16.04.2023, 17:18
Hallo zusammen,
nach Durchlesen des Threads bis hierher habe ich verstanden, dass der Y-Verstärker ab T2002/T2003 bis zu den Endstufen funktioniert, dh die Position des Elektronenstrahls
auf dem Bildschirm lässt sich in vertikaler Richtung ändern(Kurzschluss in Post Nr19). Erst bei angeschlossener Vorstufe treten Probleme auf. Da man verschiedenen Beiträgen
Unsicherheiten bezüglich der Funktion der Vorstufe entnehmen konnte möchte ich etwas Klarheit zu ihrem Aufbau schaffen, denn es wäre schade, wenn die Reparatur an diesem
Problem scheitern würde.
Die in der Vorstufe verwendeten Transistoren sind Sperrschicht-FET, die nur einwandfrei funktionieren, wenn die Gate-Source-Spannung, gemessen vom Sourceanschluss zum Gate,
negativ ist. Daher soll zunächst geklärt werden, wie die erforderliche negative Gatevorspannung generiert wird.
Wenn man den Schaltplan betrachtet fällt bei den Spannungsangaben auf, dass diese sich ausschließlich auf das Minuspotential, MP9, der allgemeinen Kleinspannung beziehen.
Ein Massebezug ist nicht angegeben. Andererseits sind alle Eingangsbauteile des Y-Verstärkers, dh Spannungsteiler und FET-Eingangsstufe, mit Masse verbunden und - ebenso der
Schleifer von R2007! In der unten stehenden Skizze ist diese Situation beispielhaft anhand der bereinigten Umgebung von T601 herausgezeichnet - links das Schaltungsprinzip
(zum besseren Verständniss ist R2007 in zwei Teilwiderstände aufgetrennt), rechts der entsprechende Schaltplanauszug.
Aus der Skizze ist sofort zu entnehmen, wie die negative Gatevorspannung ensteht: Bezogen auf die Masseverbindung des Trimmerschleifers spaltet der Spannungsteiler R2006,
R2007 und R2038 die 14,2V in einen positiven und negativen Anteil auf. Da der Sourceanschluss des FET über R2005 mit dem negativen Potential der Versorgungsspannung und sein
Gate mit Masse verbunden sind entsteht die gewünschte Polarität der Gate-Source-Spannung.
Um die Verhältnisse in der Vorstufe zu klären, schlage ich folgende Vorgehensweise vor - wobei der Schleiferanschluss von R2007(=Masse) der Bezugspunkt ist:
1)Prüfen, ob sich mit Bewegen des Schleifers von R2007 an '5' die halbe positive bzw an '13' die halbe negative Spannung von 14,2V einstellen lässt
2)niederohmige Verbindung der Gate-Anschlüsse mit Masse
3)Prüfen, ob sich mit Bewegen des Schleifers von R2007 die Spannung über den Sourcewiderständen R2005 bzw R2009+R2039 ändern lässt
4)Änderung des Bezugspunktes für die nachfolgenden Messungen: Bezungspunkt ist jetzt MP9 bzw '13'
5)Mit R2007 die im Schaltplan angegebene Kollektorspannung von T2002/T2003 einstellen(Grobabgleich)
6)Feinabgleich der Kollektorspannungen mit R2009
7)Gate-Anschlüsse freigeben
Die unter 4 angegebene Änderung des Bezugspunktes sollte vorgenommen werden, da die nachfolgenden Messungen durch den Einfluss des oben beschriebenen Spannungsteilers
verfälscht werden.
Noch etwas. Man könnte auf die Idee kommen, das Potential von MP9 bzw '13', hier ist ja der Bezugspunkt für die Spannungsangaben im Schaltplan , mit der eingangsseitigen Masse
(zB Schleifer von R2007) zu verbinden. Finger weg! Im günstigsten Fall geht der Spannungsteiler um R2007 kaputt, im schlechtesten Fall können das Netzteil und andere Komponenten
beschädigt werden.
mfg
nach Durchlesen des Threads bis hierher habe ich verstanden, dass der Y-Verstärker ab T2002/T2003 bis zu den Endstufen funktioniert, dh die Position des Elektronenstrahls
auf dem Bildschirm lässt sich in vertikaler Richtung ändern(Kurzschluss in Post Nr19). Erst bei angeschlossener Vorstufe treten Probleme auf. Da man verschiedenen Beiträgen
Unsicherheiten bezüglich der Funktion der Vorstufe entnehmen konnte möchte ich etwas Klarheit zu ihrem Aufbau schaffen, denn es wäre schade, wenn die Reparatur an diesem
Problem scheitern würde.
Die in der Vorstufe verwendeten Transistoren sind Sperrschicht-FET, die nur einwandfrei funktionieren, wenn die Gate-Source-Spannung, gemessen vom Sourceanschluss zum Gate,
negativ ist. Daher soll zunächst geklärt werden, wie die erforderliche negative Gatevorspannung generiert wird.
Wenn man den Schaltplan betrachtet fällt bei den Spannungsangaben auf, dass diese sich ausschließlich auf das Minuspotential, MP9, der allgemeinen Kleinspannung beziehen.
Ein Massebezug ist nicht angegeben. Andererseits sind alle Eingangsbauteile des Y-Verstärkers, dh Spannungsteiler und FET-Eingangsstufe, mit Masse verbunden und - ebenso der
Schleifer von R2007! In der unten stehenden Skizze ist diese Situation beispielhaft anhand der bereinigten Umgebung von T601 herausgezeichnet - links das Schaltungsprinzip
(zum besseren Verständniss ist R2007 in zwei Teilwiderstände aufgetrennt), rechts der entsprechende Schaltplanauszug.
Aus der Skizze ist sofort zu entnehmen, wie die negative Gatevorspannung ensteht: Bezogen auf die Masseverbindung des Trimmerschleifers spaltet der Spannungsteiler R2006,
R2007 und R2038 die 14,2V in einen positiven und negativen Anteil auf. Da der Sourceanschluss des FET über R2005 mit dem negativen Potential der Versorgungsspannung und sein
Gate mit Masse verbunden sind entsteht die gewünschte Polarität der Gate-Source-Spannung.
Um die Verhältnisse in der Vorstufe zu klären, schlage ich folgende Vorgehensweise vor - wobei der Schleiferanschluss von R2007(=Masse) der Bezugspunkt ist:
1)Prüfen, ob sich mit Bewegen des Schleifers von R2007 an '5' die halbe positive bzw an '13' die halbe negative Spannung von 14,2V einstellen lässt
2)niederohmige Verbindung der Gate-Anschlüsse mit Masse
3)Prüfen, ob sich mit Bewegen des Schleifers von R2007 die Spannung über den Sourcewiderständen R2005 bzw R2009+R2039 ändern lässt
4)Änderung des Bezugspunktes für die nachfolgenden Messungen: Bezungspunkt ist jetzt MP9 bzw '13'
5)Mit R2007 die im Schaltplan angegebene Kollektorspannung von T2002/T2003 einstellen(Grobabgleich)
6)Feinabgleich der Kollektorspannungen mit R2009
7)Gate-Anschlüsse freigeben
Die unter 4 angegebene Änderung des Bezugspunktes sollte vorgenommen werden, da die nachfolgenden Messungen durch den Einfluss des oben beschriebenen Spannungsteilers
verfälscht werden.
Noch etwas. Man könnte auf die Idee kommen, das Potential von MP9 bzw '13', hier ist ja der Bezugspunkt für die Spannungsangaben im Schaltplan , mit der eingangsseitigen Masse
(zB Schleifer von R2007) zu verbinden. Finger weg! Im günstigsten Fall geht der Spannungsteiler um R2007 kaputt, im schlechtesten Fall können das Netzteil und andere Komponenten
beschädigt werden.
mfg