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Autoradio Grundig 2840 VD - Cassette leiert/hängt
#1
Hallo in die Runde!

Mir ist eine wunderbarer Kellerfund in die Hände gekommen - ein Grundig Autoradio Typ 2840 VD HIFI.

Wenn ich nicht irre ist das nach dem 2835 eines der frühen Modelle mit automatischem UKW-Sendersuchlauf und ARI-Kennung für Verkehrsfunk.

Der Radioteil funktioniert soweit einwandfrei.
Im Cassenteil besteht leider das Problem, daß die Cassette hängt bzw. wenn sie denn doch mal läuft leiert. In diesem Zusammenhang scheint es auch ein elektr. Problem zu geben, denn Qualm ist wahrzunehmen.
Augenscheinliche Untersuchung hat ergeben, daß der Widerstand R807 und der Kondensator C808 (Aufschrift +22 und +16V) auf der kleinen Zusatzplatine neben dem Motor betroffen sind (siehe roter Kreis im Bild anbei).

   

Kann mir jemand sagen was heir möglischerweise defekt sein kann?

Danke im voraus für Eure Antworten!

Grüße, Günter
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#2
Zur Ergänzung noch die Ansicht auf den Antrieb und die betroffene kl. Platine links.

   

Gruß, Günter
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#3
Hallo Günther,
leiern ist sehr oft auf schwergängige Lagerungen durch vermutlich verharzem Öl oder Fett, von sich drehenden Bauteilen zurückzuführen.
Alle Wellenlagerungen müssen sich nach z.B. anschubsen der betreffenden Teile, selbstständig weiterdrehen.
Reinigung der betreffenden Stellen mittels Bremsenreiniger und sparsames Nachölen mit harzfreiem Öl kann da Abhilfe schaffen.
Die Reinigung alle Tonbandberührenden Stellen besonders der Gummiandruckrolle mittels Isopropanol auch des Tonkoppfes verbessert ebenfalls den Gleichlauf und die Wiedergabe.
Das der R807= 10 Ohm/2W qualmt, ist ebenfalls ein Zeichen von Schwergängigkeit der Mechanik, denn dieser R ist der Vorwiderstand für den Motor, den du dann gefährdest wenn du das Problem nicht beseitigst
M.f.G.
harry


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Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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#4
Hallo Harry,

Danke für Deine Rückmeldung!

Eigentlich scheint mir alles recht leichtgängig. Aber mit Anschubsen und selbstständig weiterdrehen iss nicht.

Mit dem Feinöl würde ich schon gerne zielgenau die Stellen versorgen auf die es ankommt. Reicht es, wenn man ein kl. Tröpfchen von den Wellenenden aus herunterlaufen läßt bzw. an der Motorwelle beim Austritt aus der Verkapselung ansetzt?
Oder wäre evtl. Graphit besser geeignet?

Greift Bremsenreiniger nicht Kunststoffe an?
Ich denke ich werde mir morgen in der Apotheke ein bischen Isopropylalkohol besorgen und neben dem Tonkopf, der Andruckrolle auch die Kunsstoffzahnrädchen und andere Stellen ein wenig damit reinigen.

Danke und Grüße, Günther
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#5
Hallo Günther,
drehend gelagerte Elemente, die die nach anschubsen nicht weiterdrehen wollen, sollten genauer untersucht werden, ein Tropfen Öl sollte in die zuvor gesäuberte Lagerstelle ausreichen.
Am Motor kann es schon schwieriger werden, da an das untere Lager oft nur erst nach Demontage des Lagerschildes heranzukommen ist, unmöglich ist es aber oft nicht.
Schwergänigkeit aber muss schon vorliegen, der qualmender R zeigt es durch erhöhten Stromfluß.
Bremsenreiniger, der kein Azeton enthält, sollte für Plaste keine Gefahr darstellen
M.f.G.
harry


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Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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#6
Also ich wäre mit Bremsenreiniger vorsichtig... Wenn das ja nicht alles total verharzt ist, dann reicht vielleicht schon ein Tröpfchen Öl, evtl mit Caramba/WD40 o.ä, "vorspülen", wobei ich mit "spülen" hier natürlich nicht "baden" meine, sondern ein Tröpfchen... Genau so, wie Du das auch schreibst Günther.

Ich kenne jemanden hier aus dem Forum, der ein großer Fan von alten Tantal-Kondensatoren ist - der wäre bei dem Gerät hier begeistert.
Ich kenne mich ja nun mit den "neumodischen" Platinengeräten und ihren Bauteilen nicht so aus, würde diese Dinger aber alle überprüfen und ggfs erneuern. Daß vorher die Mechanik 1a sein muss ist natürlich auch klar. Übrigens, statt Isopropanol tut's mMn auch Brennspiritus.
Gruß,
Uli
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#7
Das mit dem Spiritus war ein guter Hinweis von Uli - Danke!

Den habe ich zuhause und so konnte ich mit Reinigen und Ölen schon mal beginnen. Das Antriebsband hatte ich zu diesem Zweck kurz entfernt und festgestellt, daß dieses aufgrund der langen Ruhezeit auf der kleinen Motorwelle doch eine enge Rundung angenommen hat. Ich habe es anschließend einfach umgewölbt wieder eingelegt, so dass hier ein gleichmäßigerer Lauf ohne Hänger zu erwarten ist.
In der Tat hat sich der Lauf auch schon verbessert, ist aber noch immer nicht optimal.

Desweiteren habe ich festgestellt, daß der große runde Ferritkern auf der Motorwelle (im Bild 2 gut zu erkennen) nicht ganz mittig auf der Welle sitzt. Er eiert im Betrieb quasi umher, was aufgrund seiner Schwungmasse sicherlich keinen ganz runden Lauf zuläßt. Scheinbar ist das Teil geklebt und ich vermute, dass er sich durch Hitzeinwirkung irgendwann einmal verschoben hat.
Kann man den Kleber mit Wärme (vielleicht mit einem Föhn oder einem Lötkolben) wieder zähflüssig bekommen um das Teil an seine korrekte mittige Position zu verschieben?

Gruß, Günther
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#8
Smile 
Nachdem ich nun keine weiteren Anhaltspunkte für einen Fehler finden konnte, habe ich schlicht den C808 (Tantal 22uF) und R807 mit neuem Widerstand 10 Ohm ersetzt.
Dabei ist nun folgendes interessantes Phänomen aufgetreten:
Das Band läuft nun gleichmäßig und ohne Erhitzung dieser beiden Bauteile durch! :-)
Merkwürdig ist aber, dass der Klang nun nicht mehr ganz sauber und klar ist. Es kratzt, was insbesondere bei höherer Lautstärke auffällt.Huh

Den ausgebauten Hitzewiderstand habe ich auf 14 Ohm durchgemesssen, nicht wie erwartet 10 Ohm. Daher folgende Fragen:
a)
Hat jemand einen Schaltplan bzw. kann mir sagen, welcher Widerstanswert nun der korrekte ist?
b)
Gibt es eine plausible Erklärung, wie die beiden Elemente mit dem Klang zusammenhängen können?
Harry meinte ja, der R808 sei nur Vorwiderstand für den Motor.

Danke und Grüße, Günther
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#9
Hallo Günther,
ja und dabei bleibt es auch so, das es der Vorwiderstand für den Motor ist, 10 Ohm sind sein vorgesehener Wert.
Diese Elko/Widerstandskombination hat mit dem Klang absolut nichts zu tun.
Um für einen sauberen Klang zu sorgen, solltest du den Tonkopf immer sauber halten und ab und zu wäre derselbige zu entmagnetisieren.
M.f.G.
harry


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Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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#10
(21.06.2015, 16:50)radioharry schrieb: Hallo Günther,
ja und dabei bleibt es auch so, das es der Vorwiderstand für den Motor ist, 10 Ohm sind sein vorgesehener Wert.
Diese Elko/Widerstandskombination hat mit dem Klang absolut nichts zu tun.
Um für einen sauberen Klang zu sorgen, solltest du den Tonkopf immer sauber halten und ab und zu wäre derselbige zu entmagnetisieren.

Danke Harry!

Euer Merkwürden ob des nun bescheidenen Klangbilds :???:

Wie wäre so eine Entmagnetisierung durchzuführen?
Die Suchfunktion hat hier leider nicht weitergeholfen.

Gruß, Günther
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#11
Hallo Günther,
im Zeitalter des Tonbandes hatte man dafür eine Entmagnetisierdrossel (goggle mal danach), diese wird mit 220V bestromt und im ca. 1 cm Abstand kreisend um den Tonkopf und die metallischen Bandführungsteile gehalten, diese Kreisbewegung wird dann nach ca. 1 Minuten im immer größer werdenden Kreis ca. 1,5 Meter vom Tonkopf enfernt und wieder aus geschaltet.
Die Drossel kannst du aus einem alten Netztrafo, der möglichst einen E-I förmiges Blechpaket haben sollte, dessen I-Blechpaket entfernt wird, nehmen, wichtig ist ja nur ein starkes magnetisches Feld zu haben.
M.f.G.
harry


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Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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#12
Das leiern kommt überwiegend von den Gummis.
Wenn diese über Jahre nicht bewegt werden, dann verformen sie sich dauerhaft. Selbst diese leinen Motoren schaffen es nicht mit ihrer Elektronik schnell genug diese Unwuchten auszugleichen. Die Kraft ist einfach nicht da und die Schwungmassen bei diesen kleinen Geräten ist fast zu vernachlässigen. Bei großen Spulengeräten sieht es schon besser aus.
Versuche mal ein neues nicht gebrauchtes Antriebsgummi zu bekommen. Auch das Entmagnetisieren solltest du mal machen.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#13
(21.06.2015, 17:00)Anawand schrieb: Wie wäre so eine Entmagnetisierung durchzuführen?
Die Suchfunktion hat hier leider nicht weitergeholfen.

So eine Entmagnetisierdrossel gibt es bei ebay. Wenn man öfter mal mit Tonbandgeräten oder Kassettengeräten zu tun hat, lohnt sich die Inverstition von 21 Euro:

http://www.ebay.de/itm/Entmagnetisierer-...1c53cb6fc4
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#14
Solltest du die nur einmal verwenden und sonst nichts mit Kassettengeräten oder Tonbänder zu tun haben würde ich dir meine Leihen, nur Porto mußt du bezahlen.
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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#15
Danke Euch allen für die zahlreichen Antworten!

@Morningstar
Das mit dem Antriebsgummi hatte ich bereits durch umstülpen des Flachbandriemens in den Griff bekommen.

Der Antrieb funktioniert nach Wechsel von R807 und C808 einwandfrei.
Auch kein Leiern mehr.

Bzgl. der Entmagnetisierung:
Das kann ich mir wohl erst einmal sparen, da der Klang im Radiobetrieb leider auch nicht besser ist.

Gruß, Günther
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#16
Ist den Sicher gestellt, das die Lautsprecher des Autos nicht die Ursache sind ?
M.f.G.
harry


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Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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#17
(21.06.2015, 21:02)radioharry schrieb: Ist den Sicher gestellt, das die Lautsprecher des Autos nicht die Ursache sind ?

Hallo Harry,

ist bereits das zwote Radio, das ich mit diesen Lautsprechern teste.
Habe alles auf einem Werkstatt-Tisch provisorisch eingerichtet.

2x 4Ohm dürften doch kein Problem darstellen - ein anderes Grundig WKC hat damit jedenfalls gut funktioniert.
Wird doch hoffentlich kein Problem der Endstufe sein?
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#18
Moin moin Günther,
was du uns noch nicht veraten hast ist, das dein Radio keine eignene NF-Endstufe sondern nur einen sogen. Line Out besitzt.
In meiner Erinnerung ist, das dazu noch eine Endstufe Grundig PA40 gehört, ist dem so ?
Falls es so sein sollte, dann stelle bitte sicher, das die PA40 selbst bei sehr lauter Musik immer noch mit mind. 12 V bestromt wird.
Da die Max. Stromaufnahme von Auto NF-Endstufen mind. 10 A bei 14 V/DC beträgt, muss endsprechend dimmensionierte Stromzuleitung (mind. 6qmm) für Plus und Minus verlegt sein.
M.f.G.
harry


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Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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#19
Naja das Umstülpen hilfst zwar etwas weiter, ist aber nicht die Beste Lösung.
Wenn du es öfters benutzen möchtest, würde ich beim Riemenpapst einen neuen Silikongummi bestellen.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#20
(22.06.2015, 08:22)radioharry schrieb: Moin moin Günther,
was du uns noch nicht veraten hast ist, das dein Radio keine eignene NF-Endstufe sondern nur einen sogen. Line Out besitzt.
In meiner Erinnerung ist, das dazu noch eine Endstufe Grundig PA40 gehört, ist dem so ?

Hallo Harry,

das dürfte dann wohl das Klangproblem erklären. Von dem zusätzlich benötigten Verstärker PA40 war mir bisher nichts bekannt.
Die Ausgänge am Radio deuten auch wirklich nicht darauf hin - sind 2 ganz normale Lautsprechersymbole dargestellt.
Leider habe ich keine Dokumentation zu dem Radio und schon gar kein Service Manual oder einen Schaltplan.

Nun muß ich mal schauen ob und wo man solch eine Endstufe herbekommen kann.

Danke für den Hinweis!

Grüße, Günther
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