Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
(Projekt) Kleinere und größere Modifikationen am REMA TOCCATA 940 (2)
#1
Moin ihr Lieben!

Es geht nun los mit meiner REMA TOCCATA 940 (2) Idee. Hintergrund ist, jetzt wo ich auch ein Gerät (940/2) mit UKW bis 108 MHz habe, dieses leicht zu modifizieren. Jene Variante mit 108 MHz war laut radiomuseumORG wohl relativ "selten". Ich schaue welche Gehäusevariante nun genutzt wird, werde versuchen den (billigen) orangfarbenen Skalenzeiger mit der klaren Version vom alten TOCCATA 940 zu ersetzen (siehe Bild) und bin auch gespannt, ob es noch andere, technische Unterschiede gibt.

Ausgesorgt habe ich mit Ersatzteile, was das TOCCATA 940 betrifft. Mittlerweile habe ich nun FÜNF Geräte in verschiedenen Gehäusevarianten, von weiß bis Holz zu schwarz. Ich denke, das sollte für alle Eventualitäten reichen. Es sind noch weitere unterwegs.

   

Anfängliche Fragen wären somit:

a) Tausch des Skalenzeigers "sollte" kein Problem sein, trotz der Breite, oder? Das Gehäuse, die Breite der Skalenscheibe und Seilführung sind, soweit ich es sehe, identisch zwischen 940 und 940/2.

b) Wie reinigt ihr die Leiterplatten solcher Geräte? Ich würde es schon gerne möglichst neu/sauber bekommen. Filter etc pp sind sicherlich abzulöten, während die meisten anderen Komponenten auf der Platte verbleiben können - so meine Vermutung. Grundsätzlich sehe enorm viele YouTuber, die auch im elektrischen Handwerk teils promoviert haben, schlicht normales Wasser und ggf. minimal Seife nutzen. Anschließend muss alles natürlich lange und ausführlich trocknen. Die Boards sehen dann jedoch fast aus wie neu.

c) Gibt es für das REMA TOCCATA 940 ein paar Besonderheiten zu beachten? Eine Website lässt immerhin verlauten:

Zitat:Das Rema Toccata stellt das für seine Zeit wohl fortschrittlichste jemals in der DDR hergestellte Gerät dar. In keinem anderen Gerät sind so viele Neuerungen auf einmal zum Einsatz gekommen. Aus diesem Grunde wurde es auf der Leipziger Messe mit einer Goldmedaille ausgezeichnet.

Aktuelle Idee ist die WEIßE GEHÄUSEVARIANTE als Basis zu nutzen, statt schwarz aber die silberne Front eines anderen TOCCATA 940 zu nutzen, den Skalenzeiger zu tauschen und eventuell auch zum Thema Beleuchtung etwas zu machen.

Ich melde mich alsbald wieder!
- Kevka
Zitieren
#2
Hallo,

Warum lässt du das seltene Gerät nicht so, wie es hergestellt wurde?


Viele Grüße,
Axel Smile
Womit fährt der Norweger zur Mittagspause...?
...Na mit einem Fjord Siesta! Wink
Zitieren
#3
Weil dort die (Sieb?)Schrift schon teils nicht mehr vorhanden ist (Front) und ich tatsächlich auch kein großer Frend vom billigen, orangenen Plastezeiger bin. Er ist jetzt nicht potthässlich, aber wenn er laut offiziellen Dokumenten auch nur deshalb existiert, weils "billiger" war, wäre es eher ein zurückführen wie es "hätte sein sollen", oder?

Die Schrift kann ich mit meinen Mitteln nicht zurückbringen oder neu "drucken". Der Stereoindikator zum Beispiel bleibt wie er ist. Dort wurde vom Lämpchen zur LED gewechselt, was ich sogar besser finde. Die LEDs leben (gerne) länger als diese 6V Miniaturlampen. Da es verschiedene Ausführungen gab, sind/sollten die Teile alle austauschbar sein, womit es weiterhin "original" bleibt, weil es keine Teile von völlig fremden Geräten sind. Alles nur Toccata 940 und zum Thema Skalenbeleuchtung bin ich noch nicht völlig festgelegt.

Im Kern geht es also darum: Aus Kostengründen, so heißt es offiziell (muss die Seite nochmal suchen wo ich über die Dokumente gestolpert bin), wurde hier und dort gespart. Ich versuche diesen "Fehler" (Sparen) also nur zu korrigieren in der Zukunft.

Zitat:radiomuseumORG:
Geringfügige technische Weiterentwicklung des Toccata 940 HiFi. Änderungen: Die Stereolampe wurde durch ein rot leuchtende LED ersetzt, der klare Skalenzeiger durch einen (billigen) orangefarbenen Plastezeiger.

In geringer Stückzahl wurde dieses Modell ab 1977/78 auch mit einem erweiterten UKW-Empfangsbereich bis 108 MHz gefertigt - evtl.für sog.Sonderbedarfsträger in der DDR oder Export-Versuch.

Beste Grüße!

p.s. Natürlich wird alles, was ursprünglich war, aufbewahrt.
Zitieren
#4
Sooodele!

Ein erster, vorsichtiger Blick hinein zeigt: Spontan keine fiesen Schneemänner zu sehen. Beim Gerät (hier also die 108 MHz Version) hieß es, der rechte Kanal wäre relativ leise. Der Vorbesitzer hat es mit dem Balance-Regler ausgeglichen. Das riecht also spontan nach Kondensator als Verursacher, aber es wird sich im Verlauf der Tage zeigen. Diese "blauen" kann ich spontan zumindest noch nicht einschätzen, wie die regulär so sind vom Verhalten her. Also ob sie durchaus bleiben können, wenn die Werte gut aussehen oder besser alle raus sollen.

   

Ich hörte auch, die roten, wohl russischen Keramikkondensatoren(?) seien gerne mal "speziell" was ihre Werte betrifft. Auch bin ich gespannt, ob der Stereodecoder 2.7 (laut Plan) zu finden ist oder nicht. Beim ersten REMA TOCATA 940 war es noch die Version 2.3 ohne A290D. Auch gibt es ein IC mehr, dafür weniger FM/AM-Kreise + Hilfskreise (TOCCATA 940: AM 9+2 / FM 16+9 //// TOCCATA 940-2: AM 9+1 / FM 16+5) was sicherlich durch eben jenen A290D auf dem Decoderboard zu verdanken ist.

Beste Grüße wünscht

Kev.
Zitieren
#5
Die roten russischen Kondensatoren sind meist in Ordnung. Nur wenn diese beschädigt sind, musst du die wechseln.
Wenn es die zweite Ausführung ist, dann hat er den auf der Extra Platine wie bei den anderen REMA auch.
Wenn du die Serviceunterlagen brauchst, dann ein PN mit deiner Mailadresse zu mir.
Dort sind auch die einzelnen Platinen abgebildet.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
Zitieren
#6
das mit den roten Kondensatoren, auch "Arbeiterfahnen" genannt, kann ich bestätigen.
Im Sternrecorder R160 sind die auch zuhauf verbaut, 
bei einem Gerät hatte ich die mal alle geprüft, dazu einseitig ausgelötet, waren alle gut.
Sind wohl besser als ihr Ruf.

Bei den Elko's, die silbernen russischen sollte man tauschen...
auch hatte ich bei axialen Frolyt mit kleiner Kapa (1uF, 5uF) öfter ausfälle.

Mit der Balance-Regelung,
vielleicht liegt es nur am "Gammel", die Kontakte vom Tastensatz
Trimmer der Endstufe, passen Spannungen und Ruhestrom?
Falls die Endstufe ein Relais hat, wie sind die Kontakte?
Oft sind Probleme nach der Reinigung verschwunden.

Gruß Jürgen
Zitieren
#7
Moin!

Ich bin heute zumindest wieder ein kleinen Schritt weiter! Nur ein kleiner Schritt leider, weil die Arbeit und Leben drumherum viel Zeit schlaucht. Ich habe das schwere Monster zumindest aus seiner Hülle befreien können um einen ersten Blick auf dessen verstaubte Oberfläche zu werfen. Auf den ersten Blick keine Schneemänner oder russ. ElKos zu finden.


   

Es heißt vom Vorbesitzer, ein Kanal sei leiser und er hatte es durch den Balanceregler versucht halbwegs auszugleichen. Vielleicht hilft schon eine Reinigung aller Elemente wahre Wunder? Ich werde es noch herausfinden. Zumindest ist spontan auch auf der NF-Platte nichts zu erkennen, was mir spontan Sorge bereiten würde. Oder es kommt erst hinter der Staubschicht?

   

Etwas überrascht war ich dann aber beim Thema Stereodecoder. Laut radiomuseum fand der SD 2.3 (HiFi-Norm) Anwendung von 1975 bis 1981 und das Toccata 940-2 entstand wohl ab 1981. Gefunden habe ich in meinem Gerät also nicht den erhofften SD 2.7, sondern den vorhin genannten SD 2.3! Kein A290D weit und breit. Nachteil? Vorteil? Egal? Interessanterweise unterscheidet sich mein SD2.3 von den Bildern auf der museumswebsite zm 2.3. Ich vermute mal, je nachdem was gerade im Lager war, wurde darauf zurückgegriffen. Bild 3 auf der Museumswebsite zum SD 2.3 scheint jedoch der meine hier zu sein.

Nun ist die Überlegung, ob ich hier den SD 2.7 (wie er im Schaltplan sogar angegeben ist) noch nachträglich einsetze oder den "Vorteil" nutze, nicht auf ein lange obsoleten A290D zurückgreifen zu müssen, welcher im Falle vom Ausfall, sehr schwer zu ersetzen wäre. Oder etwa nicht?

   

Die nächsten Schritte sind also:

- erste, grobe Reinigung und dann schauen, ob sich das Problem schon gebessert hat
- eventuell ein paar ElKos sporadisch prüfen (auch wenn gute Werte nichts bedeuten müssen, wie ich in meinem Grundig UV4 Beitrag hier im Forum selbst feststellen durfte)


Liebe Grüße wünscht
Kev.
Zitieren
#8
Hallo Kev
da ist schon ein Anfang,
die Papierkondensatoren "KOWEG" müssen raus
http://edi.bplaced.net/?Bauteile-_Daten_...RFT905_VEB

die Elkos von Tesla haben auch nicht den besten Ruf.
Naja und die Kontakte vom Relais müsstest du anschauen.
Und mach mal den Stecker sauber, der zur Endstufe führt.

Was die A290D anbetrifft, hoffentlich ist es noch nicht zu spät, Ich hatte auch überlegt, schon weil es zu schade wäre, sowas einfach zu entsorgen...
https://radio-bastler.de/forum/showthread.php?tid=22268

Der SD2.5 ist schon der bessere...
hier gibt es einiges zu lesen.
http://funkhiller.de/stereofonie.html


Gruss Jürgen
Zitieren
#9
Hallo,

Jürgen, die roten KOWEG sind keine Papierkondensatoren !! In dem verlinkten Beitrag sind sie weiter unten zu finden.
Alle Kondensatoren in dem Gerät dürfen drinbleiben (im Sinn von "Problemkondensatoren, die vorsorglich getauscht werden müssen")
Ausnahme "Schneemänner" (Elkos mit weißem Plastgehäuse) die es augenscheinlich hier nicht gibt.

Die roten KOWEG haben nur "sehr selten" Kontaktprobleme (ich hatte noch nie so einen Fall! Und ich hab mit denen viel gebaut), warum das so ist, hat Frank (Moschti) mal gezeigt. Das macht sie aber keineswegs zu Problemkondensatoren.

Die TESLA-Elkos haben bei mir durchaus einen guten Ruf! Würd ich (!) drinlassen, wenn unauffällig, ggf. stichprobenhaft mal untersuchen, wenn Spaß dran...
Wobei ich sagen muß, daß ich sie nie gemessen hab, sie sind nur meiner Erfahrung nach nicht auffällig mit Kapazitätsverlust...Kurzschluß, wie zB die "Goldies" (golden-farbigen ROEDERSTEIN, die oft kurz machen).

Vergleichstyp zum A290, die noch recht gut verfügbar sind:
https://www.mos-electronic-shop.de/1310-...-1780.html

Die roten, russischen Kerkos haben eine höhere Ausfallrate als DDR- und internationale Ausführungen, sind aber keine problemkondensatoren. Die können aber zu Widerständen im Bereich so 20...200 Ohm werden... wurde ja schon erwähnt.

Gruß Ingo
Zitieren
#10
(15.03.2023, 09:55)ELEK schrieb: Hallo,

Jürgen, die roten KOWEG sind keine Papierkondensatoren !! In dem verlinkten Beitrag sind sie weiter unten zu finden.
...

Gruß Ingo

Hallo Ingo,
so kann man sich täuschen,
aber besagte Kondensatoren haben doch diese Teervergußmasse, welche Mikrorisse haben könnten... (?)
Kann man da ein gutes Gefühl haben? Ich hatte sowas immer gegen neu getauscht, weil mir das Teer suspekt vorkam. 
Gruß Jürgen
Zitieren
#11
Ich stehe da hinter Ingo seiner Aussage. Das ist kein Teer, sondern eine Art Epoxitharz. Eben Kleber.
Diese können Kontaktprobleme bekommen, der Wicke ist da in Ordnung. Einfach Prüfen, dann merkt man es dann schon.
Elkos sollten alle geprüft werden. Wobei die Tschechischen besonders nach Jahren ihre Werte verlieren.
Aber die Toleranzen waren da sehr groß. Die weißen Kondensatoren, die senkrecht stehen, sehen zwar muchtig und offen aus, sind aber mit die besten. Da hatte ich noch nie ausfälle gehabt.

Was den Decoder betrifft, den würde ich erst einmal drin lassen. Und das Radio an sich überholen.
Wenn es dann immer noch nicht gut genug ist, erst dann an die Materie drangehen und ggf. Wechseln.
Warum immer gleich einbauen was nicht hingehört.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
Zitieren
#12
Jürgen, Du meinst bestimmt diese andere Art "Goldies" aus den 70ern, die eigentlich äußerlich ganz gut aussehen, die haben dunkle Epoxid-Vergußmasse und bräunlich/goldene Umhüllung, auch diese sind im link unter "Problemkondensatoren" genannt.
Diese sind natürlich auch fehlerbehaftet, durch besagte Mikrorisse, obwohl nicht ganz so schlimm wie die vorherigen GEWAPLAST-Kondis. Das Papier zieht eben erbarmungslos Feuchtigkeit, nur die SIKATROP waren durch die wirklich dichte Keramikhülle und Verlötung der Kappen unempfindlich dagegen.

"Teer"-Vergußmasse gabs nat. auch (schlanke Rohrform, Papierzettelbeschriftung, auch im link gezeigt), in sehr alten Radios, aber auch bestimmte Typen waren bis in die 80er- mit Teervergußmasse (Y-Kondensatoren). Letztere waren erstaunlich zuverlässig, sollten sie als Y auch sein.
Papierkondis mit Teerverguß sind aber ausnahmslos "Problemkondensatoren", sie müssen auch raus.

Die roten KOWEG sind Kunstfoliekondensatoren, die wären sogar gegen rissige Umhüllung unempfindlich, das zeigt die Erfahrung mit zu Rissen neigenden Bauarten, RIFA-Bomben (Suchbegriff) mal auch hier als Ausnahme... wobei auch hier nicht klar ist, ob es an den Rissen liegt oder an dem schweren Job als X-Kondensator...).
Die Umhüllung ist bei den roten KOWEG vollständig Kunstharz, kein Teer, das sieht nur manchmal an den Stirnseiten optisch ein wenig wie "Teer" aus, aufgrund der unregelmäßigen "gegossenen" Form.

Gruß Ingo
Zitieren
#13
(15.03.2023, 11:00)Morningstar schrieb:

Was den Decoder betrifft, den würde ich erst einmal drin lassen. Und das Radio an sich überholen.
Wenn es dann immer noch nicht gut genug ist, erst dann an die Materie drangehen und ggf. Wechseln.
Warum immer gleich einbauen was nicht hingehört.

Dem schließe ich mich an, weil die Stereo-Dekoder mit Transistoren richtig abgeglichen bessere Werte liefern als die mit den A290D und äquivalenten ICs.

Gruß

(Reflex-)Kalle
Zitieren
#14
Mal wieder eine kurze Rückmeldung meinerseits und meinem Vorhaben, eins von unendlich vielen Toccatas quasi "fabrikneu" zu bekommen. Auch in Hinsicht auf Reinigung der Platinen und CoKG. Jetzt wo ich das NF-Board eh gerade lose habe, konnte ich die Gelegenheit nutzen, die Transistoren mal außerhalb vom Schaltkreis zu messen. Auch wenn sich das "messen" nur auf den allseits geliebten oder gehassten T7 Multitester beschränkt. Findet jemand die Werte besonders seltsam? Zumindest einer der großen Kollegen scheint in seinem hfe-Wert herauszusteche (im Bild links oben). Die Werte sind immer hfe, Ube, Ic in der Reihenfolge von oben nach unten.

   

Eure anderen Hinweise, Tipps und Tricks warten noch auf Anwendung. Ich gehe die Sache in Ruhe und Schritt für Schritt an. Bei der Menge an Drähte soll halt auch kein Fehler passieren, wenn alls wieder verbunden wird, nachdem der Teil vom Gehäuse wieder sauber ist. Eine Sisyphusarbeit, aber ich mag mich dieser Reinigung und Pflege eines Gerätes in all seinen Bestandteilen mal widmen. Zumindest den Staub will ich größtenteils loswerden und das NF-Board sieht schon wieder richtig schick aus! Im Vergleich zu Beitrag #7 ein Unterschied wie Tag und Nacht. Ja, es fehlen noch Bauteile, die kommen alle wieder drauf.

Beste Grüße wünscht
Kev.

   
Zitieren
#15
Die Werte der Transistoren sind soweit in Ordnung, wenn man berücksichtigt, dass die Leistungstransistoren in der Endstufe Mut ganz anderen Betriebswerten (insbesondere Kollektorstrom bei Austeuerung) betrieben werden.
Zitieren
#16
Nabend! Da bin ich schon wieder!

Um 22 Uhr beginnt meine Nachtschicht und von 14 bis 19 Uhr war ich doch recht arbeitswütig in der Hobbywerkstatt. Bei der NF-Platine ist alles wieder schick. Ich habe die Kontakte für diverse Verbindungsstecker gereinigt (welche sehr schwarz waren) und sogar eine kalte Lötstelle gefunden.

   

Nebenbei fiel mir auf, die 22er Kondensatoren waren mitunter unterschiedlicher Bauart/Hersteller. Neben Frolyt gab es noch ein paar dickere 22 uF / 25 V statt der oft vorgesehenen 22 uF / 16 V. Bei der Überprüfung außerhalb vom Stromkreis waren die Werte der 22er eher gemischt. Sicher nicht kritisch, doch habe ich sie letztlich getauscht.

   

Die größeren Kondensatoren ab 200 und aufwärts waren dahingehend soweit in Ordnung. Die nächsten Tage werde ich noch die anderen Kondensatoren alle prüfen, da einige 22er und andere, kleinere Größen sich etwas "verziehen". Sprich, deren Kunststofffolie mit Aufdruck schrumpft, als würden die Kondensatoren manchmal warm laufen.

   

Insgesamt nach einigen Stunden Arbeit und unzähligen Drähten, die alle wieder an die richtige Stelle wollten (Photo und Videodokumentation sei Dank), ist das Gerät zumindest soweit wieder in Ordnung. Spannungen werde ich nochmal prüfen und schauen, ob es größere Abweichungen gibt. Davon aber ab, läuft es nahezu einwandfrei, wie man im verlinkten Video eventuell auch mitbekommt. Die Skala ist auch erstaunlich genau auf allen Punkten 89 MHz sind bei 89, 99 bei exakt 99 und 104 bei exakt 104 und so weiter. Darüber war ich selbst ziemlich erstaunt, weil ich sonst eher anderes gewohnt bin von Radiotechnik bisher. Was jetzt noch "seltsam" ist: Bei einem guten Stereo-UKW Signal schaltet sich Stereo manchmal für ein Bruchteil aus und wieder an. Aus und wieder an. Als würde irgendwo immer kurz Spannung wegbrechen oder etwas anderes sehr kurz irgendeine Macke schieben. Es passiert auch nicht immer und es spielt auch keine Rolle, ob ich ein Stereo-Sender nehme, welcher hier regulär sein Programm hat oder mein eigenen UKW-Stereosender mit zwei Geräten. Der kurze "Wegbruch" von Stereo tritt bisher zufällig und wenig reproduzierbar auf.

Nun aber genug für heute - hier ein kurzes Video, wo es soweit (auch auf Stereo) läuft. Ich habe noch kein Video gemacht, wo das Signal wegbricht.



Allerbeste Grüße wünscht
Kevin.
Zitieren
#17
Ich buddel das Thema wieder aus, weil dieses Projekt ist natürlich noch lange nicht abgeschlossen.

Ich bin noch immer dabei, nach und nach die einzelnen Platinen (sofern möglich) zu säubern inkl. Bad und alles. Das funktioniert auch einwandfrei! Es sieht einfach Fabrikneu aus und das gefällt mir enorm. Filter, Bauelemente die ggf Papier als Material irgendwo besitzen oder Bauelemente wo sich beim Bad zu viel irgendwo an H2O "verstecken" könnte, werden vorher entfernt. Ich bin mir bewusst, dass das hier sicher für einige Verwunderung oder schreckliche Blicke sorgt, zu lesen, das Platinen ein Bad mit "etwas Seife" bekommen, doch ich kann mich nur wiederholen: Es funktioniert absolut super. Die Platinen dürfen auch viele Tage in aller Ruhe unter kontrollierten Bedingungen trocknen.

Dabei ist mir jedoch eine Sache aufgefallen: Es entsteht bei einem ersten "Isopropyl-Alkohol-Kontakt" bei DDR Platinen gerne so eine seltsam, weiße, enorm hartnäckige Schicht. Ich habe mal ein Beispielbild angehangen (nicht vom Toccata). Diese "Schicht" lässt sich mit Mühen bspw. durch ein Fingernagel oder Plastik "abkratzen" und grob entfernen. Isoprop selbst entfernt sie jedoch nicht und sie zeigt sich auch erst nach Anwendung von Isoprop.

Im Hintergrund sieht man, wie die Platine aussieht, wenn diese "weiße Schicht" nochmal mit WD40 bearbeitet wurde. WD40 scheint das einzige Mittel zu sein, was diese sehr hartnäckige Schicht abtragen kann. Es ist also nicht unmöglich und lässt sich beseitigen, nur würde mich brennend interessieren: Was für Teufelszeug haben die dort verwendet?

   
Zitieren
#18
....dafür gibt es spezielle Leiterplatten Reiniger Sprays
Z.B. den hier: https://www.reichelt.de/de/de/leiterplat...w_wcB&&r=1
M.f.G.
harry


--------------------------------------------------------------------
Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
--------------------------------------------------------------------
Zitieren
#19
Hallo Kevin,

das könnten Flussmittelrückstände sein, welche sich mit Isopropanol nicht vollständig lösen lassen.

Beim Schwallbadlöten wird ja die komplette Leiterplattenunterseite mit Flussmittel benetzt, meist durch aufschäumen.
Je nach Flussmittelchemie kann es dann zu solchen Erscheinungen kommen.


Viele Grüße

Martin
Zitieren
#20
Einfach mit Spiritus nochmals reinigen und anschließend mit Kolophonium Lösung einpinseln.
Ein wenig Kolophonium in Spiritus auflösen, so das es schön dünnflüssig wird.
Das weise sind Rückstände vom Flussmittel oder Lösungsmittel.

Das Kolophonium verhindert das man die Rückstände sieht, da diese gebunden weden.
Smile So mache ich es jedenfalls seit Jahrzehnten.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
Zitieren


Möglicherweise verwandte Themen…
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  Radio Rema 2001 EIN /Aus (Taster...Schalter?) Stassfurt 8 189 26.03.2024, 22:28
Letzter Beitrag: Holly-Z
  Rema Andante 744 Solfiten wechseln. Fabian74 1 198 03.02.2024, 20:11
Letzter Beitrag: radioharry
  Rema Arietta Kopfhörerbuchse nawrotek 5 261 01.02.2024, 12:34
Letzter Beitrag: nawrotek
  Rema Andante 830 vom Sperrmüll Axel 61 15 8.239 20.12.2023, 09:33
Letzter Beitrag: Axel 61
  REMA Toccata 940 HiFi TKOFreak61 20 1.327 26.11.2023, 12:51
Letzter Beitrag: Kanuspezi

Gehe zu: