Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Reparatur und Instandsetzung eines Arizona 58 Hifimöbel
#1
Wink 
Hallo,

da ich es Anton (hat mir die Seriviceanleitung geschickt) versprochen habe einen Beitrag zuschreiben - tue ich das hiermit  Smile

Zur Vorgeschichte:

Das Hifimöbel hat unseren Großeltern gehört - bis vor ein paar Wochen war es im Besitz meines Bruders, der es aber loshaben wollte.

Also kam es zu mir - da ich seit ein paar Jahren wieder die Schallplatte entdeckt habe und seitdem ein paar Dreher wieder mobil gemacht habe.

Der Hauptgrund aber war wohl die Röhrentechnik, die mich schon als Kind fasziniert hat.
Wenn nach dem Einschalten so langsam die grünen Lichter angingen, ich schweife ab. 

Der Zustand des Möbels war okay - Radio lief - Plattenspieler (Perpetuum Rex a/4) nicht, und gefühlt hing im Gerät
und in den Ecken der Staub und der Dreck von 50 Jahren, z.B.

   
   
   

Erstmal alles vom Staub befreit und sauber gemacht.

Da der Radio ja lief (dazu habe ich später noch ein paar Fragen) - den Plattenspieler ausgebaut.

Mich in verschiedenen Foren eingelesen und schließlich hier von Anton die Anleitungen bekommen.

Im Prinzip läuft ja de Restaurierung immer gleich ab (an dieser Stelle auch vielen Dank an den sehr ausführlichen Artikel von Valvotek - Perpetuum Ebner Rex 4A Reparaturversuch (radio-bastler.de)

Alles durchgemessen - Kondensator getauscht - sieht jetzt so aus
     

Alles altes Fett/Öl etc. entfernt - neu eingeschmiert, geölt und gefettet - hier hatte ich noch die passenden Mittel von den 
vorherigen Restaurierungen.

Aber nun - Motor zerlegt sauber gemacht und mir Tage lang den Kopf zerbrochen, wo ich die Gummipuffer herbekomme.
Valvotek hat mich dann auf die richtige Spur gebracht.

Ich habe mir zwei Gummischläuche (Unterdruckleitungen für Waschdüsen) besorgt.
Mit den Maßen 4x6 und 6x11

   

Das Ergebnis:

   

links der alte Puffer - auch bei mir waren 2/3 völlig hinüber und einer fast wie neu und rechts der "neue" Puffer

Nach ein paar Schneideversuchen - hab mir schließlich eine Längenschablone gemacht und die Schläuche mit einer 
Rasierklinge so gerade wie möglich geschnitten und zwar so

   

Passte perfekt - nur einer der Sicherungsringe hat mich bei Zusammebauen in den Wahnsinn getrieben.

Eingebaut sehen sie jetzt so aus

   

Neue Riemen gekauft
   
und alles wieder zusammengebaut .

Strom angeschlossen und  erst Mal ist nichts passiert - vorsichtig an der Antriebswelle angeschubst und - siehe da 
der Motor setzte sich wieder in Bewegung.

Geschwindigkeiten - Einzelplatte und am Ende den Wechsler getestet - läuft nun alles wieder ohne Brummen, die Mechanik 
läuft ohne Probleme.

Das war der erste Teil der Restaurierung.

Jetzt betrete ich Neuland - der Radio!

Wie bereits erwähnt läuft er - das Knacken beim Schalten und Rauschen beim Drehen hält sich in Grenzen - da werde ich vielleicht
nur die Kontakte sauber machen.

Aber was mache ich mit dem Rest?

Ausbauen, Zerlegen, Leitungen austauschen ......

Denke über das Ausbauen werde ich nicht rumkommen um die Kontakte und Potis zu säubern und auch noch den letzten alten Dreck und Staub zu entfernen.

Was könnt ihr mir raten?

Grüße aus dem Nürnberger Land

Oliver
Zitieren
#2
Hallo Oliver,

auch wenn das Radio grundlegend funktioniert, werden doch einige Kondensatoren auszutauschen sein!

Von welchem Hersteller ist das Gerät?

Dann können wir die möglicherweise fehlerhaften Bauteile besser bestimmen.
Es gab bis in die 60-er Jahre hinein Kondensatoren mit Isolation aus Papier, die haben im laufe der Jahre durch Feuchtigkeitsaufnahme ihre Isolationseigenschaften verschlechtert und können im Extremfall schwere Schäden am Gerät verursachen!

Hier im Forum wird Dir bestimmt geholfen.


Viele Grüße

Martin
Zitieren
#3
(06.05.2023, 00:56)Radiobastler schrieb: Von welchem Hersteller ist das Gerät?

Blaupunkt
https://www.radiomuseum.org/r/blaupunkt_..._4421.html

Viele Grüße, Michael
Zitieren
#4
Moin,

alle silbernen Blaupunkt-Kondensatoren austauschen. Die haben Leckströme noch und nöcher.

Thommi
Zitieren
#5
Hallo,

die Elkos (Lade- und Siebelko, Kathodenelko und Ratioelko) müssen zumindest geprüft werden. Meiner Erfahrung nach sind die beiden letzteren Tauschkandidaten, wogegen der Doppel-Elko eine Chance hat, drin zu bleiben. 

Reinigen der Kontakte des Wellenschalters und der Röhrenfassungen sowie der Potis ist grundsätzlich eine gute Idee. Aber Vorsicht bei der Anwendung diverser Kontaktsprays. Weniger ist mehr. Die Röhrenfassungen reinige ich mit Interdentalbürstchen, die ich vorher mit Kontaktspray benetzt habe.
Es genügt nicht keinen Gedanken zu haben: man muß ihn auch ausdrücken können. (Karl Kraus)
—-
Viele Grüße!
Shy Steffen
Zitieren
#6
Hallo,

hatte am Samstag den Rechner nicht an - musste das Wetter für die Gartenprojekte nutzen :-)

Omega - hat den richtigen gepostet.

Nach euren Posts - heißt das den Radio ausbauen!

Jemand eine Idee - wie ich das Teil da raus bekomme?
Hatte beim Dreher schon ewig gebraucht und der Radio sieht irgendwie noch komplexer (verbauter) aus.

Werde die Tage mich mal am Ausbau probieren und mich dann wieder melden.

Ein Frage beschäftigt mich - die Kabel/Leitungen!
Wie gesagt Radio und Lautsprecher funktionierten - wurde ja bis zum Schluss Radio gehört.

Wenn ich das Teil (gilt auch für die Plattenspieler-Audioleitung) eh schon zerlege, soll ich dann auch gleich die
Leitungen/Kabel tauschen/ersetzten?

Grüße und einen schönen Sonntag


Oliver
Zitieren
#7
(07.05.2023, 12:29)olio194 schrieb: Jemand eine Idee - wie ich das Teil da raus bekomme?
Hatte beim Dreher schon ewig gebraucht und der Radio sieht irgendwie noch komplexer (verbauter) aus.
Ein Frage beschäftigt mich - die Kabel/Leitungen! Wie gesagt Radio und Lautsprecher funktionierten - wurde ja bis zum Schluss Radio gehört. Wenn ich das Teil (gilt auch für die Plattenspieler-Audioleitung) eh schon zerlege, soll ich dann auch gleich die
Leitungen/Kabel tauschen/ersetzten?

Das Radiochassis ist von unten mit meist 4 Schrauben im Holzgehäuse festgeschraubt. Nach Entfernen der Schrauben lässt sich das Chassis nach hinten herausziehen. Skalenscheibe, Druckschalter und Drehschalter bleiben dann einfach erstmal dran und können später demontiert werden. Aber Vorsicht, dass Du das Chassis nicht verkantest, die Skalenscheibe könnte dann brechen.
Das Chassis hat Gummipuffer zwischen Holzboden und Chassis, Diese sind oft vergammelt und kleben fest. Daher kann es sein, dass Du das Chassis mit einem Schraubendreher erst ein wenig nach oben hebeln musst, damit sich die Gummipuffer lösen. Aber alles mit Vorsicht und in Ruhe, bitte!

Was meinst Du denn mit Kabel/Leitungen? Wenn es um die Stromzuleitung geht, dann kommt es darauf an, wie gut die Isolierung ist. Ist sie brüchig, dann natürlich austauschen, aber bitte löten und nicht mit Schraubklemmen anschließen! Die übrigen, im Gerät verbauten, isolierten Drähte sind meist in Ordnung. Solltest Du aber hier beschädigte- oder brüchige Isolierungen feststellen, müssen die natürlich auch erneuert werden. Aber bitte IMMER alle Lötstellen vorher großflächig fotografieren, damit Du sie später auch wieder an die richtige Stelle lötest. Sonst baust Du Dir schnell Fehler ein, die kaum noch zu finden sind.

Auch vor dem Austausch von Bauteilen, IMMER gute Fotos machen. Hier gilt das Gleiche wie oben beschrieben.

Mechanikteile säubern und sparsam ölen/fetten. Pertinax, welches oft als Trägermaterial für Lötverbinder und für die Tastenelektrik verwendet wird, ist ansich nicht leitend, kann es aber werden, wenn darüber WD40 oder sonstige Schmierstoffe laufen. Also immer vorsichtig und mit bedacht verwenden. Nicht einfach WD40 reinsprühen. Das schadet mehr als es hilft. Sollten die Kontakte an den Druckschaltern Probleme machen, lieber mit Oszillin als Kontaktmittel arbeiten.

Ansonsten lies bitte vor der Überholung auch unsere Tutorials zu den Themen Sicherheit und Überholung und Erst-Überprüfung am Beispiel einer Philips Philetta B2D53A
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
Zitieren
#8
Hallo Anton,

danke für die Tipps - werde mich die Woche mal dran machen - das Wetter soll wieder schlechter werden.

Melde mich, wenn ich den Radio ausgebaut habe.

Grüße und eine schöne Woche

Oliver
Zitieren
#9
Hallo,

wollte mal einen Zwischenstand durchgeben.

Gestern kam das Buch "Radios der 50er Jahre" - diese werde ich mir jetzt mal durchlesen und dann
das loslegen - kann also je nach Wetter noch etwas dauern.

Grüße und ein schönes Wochenende

Oliver
Zitieren
#10
(12.05.2023, 10:34)olio194 schrieb: Gestern kam das Buch "Radios der 50er Jahre" - diese werde ich mir jetzt mal durchlesen und dann
das loslegen

Hallo,

das ist eine sinnvoll und strukturiert sehr empfehlenswerte Vorgehensweise!
Das machen Andere nicht, sondern gleich Smiley47 und dann geht's in die Hose und die Not ist groß! KopfWand

Gruss
Debo
Zitieren
#11
Hallo,

wollte mich mal wieder melden, leider hatte ich seit Mai keine Zeit mehr mich mit dem Radio zu beschäftigen.

Das Buch habe ich schon einmal durch. Schätze aber es wird eine längere Geschichte bis ich es wieder anpacke.

Denke im Herbst geht es wieder weiter.


Grüße aus dem Nürnberger Land

Oliver
Zitieren


Möglicherweise verwandte Themen…
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  DUAL HS151 mit 1226 - Instandsetzung berndw 10 644 16.01.2024, 16:50
Letzter Beitrag: berndw
  Identifizierung eines alten Plattenspielers. vasilii 5 1.420 04.12.2021, 06:41
Letzter Beitrag: vasilii
  Instandsetzung Dual 1001 W MaxB 6 3.993 16.06.2018, 11:46
Letzter Beitrag: Klarzeichner

Gehe zu: