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Veränderte FM-Ratiokurve mit unterschiedlichen Sweepfrequenzen
#1
Hallo zusammen,

ich habe gestern an einem Philips Jupiter 463 den Ratiodetektor mit einem Sweepgenerator abgeglichen. Dabei ist mir etwas komisch ausgefallen, für das ich nicht direkt eine Erklärung habe.
Ändere ich die Sweepfrequenz von 30Hz auf 3Hz (Rohde und Schwarz SMK Signalgenerator, es wird mit einem symetrischen Dreieck gesweep, also Vor- und Rücklauf), so ändert sich duetlich die S-Kurve. Die S-Kurve wurde zwischen direkt zwischen dem NF-Ausgang des Ratiodetektors und der künstlichen Mitte (2x300k) der Summenspannung gemessen (Habe einen kleinen Differenzverstärker aus einem INA128 gebaut, sodass ich zwischen zwei Punkten messen kann ohne über die Masse einen Kurzschluss zu bauen). Eingekoppelt wird am Gitter der EBF89 mit 1nF und 50Ohm Anschluss an der Leitung. Siehe die beiden Bilder:


.jpg   30Hz.jpg (Größe: 85,01 KB / Downloads: 400)
Hier einmal die S-Kurve bei 30 Hz Sweepfrequenz


.jpg   3Hz.jpg (Größe: 92,6 KB / Downloads: 400)
Und hier bei 3 Hz Sweepfrequenz

Wenn ich dir Durchlasskurve anschaue (also nur die Summenspannung gegen Masse), dann bekomme ich bei 3Hz beim Rücklauf eine total versetzte und auch etwas verzerrte Kurve angezeigt.

Habt ihr eine Idee, was die Ursache dafür sein könnte? Ich habe keine Ahnung, was hier das Problem sein könnte.
Danke schonmal!
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#2
Hallo Raphael,

hast Du fürs Wobbeln auch sicher den Ratio-Elko abgeklemmt?

Gruß, Frank
Keiner von uns kommt lebend hier raus. Also spart nicht alles für später auf. Eßt leckeres Essen. Spaziert in der Sonne. Springt ins Meer. Sagt die Wahrheit und tragt euer Herz auf der Zunge. Seid albern. Seid freundlich. Seid komisch. Bastelt mit Radios. Für nichts anderes ist Zeit.
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#3
Hallo Frank,

ja den hatte ich sicher abgelötet. Beim Jupiter ist ein Brückendraht drin, den hatte ich ausgemacht.

Viele Grüße
Raphael
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#4
Gerade habe ich mal im Schaltplan nachgesehen. Es gibt dort die Punkte "FM-NF", "Ratio-Kurve" und "FM-ZF-Kurve". Ich nehme an, daß mit "Ratio-Kurve" die Wandlerkurve gemeint ist; an der Stelle solltest Du messen. Zwischen den Punkten "Ratio-Kurve" und "FM-ZF" führt noch ein Kondensator zur Endstufe, der den Frequenzgang evtl. etwas verbiegt.
Bei 3 Hz Wobbelfrequenz stören solche Signal-Verschleifungen durch Tiefpässe überhaupt nicht, deshalb würde ich grundsätzlich eher der 3-Hz-Kurve trauen - auch wenn sie nicht so schön aussieht. Smile

Gruß, Frank
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#5
Hallo, Zusammen,

warum auch immer diese Erscheinung auftritt..., idealerweise sollten Hinlauf und Rücklauf zu einer gleichen Kurve führen, demzufolge sollten keine 2 Kurven zu sehen sein.

Man kann häufig beobachten, daß das nicht zu 100% stimmt, aufgrund unterschiedlichster Gründe.

Aber einer Kurve, wo Hinlauf und Rücklauf zumindest fast gleich aussehen, würde ich mehr trauen, als einer Kurve, wo sehr große Abweichungen sind.

Selbstverständlich bin ich da kein absoluter Experte. Aber ich habe schon häufig solche Abgleiche gemacht, auch mit verschiedenen Wobbelgeneratoren, aber nie war ein so großer Unterschied zwischen Hinlauf und Rücklauf.

VG Henning
Schlau ist, wer weiß, wo er nachlesen kann, was er nicht weiß.
Nur Messungen liefern Fakten, alles andere ist Kaffeesatz.
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#6
Hallo zusammen,

ich habe die Lösung gefunden. Nachdem ich am g1 der EBF89 mit einem 1M Entkopplungswiderstand auch bei 3Hz eine einheitliche Kurve hinbekommen habe (also bei Vor- und Rücklauf die Gleiche), musste das Problem ja danach liegen. Da habe ich dann nach größeren Kondensatoren gesucht. Habe einen falschen gefunden, der keinen Unterschied gemacht hat und dann ist mein Blick auf die Begrenzerschaltung gefallen. Hier ist eine 1µF und 470kOhm Kombination nach der Begrenzerdiode geschaltet.


.jpg   Begrenzer.jpg (Größe: 44,7 KB / Downloads: 149)
Hier der entsprechende Schaltplanauszug.

Nur bin ich noch nicht ganz hinter die Theorie gekommen, die das alles erklärt. Warum bei 3Hz so eine krasse Verschiebung und bei 30Hz nicht? Bei 3Hz lädt sich die Kombination wahrscheinlich mehr auf, weil die Peaks ja länger anliegen. Und damit wird der Kreis dann wohl jeweils auf einer Flanke stärker gedämpft. Wäre jetzt mein Erklärungsansatz.
Was ich mir merke: Auch bei relativ kleinen Pegeln, kann bei extra eingebauten Begrenzerdioden eine starke Beeinflussung stattfinden.

Jedenfalls ohne diese Kombi lies sich alles bei 3Hz Sweepfrequenz ohne Probleme abgleichen und auch die Kurven sahen bei 30Hz und 3Hz Sweepfrequenz praktisch identisch aus.

Ich danke euch und viele Grüße
Raphael
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#7
Hallo Raphael,

schön, daß es jetzt klappt!

Allerdings verstehe ich den Text über dem Schaltplanausschnitt nicht richtig. Was meinst Du mit Entkopplungswiderstand am G1 der EBF89? Hast Du den 50-Ohm-Widerstand, über den das Wobbelsignal eingekoppelt wird, durch einen 1-MOhm-Widerstand ersetzt?
An G1 sollte man durchaus niederohmig einkoppeln, sonst beeinflußt der vorhergehende Schwingkreis das Ergebnis.
Zitat:Da habe ich dann nach größeren Kondensatoren gesucht. Habe einen falschen gefunden, der keinen Unterschied gemacht hat ...
Ähm ... hä?

Hast Du denn diesmal zwischen der künstlichen Mitte und "Ratio-Kurve" gemessen?

Ja, die Begrenzerschaltung mit X1, R33 und C63 (Zeitkonstante = 0,5 Sekunden) könnte bei 3 Hz stören. Fürs Wobbeln würde ich die Diode abklemmen.

Gruß, Frank
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#8
Hallo Frank,

entschuldige bitte meine unpräzizse Ausdrucksweise, hab ich wohl selbst nicht mehr richtig drübergelesen.
Das Wobbelsignal lag nach wie vor mit 50Ohm Abschluss direkt weiter vorne an. Ich habe aber mit einem 10:1 Tastkopf und einem 1MOhm Entkopplungswiderstand die Durchlasskurve am g1 der EBF89 abgegriffen. Es ging ja nicht darum, ob ich da einen Kreis ein bisschen verstimme. Und so konnte ich die Ursache eingrenzen, da ich jetzt wusste, dass es an irgendeinem Bauteil zwischen g1 EBF89 und den Demodulatordioden der EABC80 liegen müsste.

Und ja ich habe zwischen künstlicher Mitte und Ratiokurve gemessen, um ganz sicher zu gehen.

Okey, dann wäre dieses Problem geklärt.

Danke und viele Grüße
Raphael
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