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Grundig Semitest II - Transistor- und Diodentester
#1
Vor einigen Wochen bekam ich drei alte Transistorradios, darunter ein Siemens RT10.
Die Fehlersuche gestaltete sich schwierig, da keine Stufe in dem Empfänger arbeitete und mir die Prüfung der Transistoren im eingebauten Zustand mit meinen bescheidenen Kenntnissen schwer fiel.
Der "China-Tester" erkannte bei Prüfung von (sich bei späterer Prüfung) als intakt gemessenen Transistoren nur eine Diode oder auch gar nichts. Das Gerät tut sich offenbar mit Germanium-Transistoren schwer.
Deshalb und weil der Tester mir auch schon zwei oder drei Mal taube Transistoren als gut gemessen hatte, wollte ich einen Transistortester.
Die im Netz angebotenen Geräte sind vielfältig, aber entweder zu teuer oder oft nicht so, wie ich es mir wünsche. Durch die Nachforschungen hatte ich schon so eine Art Wunschliste, da drauf war auch der Semitest II.

.jpg   GRUNDIG - Semitest II.jpg (Größe: 48,86 KB / Downloads: 235)
Die Radiobörse in Kelsterbach (Novemer 2022) wartete ich noch ab, bevor ich mich evtl. im Internet umschauen wollte.
Und tatsächlich wurde an einem Stand ein zerlegtes Semitest II angeboten. Die Schiebeschalter waren ausgelötet, ebenso der Taster für "Test", auch fehlten die Knöpfe. Die Platine samt Drehschalter und das Messwerk waren vorhanden. Der Knaller war dann noch, dass mir der Verkäufer einen Beutel zum Gerät legte, der fast alle ausgebauten Teile enthielt!  Big Grin

Das Preisschild wies 4€ aus und zusammen mit Büchern und weiteren Schätzen vom Stand ließ der Gesamtpreis das Semitest nochmal billiger werden. Bei der Summe hätte man sowieso nichts verkehrt gemacht, da Schaltbild und gute Detailfotos vom inneren Aufbau im Internet verfügbar sind und man die Schaltung mit Bauteilen von der Stange nachbauen kann (was sogar ursprünglich der Plan war).

Gestern Nachmittag begann ich den "Wiederaufbau" des Gerätes. Mit Hilfe von Fotos aus Radiomuseum.Org und dem Schaltbild ging das Ganze sehr flott. Leider ist mir in der Zwischenzeit der Beutel mit den Kleinteilen abhanden gekommen und ich musste auf Alternativen zurückgreifen - was aber problemlos ging und nicht daran hindert, den Originalzustand zu einem späteren Zeitpunkt wieder herzustellen.
Zuerst mussten die Batteriekontakte entrostet werden. Die leergeräumten Gehäuse erhielten eine Reinigung und etwas Politur. Die fleckigen und angefressenen Aufkleber des Batteriefachs konnten durch leichtes Anfeuchten (Glasreiniger aus der Sprühflasche) entfernt werden. Sie sind inzwischen Gescannt, überarbeitet und als Nachdruck ins Batteriefach eingezogen.

Beim ersten Funktionstest fiel auf, dass der Messbereich 0,5MHz nicht funktionierte - der Zeiger des Messgerätes schlug immer in die falsche Richtung aus. Ursache war eine unterbrochene Schwingkreisspule, die aber repariert werden konnte. Notfalls hätte ich auf Festinduktivitäten aus meinem Fundus zurückgegriffen.


Das Semitest II testet Transistoren in einem Schwingkreis. Gemessen wird der Emitterstrom bei voreingestellten Frequenzen. Die Prüffrequenzen sind 0,5Mhz, 3Mhz, 10Mhz, 40Mhz und 100Mhz.
Man kann auch Dioden grob auf ihre Frequenz testen, dazu muss ein passender Transistor gesteckt sein.
Es ist auch möglich Kapazitätsdioden zu testen. Dazu braucht man aber einen Frequenzzähler oder Empfänger, den man aus der vom Transistor abgestrahlten HF speist.

Getestet habe ich dann mehrere OC170 und OC171 aus dem RT10, auch NF-Germanen aus den frühen 60ern.
Der "China-Tester" wird vom Semitest nicht abgelöst, aber bei Germaniumtransistoren und Dioden, die im HF-bereich alter Geräte Einsatz finden ist das Semitest eine gute Ergänzung.

Der Nachbau sollte auch kein allzugroßes Problem darstellen. Man benötigt einen Taster mit einem Wechselkontakt, einen weiteren Tastern mit einem Wechsler und einem Schließer, einen fünfstufigen Drehschalter mit zwei Ebenen (zweipolig), ein 40µA Messwerk, ein Potentiometer und drei Schiebeschalter, zwei davon 1xUm, einer 2xUm.
Dann noch einpaar Styroflex- und MKS Kondensatoren, Widerstände und Spulen. Die Bauteilwerte sind alle im Schaltbild angegeben.

Die Genese des Gerätes habe ich mal als Übung mitgefilmt. Vielleicht lässt sich daraus ein brauchbares Video zusammenschneiden, was ggf. zur Veröffentlichung taugt.


Danke für Euer Interesse Smile

Gruß,
Daniel
Smiley47
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#2
Na Daniel,
da bin ich schon mal gespannt (lerne gerne mit). Viel Spaß mit dem überholtem Gerät.
LG aus Schwerin, Holger
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#3
Danke Smile

ich muss das Videomaterial sichten und sehen, ob und was da überhaupt brauchbar ist und ob mein gequassel dazu auch was taugt Big Grin
Smiley47
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#4
Hallo Daniel,
aus einem Gequassel kann man auch noch was für sich entdecken. Also, immer raus damit. Hilft einem selbst, aber auch anderen. Und wenn wir drüber gemeinschaftlich reden können, ist es möglich etwas positives draus zu machen.
LG aus Schwerin, Holger
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