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Steuerpult der Hochspannungsanlage des Deutschen Museums
#1
Installiert nach dem Krieg im Jahr 1953 hat es viele Generationen mit den Vorführungen der Hochspannungsanlage begeistert. Ohne es wären die großen Transformatoren nur Metall.
Das Steuerpult unserer Hochspannungsanlage.

   
© Deutsches Museum Website

Im Zuge der Renovierung unseres Hauses wird auch die alte Anlage abgebaut und durch eine neue Konstruktion ersetzt, die den heutigen Sicherheitskriterien auch gerecht wird.
Der faraday'sche Käfig wird in die Sammlung des Museums aufgenommen. Die Transformatoren und Co. werden an einen Elektrotechniker abgegeben. Und das Steuerpult? Tja. Das habe ich bekommen dürfen.
Als ich 6 Jahre alt war, war ich mit meinem Vater das erste Mal im Deutschen Museum. Ich durfte damals mit ihm zusammen mit hinter diese Konsole und von dort aus der Vorführung zusehen.
Ich wollte es nicht dem Schrott überlassen...

   

   

Ich habe es also abgebaut und mir eine Makrolonplatte gebogen, welche die Knöpfe abdeckt und eine gerade Oberfläche schafft.
Dann wurde das Ganze verladen und ab zu mir nach Hause.

   

   

   

Hier steht es nun sicher und dient mir als mein neuer Schreibtisch. Die Anzeigeinstrumente habe ich dekorativ und tw. funktional neu verdrahtet.
Das Voltmeter ganz rechts hinter dem Bildschirm zeigt die Netzspannung an. Das Kiloammeter daneben (früher für den Hochstromtrafo) den PC-Strom in halben Ampere (6kA auf der Anzeige entsprechen 3A realen Strom), die beiden Kilovoltmeter daneben (Hörnertrafo und Käfig) sind dekorativ und hängen mit am 230V-Netz und das Megavoltmeter (Marxgenerator) zeigt mir nun die CPU-Auslastung in Prozent an (1MV = 100%).

Ich bin sehr glücklich dieses Stück erhalten haben zu können.

   

   

   
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#2
Thumbs_up Thumbs_up Thumbs_up
Grüße aus dem Odenwald,

Werner



Lesen gefährdet die Dummheit!
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#3
Wau, was für ein wohl Einzigartiger Schreibtisch Benjamin, toll gemacht!
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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#4
Hallo Benjamin,
ein tolles Stück Geschichte hast du jetzt zu Hause!
Ich war mal im "Deutschen Museum",
und habe mir die ganze Hochspannungsdarbietung anschauen können,
sehr interessant, das muss man gesehen haben...

Viele Grüße,
Rolf
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#5
Hallo Benjamin,

das ist ja mal Recycling der besonderen Art. Respekt!
Es genügt nicht keinen Gedanken zu haben: man muß ihn auch ausdrücken können. (Karl Kraus)
—-
Viele Grüße!
Shy Steffen
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#6
Gratuliere Benjamin, Das ist ein geschichtsträchtiges Teil. Ich habe ebenfalls mehrfach die imposanten Hochspannungs Vorführungen angesehen. Damals war ich noch Mitglied des Museumsvereins und hatte freien Zugang zum Museum..
Gruß Franz
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#7
Ein großer Gewinn für Dich...
Und Danke das du das Pult vor dem Schrott gerettet hast...
PS: ein Trommelwähler oder SEL Assistent würden sich auf dem neuen Schreibtisch besser machen...

Aber mich interessiert auch ob es in Zukunft auch eine Hochspannungsanlage mit faraday'schen Käfig geben wird?
Bei meiner Klassenfahrt mit der Berufsschule hatten wir eine "Exklusiv Vorführung"
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Gruß Matthias

Wer mißt, mißt Mist
Die letzten Worte des Radiobastlers: Wofür ist denn dieser Draht?
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#8
Hab mich schon gefragt wo Du das in Deinem Stellwerk/Bahnhof noch hinstellen willst - die Idee daraus einen Schreibtisch zu machen ist ideal und platzsparend.
Glückwunsch zu diesem Stück alte Technik.
Gruß Nad

Ein Leben ohne Röhren ist möglich, aber sinnlos!
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#9
Danke an alle. Ich werde das Stück in Ehren halten, gerade auch weil es einen emotionalen Bezug bietet.

Die neue Hochspannungsanlage wird in verändertem Aufbau kommen.
Beispielsweise wird der Käfig nicht mehr an einem Seil hängen, sondern an einer hydraulischen Stange nach oben geschoben werden.

Auch die beiden großen Kupferkugeln zur Hochspannungsmessung durch den Ausstellungsdienst werden entfallen, da sie heute nicht mehr notwendig sind.
Dafür wird eine Teslaspule neuen Einzug finden.

   
Visualisierung © Deutsches Museum
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#10
Ich habe glaube ich ein schlechtes Gefühl für den Verbleib der restlichen Hochspannungsanlage.
Als ich durch den Museumshof bin, waren die Teile zerlegt im Anhänger eines Autos.
Die Isolatoren des Marx-Generators lagen ohne eine Polsterung in der Holzkiste, sodass ich vermute, der neue Eigentümer wird das Altmetall eher der Verwertung zuführen, als wieder aufzubauen.
   
Immerhin, mein Baby hat überlebt.
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#11
Hallo,

ich habe die Hochpannungsanlage drei mal in Aktion gesehen. Das war 1987, sowie 1993 und 1994. Jedesmal ein Besuch des Deutschen Museums mit einem Tagesausflug von Berchtesgaden bzw. Sonthofen mit den Eltern.

Zunächst schön, daß du den Leitstand retten konntest, aber auch schade, daß sich das Museum von diesem entledigt hat und diesen nicht dort ausstellen kann.
Mir kommt es vor, als wenn die neue Anlage um einiges kleiner ausfällt. Wird dann weniger vorgeführt? Mir kommt es vor, als wenn für ausführliche Demonstrationen keine Zeit ist (sein soll?) - einmal blitz krach bums, danke reicht. Würde mich nicht wundern bei den heutigen Gerationen die so als Besucher kommen; man Skript sich ja schnell durch eine Playlist anstatt ein Musikalbum von Anfang bis Ende durchzuhören.

Positiv sehe ich die Podeste um die neue Anlage, vor der alten Anlage war das damals immer ein ziemliches Gedränge - so meine Erinnerung und auf den sprichwörtlich hinteren Plätzen hat man nicht alles sehen können.

Hier mal noch Video von der alten Anlage:



Grüße
Manfred
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#12
Ein sehr schöner und ganz besonderer Schreibtisch.
Ich vemute, der WAF ist da schon in einem dunkelrotem Bereich -- aber da Du ja im dt. Museum tätig bist/warst, ist das einfach ein "must have".

Meinen Glückwunsch!
Gruss Andreas
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#13
Hallo Benjamin,
sehr schön,daß Du das Steuerpult gerettet hast, schade aber um die komplette Anlage.Ich habe in den letzten 30Jahren leider oft feststellen müssen, daß die schlimmsten Zerstörungen in Museen/Archiven durch die leitenden Wissenschaftler selbst initiiert werden (z.B.Museum f.hamburgische Geschichte -hist.Spur 0 Anlage, technisches Museum Wien, Bundesfilm-Archiv (Kopieranlage)U.v.a..Das wird dann meistens als Sanierung verkauft,es wird aber,oft auch trotz Protesten viel bist.Substanz. zerstört. Ich kenne das dt.Museum seit ca.1964, besuche es aber die letzten Jahre bewußt nicht mehr, mein lt Besuch ist deshalb rund 20 Jahre her.
Grüße, Ralf ich
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