Themabewertung:
  • 1 Bewertung(en) - 5 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
ELA-Verstärker V921 Musikelektronik Geithain
#1
Hallo,

Ich möchte hier mal meinen V921 vorstellen.
Zuerst mal die Fakten:

Hersteller: Musikelectronic Geithain
Typ: V921
Baujahr: ca. 1982
Ausgangsleistung: 100 Watt Sinus
Transistorbestückung: Endstufe: 2x KD 503, ansonsten haufenweise SC 237, SF 239, SF 827, aber auch GC 301, BD 135, SMY 52, KU 612 usw...
Schaltkreisbestückung: A 210 E, A 301 D, 1YO 709 PC
Stromversorgung: 230 Volt / 300 Watt
Bedienelemente: 4x Eingang, 1x Summe, Höhen/Tiefen
Anschlussmöglichkeiten Rückseite: 4x Eingang, 1x Tonbandgerät, 1x Monitorlautsprecher, 1x Ausgang hochohmig (Kopfhöhrer?) 2x Lautsprecher, Netz
Gehäuse: 19 Zoll Industrie
Abmessungen: 543 x 155 x 360 mm
Gewicht: 20 Kg

Ich habe den Verstärker von einem Hausmeister einer Schule erhalten, er hat ihn vor der sicheren Verschrottung bewahrt.

Der V921 ist ein Mischverstärker mit 4 mischbaren Eingängen. Es gab ihn auch als V941 nur als Endverstärker.
Der Verstärker ist in 100 Volt ELA ausgeführt, der Lautsprecherausgang hat 100 Ohm. Er ist aber durch Umlöten sekundärseitiger Brücken am Ausgangstrafo auch auf 25 Ohm und 6 Ohm einzurichten.
(Es gab auch noch die Mischverstärker V920 und Endverstärker V940 mit 50 Watt Sinus.)


Eigentlich alles selbsterklärend.
Irgendwo habe ich mal gelesen, das ELA-Anlagen immer ohne viel "Schnickschnack" konzipiert werden, damit sie in "Notfällen" -welcher Art auch auch immer-, auch von ungeschultem Personal bedient werden können.
Unter den Reglern für die Eingänge 1 - 4 sitzen Voreinstellregler für die Pegel, die mit einem Schraubendreher eingestellt weden können.
   

   

Hinten ist schon mal bissel mehr los...
   

Links der Netzanschluss, daneben der Anschluss für Monitorlautsprecher (nur wenige Watt) dann die zwei parallel geschalteten Ausgangsbuchsen für die Lautsprecher.
   

Links unsymetrischer Ausgang für Kopfhöhrer oder evt. andere Endstufen, und Anschluss für Tonbandgerät, dann 2x Mikrofon und 2x universell.
   

Von innen:
Vorn links Aussteuerungsanzeige, jeweils darüber Klangreglung, Summenregler, und die vier Vorverstärker.
Etwa mittig an der breiten Metallschiene der Zwischenverstärker und elektronische Sicherung.
Daneben Kühlkörper Endstufe, darüber Netztrafo, Elkos, Ausgangstrafo, Kühlkörper Endstufe. Rechts die ganze Buchsengeschichte.
   

Hier der Gleichrichterblock des Netzteils mit Einpressdioden SY 170/171, die ursprünglich für Drehstromlichtmaschinen für Autos entwickelt wurden.
   

Hier mal mit ein Grund, warum das Licht im Zimmer beim Einschalten des Verstärkers kurz dunkler wird.
Netzsicherung ausgeführt in Porzellan aus der Hausinstallation.
   

Soweit die kleine Vorstellung.
Eigentlich brauche ich 100 Watt Sinus für nix, und unsere Fensterscheiben in der Wohnung brauchen wir ja auch noch, aber ich finde solch Technik auch erhaltenswert. Ich werde mir damit eine "kleine" ELA-Anlage aufbauen.
Wozu? Keine Ahnung...Smiley26
Ich habe noch viele Lautsprecherboxen von irgendwelchen alten Stereoanlagen und der Vorteil der ELA-Technik ist ja, das man die Lautsprecher mit passenden Trafos einfach parallel anschalten kann.
ELA-Transformatoren gibt es ja noch.
Noch habe ich den Verstärker nicht in Betrieb genommen, erstmal werde ich die Boxen umbauen, umlöten auf 6 Ohm möchte ich ihn nicht.


Viele Grüße,

Axel
Zitieren
#2
Mittlerweile hat sich auch schon ein typischer kleiner ELA-Lautsprecher dazu gesellt.
Ein typischer Lautsprecher, wie er in Büroräumen oder Kasernen zu finden war.
Ein neues (NOS) Exemplar mit Lautstärkeregler:
   

   

Der Lautstärkeregler ist ein Drahtpoti mit 12K8 und 0,75 Watt.
Damit konnte man die Lautstärke der übertragenen Programme individuell einstellen.
Der Lautsprecher hat aber auch noch einen Anschluss für Durchsagen, die sich durch den Lautstärkeregler nicht beeinflussen lassen.
Damit konnten Durchsagen die nicht überhört werden durften, in voller Lautstärke wiedergegeben werden.
   

Ich finde den Preis selbst für DDR-Verhältnisse heftig. Aber naja, das war mal...
   

Von diesen Lautsprechen könnte man an den Geithain etwa 150 Stück anschließen, dann wäre er in etwa annähernd ausgelastet...


Viele Grüße,

Axel
Zitieren
#3
Schönes Stück was du da hast. Da noch ein paar große Boxen dran und der Klang ist somit in einem großen raum auch bei leise sehr gut. Gefällt mir der Verstärker.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
Zitieren
#4
Lohnt sich bestimmt so ein Teil zu überholen! Und wenn es mal in der Verwandschaft und Bekanntschaft durchgesickert ist, dass Du so ne Anlage hast, kannst Du sie für Familienfeiern, etc. gegen Geld für die Bastelkasse ausleihen.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
Zitieren
#5
Hallo Axel,

Auch wenn es schon 5 Jahre her ist, interessiert es mich ob Du mit dem Geithainer schon mal was getestet hast? Vor nicht all zu langer Zeit hat sich der gleiche Verstärker bei mir eingefunden. Dabei waren noch 2 Boxen mit je 2x L3401 (12,5 VA/6 Ω) und passenden ELA-Übertragern (wahrscheinlich Eigenbau?). Da keine passenden Kabel bei waren habe ich mir schon mal passende Stecker besorgt. Bisher habe ich noch keine Spannung angelegt. Es würde mich mal interessieren wie ich bei einer späteren Inbetriebnahme am besten vorgehe.

Gruß Gerd
Zitieren
#6
Hallo Gerd,

Schön, das du mein Thema ausgegraben hast.
Es sind ja auch erst drei Jahre... Wink

Aber nö, ich hab da Dampfer noch nicht in Betrieb genommen.
Ich warte noch, bis mir günstig ein zweiter unterkommt, wenn, dann möchte man ja Stereo (klar, war und ist bei ELA-Anlagen nicht üblich).
Auch sind 100 Watt bissel mickerig... Wink
Nein, das letzte war Quatsch. Smiley26

Ich habe einfach noch keine Zeit eintakten können, andere Projekte waren bisher wichtiger.

Zur Inbetriebnahme, na ja, bei solch' Technik hat die DDR nicht gekleckert, da waren hochwertige Bauteile drin.
Kondensatoren sind meist Styroflex, wobei, da gab es eine Serie, die an den Stirnseiten nicht verschweißt waren. Die können gut sein, müssen aber nicht.
Ich würde mal sagen, Netzteil und Koppelelkos prüfen, und dann beherzt den Einschalter drücken...
Zur Not bissel Last an den Ausgang legen. Wink Obwohl, kaputt kriegt man wohl den Ausgangstrafo auch ohne Last nicht.
Wie schon geschrieben, man kann den Ausgangstrafo umlöten auf 6 Ohm. Da sollte dann von 4 - 8 Ohm alles halbwegs passen.
Eine Anleitung zum Umlöten des Ausgangstrafos und Schaltpläne habe ich, falls du Interesse hast.


Viele Grüße,

Axel Smile
Womit fährt der Norweger zur Mittagspause...?
...Na mit einem Fjord Siesta! Wink
Zitieren
#7
Hallo Freunde,

habe 6 Stück von diesem Verstärker. Sind neben 4 Stück Dynacord ein wesentlicher Bestandteil
meiner 1KW PA Anlage. Sind allerdings alle auf 6 Ohm um gelötet.
Mit seinen 100 W Sinus und 180 W Programm ist es der einzige, mir zur Verfügung stehender Verstärker,
der mein Bass Horn (400 W) ansteuern kann. Robuste Technik und guter Klang. Wurde viel von Life Bands in der
DDR verwendet. Vermona hatte da nur Schrott im Angebot. Der Geithain war mit 1400 Mark nicht ganz billig.
Als Stereo Heimanlage (2 Stück) überdimensioniert. Das hält kein Billy-Regal aus.

Grüße von Andreas
lass mich, ich kann das,
... oh kaputt.
Zitieren
#8
Hallo Andreas,

Na wenn es nur das Regal wäre...

Ich glaube, ein einziger Bassschlag mit den richtigen Boxen und die Fensterscheiben sind raus. Wink


Viele Grüße,

Axel Smile
Womit fährt der Norweger zur Mittagspause...?
...Na mit einem Fjord Siesta! Wink
Zitieren
#9
Na Andreas, lehne dich nicht zu weit aus dem Fenster.

Von wegen  "Vermona hatte da nur Schrott im Angebot"
Man muss auch beachten, das die passenden Systeme zusammengestellt werden müssen.
Ich kann kein Vermona  z.b. mit einem modernen 400 Watt Lautsprecher bestücken.


Das solltest auch du hier im Forum nicht äußern, das ist herabwürdigend.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
Zitieren
#10
Hallo Frank,

sind nur meine Erfahrungen. Herabwürdigen war nicht mein Ansinnen.
Habe viele Jahre in einer Band Bass gespielt und war mit einer anderen Band als Techniker unterwegs.
Da lehne ich mich schon aus dem Fenster und weiß wovon ich rede.
Ein Mitglied aus dem Forum hatte es schon mal hier erwähnt. Vermona war was für den Oktober Club.
Aber wir wollen hier Axel`s Post nicht zerreden.

Grüße von Andreas
lass mich, ich kann das,
... oh kaputt.
Zitieren
#11
Hallo,

mich hat die Vorstellung des "Geithainer" Ela Verstärker schon beeindruckt.

Ergänzend möchte ich anmerken, dass der Ausgang in 100 V Technik erfolgt.
Damit konnte großzügig die Ansteuerung von vielen kleinen LP mit annähernd gleichen Pegeln erfolgen.
Die meisten dieser ELA Anlagen besaßen einen dritte Leitung zum LP, die sogenannte Kommandoleitung.
Sie sorgte dafür, dass auch beim "Nichthören wollen" die Durchsage gesendet wurde.

Das Vermona Schrott produzierte???
Jedenfalls bekam der Oktoberclub meistens nur das Beste, damit dann auch Vermona.
Zitieren
#12
Hallo Axel,

Zitat:Wie schon geschrieben, man kann den Ausgangstrafo umlöten auf 6 Ohm. Da sollte dann von 4 - 8 Ohm alles halbwegs passen.
Ja,wie schon geschrieben, Das ist nicht nötig da einige kräftige (EI96 und M102) ELA-Übertrager vorhanden sind. Wenn es wieder etwas frischer wird werde ich die Teile mal zusammen suchen und mal sehen was bei raus kommt Big Grin .

Gruß Gerd

PS.
Zitat:Eine Anleitung zum Umlöten des Ausgangstrafos und Schaltpläne habe ich, falls du Interesse hast.
Das ist ja ein Ding,das könnte ich ja innerhalb von 10min abholen wenn ich Deine Herkunft richtig gelesen habe Smiley58 Big Grin .
Zitieren
#13
Hallo Jürgen,

Ja 100 Volt, wenn er auf 100 Ohm geklemmt ist.
Bei 25 Ohm sind es 50 Volt und bei 6 Ohm sind es 25 Volt.

Das mit der Kommandoleitung beschrieb ich ja schon bei der Vorstellung des kleinen Lautsprechers.
Wir hatten diese Lautsprecher damals in der Kaserne, in Funktion waren die Lautsprecher damals aber nicht, das Objekt war recht neu.

Hallo Gerd,

Ja, Lüttow ist nicht weit. Ich fahre da ab und an mit unseren Maschinen durch, wenn ich in die westliche Hälfte unseres Betriebes fahre.
Vielleicht können wir uns ja mal treffen? Aber jetzt in der Ernte/Herbstbestellung ist es immer schlecht mit der "lieben Zeit"...


Viele Grüße,

Axel Smile
Womit fährt der Norweger zur Mittagspause...?
...Na mit einem Fjord Siesta! Wink
Zitieren
#14
Hallo Axel,


Zitat:ist es immer schlecht mit der "lieben Zeit"...

Ja,das bringt die heutige Gesellschaft leider mit sich. Wenn es in der Landwirtschaft wieder ruhiger wird werde ich mich mal melden wenn ich den ganzen Kram mal raus gesucht habe.

Gruß Gerd
Zitieren
#15
(31.07.2018, 09:19)Axel schrieb: Ich glaube, ein einziger Bassschlag mit den richtigen Boxen und die Fensterscheiben sind raus.  Wink

Spricht nicht für Eure Fensterqualität!
Ich hab das Experiment gemacht mit 8 EL34 an 800V, dagegen ist das Verstärkerchen Kindergarten. Den Fenstern passiert dabei gar nix. Bloß dem Hausfrieden.
Und wenn Dir beim testen nicht aufgefallen ist, daß mittlerweile schon halb3 morgens ist, dann sind die Nachbarn auch nicht mehr GANZ froh. Also, ääh, das weiß ich jetzt so vom Hörensagen latürnich bloß Angel
Gruß,
Uli
Zitieren
#16
Ich hatte mit V920 in den 1980ern mal die Beschallung eines Hörsaales, sowie auch einer Mensa realisieren dürfen.
Warum ich jedoch schreibe, basiert auf einer Vermutung, da ich das genaue Endstufenkonzept nicht mehr im Kopf habe.

Wenn man "niederohmig" arbeitet, könnte man auf den Ausgangsübertrager ganz verzichten. Ich meine mich "dunkel" erinnern zu können, dass es sich möglicherweise um eine eisenlose Endstufe handelte, welche bei den 100V-Versionen dann mit besagten AÜ ausgerüstet war.
Einfach mal schauen, ohne AÜs im PA und LPs wäre der Frequenzgang wesentlich besser, jedoch ich weiss es nicht genau, verdammt lang her.

VG Micha
Viele Grüsse, Micha

Ich wohne am deutschen Elbkilometer 358 westelbisch ... und genieße die Natur ... die Röhrentechnik zeigt, dass sich der Strom nur von Minus nach Plus bewegt ... und damit die echte technische Stromrichtung erkennbar macht ... dem Praktiker sind jedoch die irren Halbleiterstrompfeile egal








Zitieren
#17
(10.04.2020, 12:35)hardware.bas schrieb: Ich hatte mit V920 in den 1980ern mal die Beschallung eines Hörsaales, sowie auch einer Mensa realisieren dürfen.
Warum ich jedoch schreibe, basiert auf einer Vermutung, da ich das genaue Endstufenkonzept nicht mehr im Kopf habe.

Wenn man "niederohmig" arbeitet, könnte man auf den Ausgangsübertrager ganz verzichten. Ich meine mich "dunkel" erinnern zu können, dass es sich möglicherweise um eine eisenlose Endstufe handelte, welche bei den 100V-Versionen dann mit besagten AÜ ausgerüstet war.
Einfach mal schauen, ohne AÜs im PA und LPs wäre der Frequenzgang wesentlich besser, jedoch ich weiss es nicht genau, verdammt lang her.

VG Micha

Der Vorteil einer 100 Volt Beschallung liegt in den geringen Verlusten auf der Leitung. Bei den oben beschriebenen Verstärkern handelt es sich immer um eisenlose Endstufen. :-))) Das war bereits ab dem dem LV70 von Geithain so. Die Bausteine wurden dann bis zum V910 eingesetzt. Danach wurde eine komplette neue Konzeption mit veränderten Endstufen eingesetzt.
VG
jokeramik
Zitieren
#18
Hallo, Jokeramik,

Du hast vollkommen Recht, ich hatte ja damals auch auf 100V realisieren müssen, wegen langen Leitungen und meisstens waren nur Durchsagen notwendig bzw Unterstützung von leise sprechenden Dozenten.

Trotzdem tat es mir in der Hi-Fi-Seele leid und mir gings ja auch nur um Nicht-ELA-Anwendungen.

Übrigens haben wir in Seminarräumen bzw Outdoor-Beschallungen V920 und V921 niederohmig betrieben.

VG Micha
Viele Grüsse, Micha

Ich wohne am deutschen Elbkilometer 358 westelbisch ... und genieße die Natur ... die Röhrentechnik zeigt, dass sich der Strom nur von Minus nach Plus bewegt ... und damit die echte technische Stromrichtung erkennbar macht ... dem Praktiker sind jedoch die irren Halbleiterstrompfeile egal








Zitieren


Möglicherweise verwandte Themen…
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  UKW-Verstärker Achim1152 2 276 17.03.2024, 15:21
Letzter Beitrag: Kanuspezi
  Telefunken HiFi Verstärker V201 und Tuner T201 berndw 2 231 12.02.2024, 19:02
Letzter Beitrag: berndw
  FZZA NF Verstärker Typ 478 Deutsche Bundespost jubel 19 1.527 17.01.2024, 21:12
Letzter Beitrag: jubel

Gehe zu: