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Röhrenkofferradio Telefunken "Kavalier" 1958
#1
Guten Morgen Allerseits,

ein Arbeitskollege hat mich gebeten, seine neue Errungenschaft wieder zum Leben zu erwecken, ein Telefunken „Kavlier“ aus den Jahren 1958-60: https://www.radiomuseum.org/r/telefunken_kavalier.html

Ein Prospektblatt findet sich im Hifi-Archiv:https://www.hifi-archiv.info/Telefunken/...age_3.jpeg

Ich habe zwar eine kleine Auswahl von Röhrenkofferradios im Bestand, aber das wäre mein erster Versuch einer Reparatur bzw. Restauration. Daher würde ich mich über Hinweise zu einigen Fragen meinerseits bezüglich folgender Besonderheiten der „Reisesuper“.

Der DEAC „Kali-Sammler“ ist dient für die Röhrenheizung, so habe ich es einer zeitgenössischen BDA entnommen welche Anton hier eingestellt hat.

Edit: meine erste Frage dazu (braucht es den Akku?) wurde an anderer Stelle bereits hier beim Grundig "Party Boy" beantwortet: https://radio-bastler.de/forum/showthrea...168&page=2
Dieser DEAC ist elektrisch tot (tiefentladen) und zeigt optische Verfallserscheinungen (Foto anbei).
Das Radio soll nach der Instandsetzung nur noch am Netz betrieben werden.

Ansonsten würde ich im ersten Schritt die Papier-Teer-Kondensatoren ersetzen sowie alle Elkos prüfen. Am Radio wurde schon einmal gearbeitet, was man am UKW-Kästchen erkennt. Außerdem wurde C514 erneuert.
Vielen Dank im Voraus für Eure Unterstützung.

Nun die ersten Bilder. Das Radio ist bis auf den farblich abweichend ersetzten Gurt äußerlich gut erhalten:
   

Innen bis auf die Anodenbatterie auch vollständig:
   

Man beachte den kreativen Ersatz einer Bandantenne (oder ist das ein Sondermodell für Handwerker?)
   

Hier der tote DEAC:
   

Es verstecken sich mehrere Papier-Teer-Kondensatoren im Apparat:
   
Schöne Grüße, Bernd
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#2
Hallo, ich erlaube mir eine Ergänzungsfrage, basierend auf diesem Beitrag beim Grundig Party Boy 58:

(04.04.2015, 11:27)scotty † schrieb: Wilhelm,
bei den meisten Röhrenkoffern, die auch ein eingebautes Netzteil haben, ist der Heizakku unabdingbar. Er wirkt für die Heizung als Spannungsstabilisiator von rund 1,2 bis 1,4V, je nach Ladezustand, damit die Spannung nicht hochläuft und er wirkt als "unendlicher" Elko, der die Heizspannung glättet.
Ein Akku, kann ja auch eine moderne R20 NiMh- Rundzelle sein, muß also unbedingt drin sein! Hast Du keinen zur Hand, dann mußt Du einen großen Elko (> 1000µF) und unbedingt zwei Leistungs- Dioden zur Spannungsbegrenzung in Durchlaßrichtung anstelle des NC- Akkus einsetzen!
Ohne diese Maßnahmen kannst Du dasselbe Problem wie Frank (Moschti) mit seinem Störsuchgerät kriegen, daß nämlich die Röhrenheizungen durchbrennen.

Ich habe da verschieden Modelle bei Reichelt  entdeckt, ist ein NiMh-Akku mit 3000mAh ausreichend oder sollte es ein 10.000mAh Typ sein?

Zweite Frage: hat jemand zufällig die von Scotty erwähnte Schaltung für mich? Denn dicke Elkos sollte ich noch im Vorrat haben.
Danke im Voraus.
Schöne Grüße, Bernd
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#3
Lass die Dioden-Elkoschaltung sein. Ich empfehle dringend die NiMH Lösung . 3000mAh sind ausreichend. Am besten wäre ein Akku, der fest eingelötet werden kann, denn Kontaktprobleme könnten die Heuzspannung hochlaufenlassen mit Gefahr des Heizfadenbruchs. Der Originalakku war ja auch gut verschraubt angeklemmt.
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#4
(10.03.2023, 20:03)b4s1* schrieb: Lass die Dioden-Elkoschaltung sein. Ich empfehle dringend die NiMH Lösung . 3000mAh sind ausreichend. Am besten wäre ein Akku, der fest eingelötet werden kann, denn Kontaktprobleme könnten die Heuzspannung hochlaufenlassen mit Gefahr des Heizfadenbruchs. Der Originalakku war ja auch gut verschraubt angeklemmt.

Guten Morgen,
wenn das Radio wieder funktioniert kommt auf jeden Fall ein richtiger Akku hinein. Thumbs_up
Aber für die ersten Versuche möchte ich nicht gleich Akkus auf Vorrat kaufen, dementsprechend würde ich mich freuen wenn mir jemand eine geeignete Schaltung zum Versuchsaufbau bzw. zum Schutz der Röhren liefern könnte. Dicke / dünne Dioden und Elkos > 1000µF habe ich genug.
PS: nicht dass ich nicht wüsste wie eine Diode grundsätzlich funktioniert und wie man die technischen Daten interpretiert, aber meine Vorlesung "Elektrotechnik" ist doch schon > 25 Jahre her, Schaltungstechnik war noch nie meine Stärke Angel  und der Vorrat an D-Röhren ist überschaubar ...

Vielen Dank im Voraus.
Schöne Grüße, Bernd
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#5
Hallo,

eine "normale" Wald-und-Wiesen-Diode (Silizium) hat in Durchlaßrichtung einen Spannungsfall von ca. 0,6...0,7 V und zwar rel. unabhängig vom durchfließenden Strom. Daher wirkt das wie eine Z-Diodenstabilisierung. (de ja vu, wir hatten ähnliches Thema vor einiger Zeit).

Wenn man also 2 Si-Dioden (1A und minimale Sperrspannungsfestigkeit reicht) in Reihe schaltet, fallen darüber 1,2...1,4 V ab. Das schöne an der Stelle: Daß eine (Flächen-)Diode "durchbrennt" ist unwahrscheinlich.
("Flächen"dioden sind alle mit etwas höherer Strombelastbarkeit, "Spitzen"dioden sind die Detektordioden mit typ. max 100mA oder weniger, die können nat durchbrennen)

Also mach Test: 2 Dioden in Reihe, für den Test einen 2-Ohm-Widerstand (1W) davor und an eine 1,5V-Monozelle schalten (Durchlaßrichtung als + an Anode). Die neue Batterie hat im Neuzustand etwas mehr als 1,5 V (bitte nachmessen!) also fließt etwas Strom in die Dioden. Der Innenwiderstand ist praktisch schon der "Vorwiderstand", anstandshalber kann man einen kleinen Widerstand noch zusätzlich reintun, nur für die Messung, später ggf. weglassen, weil jede 100mV gebraucht werden.

An einem Stromversorgungsgerät kann man nun nachweisen, daß sich im Spannungsbereich 1,5V...2...3V die Spannung über den Dioden nicht...nur wenig ändert und im zulässigen Toleranzbereich liegt, die Heizungen werden so "geschützt" weil die Spannung auf die doppelte Flußspannung "geklemmt" wird (das kann auch der Akku machen, wie beschrieben ist die Kapazität nicht wichtig... kleine reicht, wichtig ist bei der Akkuvariante, daß man ab und zu nachmißt, ob der Akku die Quellenspannung noch ordentlich festhält. Die wird im gealterten Zustand eher höher... ist hier aber zunächst akademisch, in der Anwendung dauert das 10+ Jahre.

Im Radio kann man zB. 2 solcher Doppel-Dioden reinbauen, eine vorn direkt an die Fassung, eine hinten und Deinen D-Röhren wird so nichts passieren. Wenn die sich einstellende Spannung nicht in den Toleranzbereich paßt, sollte man zwischen mehreren Dioden ausprobieren, mit steigender Sperrspannung steigt auch die Flußspannung (Durchlaß-Spannungsfall) an, also kann es Sinn machen, 1N4007 zu nehmen, obwohl nur 1,x V schnuffeln..

Meßbeispiel v eben bei mir:
- Batteriespannung 1,6V
- 2 willkürlich herausgesuchte 1A-Dioden (SY360/10, also hohe Spannungsfestigkeit > 1kV)
- kein Vorwiderstand: Spannung wird auf 1,46 V "geklemmt",
- Strom aus der Batterie ist 35mA, das ist mit der Spannung also der "Verluststrom", wobei die Belastung mit den Heizungen die Batteriespannung rel. schnell auf unter 1,6V gehen lassen werden wird ...

Also am Besten mit verschiedenen Dioden die richtige "Durchlaß-Z-Spannung" ausprobieren.

Der Elko stützt die ganze Sache noch ein wenig, Kapazität muß aber nicht groß sein, weil die Batterie schon glatte Spannung liefert, der Elko ist nur "anstandshalber" um nochmal einen niederohmigen Abschluß der Heizspannung zu erreichen.

Gruß Ingo

Zusatzanmerkung: Ich kenn viele Batterie-Röhrenradioschaltungen, die nur mit speziellen Heizbatterien betrieben wurden. Normale Monozellen hatten nach mir bekanntem Text (Lothar König) nur den Nachteil, daß sie schneller in der Spannung absacken. Heutige hochwertige Alkalizellen sind wahrscheinlich besser, als frühere Heizbatterien. Wenn aber der Fall schon passiert ist, daß Röhrenheizungen durch zu hohe Batteriespannung zerstört wurden, sollte man eine der Varianten wählen... Ich kanns mir ehrlich gesagt nicht so vorstellen, kenne aber den "incident" bei Batterieröhrenschaltungen, daß beim Messen o.ä. die Heizungen an die Anodenspannung gelegt wurden bzw. der Anodenstrom auch so unglücklich fließen kann, daß die Heizung durchbrennt... da fehlen mir aber etwas die Erfahrungen
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#6
Hallo Bernd,

die einfachste Lösung sind die beiden Dioden in Flussrichtung parallel zum DEAC-Akku. Einem Akku ist in dieser Betriebsart kein langes Leben beschieden. Da bei der Dioden-Lösung die Siebwirkung des Akkus entfällt muss der 250µF Elko durch einen 1000µF/16V oder grösser ersetzt werden. Es fliessen fast 300mA Heizstrom und bei ungenügender Siebung entsteht Brumm. Die ganze Heizkreisversorgung ist nicht ideal. Wird eine 1,5V Heizbatterie eingesetzt, wird der Akku damit geladen oder bei der Dioden-Lösung die Batterie entladen. 1958 gab es keine bessere Lösung als den Akku.
   

Viel Erfolg bei der Restauration wünscht
Gerhard
Warum hat die Röhre einen Sockel und keine Fassung?
Hätte die Röhre eine Fassung statt des Sockels, könnte man sie nicht mehr umsockeln sondern nur mehr umfassen.
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#7
...wie sagt man so schön, ein Bild sagt mehr ... Danke Gerhard ^^

Ich hatte leider den Netzbetrieb völlig "ausgeblendet"...

Stimme Gerhard insoweit völlig zu ... Jetzt versteh ich auch erst richtig, warum die Heizungen in Gefahr sind, wenn der Akku fehlt.

Nach radiomuseum hat ein DEAC-Akku auch "Nur" 1,22 V, da würde ich davon ausgehen, daß die Klemmdioden diesen oder einen modernen NiMH (NiCd) nicht maßgeblich belasten, wenn sie auf 1,45V "klemmen".

Man hat ja hier die Schwierigkeit, nicht mit weiteren Reihen-Dioden als Entkopplungsglieder arbeiten zu können, auch eine Schottkydiode hat zu viel Spannungsfall für diese 1,2 ... 1,5V-Versorgung. Und Umschaltungsglieder (mit Relais...) zwischen Netz- und Batteriebetrieb will man auch nicht unbedingt. Vielleicht geht noch eine Lösung mit Bipolarschalttransistor... aber ich schätze, es geht schon sehr gut nach der letzten Zeichnung. Den Akku würde ich mit Lötfahnen machen und einlöten... wobei 2 Satz Klemmdioden auch Unheil wirksam verhindern.

Und natürlich muß die Heizspannung gut geglättet werden, damit der Netzbetrieb ordentlich arbeitet. 1000µF würde ich hier sogar als Untergrenze sehen (im Gegensatz zu meinem vor. post).

Gruß Ingo
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#8
Moinsen.
Erstmal vielen Dank für die vielen hilfreichen Tipps.
Mein erster Versuch mit dickem Kondensator und Dioden hat keine Reaktion des Radios gezeigt, für die weitere Analyse habe ich nach Rücksprache mit meinem Kollegen jetzt doch vorsorglich einen dicken Akku bei Reichelt bestellt.
Mit etwas Glück trifft er noch vor Ostern ein und das Wetter soll bei uns eher "kellerfreundlich" werden. Ich werde berichten.
Schöne Grüße, Bernd
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#9
(10.03.2023, 10:49)berndw schrieb: Das Radio soll nach der Instandsetzung nur noch am Netz betrieben werden.

Das ist aber schade!
10 Stück 9V Batterien kosten beim Discounter keine 10€, man clipst sie mit den Druckknöpfen einfach in Reihe zusammen und schwuppdiwupp hat man eine 90V Anodenbatterie, die stundenlang (viele!) hält.
Wenn man Spaß daran hat, baut man eine Kiste dafür in Größe und Stil einer alten Anodenbatterie, beklebt sie mit dem ausgedruckten Scan einer solchen (gibts hier im Forum), bastelt die Druckknöpfe drauf für das originale Kabel (die sind in modernen Batterien noch verbaut, kann man einfach aus leeren ausschlachten. Ich weiß den Typ nicht mehr, habe meine hier im Forum vor langer Zeit schon geschenkt bekommen - so lange, daß ich schon wieder vergessen habe, von wem. Schlimm, Alter ist nix schönes Smiley26 ), fertig.
10€ und ein bisschen Gebastel und das Radio ist für viele Sommerabende outdoor-tauglich, Heizakku hast schließlich sowieso drin.
Und die Selbstbaubatterie ist sogar aufladbar! Einfach die alten Batterien raus, zur Sammelstelle und bei der Gelegenhheit 10 neue gekauft. Wink
Einige haben sich Anodenbatterie-Akkus gebaut, das gefällt mir nicht so. Die 9V Akkus taugen einfach nix und irgendwelche Step-up Lösungen - na, ich weiß nicht. Wer's mag...
Gruß,
Uli
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#10
Hallo Bernd,

hier ist,wie Uli schon schrieb,der Aufbau einer Anodenbatterie mit 10 Stück 9V Batterien beschrieben.
Übrigens,die Batterien halten wider Erwarten doch ziemlich lange.

https://radio-bastler.de/forum/showthread.php?tid=6994

Herzliche Grüße
Robert
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#11
Hallo Uli,
hallo Robert,

die Beschreibungen für den Nachbau einer Anodenbatterie sind mir nicht entgangen Smiley20 und wenn das Radio wieder stabil funktioniert ist das auch eine überlegenswerte Option.
Besonders da mein Kollege leicht vom "Röhrenvirus" infiziert zu sein scheint und mich auch schon nach geeigneten Tischgeräten gefragt hat  Wink
Schöne Grüße, Bernd
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#12
Guten Morgen Allerseits,

gestern Abend hat der Kavalier die ersten Töne von sich gegeben.
Vorher hatte ich eine Handvoll ERO100 ausgetauscht und auch den DEAC gegen eine Ni-MH-Zelle mit 1,2 V und 8900 mAh ersetzt.
Dem Siebkondensator C602 habe ich als provisorischen „Anti-Brumm“ einen zusätzlichen Elko mit 2200µF parallel gelötet.

Allerdings entsprechen die gemessenen Spannungen noch nicht den Erwartungen. Ich habe  die Werte entsprechend Schaltung in die folgende Tabelle eingetragen. Betrieb über Regeltrenntrafo.

   

Primärspannung Up  / Primärstrom Ip / Netzteil Spannung an C601 (U601) / Uanode (Spannung an C32) / Netzteil Spannung an C602 (U602) / Spannung am Akku (Uakku)

Ab ca. 180V am Eingang übersteigt die Spannung am Akku eine für mich kritische Grenze. Huh
Das Radio empfängt auf UKW bereits meine „Ortssender“ Bayern 1-2-3 (89,5 – 93,7 – 98,5 MHz) mit einer externen Dipol-Antenne.


.jpg   20230420 Kav58_Spannungen 2.JPG (Größe: 39,36 KB / Downloads: 803)

Für die letzte Messung bei 230V am Eingang habe ich dem vorherigen Vorschlag entsprechend 2 dicke Dioden (Semikron SKE 4G) in Flussrichtung parallel zum Akku geschaltet, damit wird dessen Spannung auf 1,4V „geklammert“.

Frage: ist denn der Anstieg an C602 und am Akku so „normal“ oder erwartbar oder liegt da noch irgendwo ein Hund begraben?
Schöne Grüße, Bernd
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#13
Ist denn der "dicke" NC Akku intakt und hat gute Kontaktverbindungen? Die Messwerte zur Heizspannung sehen nicht so aus, denn der Akku sollte eigentlich bei 1,55V  stabilisieren.  Siehe Ladekurve in:
https://www.researchgate.net/figure/Abbi..._308430244

An U602 hast Du (bei 230V) aber 6,33V statt der 5,2V laut Schaltplan. Dieser hohe Wert kann auch durch den von Dir zusätzlich eingebauten 2200µF Elko zustande. Entferne den mal wieder.
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#14
Guten Morgen Allerseits,

der Akku ist neu und mit seinen Laschen fest angelötet.
Ich habe gestern Abend noch einmal gemessen und es war wieder anders Huh

Zuerst habe ich den W603 überprüft, aber der hat seine 12 Ohm wie im Schaltplan (SP) genannt.
In den Heizkreis fließt ein Strom von bis zu 300mA (laut SP korrekt) und plötzlich steigt auch die Spannung am Akku nicht über 1,5 Volt, die am C602 blieb bei knapp 6 Volt.

Dafür ist das Radio plötzlich "klopfempfindlich". D.h kein Empfang mehr und es rauscht nur kurz wenn ich an den Filtergehäuse mit dem Schraubendreher klopfe, leider konnte ich auf die Schnelle keine reproduzierbare Stelle für den vermuteten Wackelkontakt finden.

Danke für den Hinweis bzgl. des vergrößerten C602, ohne die zusätzlichen 2200µF hatte ich vorher einen starken Brumm im Lautsprecher, ich werde mal kleinere C als Ersatz für den mutmaßlich verbrauchten originalen C602 (Messung steht aus) durchprobieren.
Schöne Grüße, Bernd
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#15
[quote pid="251362" dateline="1682409096"]
Danke für den Hinweis bzgl. des vergrößerten C602, ohne die zusätzlichen 2200µF hatte ich vorher einen starken Brumm im Lautsprecher, ich werde mal kleinere C als Ersatz für den mutmaßlich verbrauchten originalen C602 (Messung steht aus) durchprobieren.
[/quote]
Der "starke Brumm" dürfte eine andere Ursache haben. Vielleicht ist eine Masseverbindung durch Korrosion schlecht geworden. 
Zu der "Klopfempfindlichkeit": Ziehe einmal Röhre für Röhre und säubere die Oxidschicht an den Stiften etwas. Dann schau nach, ob alle Teilplatinen hinsichtlich der Masseleitung untereinander eine saubere Verbindung haben.
Hast Du Messgeräte? Signalverfolger? Oszi?
Heinz
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#16
Hallo Heinz,

die Masseverbindungen zwischen Netzteil-Baugruppe und Radio-Chassis werde ich noch einmal genauer ansehen sobald ich wieder etwas Zeit finde. Und auch die Elkos vermessen.
Die Röhren DAF96 und DL94 habe ich gestern gezogen und die Stifte mit dem Glaspinsel gesäubert. Die anderen Röhren oder die Sockel habe ich noch nicht geputzt.
Testweise habe ich auch eine DAF96 aus meinem Party Boy versucht, in Summe keine Veränderung beim Verhalten Undecided
Die Leitungen habe ich noch nicht weiter untersucht.

Am Meßgeräten sind diverse Digital- und Analog Multimeter sowie ein Oszi Hameg 203 vorhanden.
Vielen Dank im Voraus für die weitere Unterstützung Thumbs_up,
PS: wir bekommen am Wochenende Besuch und daher werde ich wohl vor kommender Woche nicht mehr in den Bastelkeller kommen ...
Schöne Grüße, Bernd
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#17
Guten Abend Allerseits,

ich habe heute Nachmittag vor dem Besuch etwas Zeit gefunden und mir zuerst noch einmal die Kontakte und Verbindungen angesehen. Soweit keine Defekte feststellbar. C601 und C602 vermessen, beide sind mMn in der Toleranz.
Dann habe ich die Röhren gezogen, beschriftet (wo nicht mehr lesbar bzw. die beiden DF96 hinsichtlich ihrer Position gekennzeichnet), die Kontaktstifte mit einem Glaspinsel gereinigt und schließlich noch die Röhrensockel mit einer leicht in T6 benetzten Interdentalbürste behandelt.
Anschließend das Radio wieder zusammengesteckt und über den TST sanft hochgefahren.
Die Spannungen wie am 21.04. gemessen, diesmal keine Überhöhung am Akku mehr, die Spannung an der Zelle blieb bei max. 1,28 Volt nach 5-10 Minuten Betrieb. Bzw. stieg weiter leicht an, vermutlich wird die Zelle normal geladen.

Aber es kam kein Ton mehr aus dem Lautsprecher. Ich habe die Leitungen überprüft, ohne Befund. Also wieder ausgemacht und nochmals alles sichtgeprüft.
Dann die Ernüchterung: warum auch immer, ich hatte die DAF96 (Röhre 6) mit der DF96 (Rö 4) vertauscht gesteckt Smiley26 

Kann es sein dass ich eine der Röhren oder beide dadurch zerstört habe? Denn auch mit korrekt gesteckten Röhren macht das Radio keinen Mucks mehr...

An welchen Stellen könnte ich ansonsten die Signale "von vorne nach hinten" praktikabel mit dem Oszi nachsehen?
Schöne Grüße, Bernd
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#18
Hallo Bastler-Gemeinde,

leider ist es mir noch nicht gelungen, dem Radio wieder Töne zu entlocken. Um noch einmal auf meinen dummen "Steckfehler" zurückzukommen und den Wissenträgern eine dokumentarische Hilfestellung zu geben habe ich die Ersatzschaltbilder aus RM.org herauskopiert:

   

https://www.radiomuseum.org/tubes/tube_df96.html
https://www.radiomuseum.org/tubes/tube_daf96.html

Ich kann die Schaltungen nicht interpretieren, vielleicht könnte mir jemand helfen mit entsprechenden Messtipps um herauszufinden ob die Röhren nach dem Vertauschen hinüber sind oder ob sie es überlebt haben könnten Huh
Vielen Dank im Voraus.
Schöne Grüße, Bernd
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#19
hallo Bernd,

der pin5 ist bei der DF ja g1, bei der DAF ist er K.
d.h. die DF hat die volle Anodenspannung auf ihr Steuergitter bekommen.
So grottenfalsch das auch sein mag ich glaube nicht dass die sich davon einen Schaden mitgenommen hat.

Es ist ja prüfbar, wenn g1 geerdet ist sollte etwas Emmission machen, also ein messbarer Strom, par mA, in der Kathodenleitung.
Beachte bitte dass die Heizung nicht verpolt sein darf weil das indirekt geheizte Röhren sind, die Kathode soll intern verbunden sein mit +
lG Martin
wenn die Welt untergeht sieht man es zuerst auf dem Oszilloskop
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#20
Guten Abend Allerseits,

es gibt Neuigkeiten auf der „Kavalier-Baustelle“.
Nicht das ich den Patienten schon erfolgreich wiederbeleben konnte, aber ich habe auf der GFGF-Radiobörse am 13.05. in Aschheim einen optisch schöneren und vor allen funktionierenden Zwillingsbruder gegen Einwurf kleiner Münzen erwerben können. Smiley14 

Somit werde ich die bisherige Baustelle wohl einstellen und den Apparat dann in unseren Markt oder die Kleinanzeigen geben.

Das „neue“ Modell funktioniert weil es ein wohl kundiger Mensch bereits bearbeitet hat:
- der DEAC wurde ersetzt durch einen Elko mit 680µF, dazu der "Heizelko" C602 von 250µF auf 1000µ erhöht, dort auf dem Netzteil-Modul ist auch die Ersatzschaltung mit 2 Dioden 1N4007 zum Klammern der Heizspannung angelötet.
- der Lade/Sieb-Elko C601 für die Anodenspannung ist augenscheinlich noch original
- auf Lötseite ist an Röhre DL94 zwischen Pin 2 und 5 ein Kondensator mit der mir unbekannten Bezeichnung CCB20-Y 222 630V angelötet. Google sagt das wäre 2,2nF, richtig? Huh
   

- auch Kondensator C526 ist sichtlich erneuert, jetzt mit einem CCB20-Y 332J 630V (= 3,3nF ??)
   

Diverse ERO100 sind im Apparat noch vorhanden : C507, C519, C516, C521 auf der Platine und einer an der "Lade"-Taste Dodgy
Schöne Grüße, Bernd
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