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RFT SKR 500 - trotz sehr gutem Empfang, kein Stereo
#1
Hallo zuammen und frohe Ostern Euch allen,

ich habe hier diesen wunderbaren RFT SKR 500 aus dem Jahr 1982, der leider ein Problem mit dem Stereo-Empfang hat, obwohl die Sender stark und rauschfrei empfangen werden.
Die Feldstärke-Skala schlägt bis in die 2. Hälfte aus.

   

UKW-Radiobetrieb:
im Stereo-Modus (4. Kippschalter nach unten) erfolgt die Tonausgabe auf zwar beiden Lautsprechern, der Ton ist jedoch Mono und die FM-Stereo LED bleibt aus.
Im Vergleich zum Mono-Modus (4. Kippschalter nach oben) ist kein klanglicher Unterschied zu hören.

Im Kassettenbetrieb ist mir aufgefallen, dass im Stereo-Modus die Tonausgabe nur auf dem linken Kanal erfolgt,
im Mono-Modus jedoch auf beiden Kanälen. Hat das eventuell etwas mit dem UKW-Fehlerbild zu tun?

Das Gerät ist bereits offen und einen groben Überblick der einzelnen Baugruppen habe ich mir verschafft.
Die einzelnen Platinen sind durch einfaches Herunterklappen sehr gut zugänglich.

   

Das Service-Manual wäre hier abrufbar: https://zoep-entertainment.de/wp-content...et_WEB.pdf

Wo könnte ich mit der Fehlersuche anfangen?

Danke für Eure Hilfe!
Viele Grüße
Ron
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#2
Moin Ron, wünsche ein frohes Osterfest.
Der HF-Stereoempfang bedarf u.a. eine exakt abgeglichenen Stereodecoder, der hier per IC (A290) realisiert wird.
Dieser hat als Abgleichelement u.a. den Widerstand Trimmer R241, den du bei optimal und rauschfreien Ortssenderempfang bei eingeschaltetem Stereoschalter mal Nachgleichen könntest, (vorher aber die Schleiferstellung merken), um die Schleiferstellung an diesem Trimmer zu finden, der die Stereo LED leuchten lässt und du Stereo hörst.
Möglich wären aber auch Kontaktprobleme am Stereo Schalter, die dann auch bei Kassettenwiedergabe die NF-Signale umschalten.
Diese Kontakte wären da zu reinigen, die auch mittels gezielter ( direkt in die Schaltkammer) Sprühstöße aus der Teslanol "Oszillin T6" oder "Tuner600" Flasche Erfolg haben kann.
M.f.G.
harry


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Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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#3
Hallo Harry, vielen Dank für Deinen goldrichtigen Tipp! Smiley34
1 mm Verdrehung des R241 Trimmers hat bereits genügt um den Stereo-Empfang wieder zu aktivieren.

   

Die Schalterplatine für die Kippschalter hatte ich komplett draußen, da ich eh 2 Hebel erneuern muss. Im Zuge dessen hab ich sie leicht mit Kontaktspray behandelt.
Sie funktionieren leichtgängig und schalten einwandfrei, auch die anderen, wie "Muiting", "Breitband" und "AFC" funktionieren.

An der etwas zu leisen Kassettenwiedergabe und der Tonausgabe auf nur einen Kanal im Stereo-Betreib, hat sich wie zu Erwarten nichts geändert.
Das ist also eine andere Baustelle. Das schaue ich mir genauer an, wenn ich das Laufwerk herausnehme um die Riemen zu erneuern.

Ich melde mich dann noch einmal... oder hast du schon einen Tipp, wo ich den 2. Kanal wiederfinden könnte?

Viele Ostergrüße
Ron
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#4
Glückwunsch schon mal zum Teilerfolg .....wie bestimmt bekannt, ist für einen sauberen Klang die Sauberkeit des Band Laufs und hier speziell die der Bandführungen, der Gummiandruckrolle sowie der Ton welle und des Kombi,- und Löschkopfes eine Voraussetzung.
Des weiteren macht der lang gebaute Aufnahme/Wiedergabe Schalter gerne mal Kontaktprobleme, die ebenfalls durch eine Sprühreinigung beseitigt werden können.
M.f.G.
harry


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Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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#5
Hallo,

danke Harry, ich hab mich wirklich gefreut, dass das so gut funktioniert hat. Smiley32

Es geht nun nochmal um die angesprochene einseitige Wiedergabe von Kassette im Stereo-Betrieb (nur die linke Seite spielt)

Ich glaube, ich bin der Ursache ein gutes Stück näher aber der letzte Hinweis fehlt mir noch. Idea
Da im Radio-Betrieb ja beide Kanäle funktionieren, schließe daraus ich, dass die Endstufen und Lautsprecher korrekt arbeiten.

Also habe ich mir die KB-Platine (steht KB für Kassettenbaustein?) genauer angesehen
Die Signale vom Tonkopf liegen auf beiden Kanälen an, ich kann diese quertauschen, die rechte Seite bleibt tot.

Also verfolgte ich die Signale beider Kanäle weiter und stellte fest, dass diese je in einen separaten Verstärker IC (A202D - Aufnahme-, Mikrofon- und Wiedergabeverstärker) gehen.

IC A202D Bauteil VI 501 (linke Seite)
IC A202D Bauteil VI 541 (rechte Seite)

   

An Pin 1 geht das Signal rein, an Pin 4 kommt es verstärkt wieder raus (so ist es auch im Schaltbild vom SKR 500 zu sehen). An Pin 16 liegt die Versorgungsaspannung an und genau liegt das Problem.

- linker Kanal: an Pin 16 des A202D (VI 501) liegen ca. 6,3V an
- rechter Kanal: an Pin 16 des A202D (VI 541) ist keine Spannung vorhanden

Daraus schließe ich, dass auch wenn die Tonsignale anliegen, aufgrund der fehlenden Betriebsspannung der rechte Kanal natürlich tot bleibt.

Jetzt ist die große Frage und da brauche ich nochmal Eure Hilfe: Woher bekommt der IC A202D (VI 541) seine Betriebsspannung und welchen Weg geht diese ab Einspeisung vom Netzteil?

Ich habe natürlich auch schon geschaut und gesehen, dass von der Netzteilplatine über den Konnektor X585 die 12V eingespeist werden (Spannung liegt an).
Für die linke Seite geht die Spannung über die Transitoren VT501 und VT502 (liegt an).
Für die rechte Seite geht sie über die VT541 und VT542, bereits hier ist die Spannung nicht mehr vorhanden.

Nach meinem Verständis geht die Spannung zwischen X585 und den VT541/VT542 verloren.

Anbei der eingescannte Schaltplan:

   

Liege ich mit meinen bisherigen Vermutungen überhaupt richtig?
Könnte mir jemand zeigen, welchen Weg die Spannung vom Eingang X585 bis zum Verstärker IC A202D (VI 541) geht?

Irgendwie bringen mich die ganzen Schalter durcheinander Confused

Danke für die Hilfe, viele Ostergrüße
Ron
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#6
Hallo Ron,
die Spannung an Pin 16 durchläuft den vorliegenden R549 der mit Pin 15 verbunden ist, weiter gehts dann zum R561 dann gehts gemeinsam mit dem anderen Kanal an den 3 er Steckverbinder X584 von hier dann weiter über den X485 Pin 1 und nach Laufwerkseinschaltung liegen dann die 12 V vom Netzteil an.
Vermutlich aber wird der defekte Elko C544 die Spannung kurzschließen, die ja vom Pin 15 kommt.
D.h. dieser Elko wäre zu prüfen.
M.f.G.
harry


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Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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#7
Hallo Harry, vielen Dank für Deine Ausführungen. Es ist wirlich sehr hilfreich für mein Verständnis, dass du die Spannungsfühung beschrieben hast.
Das "Schöne" an diesem Fehler ist ja die gute Vergleichsmöglichkeit anhand des anderen funktionierenden Kanals.

Den angesprochenen R549 hab ich natürlich umgehend geprüft. "Leider" ist er intakt: 1,2 kOhm.
Der Gegenpart vom linken Kanal ist der R509, der ebenfalls einen Widerstand von 1,2 kOhm hat.

Da Pin 15 des Verstärker-ICs offensichtlich auch eine entscheidene Rolle spielt, habe ich diese auch mit gemessen:

linker IC:
Pin 15: 10,3V
Pin 16: 6,3V

rechter IC:
Pin 15: 0V
Pin 16: 0V

Wo kann ich als nächstes schauen?
Kann auch der Kassette/Radio Umschalter die Ursache sein?

Viele Grüße
Ron

EDIT:
Hab gerade einen Lichtblick Idea
Ich schaue mir nun den R567 an (+ zum Vergleich Gegenpart R527) - ich glaube den hattest du oben mit R561 gemeint. oder?
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#8
Hallo Ron,
prüfe nun mal den R561. Nach diesem Widerstand hehts dann gemeinsam zum Steckverbinder X584
M.f.G.
harry


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#9
Da ja der andere Kanal i.O. ist, kanns weiter vorn, d.h. nach dem X584 nicht liegen.
M.f.G.
harry


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#10
Es ist vollbracht, der Fehler ist gefunden. Smiley58
R567 ist durchgebrannt. Wenn man ganz genau hinschaut, sieht man es sogar.

   

Lt. Schaltplan ein 80 Ohm Widerstand, aber lt. Änderungsmitteilung hat er 120 Ohm.


.jpg   Änderungen KB.JPG (Größe: 52,55 KB / Downloads: 268)

Ich werde schauen, ob ich einen Ersatz da habe und natürlich abschließend berichten. Aber ich bin sehr zuversichtlich.
Danke vielmals lieber Harry für Deine absolut geniale Unterstützung.

Ich wünsche Dir noch einen schönen Ostermontag.
Viele Grüße
Ron
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#11
Prima das zumindest der durchgebrannte R gefunden ist, den ich fälschlicherweise als R561 bezeichnet hatte.
Nun aber fragt sich, wo steckt der kurze, der den Widerstand überlastete ?....ich schaue mal weiter in den Plan.....
M.f.G.
harry


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#12
Ich denke ich habe den Übeltäter der den R zum durchbrennen führte, auf dem Plan entdeckt und es wird der Elko C547 mit 470µF/ mind. 25 V sein der nen kurzen aufweisen könnte.
M.f.G.
harry


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#13
Oje, daran hatte ich noch garnicht gedacht, aber jetzt wo du es sagst, klingt das absolut einleuchtend.
Den C547 (und den Gegenpart C507) schaue ich mit natürlich umgehend an... ich werde ihn auslöten und mit meinem Bauteiltester prüfen.
Ich kann allerdings erst heute Abend oder morgen weiter machen, Jetzt gehts erstmal zu den lieben Eltern.

Ich werden berichten
Danke vielmals

EDIT: lt. Änderungsliste oben wurden C547/C507 auf 1000µF erhöht (statt 470µF).
... und schnell noch auf Durchgang geprüft, der C547 hat einen Kurzschluss... der Tipp war goldrichtig Thumbs_up
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#14
   

Hallo,

ich hab nun beide axialen Kondensatoren C547 (rechts) und auch den C507 (vom linken Kanal) gegen gleichwertigen Ersatz 1000µF/25V getauscht.
Auch der durchgebrannte Widerstand R567 ist getauscht. 

Es gibt einen kleinen Fortschritt: Der Vorverstärker des rechten Kanals wird jetzt mit Spannung versorgt und an den Pins 15+16 liegen die gleichen Werte an, wie beim linken Kanal. Das passt schon mal.

linker VV IC - A202D:
Pin 15: 10,3V
Pin 16: 6,3V

rechter VV IC - A202D:
Pin 15: 10,3V (vorher 0V)
Pin 16: 6,25V (vorher 0V)

Aus dem rechten Kanal ist nun auch etwas zu hören, allerdings nur sehr leise und dann auch übersteuert.

Pin 1 (Input) und Pin 5 Pin 4 (Output) des Vorverstärkers hab ich auch gemessen. Die Spannungswerte sind hier ebenfalls mit dem anderen Kanal vergleichbar.
Ich weiß jedoch nicht, welche Aussagekraft diese Werte haben, da es ja Tonsignale sind.
Kann der Vorverstärker selbst auch defekt sein oder wird das Signal vorher schon "verunreinigt"?
Vermutlich kann ich es nur über ein Quertauschen der Vorverstärker ICs gegenprüfen. Was meint ihr?

Danke vielmals für Eure Hilfe
Viele Grüße
Ron
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#15
Hallo Ron,
als nächstes wäre der Elko am Pin 3 zu prüfen.
Der Pin 4 des IC's ist der Vorverstärker Ausgang
Die Stromaufnahme am Pin 16, dem Betriebsspannungs Eingang, sollte max. 8mA betragen, als Minimum denke ich sollten ca.3 mA fließen
M.f.G.
harry


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#16
Hallo, vielen lieben Dank Harry, dass Du hier so tolle Hilfe leistet. Ich freue mich über jeden Beitrag.

C545 an Pin 3 ist unauffällig, seine Kapazität ist sogar etwas höher als der Sollwert von 220µF.. um die 240µF sagt mein Tester.
Du hast natürlich Recht, Pin 4 ist der VV Output - ich hab meinen Beitrag korrigiert.
Die Stromaufnahme an Pin 16 liegt genau, wie du vorhergesagt hast bei 3,1 mA. Thumbs_up

   

Ist das ein Zeichen, dass der VV "A202D"seinen Dienst korrekt tut?
Was könnte ich als Nächstes prüfen?

Viele Grüße
Ron
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#17
....mit dieser Stromaufnahme sollte der arbeiten können..........dann weiter am Pin 4 den 10µF, und den 6,8nF, ebenfalls prüfen
M.f.G.
harry


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#18
Schade... beide sind intakt.

C549 - Soll 10µF -> Ist 9,6µF


.jpg   IMG_8554.JPG (Größe: 63,61 KB / Downloads: 160)

C548 - 6,8nF -> Ist 6,6nF


.jpg   IMG_8556.JPG (Größe: 35,39 KB / Downloads: 160)

Was kommt als nächstes dran?
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#19
.......nun wirds eng, denn dieser VV im IC ist der einzige Verstärker bevor es zur NF-Platine geht.
D.h. am Pin 4 bzw. dem nachfolgenden Elko sollte bei NF-Signalverfolgung bei Wiedergabe einer Kassette ein sauberer Ton heraus kommen, was zu prüfen wäre.
M.f.G.
harry


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#20
Oje, könnte ich das Signal vom funktionierenden Kanal irgendwie fremd einspeisen?
d.h. ich trenne den Input (Pin1) vom linken Vorverstärker und leite ihn auf Pin1 des rechten VV um.

Ähnlich könnte ich es mit dem Output (Pin4) machen oder ich tausche die kompletten ICs quer, dann würde ich sie auch gleich sockeln.
Dann kann ich sie auch einfach umstecken.
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