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ESR-Tester, Eigenbau
#1
ESR-Tester
Auf Grund des Artikels „Komponententester Vergleich“ und Beiträgen von Kollegen wurde ich auf den ESR aufmerksam. Die Suche im Internet brachte eine Anzahl von Schaltungen und Bauvorschläge. Da ich ein Fan von einfachen Schaltungen bin ist mir gleich diese aufgefallen:
   
.gif   esr4.gif (Größe: 6,84 KB / Downloads: 451)
Wie die Schaltung gezeichnet ist kann sie nicht funktionieren. Ich habe den Fehler bemerkt und berichtigt am Steckbrett aufgebaut. Der Oszillator hat einen hohen Stromverbrauch und ist schwierig auf eine Wunsch-Frequenz zu bringen. Für mich 100kHz weil angeblich professionelle Geräte damit arbeiten. Daher war diese Schaltung für mich nicht brauchbar. Als nächste die Schaltung von Bernd (MB-Radio):

.gif   esr3.gif (Größe: 9,87 KB / Downloads: 451)
Der Oszillator schwingt hier mit ca. 50kHz. Bei 100kHz würde vermutlich die Verstärkung der verwendeten Operationsverstärker nicht ausreichen um ein 100µA-Instrument auszusteuern. Auch diese Schaltung brachte nicht den erhofften Erfolg. Daher wollte ich eine eigene Version bauen:

.gif   esr5.gif (Größe: 14,36 KB / Downloads: 450)
Als Oszillator wird der 6fach-Schmitt-Trigger 40106 verwendet. Die Frequenz lässt sich durch ändern des Widerstandes oder Kondensators anpassen. Die restlichen Inverter parallel geschaltet sorgen für Ausgangsleistung. Als Trafo ein Schalenkern RM4. Die Schaltung wurde vorerst am Steckbrett aufgebaut. Die hohe Frequenz bereitete am Steckbrett einige Probleme, daher fertigte ich einen Print-Prototyp. Aber auch hier mussten noch einige Änderungen vorgenommen werden. Letztendlich ist es gelungen den Tester abzugleichen und die Skala zu eichen. Der Messbereich von 0,1Ω bis 10Ω. Die Eichung der Werte wurde mit normalen Widerständen durchgeführt. Jetzt konnte das Konstrukt in das vorgesehene Halbschalen-Gehäuse SD20 + SD10 eingebaut werden:

.jpg   aufbau1.JPG (Größe: 34,02 KB / Downloads: 449)
.jpg   esr-tester.jpg (Größe: 36,04 KB / Downloads: 449)
Bei der Erstinbetriebnahme und Testen von Widerständen folgte dann der Schock: Die Abweichungen auf der Skala waren enorm. Ich war ratlos und frustriert. Ich stellte das Gerät zur Seite und wollte mich nicht mehr damit beschäftigen. Aber es hat mir keine Ruhe gelassen und ich hab mir die Bilder angesehen. Zur Eichung der Skala hatte ich grüne Strippen am Print angelötet und am fertigen Gerät rote Silikon-Strippen. Ein Verdacht machte sich breit. Eine Widerstandsmessung der grünen Strippen ergab einen Wert von 0,7Ω! Als einfachste Lösung wurde ein Widerstand 0,68Ω vor einer roten Strippe eingelötet – und die Messwerte haben wieder gestimmt!

.pdf   esr-test.pdf (Größe: 319,46 KB / Downloads: 39)
Die ganze Bastelei an diesem Tester haben über 2 Wochen gedauert. Die ganzen Fehler und Hoppalas die passiert sind schiebe ich auf mein Alter (über 80), es kann sich ja nicht wehren.

Gruss Gerhard
Warum hat die Röhre einen Sockel und keine Fassung?
Hätte die Röhre eine Fassung statt des Sockels, könnte man sie nicht mehr umsockeln sondern nur mehr umfassen.
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#2
Hallo Gerhard,
vielen Dank für die Gerätevorstellung,
Deine präzise Beschreibung und
die "Stolpersteine" die Du genannt hast.

Das erleichtert den Nachbau gewaltig, super das Du Dir die Mühe & Sorgfalt gemacht hast.
Gruss Andreas
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#3
Hallo Gerhard,

danke fürs Zeigen! Deine Schaltung ist - wie immer bei Dir - kompakt, gut durchdacht und gut dokumentiert! Smiley14
Eins noch: Muß R1 nicht aus dem Schaltplan entfernt werden? Im PDF schreibst Du ja, daß Du ihn rausgenommen hast.

Frage an MB-Radio: Wozu ist denn der 10-Ohm-Widerstand parallel zur 20-Windungen-Wicklung gedacht? Um das Rechtecksignal etwas sinusförmiger zu bekommen?

Gruß, Frank
Keiner von uns kommt lebend hier raus. Also spart nicht alles für später auf. Eßt leckeres Essen. Spaziert in der Sonne. Springt ins Meer. Sagt die Wahrheit und tragt euer Herz auf der Zunge. Seid albern. Seid freundlich. Seid komisch. Bastelt mit Radios. Für nichts anderes ist Zeit.
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#4
Hallo Kollegen,

die Annahme, dass ein Operationsverstärker nicht das Anzeigeinstrument ausreichend ansteuern kann, hat mich nicht ruhen lassen. Weitere Versuche mit dem Operationsverstärker waren ebenso erfolglos. Also beschloss ich den Verstärker mit Transistoren am Steckbrett aufzubauen. Überraschung: Schon mit einem Transistor ist es gelungen das Instrument auszusteuern:

.gif   plan2.gif (Größe: 14,4 KB / Downloads: 112)

.pdf   esr.0423.pdf (Größe: 80,97 KB / Downloads: 7)
Wenn der ESR-Tester mit einem Transistor funktioniert, muss es auch mit dem Operationsverstärker funktionieren. Weitere Versuche mit dem Operationsverstärker folgten. Erfolglos. Das von mir verwendete Schaltungskonzept funktioniert nicht. Erst eine kleine Schaltungsänderung brachte den Erfolg:

.gif   plan1.gif (Größe: 10,47 KB / Downloads: 112)

.pdf   esr.0423.1.pdf (Größe: 84,39 KB / Downloads: 21)
Ein Frohes Osterfest wünscht
Gerhard
Warum hat die Röhre einen Sockel und keine Fassung?
Hätte die Röhre eine Fassung statt des Sockels, könnte man sie nicht mehr umsockeln sondern nur mehr umfassen.
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