DKE38
Lautsprecher: 1 elektrodynamischer Lautsprecher in extrem kompakter Bauform
Bei dem in das DKE Gehäuse eingebauten Gerät handelt es sich um einen Geradeausempfänger vom Typ "0V2": Keine HF-Vorstufe -> Audion bestückt mit RV12P2000 -> NF-Vorverstärker bestückt mit RV12P2000 -> NF-Endverstärker bestückt mit RE304.
Hier Bilder des Gerätes ... nicht mehr so sehr schön - mit einem Ausbrecher in der Seitenwand. Da muss dann wohl das gefärbte Reparaturgiessharz ran.
Interessant finde ich die Tatsache, dass auf der Rückwand kein Hersteller angegeben ist. War das mal irgendwann so üblich?
Nun zu den Innereien:
Auf den Plätzen der ursprünglichen VCL11 und VY2 sitzen jetzt die zwei RV12P2000, hinter der linken sitzt die Nf-Endverstärkerröhre RE304. Die Gitteranschlüsse der RV12P2000 wurden mit Abschirmhauben versehen.
Links oben der Heiztrafo, der die 12V für die beiden RV12P2000 und die 4V mit Mittelanzapfung für die RE304 zur Verfügung stellt. Irgendwie sieht dieser Trafo aus, wie ein NF-Übertrager aus den zwanziger Jahren. Der gezapfte 4V Wickel wurde jedenfalls nachträglich aufgebracht.
In der Mitte oben die Siebdrossel, einfach unter das "Dach" geschraubt. Hier noch ein Bild von Heiztrafo und Siebdrossel:
Das Gerät hat übrigens keinen Netztransformator. Wird daher von mir nur über Trenntrafo betrieben.
Auf der rechten Seite der Selengleichrichter und der Nf-Ausgangstrafo. Selengleichrichter und Lautsprecher tragen mir unbekannte Logos. Vor der 1. Inbetriebnahme habe ich übrigens in Reihe zum Selengleichrichter eine Gleichrichterdiode 1N4007 geschaltet. So verhindert man von vornherein, dass erhöhte Sperrströme bei defekten Selengleichrichtern Unheil anrichten.
Nun noch ein paar interessante Detailfotos. Zunächst die Chassisunterseite und die Audionstufe mit der neuen Eingangsschwingkreisspule und dem Original Schwenkkoppler. Der Gitteranschluss der RV12P2000 Audionröhre wurde besonders sorgfältig mit einem abgesägten Elkobecher abgeschirmt. Der Becher trägt den Aufdruck LAFAB, ein fränzösischer Hersteller.
Die Frontansicht des ausgebauten Chassis:
Der Drehko sieht nach VE301dyn aus? Habe ich nicht überprüft, weil ich zu faul war, meinen VE301dyn aufzuschrauben.
Zum Schluss noch das originale Typenschild und der im Gerät vorgefundene Röhrensatz. Alle Röhren haben sehr gute Emission (überprüft auf NEUBERGER RPM 370/1). Glück gehabt!
Das Schaltschema habe ich bisher nur zu etwa 90% aufgenommen. In den kommenden 2 Wochen werde ich nicht dazu kommen, aber danach werde ich es hier einstellen. Bei einem kurzen Vergleich mit Wolframs <<Audion für "Wellenjäger" unterwegs>> habe ich bisher auf die "Schnelle" folgende Unterschiede festgestellt:
(i) Das vorliegende Gerät hat nur einen Wellenbereich: MW
(ii) Kein Differenzialdrehko in der Rückkopplung - daher weniger feinfühlig
(iii) Die Schirmgitterspannung der 1. RV12P2000 wird über einen Spannungsteiler festgehalten.
(iv) Das Gerät hat keinen Lautstärkeregler. Wie beim DKE38 werden Lautstärke und Trennschärfe mit dem Antennenkoppler und der Rückkopplung eingestellt.
Ach ja, sollte ich vielleicht sagen: Das Gerät funktionierte auf Anhieb und brachte auf MW sehr guten Empfang -> sehr gute Empfindlichkeit und super Lautsprecherlautstärke. Hätte ich dem kleinen Lautsprecher garnicht zugetraut. Der macht in Kombination mit der RE304 ganz schön Dunst!
Jetzt bin ich dabei, die Kiste mal von innen zu putzen ... roch ein bisschen sehr verqualmt.
Grüsse aus Karlsruhe,
Harald
Harald