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Beifang:1 BFE Signalverfolger SV1
#1
Hallo,

da konnte ich im Ebay mal wieder nicht wiederstehen und habe ein Radio ersteigert, dass ich unbedingt haben wollte. Ein Gefühl, dass wohl die meisten kennen.
Nun ich war erfolgreich und habe eine Stunde Fahrt zum Selbstabholen aus Eschede investiert.

Nun, es war nett und der Verkäufer hatte weiteres im Angebot, was ich unsprünglich gar nicht haben wollte. Aber ein guter Gesamtpreis hat dann den Ausschlag gegeben, so dass ich -sozusagen als Beifang- noch einen

bfe Signalverfolger SV1

erstanden habe.

Anbei die Bilder:
   
   
   

Es stellt sich beim Betrachten der Platine heraus, dass es wohl ein Selbstbau aus einer Fachschule oder ähnlichen sein muss. Die hervorragende professionelle, also schlumäßig Verarbeitung und der schöne Aufbau legen das Nahe und "Bundes-Fachlehranstalt für das Elektofachhandwerk Oldenburg" ist auf der Platine verzeichnet.

Ich hab es im Internet gefunden, hier.

Klar ist, dass der Tastkopf fehlt. Mir fehlt jedoch noch mehr:

Wie geht man mit einem Signalverfolger um?
Welche Spannungen kann dieses Modell vertragen?
Ist es für Röhrengeräte geeignet?

Die verbauten Kondensatoren sind bis maximal 60 V ausgelegt.

Ich gehe mal davon aus, dass man sich bei Bau am Grundig Signalverfolger SV1 orientiert hat, dessen Manual man sich hier runterladen kann. Allerdings sind neuere Transitoren verbaut.

Im Radiomuseum.org gibt es eine Beschreibung, mit der ich jedoch noch nicht klar komme. Vielleicht kann hier einer von euch weiterhelfen!
Viele Grüße

Franz Bernhard


... und die Radios laufen nicht weg.....
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#2
Huhu,

nun ein Signalverfolger ist eigentlich eine ganz knuffige Sache, letztlich handelt es sich um einen hochempfindlichen Verstärker.

Damit kann man ein Mess- oder Audiosignal durch die Schaltung verfolgen. In der Regel kann man damit auch an Röhrengeräten arbeiten, da im Tastkopf oder Gerät selbst ein hoch spannungsfester Kondensator verbaut ist der Anodenspannungen abblockt.

z.B. kannst du mit einem ensprechenden Prüfsender 1kHz moduliert auf 10,7Mhz auf das Gitter der 1. ZF Stufe geben und nachspüren an welcher Stelle nix mehr da ist, weil das Radio schweigt.

Thommi
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#3
Hallo

Das Gerät ist aber ein Signalgenerator mit Signalverfolger, also beides in einem.
Gruß Helmut
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#4
(21.06.2015, 00:10)Thommi schrieb: z.B. kannst du mit einem ensprechenden Prüfsender 1kHz moduliert auf 10,7Mhz auf das Gitter der 1. ZF Stufe geben und nachspüren an welcher Stelle nix mehr da ist, weil das Radio schweigt.

Das ist bei dem Gerät sicher nicht so vorgesehen, noch einen Prüfsender zu nutzen und ein richtiger Prüfsender hat die Möglichkeit eine interne Modulation vorzunehmen und braucht kein externes Testsignal. Nein die Anwendung ist hier eine andere.

Der Rechteckgenerator mit der Grundfrequenz von 1 kHz erzeugt sehr viele und starke Oberwellen die auch bis in den UKW Bereich und darüber hinaus gehen können. Du kannst also mit einer einfachen selbstgebauten Tastspritze das Signal in jede Stufe geben! Man fängt in der Regel im NF Teil an. Ist das Signal zu hören? Wenn ja NF Verstärker ist in Ordnung. Im nächsten Schritt geht man mit dem selben Tastkopf eine Stufe aufwärts bis das Rechtecksignal nicht mehr zum Lautsprecher durchkommt, dann hat man die defekte Stufe gefunden. Die Platine oben ist wirklich sehr schöne Handarbeit. In wie weit der Messgleichrichter bis zu den gezeigten 300 kHz noch eine sinnvolle Spannungsmessung macht muß man überprüfen. Mit einem einfachen HF-Tastkopf kann man schauen ob ein Oszillator im Radio überhaupt schwingt oder auch eine Demodulation des Signals vornehmen und am Lautsprecher des Messgeräts hörbar machen. Für die Fehlersuche ist so eine Gerätekombination wie ein kleines schweizer Taschenmesser. Der Schaltplan des Grundig SV1 zeigt so einen Tastkopf der für ganz wenig Geld aufgebaut werden kann. Heute würde statt der Ge-Diode (wenn nicht vorhanden) eine Schottky-Dioden verwenden (BAT 4... oder irgendwas in diese Richtung).

Ob man mit dem Gerät nur Transistorradios oder auch Röhrenradios "untersuchen" kann hängt in der Regel von der Spannungsfestigkeit des Koppelkondensators in der Tastspitze ab. Wenn Du einen kleinen Kondensator mit 400 - 600 V Spannungsfestigkeit in die Tastspitze legst ist das Gerät auch Dampfradiotauglich.
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#5
Hallo,

heute hatte ich den SV1 am Netz. Das Oszi zeigtein sehr schöne Signal an Ausgang: 2 Vss bei 1 KHz. Ich habe eine Lautsprecher angeschlossen und schon piepte es.

Auch der Verstärker schein noch intakt zu sein: Ich hatte einen plausibelen Ausschlag am Meßgerät eben mit jenem 2Vss bei 1 kHz. Allerding sit der Schalter des Lautsprechre defekt. Es läßt sich nicht schalten. Zusammen mit der Tastspitze wird dass wohl eine größere Aktion, die ich erstmal schieben muss.
Viele Grüße

Franz Bernhard


... und die Radios laufen nicht weg.....
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