12.02.2023, 21:51
Guten Abend zusammen,
ich bin neu hier im RBF und habe auch gleich ein kleines Problem mitgebracht. Doch zunächst vielleicht ein paar Zeilen zu mir ... das ist mir trotz allem Datenschutz wichtig. Ich bin bald 56 und habe vor ca. 40 Jahren mal eine Energieanlagenelektroniker-Ausbildung gemacht (mein Gott ist das lange her...). In dieser Ausbildung habe ich öfters - und auch gerne - mit den HAMEGs gearbeitet.
Ich habe etwas später einen Schwenk hin zum Sozialbereich gemacht und konnte dort immer wieder auch meine Erstausbildung an den "Menschen" bringen. Privat hat mich die Elektronik nie ganz losgelassen ... also ICH wollte SIE nicht ganz loslassen ... und uns geht es gut miteinander .
Ich komme auf dieses Forum, weil ich eben zum selben Gerät einen hervorragenden Beitrag hier gelesen habe. Es geht um Harald's HM203-6, das mit Hilfe einiger Forums-Mitglieder u.v.a. Henning wieder zum "Leben" erweckt wurde. Aus diesen Postings habe ich sehr viele Erkenntnisse gezogen. Komme aber trotzdem an meine Grenzen. An dieser Stelle herzliche Grüße an Harald, Henning und all die anderen, die da mitgeholfen haben - das war super Arbeit.
Doch nun zum Problemchen. Ich habe mir vor einigen Jahren in der eBucht eben auch ein HM203-6 angelacht. Das kam sehr desolat daher - Poti-Achsen verbogen, Kratzer auf dem Bildschirm ... und hat auch nicht wirklich das angezeigt, was es soll. Ich habe mich damals nicht umfassend um das Gerät gekümmert, aber ich habe es soweit gebracht, dass es einigermaßen vernünftige Kurven anzeigte. Ich weiß aber nicht mehr genau, was alles im Argen lag. Es tut nun mehr oder weniger seinen Dienst, wenn ich es brauche. Allerdings mit Einschränkungen, um die es hier gehen soll. Um zu zeigen was ich meine habe ich ein paar Bilder gemacht.
IMG_20230211_115148.jpg (Größe: 216,31 KB / Downloads: 619)
IMG_20230211_115322.jpg (Größe: 223,42 KB / Downloads: 619)
Man kann deutlich am linken Bildschrimrand erkennen, dass der Sinus sich zunächst nur vertikal bewegt, bevor eine Ablenkung in X-Achse erfolgt. Der Hold-off-Knopf ist aber in Grundposition. Ich habe das auch ausgemessen, das Poti zeigt die Werte, die es in dieser Position auch zeigen soll (interessanter Weise ist das der maximal-Wert des Potis - nicht 0Ohm). Die Ablenkung kommt ca. 0,3-0,5s verzögert. Es triggert gut, sodass man den Sinus durchaus anschauen und ausmessen kann. Aber es ist halt nicht schön . Zumal, wenn man genauer hinschaut, sieht man sogar den letzten Zipfel des Strahl-Rücklaufs. Nun ja man kann so arbeiten, aber besser wäre es ohne.
Seltsam ist ebenso - aber halt auch kein Riesenproblem, dass wenn ich den XY-Schalter betätige und der Punkt erscheint und ich diesen dann auf die Mitte (also so gesehen auf den Ursprung des Koordinatensystems) setze und dann wieder zurück zur Linie (XY-Schalter aus) gehe, steht die Linie 1-2 Kästchen zu weit rechts - ist das normal? Ich erinnere mich nicht mehr, ob dann nicht die Linie über den ganzen Schirm gehen sollte.
Nachdem ich die Beiträge von Harald, Henning und den vielen Anderen, die da geholfen haben durchgelesen hatte, habe ich zunächst die Betriebsspannungswahl auf 240V gestellt. Bevor mir noch der Trafo flöten geht. Dann habe ich eine Reihe von Messungen gemacht:
+12V => 11,99V
-12V => -11,97V
Masse ist Masse, also 0V
5V => 4,9V
150V => 151V
130V => 133,7V
Am Y-Endverstärker (XY-Board) hat es zwei Messpunkte:
MP1 => 6,5V
MP2=> 0,1V
Ausgang zum CRT Punkt D4 sollte ca. +75V sein => +79V
... und der Punkt D3 sollte ebenso ca. +75V sein => +76V
Der Trafo zeigt nur mäßige Wärme .... geschätzt 40 Grad.
Der L200 ist temperaturmäßig normal unterwegs.
Die beiden BF458 sind schon gut warm. Man kann das Alublech noch anfassen, aber es ist gut warm.
Ebenso gut warm sind die beiden anderen Transistoren (BD237??), die hinten am Blech zur Kühlung hängen.
Ich habe auch mal die verschiedenen 6R8 (6,8Ohm) Widerstände gemessen und die Ströme ermittelt. Eigentlich nichts wirklich Auffälliges, lediglich am R902 habe ich ca. 100mA gemessen, das ist eigentlich schon recht viel für so ein bischen Widerstand. Ich muss mich noch daran machen, was die Gesamtaufnahme der verschiedenen Spannungen ergeben. Also wie stark ist +12V, -12V und +5V belastet.
Fazit: Abgesehen von der Auffälligkeit an den Spannungen an D3 und D4 am XY-Board (Soll +75V), also nichts wirklich Ernstes erkennbar. Wenn ich auch denke, dass es auch hier bei meinem Gerät Probleme mit den 10uF35V Elkos haben könnte ... die Kerkos 100nF stehen aber auch im Verdacht - wie bei Harald's. Ganz ursprünglich dachte ich mir, dass das verzögerte loslaufen des Strahls ggf. mit einem delay im Sägezahn zu tun haben könnte. Dazu bräuchte ich aber noch ein zweites Oszi, was ich nicht habe.
Mir sind im Übrigen auch Fehler im Schaltplan aufgefallen. Der Widerstand R819 der zur Aufbereitung der +130V in Reihe mit R818 und R816 steht sollte im Plan übrigens R919 heißen - hier ist der Plan falsch. Der R819 ist der Basis-Kollektor-Widerstand an T713 am X-Endverstärker. Der Zweite Fehler betrifft wieder den Y-Endverstärker an R902 geht +12V rein nicht -12V ... vielleicht muss ich das aber auch noch einmal überprüfen.
.. Nun denn, könnte mir jemand helfen. Hat jemand eine Idee, weshalb der Strahl verzögert losläuft?
Schöne Grüße
Daniel
Vielen Dank mal vorab. Ihr alle habt mir bis hierher schon sehr geholfen.
ich bin neu hier im RBF und habe auch gleich ein kleines Problem mitgebracht. Doch zunächst vielleicht ein paar Zeilen zu mir ... das ist mir trotz allem Datenschutz wichtig. Ich bin bald 56 und habe vor ca. 40 Jahren mal eine Energieanlagenelektroniker-Ausbildung gemacht (mein Gott ist das lange her...). In dieser Ausbildung habe ich öfters - und auch gerne - mit den HAMEGs gearbeitet.
Ich habe etwas später einen Schwenk hin zum Sozialbereich gemacht und konnte dort immer wieder auch meine Erstausbildung an den "Menschen" bringen. Privat hat mich die Elektronik nie ganz losgelassen ... also ICH wollte SIE nicht ganz loslassen ... und uns geht es gut miteinander .
Ich komme auf dieses Forum, weil ich eben zum selben Gerät einen hervorragenden Beitrag hier gelesen habe. Es geht um Harald's HM203-6, das mit Hilfe einiger Forums-Mitglieder u.v.a. Henning wieder zum "Leben" erweckt wurde. Aus diesen Postings habe ich sehr viele Erkenntnisse gezogen. Komme aber trotzdem an meine Grenzen. An dieser Stelle herzliche Grüße an Harald, Henning und all die anderen, die da mitgeholfen haben - das war super Arbeit.
Doch nun zum Problemchen. Ich habe mir vor einigen Jahren in der eBucht eben auch ein HM203-6 angelacht. Das kam sehr desolat daher - Poti-Achsen verbogen, Kratzer auf dem Bildschirm ... und hat auch nicht wirklich das angezeigt, was es soll. Ich habe mich damals nicht umfassend um das Gerät gekümmert, aber ich habe es soweit gebracht, dass es einigermaßen vernünftige Kurven anzeigte. Ich weiß aber nicht mehr genau, was alles im Argen lag. Es tut nun mehr oder weniger seinen Dienst, wenn ich es brauche. Allerdings mit Einschränkungen, um die es hier gehen soll. Um zu zeigen was ich meine habe ich ein paar Bilder gemacht.
IMG_20230211_115148.jpg (Größe: 216,31 KB / Downloads: 619)
IMG_20230211_115322.jpg (Größe: 223,42 KB / Downloads: 619)
Man kann deutlich am linken Bildschrimrand erkennen, dass der Sinus sich zunächst nur vertikal bewegt, bevor eine Ablenkung in X-Achse erfolgt. Der Hold-off-Knopf ist aber in Grundposition. Ich habe das auch ausgemessen, das Poti zeigt die Werte, die es in dieser Position auch zeigen soll (interessanter Weise ist das der maximal-Wert des Potis - nicht 0Ohm). Die Ablenkung kommt ca. 0,3-0,5s verzögert. Es triggert gut, sodass man den Sinus durchaus anschauen und ausmessen kann. Aber es ist halt nicht schön . Zumal, wenn man genauer hinschaut, sieht man sogar den letzten Zipfel des Strahl-Rücklaufs. Nun ja man kann so arbeiten, aber besser wäre es ohne.
Seltsam ist ebenso - aber halt auch kein Riesenproblem, dass wenn ich den XY-Schalter betätige und der Punkt erscheint und ich diesen dann auf die Mitte (also so gesehen auf den Ursprung des Koordinatensystems) setze und dann wieder zurück zur Linie (XY-Schalter aus) gehe, steht die Linie 1-2 Kästchen zu weit rechts - ist das normal? Ich erinnere mich nicht mehr, ob dann nicht die Linie über den ganzen Schirm gehen sollte.
Nachdem ich die Beiträge von Harald, Henning und den vielen Anderen, die da geholfen haben durchgelesen hatte, habe ich zunächst die Betriebsspannungswahl auf 240V gestellt. Bevor mir noch der Trafo flöten geht. Dann habe ich eine Reihe von Messungen gemacht:
+12V => 11,99V
-12V => -11,97V
Masse ist Masse, also 0V
5V => 4,9V
150V => 151V
130V => 133,7V
Am Y-Endverstärker (XY-Board) hat es zwei Messpunkte:
MP1 => 6,5V
MP2=> 0,1V
Ausgang zum CRT Punkt D4 sollte ca. +75V sein => +79V
... und der Punkt D3 sollte ebenso ca. +75V sein => +76V
Der Trafo zeigt nur mäßige Wärme .... geschätzt 40 Grad.
Der L200 ist temperaturmäßig normal unterwegs.
Die beiden BF458 sind schon gut warm. Man kann das Alublech noch anfassen, aber es ist gut warm.
Ebenso gut warm sind die beiden anderen Transistoren (BD237??), die hinten am Blech zur Kühlung hängen.
Ich habe auch mal die verschiedenen 6R8 (6,8Ohm) Widerstände gemessen und die Ströme ermittelt. Eigentlich nichts wirklich Auffälliges, lediglich am R902 habe ich ca. 100mA gemessen, das ist eigentlich schon recht viel für so ein bischen Widerstand. Ich muss mich noch daran machen, was die Gesamtaufnahme der verschiedenen Spannungen ergeben. Also wie stark ist +12V, -12V und +5V belastet.
Fazit: Abgesehen von der Auffälligkeit an den Spannungen an D3 und D4 am XY-Board (Soll +75V), also nichts wirklich Ernstes erkennbar. Wenn ich auch denke, dass es auch hier bei meinem Gerät Probleme mit den 10uF35V Elkos haben könnte ... die Kerkos 100nF stehen aber auch im Verdacht - wie bei Harald's. Ganz ursprünglich dachte ich mir, dass das verzögerte loslaufen des Strahls ggf. mit einem delay im Sägezahn zu tun haben könnte. Dazu bräuchte ich aber noch ein zweites Oszi, was ich nicht habe.
Mir sind im Übrigen auch Fehler im Schaltplan aufgefallen. Der Widerstand R819 der zur Aufbereitung der +130V in Reihe mit R818 und R816 steht sollte im Plan übrigens R919 heißen - hier ist der Plan falsch. Der R819 ist der Basis-Kollektor-Widerstand an T713 am X-Endverstärker. Der Zweite Fehler betrifft wieder den Y-Endverstärker an R902 geht +12V rein nicht -12V ... vielleicht muss ich das aber auch noch einmal überprüfen.
.. Nun denn, könnte mir jemand helfen. Hat jemand eine Idee, weshalb der Strahl verzögert losläuft?
Schöne Grüße
Daniel
Vielen Dank mal vorab. Ihr alle habt mir bis hierher schon sehr geholfen.