23.02.2023, 19:15
Ich hab vor Weihnachten beim örtlichen Entsorger im Elektro(nik)schrott-Container einen Thalheimer Trenn-Stell-Trafo TST 280/1 in jämmerlichem Zustand entdeckt. Einen Stell-Trafo hab ich zwar schon, aber noch keinen Trenn-Stell-Trafo und ihn in einem unbeobachteten Augenblick mitgenommen. Dem ersten Anschein nach sind die Dreheisen-Messinstrumente für die eingestellte Ausgangsspannung und dem dabei aufgenommen Ausgangsstrom eines angeschlossenen Gerätes mehr oder weniger beschädigt gewesen und das Schuko-Anschlusskabel war vorsorglich abgeschnitten worden.
TST-1.jpg (Größe: 157,45 KB / Downloads: 358)
Zuhause zeigte sich dann nach dem Öffnen des TST 280/1, dass die Messinstrumente schon mal einen Schaden hatten und von einem Vorbesitzer mit Silikonkleber notdürftig eingeklebt wurden. Das hatte aber wohl nicht lange richtig gehalten oder den Wurf in den Elektro(nik)schrott-Container nicht überstanden.
TST-3.jpg (Größe: 122,43 KB / Downloads: 357)
Naja, erstmal probeweise ein Schukokabel mit Lüsterklemmen an das abgeschnittene Ende angeklemmt, um zu sehen, was noch funktioniert. Ein-/Ausschalten ging und die Kontrollglimmlampe an der Frontseite leuchtet auch im eingeschalteten Zustand. Ausgangsspannung wurde aber keine angezeigt und war auch an den Schuko-Ausgangsdosen nicht messbar. Ursache war einfach eine zerfallene oder vielleicht auch vorher durchgebrannte 1,6AT Sicherung für die einstellbare Sekundärspannung. Mit neuer Sicherung war dann auch die Ausgangsspannung einstellbar und wurde auch vom zugehörigen Dreheisen-Messinstrument angezeigt. Bei angeschlossener 40W Glühlampe als Last, leuchtete diese zwar, aber das andere Dreheisen-Messinstrument zeigte keinen Ausgangsstrom an, ist also vollkommen defekt gewesen.
Schnell mal ein neues Schukokabel richtig anzuschließen ist dann schon nicht ganz so einfach, weil es direkt mit dem Einschalter verbunden ist und man an den Schalter nur richtig rankommt, wenn der Ringkern-Trennstell-Trafo ausgebaut ist. Der ist aber von unten mit dem Chassis verschraubt und die Frontplatte ist wesentlich höher als der eingebaute Trafo, der ja auch noch oben rund ist. Das Chassis so einfach überkopf aufstellen und den schweren Trafo dann abschrauben, geht also auch nicht ohne Hilfsmittel. Hab dann einen halbwegs passenden Karton gesucht, mit Schaumstoff gefüllt und über den Trafo bis zu dessen Achse gestülpt, so dass der Karton in etwa die Höhe der Frontplatte hatte und der Trafo nicht wesentlich seitlich wegrollen konnte. So war es dann recht einfach den Trafo zu demontieren, das abgeschnittene Schukokabel zu ersetzen und den Trafo wieder einzubauen.
TST-4.jpg (Größe: 124,23 KB / Downloads: 355)
Bleibt nur noch der Ersatz der Dreheisen-Messinstrumente. Es sind 72er Einbau-Messinstrument, für die die Frontplatte quadratische Ausschnitte mit ca. 66...67mm Kantenlänge hat. Passende Dreheisen-Messinstrumente gibt es zwar auch noch neu zu kaufen, aber wenn man schon dabei ist die defekten zu ersetzen, dann bieten sich natürlich moderne Digital-Messinstrumente als Ersatz an. Die zeigen dann genauer und besser ablesbar die Messwerte an. Digital-Panelmetern mit passenden Abmessungen und Messbereichen zu finden ist dann nicht ganz so trivial gewesen. Entweder sind sie zu klein oder zu groß oder haben keinen entsprechenden Messbereich. Fündig wird man dann nur bei chinesischen Herstellern und die werden auch nur auf chinesischen Verkaufsplattformen angeboten. Zunächst dachte ich, dass ein als "AC80-300V LCD Digital Display Spannung Strom 20A Strom Meter 0-999KW Frequenz Meter Multi-funktion Power Factor Tester" beworbenes Panelmeter, quadratisch mit den Außenabmessungen von ca. 68mm Außenkantenlänge, geeignet sein könnte. Also bestellt und mal ausprobiert.
TST-5.jpg (Größe: 179,71 KB / Downloads: 354)
Als eigentliches Powermeter, um den Verbrauch eines Gerätes messen zu können, zeigt es erst ab ca. 70VAC was an und ab ca. 80VAC dann auch mit Hintergrundbeleuchtung. Ist ja auch von den Verkäufern so beworben und beschrieben. Um auch kleinere Spannungen anzeigen zu können, könnte man das Panel-Meter auch entsprechend modifizieren. Hab es mal geöffnet und festgestellt, dass die Messchaltung mit LCD-Anzeige und Hintergrundbeleuchtung durch ein Kondensator-Netzteil direkt, ohne galvanische Trennung von der eigentlichen Messschaltung mit dem LCD-Display, aus der anliegenden und zu messenden Spannung betrieben wird.
TST-10.jpg (Größe: 129,2 KB / Downloads: 355)
Würde man die direkte Verbindung des einen Wechselspannungsanschlusses mit der Last auftrennen, könnte man das Kondensator-Netzteil direkt am Wicklungsende der Sekundärwicklung des Trenn-Stell-Trafos mit der maximal einstellbaren Spannung dauerhaft versorgen. Auch könnte man dann statt dieser Spannung die einstellbare Spannung messen, wenn man den Messpannungspfad entsprechend ändert. Eine derartige Modifikation wäre einfach möglich, wobei man dann den Vorschaltkondensator auch gleich verkleinern sollte, um weniger Verlustleistung in der 12V Z-Diode bei den ca. 315V im Leerlauf umsetzten zu müssen. Auch die Spannungsfestigkeit des Kondensators sollte etwas höher gewählt werden.
Panelmeter-Mod.png (Größe: 48,52 KB / Downloads: 356)
Diese Modifikation hab ich aber nicht gemacht, weil die Messwertanzeige nur mit ca. 1...2 Sekunden Verzögerung einer Spannungsänderung folgt, was bei einem Trenn-Stell-Trafo nicht besonders praktikabel ist. Mittlerweile gibt es diese Panelmeter auch mit der gleichzeitigen Anzeige von Spannung, Strom und Leistung und damit größeren, besser ablesbaren Zeichen bei gleicher Abmessung des Panelmeters.
Bei weitere Suche nach geeigneten Digital-Panelmetern hab ich dann professionelle Digital-Panelmeter mit LED-Anzeige entweder für 0...450V Wechselspannungsmessung/-anzeige oder 0...5A Wechselstrommessung/-anzeige mit exakt passenden Abmessungen gefunden. Diese haben dann ein galvanisch von der Messschaltung getrenntes Netzteil, was mit 220VAC(230VAC) extra versorgt werden muss. Dafür kann man die Primärspannung, also die 220V(230V) Netzanschlussspannung, des Trenn-Stell-Trafos verwenden.
Diese Digital-Panelmeter haben kaum eine Anzeigeverzögerung und die angezeigten Messwerte sind auch genau genug. Nur das Panelmeter für die Strommessung zeigt erst oberhalb von 10mA was an. Also soweit für den Trenn-Stell-Trafo gut geeignet.
TST-14.jpg (Größe: 92,91 KB / Downloads: 352)
TST-15.jpg (Größe: 104,07 KB / Downloads: 352)
TST-16.jpg (Größe: 109,48 KB / Downloads: 353)
TST-17.jpg (Größe: 108,58 KB / Downloads: 353)
Neben den von mir verwendeten Digital-Panelmetern mit LED-Anzeige gibt es in der selben Ausführung eine Vielzahl an anderen Varianten für verschiedene Betriebsspannungen, verschiedene einphasige oder dreiphasige Messbereiche und mit zusätzlichen Schaltfunktionen bis hin zu welchen mit Datenausgang. Außerdem gibt es neuerdings auch welche mit gleichzeitiger Messung und Anzeige von Strom, Spannung und Leistung bzw. Wechselspannungsfrequenz.
Gruß
(Reflex-)Kalle
TST-1.jpg (Größe: 157,45 KB / Downloads: 358)
Zuhause zeigte sich dann nach dem Öffnen des TST 280/1, dass die Messinstrumente schon mal einen Schaden hatten und von einem Vorbesitzer mit Silikonkleber notdürftig eingeklebt wurden. Das hatte aber wohl nicht lange richtig gehalten oder den Wurf in den Elektro(nik)schrott-Container nicht überstanden.
TST-3.jpg (Größe: 122,43 KB / Downloads: 357)
Naja, erstmal probeweise ein Schukokabel mit Lüsterklemmen an das abgeschnittene Ende angeklemmt, um zu sehen, was noch funktioniert. Ein-/Ausschalten ging und die Kontrollglimmlampe an der Frontseite leuchtet auch im eingeschalteten Zustand. Ausgangsspannung wurde aber keine angezeigt und war auch an den Schuko-Ausgangsdosen nicht messbar. Ursache war einfach eine zerfallene oder vielleicht auch vorher durchgebrannte 1,6AT Sicherung für die einstellbare Sekundärspannung. Mit neuer Sicherung war dann auch die Ausgangsspannung einstellbar und wurde auch vom zugehörigen Dreheisen-Messinstrument angezeigt. Bei angeschlossener 40W Glühlampe als Last, leuchtete diese zwar, aber das andere Dreheisen-Messinstrument zeigte keinen Ausgangsstrom an, ist also vollkommen defekt gewesen.
Schnell mal ein neues Schukokabel richtig anzuschließen ist dann schon nicht ganz so einfach, weil es direkt mit dem Einschalter verbunden ist und man an den Schalter nur richtig rankommt, wenn der Ringkern-Trennstell-Trafo ausgebaut ist. Der ist aber von unten mit dem Chassis verschraubt und die Frontplatte ist wesentlich höher als der eingebaute Trafo, der ja auch noch oben rund ist. Das Chassis so einfach überkopf aufstellen und den schweren Trafo dann abschrauben, geht also auch nicht ohne Hilfsmittel. Hab dann einen halbwegs passenden Karton gesucht, mit Schaumstoff gefüllt und über den Trafo bis zu dessen Achse gestülpt, so dass der Karton in etwa die Höhe der Frontplatte hatte und der Trafo nicht wesentlich seitlich wegrollen konnte. So war es dann recht einfach den Trafo zu demontieren, das abgeschnittene Schukokabel zu ersetzen und den Trafo wieder einzubauen.
TST-4.jpg (Größe: 124,23 KB / Downloads: 355)
Bleibt nur noch der Ersatz der Dreheisen-Messinstrumente. Es sind 72er Einbau-Messinstrument, für die die Frontplatte quadratische Ausschnitte mit ca. 66...67mm Kantenlänge hat. Passende Dreheisen-Messinstrumente gibt es zwar auch noch neu zu kaufen, aber wenn man schon dabei ist die defekten zu ersetzen, dann bieten sich natürlich moderne Digital-Messinstrumente als Ersatz an. Die zeigen dann genauer und besser ablesbar die Messwerte an. Digital-Panelmetern mit passenden Abmessungen und Messbereichen zu finden ist dann nicht ganz so trivial gewesen. Entweder sind sie zu klein oder zu groß oder haben keinen entsprechenden Messbereich. Fündig wird man dann nur bei chinesischen Herstellern und die werden auch nur auf chinesischen Verkaufsplattformen angeboten. Zunächst dachte ich, dass ein als "AC80-300V LCD Digital Display Spannung Strom 20A Strom Meter 0-999KW Frequenz Meter Multi-funktion Power Factor Tester" beworbenes Panelmeter, quadratisch mit den Außenabmessungen von ca. 68mm Außenkantenlänge, geeignet sein könnte. Also bestellt und mal ausprobiert.
TST-5.jpg (Größe: 179,71 KB / Downloads: 354)
Als eigentliches Powermeter, um den Verbrauch eines Gerätes messen zu können, zeigt es erst ab ca. 70VAC was an und ab ca. 80VAC dann auch mit Hintergrundbeleuchtung. Ist ja auch von den Verkäufern so beworben und beschrieben. Um auch kleinere Spannungen anzeigen zu können, könnte man das Panel-Meter auch entsprechend modifizieren. Hab es mal geöffnet und festgestellt, dass die Messchaltung mit LCD-Anzeige und Hintergrundbeleuchtung durch ein Kondensator-Netzteil direkt, ohne galvanische Trennung von der eigentlichen Messschaltung mit dem LCD-Display, aus der anliegenden und zu messenden Spannung betrieben wird.
TST-10.jpg (Größe: 129,2 KB / Downloads: 355)
Würde man die direkte Verbindung des einen Wechselspannungsanschlusses mit der Last auftrennen, könnte man das Kondensator-Netzteil direkt am Wicklungsende der Sekundärwicklung des Trenn-Stell-Trafos mit der maximal einstellbaren Spannung dauerhaft versorgen. Auch könnte man dann statt dieser Spannung die einstellbare Spannung messen, wenn man den Messpannungspfad entsprechend ändert. Eine derartige Modifikation wäre einfach möglich, wobei man dann den Vorschaltkondensator auch gleich verkleinern sollte, um weniger Verlustleistung in der 12V Z-Diode bei den ca. 315V im Leerlauf umsetzten zu müssen. Auch die Spannungsfestigkeit des Kondensators sollte etwas höher gewählt werden.
Panelmeter-Mod.png (Größe: 48,52 KB / Downloads: 356)
Diese Modifikation hab ich aber nicht gemacht, weil die Messwertanzeige nur mit ca. 1...2 Sekunden Verzögerung einer Spannungsänderung folgt, was bei einem Trenn-Stell-Trafo nicht besonders praktikabel ist. Mittlerweile gibt es diese Panelmeter auch mit der gleichzeitigen Anzeige von Spannung, Strom und Leistung und damit größeren, besser ablesbaren Zeichen bei gleicher Abmessung des Panelmeters.
Bei weitere Suche nach geeigneten Digital-Panelmetern hab ich dann professionelle Digital-Panelmeter mit LED-Anzeige entweder für 0...450V Wechselspannungsmessung/-anzeige oder 0...5A Wechselstrommessung/-anzeige mit exakt passenden Abmessungen gefunden. Diese haben dann ein galvanisch von der Messschaltung getrenntes Netzteil, was mit 220VAC(230VAC) extra versorgt werden muss. Dafür kann man die Primärspannung, also die 220V(230V) Netzanschlussspannung, des Trenn-Stell-Trafos verwenden.
Diese Digital-Panelmeter haben kaum eine Anzeigeverzögerung und die angezeigten Messwerte sind auch genau genug. Nur das Panelmeter für die Strommessung zeigt erst oberhalb von 10mA was an. Also soweit für den Trenn-Stell-Trafo gut geeignet.
TST-14.jpg (Größe: 92,91 KB / Downloads: 352)
TST-15.jpg (Größe: 104,07 KB / Downloads: 352)
TST-16.jpg (Größe: 109,48 KB / Downloads: 353)
TST-17.jpg (Größe: 108,58 KB / Downloads: 353)
Neben den von mir verwendeten Digital-Panelmetern mit LED-Anzeige gibt es in der selben Ausführung eine Vielzahl an anderen Varianten für verschiedene Betriebsspannungen, verschiedene einphasige oder dreiphasige Messbereiche und mit zusätzlichen Schaltfunktionen bis hin zu welchen mit Datenausgang. Außerdem gibt es neuerdings auch welche mit gleichzeitiger Messung und Anzeige von Strom, Spannung und Leistung bzw. Wechselspannungsfrequenz.
Gruß
(Reflex-)Kalle