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Grundig TK 47
#1
Moin,

so, heute habe ich mal ein paar Fotos gemacht und stelle hier mein Grundig TK 47a aus dem Jahr 1965 [Edit: natürlich 1965 s.u. #8] (Juni) vor.
Es hatte also gerade seinen 50sten...Cake

Hier mal die Eckdaten:
- Spannungswähler für 110, 130, 220 und 240V
- Netzfrequenz 50Hz (es gab als Extra einen Umrüstsatz auf 60Hz, bzw. das TK 47U, das umschlatbar war)
- 8 Röhren (2 x EF86, 2 x ECC81, ECC83, ELL80, EL95 nud EM84)
- 3 Trockengleichrichter
- Halbspur Stereo
- 3 Bandgeschwindigkeiten (19cm/s, 9,5cm/s und 4,75cm/s)
- Frequenzbereich entsprechend der Bangeschw. 40 bis 18000/15000/9000Hz
- Gewicht: knapp 15kg

Für damalige Verhältnisse ein recht solides, hochwertiges Gerät.
Es waren Mehrfachaufnahmen und Echoeffekte möglich.
Maximal passen die 18er Rollen drauf.

   

Für Reparaturen muss man ganz schön viel zerlegen, da das Gerät ziemlich voll ist.

   
   

Die Anschlüsse lassen keine Wünsche offen: Radio, Plattenspieler, Telefon, externe Raumklangboxen, externer Verstärker.
Im folgenden Bild sieht man auch eine kleine Änderung gegenüber dem Original: die Standfüße wurden durch Rollen ersetzt.

   

Als Zubehör braucht man natürlich ein Grundig Stereo-Mikrophon.
Den Bildern aus der Bedienngsanleitung nach, müsste meines ein GDSM 202 sein.

   

Leider fehlt bei mir eine silberne Abdeckung auf dem Höhenregler und das Bandzählwerk ist zerbröselt.

   

Weiterhin ist das magisch Band am Ende seiner Leistungsfähigkeit angekommen und nur noch zu erahnen.
Auch gibt es gelegentlich Probleme mit der Andruckrolle.
Da läuft ab und an das Band nach oben hoch.
Aber die Rolle muss ich wohl noch mal richtig reinigen, die ist eher braun vom Bandabrieb als grau vom Gummi...

   

Da ich meine alten Aufnahmen nicht überspielen wollte, war der Tonbandler (Ralf) so nett, mir eine Rolle zukommen lassen. Dafür nochmal meinen Dank.
Mit der Rolle habe ich heute mal die Funktionen, die das Gerät so bietet etwas testen können. Zwar noch nicht in vollem Umfang aber im Ansatz...

Im DRF gibt es übrigens auch einen Beitrag zum TK 47
Schönen Gruß
Martin

~ Plattenspieler-Schrauber ~
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#2
Sehr gutes gerät Michael. Was bitte heißt "Halbspur"?
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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#3
Hallo Dietmar,

wer bitte ist Michael?

Halbspur bedeutet, dass das Band in zwei Hälften aufgeteilt ist.
So kann man auf einem Band zwei getrennte Kanäle unterbringen.
Bei Stereobetrieb ist die obere Bandhälfte für den linken Kanal, die untere für den Rechten.
Bei Monobetrieb kann man das Band umdrehen und hat jeweils ein halbes Band für Momoaufnahem in jede Richtung.
Schönen Gruß
Martin

~ Plattenspieler-Schrauber ~
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#4
Hallo Martin, Entschuldigung, ich habe mich mit dem Namen vertan.
Danke für die Erklärung.
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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#5
Hallo,

hier mal als Ergänzung noch ein Ausschnitt aus der Bedienungsanleitung.
   
Schönen Gruß
Martin

~ Plattenspieler-Schrauber ~
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#6
Hallo Martin,

schöne Vorstellung eines schönen Geräts. Ich kann das beurteilen, ich hab nämlich das gleiche Smile
Das einzige was ich nicht ganz nachvollziehen kann ist

(12.07.2015, 19:00)MaxB schrieb: ...mein Grundig TK 47a aus dem Jahr 1955 (Juni) vor.
Es hatte also gerade seinen 60sten...Cake

Wie kommst Du darauf? MEIN TK47 ist jedenfalls von 1964 und ich bin mir sehr sicher, daß auch Deines nicht aus den 50ern ist.
Gruß,
Uli
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#7
(12.07.2015, 23:10)Uli schrieb: Hallo Martin,
schöne Vorstellung eines schönen Geräts. Ich kann das beurteilen, ich hab nämlich das gleiche Smile Das einzige was ich nicht ganz nachvollziehen kann ist
(12.07.2015, 19:00)MaxB schrieb: ...mein Grundig TK 47a aus dem Jahr 1955 (Juni) vor. Es hatte also gerade seinen 60sten...Cake
Wie kommst Du darauf? MEIN TK47 ist jedenfalls von 1964 und ich bin mir sehr sicher, daß auch Deines nicht aus den 50ern ist.

Wo Du Recht hast Uli, hast Du Recht. Das TK47 gabs ab 1962.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#8
Moin,

ihr habt natürlich recht, 55 kann es das noch nicht gegeben haben.
Ist ein Tippfehler vom mir und das mit den 60 Jahren ist mir beim Tippen des Tippfehlers aufgefallen.Cool

Es muss genau genommen 4. Juni 1965 heißen (so steht's auf dem Zettel innen am Gehäuse) und damit ist es 50 Jahre alt.
Schönen Gruß
Martin

~ Plattenspieler-Schrauber ~
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#9
10 Jahre mehr oder weniger... Die Geräte sind sowieso (unbeabsichtigt-) für die Ewigkeit gebaut Wink
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
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#10
Hallo Zusammen,

wie schnell doch die Zeit so vergeht...

Nun ist es schon fast 5 Jahre her, dass ich das Gerät vorgestellt habe und nun bin ich endlich dazu gekommen, noch ein paar kleine Fehler zu beseitigen. Das wollte ich schon länger tun, hatte aber nicht die passenden Ersatzteile.

Bei der letzten Weihnachtsaktion habe ich dann von Werner ein nicht richtig funktionierendes TK47 erworben und habe mich nun die fehlenden Teile daraus entnommen.

Punkt 1: das defekte Bandzählwerk
Das war natürlich schnell getauscht, wobei mir auffiel, dass bei meinem Gerät eine Riemenscheibe aus Aluminium verbaut war, während der Teilespender "nur" eines aus Kunststoff hat.

Punkt 2: die fehlende Alukappe auf dem Höhenregler
Eigentlich wollte ich einfach den Knopf tauschen, aber leider hatte der Ersatz einen kleinen aber unschönen Riss. Beim Putzen des Knopfes fiel mir aber auch gleich die Kappe entgegen und so habe ich die einfach auf den alten und besseren Knopf geklebt.

Punkt 3: defekte/reparierte Bandaufnahme ("Dreizack" vom Spulenteller)
Es war mir noch gar nicht so bewusst augefallen, dass bei einer Bandaufnahme gar nicht drei Haltefähnchen vorhanden waren, sondern der Mittelstift war aufgeschlitzt und ein Blech eingesetz. Es gab also nur eine Fahne. Das habe ich natürlich dann auch gleich ausgetauscht.


.jpg   Bandaufnahme.jpg (Größe: 56,37 KB / Downloads: 142)

Punkt 4: Leuchtschwache EM 84
Bei meinem Gerät war ja die EM 84 nur zu erahnen. Da die EM 84 vom Spendergerät aber tadellos hell leuchtete habe ich die auch umgetauscht.
Leider bracht das keinen Erfolg, die "neue" EM 84 leuchtete genauso schwach, wie die bisherige. konnte also nicht an der Röhre liegen.
Daher habe ich mir den Schaltplan angeschaut und bei der Auswahl an möglichen Ursachen kamen eigentlich nur die beine Widerstände R11 und R12 in Frage. Mein Ohmmeter sagte mir dann auch "OL", also unendlich groß und nicht messbar.

Da ich solche Wiederstände nicht auf Lager habe, habe ich die kurzerhand auch aus dem Spendergerät ausgelötet. Die Werte dort waren 100% ok. Jetzt leuchtet die EM 84 auch wieder schön hell.

   

Hier mal die Übeltäter und die eingebauten "neuen" Widerstände.


.jpg   Widerlinge.jpg (Größe: 55,13 KB / Downloads: 143)    

Obwohl das hier ja eine Gerätevorstellung und kein Reparaturbericht sein soll gestattet mir noch eine Frage...
Ich finde die EM 84 ist schon recht weit geschlossen. Kann man das irgendwie einstellen? Eventuell mir R13? Den müsste ich dann mal suchen, wo der sich versteckt.


.jpg   Schaltung_EM84.jpg (Größe: 28,53 KB / Downloads: 143)
Schönen Gruß
Martin

~ Plattenspieler-Schrauber ~
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#11
   
Die Krönung des Programms....
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#12
Hallo MaxB,

ab einem bestimmten Zeitpunkt wurde beim 67/47 nicht mehr die EM 84, sondern die EM 87 verwendet. Die jeweils falsche führt zu einem falschen Ausschlag, auch ohne Signal. Prüf das mal.
Ich musste lange nachdenken was du mit "defekte Bandaufnahme" meinst, hehe. Du meinst den Dreizack (!) vom Spulenteller (!). Bandaufnahme ist der Vorgang der Aufzeichnung auf dem Tonband. ;-)
Die hässlichen Widerstände mit der rauhen Oberfläche sind Vitrohm-Kohlemassewiderstände. Sie sind sehr bekannt für Defekte und Werterhöhung. Man sollte sie alle auswechseln, wann immer sie einem begegnen. Die glänzend-roten sind Schichtwiderstände von Beyschlag, die halten ewig.

Viel Freude noch mit dem TK 47. Freu dich daran dass du ein sehr spätes Exemplar von 1965 hast, denn das ist und bleibt ohne Zinkpest.

VG Stefan
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#13
Hallo Stefan,

mit dem Foto sollte ja klar sein, was ich mit der Bandaufnahme meinte. Spulenaufnahme wäre wohl besser gewesen. Der ganze Spulenteller ist es aber nicht, denn der "Dreizack" ist ein Teil für sich. Ich habe es oben mal ergänzt.

EM 87 definitiv nicht, aber interessant zu wissen, dass es das auch gab.
In dem Gerät war jedenfalls schon immer eine EM 84 verbaut.

Das scheinen die einzigen Vitrohm-Widerlinge im ganzen Gerät zu sein. Weitere konnte ich bisher nicht entdecken.

@Alfons: schönes Bild, danke dafür!
Schönen Gruß
Martin

~ Plattenspieler-Schrauber ~
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