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Röhrenkofferradio Telefunken "Kavalier" 1958
#21
Nun zur neuen Frage:
Das Radio brummt, sobald man es einschaltet. Der Brumm ist für mich wahrnehmbar, auch wenn Sender klar empfangen werden.
Ich habe versucht es mit einem kleinen Video zu dokumentieren:



Ich habe versuchsweise die Elkos am Netzteil C601 und C602 vergrößert, es hatte keinen Einfluss auf den Brumm. Auch das Anklemmen eines meiner neu gekauften dicken Akkus an der Stelle des ehemaligen DEAC ändert nichts.
Haben Röhren-Kofferradios (ich hatte gewisst schon > 20 Jahre keines mehr in Betrieb) einen gewissen Grundbrumm oder ist da noch was zu machen? Smiley61
Und falls ja, wo sollte ich als erstes ansetzen? Smiley47
Schöne Grüße, Bernd
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#22
Guten Abend Allerseits,

ich habe mich wieder mit Kavalier Nr. 2 beschäftigt und die letzten Teer-Kondensatoren getauscht:
Bestückung    Soll      Ist
C504          33 nF    166 nF
C516          33 nF    184 nF
C519          10 nF      39 nF (geschirmter C)
C521          3,3 nF    12,2 nF
Leider hat sich am "Grund-Brumm" nichts zum Positiven verändert ...
Ich habe sogar die Heiz- und die Anodenspannung mit dem Oszi angesehen, die Heizspannung hat eine kleine Welligkeit (~ 0,1 Vpp) bei ~ 100Hz, ansonsten sehe ich nichts auffälliges. Und es ändert sich auch nichts wenn ich versuchsweise den 8900mAh Akku anschließe.
Hat vielleicht noch jemand einen Tipp für mich wo ich ansetzen kann?
Oder ist so ein leichter Brumm bei so einem Röhren-Koffergerät "zeitgemäß" weil die Anodenspannung nur mit einer Diode gleichgerichtet wird?
Schöne Grüße, Bernd
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#23
Hallo Bernd,
ich habe jetzt nicht jedes Detail der Diskussion verfolgt, aber kann es sein, dass das Brummen vom mechanischen Schwingen des Trafos kommt, das auch über das Gehäuse auch auf den LS übertragen wird? Ich hatte hier einen solchen Problemfall mit einem Blaupunkt im nordischen Design, das die Vibration schön übertragen hat. Hier half das Anziehen der Schrauben am Blechpaket.

Just my 2 cents.

Gruß Peter
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#24
(18.06.2023, 17:17)Peter2K schrieb: Hallo Bernd,
ich habe jetzt nicht jedes Detail der Diskussion verfolgt, aber kann es sein, dass das Brummen vom mechanischen Schwingen des Trafos kommt, das auch über das Gehäuse auch auf den LS übertragen wird? Ich hatte hier einen solchen Problemfall mit einem Blaupunkt im nordischen Design, das die Vibration schön übertragen hat. Hier half das Anziehen der Schrauben am Blechpaket.

Hallo Peter,

vielen Dank für Deinen Hinweis, den ich mittlerweile überprüft habe. Leider nein ...
Ich habe Netztrafo und Radiochassis und Gehäuse inkl. Lautsprecher nebeneinander gestellt, gemeinhin komplett mechanisch entkoppelt.
Auch der Finger am Netztrafo oder Ausgangsübertrager bringt kein Kribbeln oder Veränderung mit sich.
Das Netzteil habe ich auch versuchsweise auf eine Silikonmatte postioniert. Egal was, der "Grundbrumm" bleibt.

Auch auf dem Oszi sehe ich sowohl bei Heiz- als auch Anodenspannung keine erhöhte Welligkeit.

Einer meiner Berufsbeginn-Mentoren (in der Leistungselektronik) sagte mal:
"Fällt dem Entwickler nichts mehr ein, tut er noch ein C hinein."
Da will ich nicht ohne Hintergrundwissen dran, aber vielleicht hat jemand einen Tipp welche Art Kondensator mit welcher Kapazität ich an welche Stelle versuchsweise anlöten kann?
Schöne Grüße, Bernd
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#25
Servus
Normalerweise wird die negative Gittervorspannung der Endröhre bei Batteriegeräten durch einen Widerstand in der Minusleitung der Anodenspannung erzeugt, so ist das jedenfalls bei den bummelig 100 GB und US Batteriegeräten, die ich besitze. Von diesem Widerstand (meist zwischen 470 bis 680 Ohm) geht dann der Gitterwiderstand ab (meist so 470K bis 1Meg). Am Knotenpunkt dieser beiden Widerstände ist auch immer ein Elko geschaltet worden (in der Regel so um die 2-10uf). Der verhindert bei Netzbetrieb zusätzlich das Brummen am Gitter der Endröhre, bei der Reparatur vergrössere ich den immer auf bis zu 100uf, da die heute klein bauen.
Damit habe ich bis heute jedes Batteriegerät brummfrei bekommen.
Gruss, Volker
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#26
Hallo Volker,

dem Hinweis gehe ich gerne nach. An der Endröhre DL94 wurde bereits ein C ergänzt, aber zwischen Pin 2 und 5 (Masse), siehe erstes Foto in diesem Beitrag # 20.

Wenn ich die Schaltung richtig interpretiere, dann hat die DL94 zwei Gitter (g1 und g2).
g1 = Pin 6 und laut Röhrentabelle die negative Gitterspannung, aktuell gemessene -5,51V(mit DMM Fluke 87)
g2 = Pin 3 und laut Schaltung ist das die positive Anodenspannung, gemessene 107,7V


.jpg   K58 Endstufe mit C.jpg (Größe: 85,68 KB / Downloads: 415)

Der gesuchte Elko sollte C528 sein, hier 25µF, korrekt?
Laut China-Tester hat er noch 28,2µF bei einem ESR von 2,77 Ohm und Vloss von 4,5%.
Den habe ich versuchsweise durch verschiedene Elkos von 33µ über 100µ bis hinauf zu 1500µ ersetzt, der Brumm hat sich für mich nicht hörbar verändert Huh 

Hier ein Test mit dem original verbauten 25µF Elko:



Und hier mit 33µF (eingebettetes Video entfernt da nur 2 zulässig) https://youtu.be/uJvDyd1-g5s

Und hier mit 1500µF:



Woran könnte es noch liegen?
Vielen Dank für Eure Bemühungen Thumbs_up
Schöne Grüße, Bernd
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#27
Servus,
Die Spannungen stimmen so in etwa, ab 100uf ist die Siebung des G1 ok, wenn das Brummen dann nicht deutlich vermindert ist, liegt der Fehler eindeutig woanders. Würde die Heizung vom Netzteil abtrennen und nur direkt mit Batteriestrom aus einer Batterie heizen. Dann sieht man weiter, wenn das Brummen dann deutlich weniger ist. Wenn nicht, kommt das Ganze von der HV Versorgung rein. Sonst stimmt im Heizkreis etwas nicht.
Gruss, Volker
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#28
Hallo Volker,
Danke für den Input, das "isolierte" Betreiben der Röhrenheizung konnte ich angesichts anderer Aufgaben noch nicht testen.

Weitere Frage - allgemein ans Forum:
Mein auftraggebender Kollege fragt, ob sich in das Radio ein Bluetooth-Adapter integrieren lässt.
Da es keinen eigenen TA-Eingang gibt, frage ich mich ob und wie z.B. die Bereichstaste für MW oder LW verwendet werden kann.
Hat jemand schon einmal so einen Umbau bewerkstelligt?
Schöne Grüße, Bernd
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#29
Hallo Volker,
hallo Forum,

ich habe mir nach ein paar Wochen Kreativ-Pause den Kavalier wieder vorgenommen und den Siebkondensator C602 der Röhrenheizung auf 1000µF vergrößert.
Damit ist der "Grundbrumm" erträglich, das werde ich wohl so lassen.

Nun bleibt noch meine allgemeine Frage - ist es einfach machbar in den Kavalier ein externes NF-Signal (Bluetooth) bei Beibehaltung der UKW-Funktion einzuspeisen?
Beispielsweise über eine Umfunktionierung der LW-Taste?

   

Könnte das Signal zum Beispiel über diese von mir gelb markierte Leitung eingespeist werden?
Schöne Grüße, Bernd
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#30
Hallo,

Hast du zum Bluetooth hier im Forum schon mal recheriert? Da sollte einige an Infos zu finden sein.....
Viele Grüße

Franz Bernhard


... und die Radios laufen nicht weg.....
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#31
(02.12.2023, 16:18)berndw schrieb: ..Könnte das Signal zum Beispiel über diese von mir gelb markierte Leitung eingespeist werden?

an der Stelle keinesfalls. Das ist der Eingang zur ZF.

BT muss an die NF:

   

du kannst den Kontakt o4 freilegen und dort einspeisen. Dann ist AM komplett ausser Funktion und auf den AM-Tasten liegt dann BT. Oder eine Umschaltung am roten Pfeil zusätzlich einbauen, dann bleiben alle Wellenbereiche erhalten.
Gruß,
Jupp
-----------------------------

was du baust ist immer mit dir verbunden
(Lego)

Einsamkeit ist nur ein Mangel an Technologie
(@beetlebum)
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#32
(05.12.2023, 21:31)Franz Bernhard schrieb: Hallo,

Hast du zum Bluetooth hier im Forum schon mal recheriert? Da sollte einige an Infos zu finden sein.....

Hallo Franz,
das ist vollkommen richtig und ich hatte vorher gesucht  Smiley43
Es gibt auch jede Menge Beiträge zum Thema BT-Einbau, nur sind meine Fähigkeiten einen Schaltplan zu lesen und den "richtigen Draht" zum jeweiligen Radio zu finden (wenn es keinen TA/TB-Eingang hat) dann doch eingeschränkt Angel 
An dieser Stelle herzlichen Dank an Jupp für seinen Hinweis.
Schöne Grüße, Bernd
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#33
(05.12.2023, 21:54)saarfranzose schrieb:
(02.12.2023, 16:18)berndw schrieb: ..Könnte das Signal zum Beispiel über diese von mir gelb markierte Leitung eingespeist werden?

an der Stelle keinesfalls. Das ist der Eingang zur ZF.
[...]
du kannst den Kontakt o4 freilegen und dort einspeisen. Dann ist AM komplett ausser Funktion und auf den AM-Tasten liegt dann BT. Oder eine Umschaltung am roten Pfeil zusätzlich einbauen, dann bleiben alle Wellenbereiche erhalten.

Hallo Jupp,

herzlichen Dank für Deine Nachhilfe in Schaltungstechnik Smiley20 , ich werde bei nächster Gelegenheit entsprechend Deines Hinweise experimentieren und berichten  Thumbs_up
Einen zusätzlichen Schalter möchte ich ungern einbauen, denn das Gehäuse des Radios soll nicht durchbohrt werden. 
Bestenfalls sehe ich einen Schalter im Inneren des Radios vor.
Die AM-Bereiche dürften für meinen Kollegen kaum von Interesse sein.

Nur zur Sicherheit, das ich das Richtig verstanden habe:
Ich suche mir den Schaltkontakt a4 am Tastenaggregat 
   
bzw. die Leitung die vom Widerstand 520 (100R) dorthin führt, trenne diese auf und speise dort das Signal vom BT-Empfänger in Richtung W520 ein, oder?
   
Schöne Grüße, Bernd
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#34
ja, R520 (100K, nicht 100 Ohm), wird unterbrochen. Damit ist das AM-Signal komplett vom Verstärker abgetrennt. Das BT wird dann an den Kontakt a4 (ich habe das als o4 gelesen) eingespeist. BT läuft dann über den Umschaltkontakt und den 3300pF an die Lautstärkeeinstellung.

Ob du an dem Kontakt richtig bist kannst du einfach testen. Beim Berühren mit einem Schraubenzieher an a4 brummt es bei einer gedrückten AM-Taste, aber nicht bei UKW.

Beim Berühren von a6 brummt es nur bei gedrückter UKW-Taste.

   
Gruß,
Jupp
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(@beetlebum)
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#35
Hallo Jupp,

die provisorische Bluetooth-Einspeisung ist gelungen.
Telefunken hat es mir leicht gemacht und auf der gedruckten Schaltung einen Lötstützpunkt vorgesehen, an dem ich den originalen Kreis einfach auftrennen kann um die BT-Leitung einzuspeisen. Am Tastenaggregat geht es mir doch etwas zu eng zu.
Die Einkopplung funktioniert. Smiley53
Bilder folgen sobald ich die Schaltungsteile einigermaßen ordentlich untergebracht habe.


.jpg   K58 BT an AM.JPG (Größe: 101,55 KB / Downloads: 178)
Schöne Grüße, Bernd
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#36
prima, genau die richtige Stelle!
Gruß,
Jupp
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(@beetlebum)
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#37
Guten Morgen Allerseits,
also Bluetooth klappt ganz gut, der Netzbrumm ist auch minimiert, aber jetzt tut sich noch neue Frage auf:
Wie hoch sollte die Heizspannung für die Röhren maximal sein für eine möglichst lange Lebensdauer?
Ich habe die verendete DEAC Zelle durch die "übliche" (?) Ersatzschaltung  (siehe Beitrag 6, Quelle: RM.org) ersetzt.


.jpg   Akku-Ersatzschaltung aus RM.org.JPG (Größe: 69,99 KB / Downloads: 131)

Bei UKW-Betrieb habe ich bei 235V Netzspannung eine Anodenspannung von 119V und eine Heizspannung von 1,32 V gemessen. 
Wenn ich nun AM wähle für Bluetooth steigt die Heizspannung auf 1,50 V an weil ja die UKW-Stufe fehlt.

Daher meine Frage, ist dieser Anstieg gefährlich oder Lebensdauer-reduzierend für die Röhren?
Dann würde ich den Vorwiederstand „R1“ der Ersatzschaltung „3“ noch etwas größer auswählen.
Schöne Grüße, Bernd
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#38
Aus meiner Erfahrung mit D-Röhren kann ich sagen dass diese Röhren auf Überheizung sehr empfindlich reagieren. Bei 1,5V hätte ich persönlich schon Bedenken. Eine Unterheizung ist natürlich auch schädlich. Ich würde mir vielleicht Gedanken um eine aktive Spannungsstablisierung machen.
Gruß,
Jupp
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#39
Servus,
Die meisten Batterieradios mit D-Röhren wurden mit 1.5V Baby- oder Monozellen beheizt, bei denen mit Netzanschluss wurde die Heizung zumeist auf 1,4 V Nennspannung eingestellt, sollte zumindest nie über 1,5V gehen, ab 1,55V wird es gefährlich für die D-Röhren. Soweit zur Überheizung. Auch Unterheizung ist nicht gut, da unter 1,2 V zumeist die DK- Mischröhre aussteigt, da der Oszillator nicht mehr sicher anschwingt. 1,3V Heizspannung wird langsam grenzwertig, vor allem für D-Röhren im UKW Teil wie z.B die DF97. Man sollte beim Netzbetrieb immer die Heizspannung auf 1,4V halten soweit möglich.
Gruss, Volker
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#40
Guten Morgen und vielen Dank für Eure Antworten,

ich habe selber schon bemerkt dass wenn ich die Netzspannung (und damit die Heizspannung) mit dem Trenntrafo zu niedrig habe der UKW-Empfang wieder aussetzt. 
Die Netzspannung darf ja laut Norm um ±10 % abweichen, da könnte es schwierig werden den passenden Serienwiderstand W603 zu wählen um die ideale Heizspannung von 1,35V zu halten.

Die besten bzw. stabilsten Ergebnisse mit der Heizspannung hatte ich bei Verwendung eines "Ersatzakkus" (NiMh Akku, 9000 mAh, siehe Reichelt Art. NH JN 900D-1Z).
Nur Frage ich mich, ob dieser Akku eine ausreichende Lebenserwartung hat, das Radio soll ja schließlich zumindest die nächsten 10 Jahre betrieben werden können.

Was mich wundert ist die - in meiner Wahrnehmung - bei Verwendung der Ersatzschaltung nicht funktionierende Klammerung mit den beiden Dioden in Flußrichtung wie von Gerhard in Beitrag #6 bereits beschrieben.
Ich habe C602 auf 1000µF vergrößert und 2x 1N1004 als "Klammer" eingesetzt, trotzdem steigt die Spannung auf über 1,55V an. 
Beide Dioden zeigen am China-Tester eine Durchlass-Spannung von < 0,7V, allerdings habe ich den Strom durch die Dioden noch nicht gemessen.

Ich habe noch eine Schachtel voll LM317 im TO-Gehäuse plus passender Kühlkörper zu liegen, muss aber erst gucken ob es nicht zufällig nur die 0,1A Variante ist. 
Damit wäre ja ein aktiver Längsregler vielleicht keine große Herausforderung.

Ciao Bernd
Schöne Grüße, Bernd
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