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AZ1 mit Silizium ersetzen
#1
Hallo liebe Bastler,

ich möchte in einem Röhrenradio die AZ1 mit Si-Dioden ersetzen. Die folgende Idee habe ich dazu.

VORHER
   

NACHHER
   

Bevor das Raten losgeht: Es handelt sich um ein 8H64WK von Telefunken.
   

Wie groß wäre ggf. der Widerstand Rv zu dimensionieren?
Es genügt nicht keinen Gedanken zu haben: man muß ihn auch ausdrücken können. (Karl Kraus)
—-
Viele Grüße!
Shy Steffen
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#2
Hallo Steffen,

ich würde hier mal 180 Ohm / 5W probieren.

Aber Achtung: Das Gerät hat, so wie gezeichnet, Anodenspannungsseitig keine Netztrennung und verhält sich somit im Prinzip wie ein Allstromgerät!


Viele Grüße

Martin
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#3
ich glaube das geht schief. Ein Gleichrichter direkt am Netz braucht immer einen Widerstand zur Einschaltstrombegrenzung. Und zwar VOR dem Gleichrichter. Der Widerstand Rv wird am besten experimentell ermittelt, so daß die Anodenspannung im normalen Bereich liegt.
Gruß,
Jupp
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was du baust ist immer mit dir verbunden
(Lego)

Einsamkeit ist nur ein Mangel an Technologie
(@beetlebum)
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#4
Hallo zusammen,

das ist so keine gute Idee. Die Schaltung im Original ist eine Halbweggleichrichtung. Beide Systeme der AZ1 liegen Parallel und es gibt einen klaren Massebezugspunkt. Wenn der Netzstecker so in die Steckdose eingeführt wird, dass die Leitung die an der Sicherung 0.5A liegt auf Neutral liegt ist das Chassis auf Nullĺeiter-Potential.

Die vorgeschlagene Schaltung mit dem Brückengleichrichter ist eine Vollweggleichrichtung. Das Chassis hat damit immer ein Potential das nicht Null ist. Außerdem könnte die restliche Schaltung mit dieser Variante Probleme bekommen, da das Potential des Heiztrafos nun auch immer hoch liegt.

Ich würde anstelle der AZ1 eine  simple 1N4007 verwenden und dann einen passenden Vorwiderstand in Serie damit schalten bis die Spannung in der Schaltung passt.
Viele Grüße
Semir
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"Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer der wußte das nicht, und hat es gemacht."
(Prof. Hilbert Meyer, Uni Oldenburg)
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#5
@ Saarfranzose

kann mich täuschen, aber das dürfte relativ egal sein ob vor oder hinter dem Gleichrichter. Der Ladeelko und die Schaltung wird halt mit beiden Anordnungen
geringer bestromt, was den gewünschten Spannungsabfall erzeugt. Muss jedoch zugeben, dass ich der Widerstand aus dem Bauchgefühl heraus auch davor
setzen würde. So gesehen hat der Gleichrichter, meiner Meinung  nach, durch die Last bedingt und dessen Vorwiderstand,  weniger an Sperrspannung zu verkraften

Bitte korrigiert mich, kann falsch liegen

Viele Grüße
Uwe

Nachtrag zum Beitrag von Semir: Das habe ich übersehen, ganz wichtiges Argument!!!
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#6
Warum keine gute AZ1 nehmen?

Ist ja nicht so, als würde es sich um eine teure und seltene Röhre handeln...
Beste Grüsse

Thorsten


"Das Leben ist nichts weiter als das Proben für eine Vorstellung, die niemals stattfindet."

(Die fabelhafte Welt der Amelie)
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#7
Hallo zusammen,

danke für eure Tipps und Gedanken zum Thema!

@Semir: Dein Argument halte ich für das Wichtigste. Es ist Einweg-Gleichrichtung und sollte es auch bleiben.
   

@Martin: Ich hatte bei einem Spannungsabfall von ca. 9 V am Vorwiderstand 200 Ω errechnet. Letztlich muss ich es ausprobieren, ob die geforderten 235 V passen.

@Thorsten: Selten und teuer ist sie nicht, da hast du recht. Wobei ein paar Cent vs. ein paar Euro doch schon eine ganze Menge ist  Wink.

@Uwe: Die Teilspannungen an Vorwiderstand und Diode addieren sich zur Gesamtspannung. Die Reihenfolge ist für die Höhe der jeweiligen Spannungabfälle IMO irrelevant. Der Widerstand könnte auch in die Masseleitung.
Es genügt nicht keinen Gedanken zu haben: man muß ihn auch ausdrücken können. (Karl Kraus)
—-
Viele Grüße!
Shy Steffen
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#8
Moin Steffen,
die Diode so bestromt, ergibt eine negative DC, bestimmt keine Absicht von dir ?
Weil so beschaltet, zumindest der Ladeelko sehr schnell heiß wird.
M.f.G.
harry


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Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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#9
Hallo Harry,

danke!
   
Es genügt nicht keinen Gedanken zu haben: man muß ihn auch ausdrücken können. (Karl Kraus)
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Viele Grüße!
Shy Steffen
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#10
Als ich ca. 13 war, wollte ich mein erstes Radio bauen. Es sollte ein 2- Röhren- Einkreiser nach Vorschlag von Heinz Richter werden. In seinem Buch waren die UF42 und die UL41 vorgeschlagen.

Die hatte ich nicht, dafür aber eine ECL82 mit Vor- und Endstufe an einem Stück. Dann hatte ich noch einen Trafo nur für die Heizspannung 6,3 V, die Anodenspannung musste daher direkt aus dem Netz gewonnen werden.
Dafür stand mir ein Brückengleichrichter B250C75 zur Verfügung, der direkt von der Netzspannung 220 V gespeist wurde.

Ich dachte Zweiweggleichrichtung wäre besser und brummfreier als Einweggleichrichtung, aber genau das Gegenteil passierte. Mein Einkreiser funktionierte zwar, aber das Empfangssignal war total brummmoduliert.

Nach einigem Nachdenken kam ich darauf, dass durch den Brückengleichrichter im 50 Hz- Takt abwechselnd die Netz-Phase und der Netz-Null auf die Geräte-Masse geschaltet wurde, was die Brummmodulation verursachte.
Dadurch wurde mir sehr früh klar, warum Radios, die ihre Anodenspannung direkt aus dem Netz beziehen, immer mit Einweggleichrichtung arbeiten.

Ich denke, dass hier der Ersatz der AZ1 durch einen Brückengleichrichter zu ähnlichen Ergebnissen führen wird.

Für die doch eher zu empfehlende Schaltung in #9 sollte der Vorwiderstand irgendwo im Bereich 100 – 470 Ω liegen, um die gewünschte Anodenspannung zu erhalten.
Mit dem Ω'schen Gesetz gibt’s da nichts zu berechnen wegen dem impulsförmigen Strom. Ganz grob könnte man ungefähr 1/5 des errechneten Ω- Wertes nehmen und dafür auch die 5-fache Leistung.

Grüße,
Jacob
Smiley53
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#11
Hallo zusammen,

In der Schaltung in #9 würde ich noch einen Kondensator von 3-5nF parallel zur Diode schalten. Da die Diode wie ein Schalter funktioniert moduliert sie im Netz vorhandene HF mit 50Hz Brummen. Der Kondensator schließt die Diode für HF kurz. Er sollte mindestens 630V Spannung vertragen, besser für 275~ zugelassen sein. Art also Folie oder Keramik ist egal.
Viele Grüße
Semir
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(Prof. Hilbert Meyer, Uni Oldenburg)
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#12
Hallo zusammen,

ich habe mein Schaltbild anhand der Vorschläge angepasst:
   

@Jacob: Danke für die Erklärung. 
@Semir: Danke für den Tipp mir dem Kondensator.

Sobald ich das Ganze umgesetzt habe, werde ich berichten.
Es genügt nicht keinen Gedanken zu haben: man muß ihn auch ausdrücken können. (Karl Kraus)
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Viele Grüße!
Shy Steffen
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#13
Hallo nochmal,

eine Ergänzung möchte ich noch hier einbringen. Diese erlaubt es festzustellen ob das Chassis an Phase oder Neutral liegt. Durch drehen des Steckers um 180° kann man dann die günstigere sprich Chassis an Neutral Variante wählen.

Man Nehme:

- Ein Netzkabel mit Schutzleiter
- Eine Glimmlampe mit Vorwiderstand

Das Netzkabel wird so angeschlossen:

1) Blau (Neutral) ans Chassis,
2) Braun (Phase)  oben an den Heiztrafo.
3)  Gelb/Grün (Schutzleiter) an die Glimmlampe
4) Anderes Ende der Glimmlampe ans Chassis

Wenn der Stecker in die Steckdose gesteckt wird und die Glimmlampe ist aus, dann ist alles gut und das Chassis liegt auf Neutral. Brennt die Glimmlampe dann wäre das Chassis auf Phasenpotential. dreht man den Stecker nun um 180° dann sollte die Glimmlampe nicht mehr brennen. So kann man sicher sein, dass das Chassis auf Neutral liegt was die Gefahr eines Stromschlages deutlich verringert.
Viele Grüße
Semir
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"Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer der wußte das nicht, und hat es gemacht."
(Prof. Hilbert Meyer, Uni Oldenburg)
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#14
Danke, Semir!
   

Ich habe den Stromkreis dazu eingezeichnet. Falls der Stecker falsch herum in der Steckdose ist, liegt der Außenleiter an der mit „N“ gekennzeichneten Stelle und der Strom fließt (bei geschlossenem Schalter) durch die Glimmlampe zu PE.

.jpeg   23DE1115-FCF2-45B7-9491-CA63DF7C51F8.jpeg (Größe: 36,7 KB / Downloads: 145)
Es genügt nicht keinen Gedanken zu haben: man muß ihn auch ausdrücken können. (Karl Kraus)
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Viele Grüße!
Shy Steffen
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#15
die Glimmlampe könnte es aber zerreissen, da gehört noch ein Vorwiderstand von einigen ks dazu
Gruß Franz
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#16
Richtig, in Semirs Antwort steht es auch. Ich habe die Glimmleuchte sinnbildlich für die technisch korrekte Kombination gezeichnet.
Danke für den Hinweis.  Thumbs_up
Es genügt nicht keinen Gedanken zu haben: man muß ihn auch ausdrücken können. (Karl Kraus)
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Viele Grüße!
Shy Steffen
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