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Digitales Messgerät für C und L
#1
Kondensatoren und Spulen messen gehört zu den Standardaufgaben der Radiobastler. Dazu werden oft digitale Multimeter verwendet, die immer wieder auf die entsprechende Messung
ein- und umgestellt werden müssen und die sehr oft sehr ungenaue Messwerte liefern. Man kann dies u.A. leicht feststellen, wenn man das gleiche Bauteil in kleineren Zeitabständen
wiederholt misst. Lästig ist auch eventuell notwendiges Umstöpseln der Messkabel. Natürlich gibt es auch sehr gute Messinstrumente, die aber dann auch entsprechend teuer sind.

Also habe ich mal wieder in China gestöbert und ein digitales Messgerät nur für L und C mit sehr guten Werten und zu einem chinesischen Preis gefunden, Das LC100-A der Fa. Zhengzhou Minghe.
Kurz entschlossen bestellt zum Preis von 20,99 € (immerhin noch 1,01 € unter der Zollgrenze), kostenlose Lieferung nach 28 Tagen. Gestern war es im Briefkasten (absolut unversehrt).
Natürlich keine Bedienungsanleitung dabei und auch kein link zu einer solchen. Dennoch habe ich sie sehr schnell im Internet gefunden, verständlich und umfangreich, in englisch.

Das Gerätchen (wie üblich ohne Gehäuse) lässt sich nach zweierlei Arten mit Strom versorgen, entweder über eine Netzteilbuchse mit ca. 5 VDC oder mit einem beiliegenden Kabel über
eine USB-Schnittstelle. Die Bedienung ist denkbar einfach, der entsprechende Messbereich wird automatisch eingestellt. Das Messergebnis hat eine verblüffende
Wiederholungsgenauigkeit. Die Genauigkeit scheint mir besser zu sein, als bei meinen anderen Messgeräten. Das Gerät arbeitet mit einem Mikrocontroller nach dem mir noch
unbekannten L/C Resonanzprinzip (ich werde mich sofort bemühen, diese Wissenslücke zu schließen). Nun aber genug der Worte, hier sind die Bilder:

       

Hier noch ein Teil der Bedienungsanleitung mit den technischen Daten:

       

Gruß
Wilhelm
Niemandes Herr, Niemandes Knecht,
so ist es gut, so ist es recht

von Fallersleben
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#2
Schönes kleines Teil, gestern kam ein ähnliches für mich aus Hong Kong. Der MTester 2.07.
Der kann neben den Kondensatoren incl. ESR auch L, Transistoren, Thyristoren Triacs, und Dioden. Die Anschlüsse der Halbleiter scheint er automatisch zu erkennen. Ich habe es an einen AC187K probiert mit allen drei Anschlussmöglichleiten.
Erstaunlich, wie so ein Teil für 14,- Euro herstellen und versenden kann.
Einen nicht entladenen Elko wird meines wie auch das obige Modul aber kaum verzeihen. Da muss man halt aufpassen.............


.jpg   IMAG0004.jpg (Größe: 84,37 KB / Downloads: 718)


.jpg   IMAG0003.jpg (Größe: 94,74 KB / Downloads: 712)


.jpg   IMAG0002.jpg (Größe: 95,46 KB / Downloads: 714)


.jpg   IMAG0005.jpg (Größe: 98,94 KB / Downloads: 715)
Gruß Peter
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Lauf des Lebens

Laufe nicht der Vergangenheit nach und verliere dich nicht in der Zukunft. Die Vergangenheit ist nicht mehr. Die Zukunft ist noch nicht gekommen. Das Leben ist hier und jetzt. "Buddha"
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#3
Hallo Wilhelm,

nach dem Messprinzip deines Gerätes haben wir damals auch C und L mit einem Frequenzzähler bestimmt. Im Prinzip baust Du einen Schwingkreis mit bekanntem C und unbekannten L oder andersherum auf. Anhand der Resonanzfrequnez kann man das unbekannte Bauteil berechnen. Dein Gerät macht das offensichtlich gleich im Prozessor und gibt das Ergebnis aus. Toll.

Viel Spaß mit deinem Tester Peter. Ich habe immer noch nicht alle Messvorgänge genau verstanden, aber das Ding ist genial.
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#4
Ich habe ja nun 3 verschiedene Tester bei mir. Der letztere, s.o. hat mit bisher am besten gefallen.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#5
Hallo beisammen.
Von der Version mit graphischem Display habe ich auch zwei verschiedene Modelle getestet.
Eines hat die Messung eines nicht entladenen Elkos (ca. 30V) nicht überlebt Big Grin

Sonst ist das Gerät sehr praktisch und für die meisten Tests absolut ausreichend.
Allerdings glaube ich nicht, dass man damit auch ESR von Elkos in eingebautem Zustand messen kann.

Ich habe mein Gerät um drei Messleitungen mit Bananensteckern erweitert.
Übrigens kann man - wenn man alle drei Messleitungen kurzschließt - das Gerät kalibrieren - was auch meist von Nöten ist.
Bei dem von Peter gezeigten Modell braucht man als Refernz noch einen Kondensator - ich glaub 100nF und einen Widerstand. Aber das verlangt das Gerät bei der Abgleichprozedur automatisch.

Gruß,
Daniel
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#6
Die Kalibrierung kann ich bei meinem Gerät über ein Menü auswählen. In das Menü komme ich wenn ich den Taster zum Starten der Messung länger gedrückt lasse. Ich kann hier zwischen Kalibrierung, Displaykontrast, Frequenzzähler, Signalgenerator und Spannungsmessung auswählen. Leider stand das in keiner Bedienungsanleitung.
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#7
interessant zu wissen, Heinz.

Danke für die Info
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#8
@ RFTHeinz

danke für die Erklärung, jetzt verstehe ich auch, daß man bei Druck auf die Funktionstaste
die Frequenz bei der Messung angezeigt bekommt.

Gruß
Wilhelm
Niemandes Herr, Niemandes Knecht,
so ist es gut, so ist es recht

von Fallersleben
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#9
Hallo,
ich verwende schon seit etlichen Jahren einen Bausatz, der sehr präzise misst, allerdings keine Elko messen kann.
       
Gruß Franz
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#10
Bei meinem komme ich durch längeres Drücken des Starttasters auch in ein Menü. Zuerst kommt der Displaykontrast, der lässt sich auch änders. Muss aber noch herausfinden, wie ich in die anderen Menüpunkte gelange.
Gruß Peter
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#11
Hallo,

ich bin ja manchmal an der falschen Stelle sparsam.

Neulichs , als ich mein Peter den Kolster holte, begeistere er mich mit seinem M Tester.
Wie einfach und virtuos doch die Testung damit ist, dass kann ich nun selber.


Leider hat mich der Geiz ohne Gehäuse kaufen lassen.

Eine Sortimentsdose wurde passend gemacht, geht schon.
   
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#12
Meins ist auch so lange ohne Gehäuse rumgeflogen (geht auch), ist ja kein Deko-Teil), bis Jupp ein Gehäuse dafür entworfen und gedruckt hat.
Die Druckdateien hat er ganz sicher noch, frag doch mal! Und jemand in Deiner Nähe der das druckt wirst auch finden!?
Gruß,
Uli
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#13
Servus,
So ein kleines Gehäuse kann man doch sehr schnell selbst bauen. Meiner sieht so aus.
Nicht entladene Elkos zerstören das Gerät sofort, der Eingang verträgt maximal 1 V Spannung!
So jedenfalls hat mir das eine chinesische Freundin aus Hongkong übersetzt und geschrieben.


.jpg   DSCN3405.JPG (Größe: 159,48 KB / Downloads: 460)


.jpg   DSCN3406.JPG (Größe: 162,12 KB / Downloads: 460)
Gruss, Volker
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#14
(31.05.2019, 16:59)Uli schrieb: Meins ist auch so lange ohne Gehäuse rumgeflogen (geht auch), ist ja kein Deko-Teil), bis Jupp ein Gehäuse dafür entworfen und gedruckt hat.
Die Druckdateien hat er ganz sicher noch, frag doch mal! Und jemand in Deiner Nähe der das druckt wirst auch finden!?

es gibt Druckvorlagen bei thingiverse, die sind deutlich besser als das was ich selbst gezeichnet habe. Einfach mal nach LCR suchen:


.jpg   lcr.JPG (Größe: 90,24 KB / Downloads: 432)

auch bei ebay finden sich schöne Acrylgehäuse. Für weniger als 3 Euro inkl. Porto ist der Selbstbau nur was für Idealisten.
Gruß,
Jupp
-----------------------------

was du baust ist immer mit dir verbunden
(Lego)

Einsamkeit ist nur ein Mangel an Technologie
(@beetlebum)
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#15
Hallo

...den gibt es aber auch komplett im Gehäuse für flaches Geld beim Chinamann.Die Meßwerte sind plausibel.Das Gerät hat einen eingebauten
Li ion Akku 3,6V und wird uber USB aufgeladen.

   
Hier mit durchgeschlagenem Tantal-Elko.

Grüße
Roman
Grüße aus dem Rheinland
Roman

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#16
Die aktuellen Versionen sind auch deutlich schneller als die ersten.
Den anderen Tester, der nur L und C kann, habe ich auch. Der ist prima, wenn man viele Kondensatoren oder Spulen messen will, da der permanent misst. Gerade, beim Ermitteln von Spulenwerten zum Vergleich ist mir der lieber.

Es gibt wohl auch sowas um 74er und 40er ICs analysieren und testen zu können...
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#17
Hallo Zusammen,

den Tester von Box73 habe ich auch der kann zwar nur L und C dafür aber bis herunter zu kleinen Werten. Bei Kondensatoren bis ca. 1pF und bei Induktivitäten bis ca. 500nH. Das Problem ist sehr kleine Reaktanzen zu messen, da hier die Kontakte und Kabel schon Teil des Messobjektes werden. Ich baue ja im Moment einen Modulator für VHF und hier treten genau solche Probleme auf. Induktivitäten für Band I haben ca. 300nH und für Band III sind es nur ca. 100nH das zu Messen ist sehr schwer. Schon die Anschlusskabel haben ca. 10-20nH, also habe ich ein kleines Stück 0.5mm Platine zurecht gesägt das direkt in die Schraubklemmen eingesetzt wird. Auf diese Miniplatine platziere ich das Messobjekt. Besonders gut geht das mit SMD Bauteilen die für HF prädestiniert sind.

Als Alternative habe ich mir einen Exciter mit BFR93AW gebaut.

   

Der Transistor geht bis ca. 5GHz und die Schaltung funktioniert bis in den UHF Bereich.

   

Mit dem Exciter kann ich auch eine Beurteilung der Spulengüte bei kleinen SMD Induktivitäten vornehmen. Je mehr ich die Verstärkung mit dem Poti erhöhen muss um das Messobjekt zum Schwingen zu bringen umso schlechter ist die Güte. Ganz besonders schlecht sind SMD Chipinduktivitäten mit hohen Werten. Bis ca. 1µH geht es 10µH ist auch noch ganz OK aber so 47...100µH geht nur sehr schlecht und verhält sich sowohl am Box73 Messgerät als auch am UHF Exciter wie eine Induktivität mit wesentlich weniger Wert als angegeben. Hier sollte man auf "richtige" also gewickelte SMD Induktivitäten ausweichen. Die haben auch einen deutlich geringeren Temperaturkoeffizienten.

Messen tue ich die Frequenz am SMA Ausgang mit meinem 450MHz Oszi. Das zeigt auch die Kurvenform was die Einstellung des Potis erleichtert, hier sollte ein schöner Sinus zu sehen sei. Durch Vergleiche mit bekannten Induktivitäten kann ich eine Beurteilung des Wertes vornehmen. 300nH schwingt in der Schaltung bei ca. 80MHz. 50nH schwingt bei ca. 300MHz. Das reicht um eine passende Induktivität für einen bestimmten Bereich zu dimensionieren. Wir sprechen hier von Spulen mit 8-3 Windungen und einem Durchmesser von ca. 5-6mm oder eben den genannten SMD Induktivitäten.

Ich habe noch Platinen dieser Schaltung hier, wer eine möchte melde sich bitte. Für einen kleinen Obolus könnte ich die auch bestückt anbieten. Das bitte per PN anfragen.
Viele Grüße
Semir
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"Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer der wußte das nicht, und hat es gemacht."
(Prof. Hilbert Meyer, Uni Oldenburg)
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#18
Hallo,


mich begeistert der einfache M Tester schon, er erkennt FET und auch Triac.

Eine Bereicherung ist das schon.
Als ich unlängst mit so eine AC AC Regler schraubte, baute ich mir eine kleine Prüfschaltung auf.

Alles jetzt easy und recht akkurat.

Beim Messen einiger Kondensatoren aus dem Kolster war es schon hilfreich
zu sehen, dass ein 100nF 200 wurden.

Für meine Ansprüche reicht es völlig.

Ich habe mir doch ein Gehäuse in der Bucht bestellt.
   
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#19
Hallo,
ich favorisiere immer noch dieses Gerät, da es mit ihm auch möglich ist, sehr kleine Kapazitäten und Induktivitäten zu messen,
jedoch keine Elkos:
https://radio-bastler.de/forum/showthread.php?tid=10872

Viele Grüße,
Rolf
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#20
Hallo Euch,
finde den Kleinen auch ganz toll! Aber ein Selbstbaugehäuse muss man sich doch nicht antun. Die gibt es auch beim Chinesen extra. (Gehäuse Tester). Es sei denn, man hat Spaß daran oder Zeit über Smile Man muss aber genau das Gehäuse zum Typ wählen, sonst passt es nicht! Hier ist meine Version. Stecker und Buchsen sind von Fischer (1mm).

Gruß
Wolfgang

   
"Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren."
Benjamin Franklin
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