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Unbekantes Gerät (EAK?)
#1
Liebe Freunde,
ich möchte mein Fund mit euch teilen. Ich habe vor einigen Monaten ein Konvolut Ausschlacht-Geräte gekauft. Da diese zum Abholen waren, hat es gedauert bis ich passende Route hatte. Jetzt sind diese bei mir. Darunter sind einige brauchbaren Dinge wie ein Loewe Opta Bella 6720W, das ich schon zum Spielen gebracht habe - leider fehlen die Knöpfe sowie ein AEG Bimby und ein Telefunken Caprice L - beide ohne Skalen und Röhren, aber mit kompletten Chassis, die habe ich vor auch instand zu setzen.
Aber ein Gerät hat mich sowohl fasziniert als auch komplett irritiert. Und dieses möchte ich euch melden, in der Hoffnung, jemand es gesehen zu haben (ansonsten soll ich es bei RMORG melden Smile ). Ich poste mal anschließend einige Bilder.
Von außen bis auf die Skale zuordne ich es als EAK Zwergsuper 64/50 GWP. Das Innenleben ist aber komplett anderes: es ist ein 2 - Röhren Radio mit Selen Gleichrichter. Mit L, M und KW. Ein Teil eines Röhren steckt kaputt in der Fassung und in einem Plastik-Tütchen befand sich ein Glasteil mit Beschriftung (ich tippe auf EF 11 oder EF 12). Die Endröhre fehlt, war aber eine mit (Gitter?-) Kappe. Im Gerät sind DDR Kondensatoren zuzuordnen, aber auch (vermutlich) Kondensatoren mit einer Beschriftung "RM/OE-1D6-3 Bosch Patente v. DBP 582670" (?!) . Auf dem Trafo hat jemand per Hand geschrieben 11.04.52. Die Skala ist von Grossmann. Der Lautsprecher- WiGo.
Das Gerät ist nicht verbastelt - zwar ist der Siebelko erneuert und ziemlich unglücklich platziert, aber das ist die einzige Ausnahme. Sehr interessant auch - auf einem Elko steht drauf "Kostenloser Ersatz"!.
Eine entsprechende Schaltung von EAK konnte ich nicht finden. Ich habe die dumme Vermutung, das es sich um eine modifizierte Schaltung des EAK 3/47 handelt, aber eigentlich kann nicht sein.
Schaut euch die Bilder - vielleicht habe ich wieder nicht genug recherchiert im Net. Hoffentlich hat jemand eine Idee. Das Gerät ist viel zu schön um es wegzuwerfen.
Danke! Danke! Danke!
Ivan

   

   

   

   

   

   

   

   


.png   EAK_1.png (Größe: 391,02 KB / Downloads: 204)

   

   

   
Gruß,
Ivan
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#2
Es ist wohl ein Eigenbau im Gehäuse eines EAK. Das originale Chassis ist ein Zink-Alu Druckguß Teil in einem Stück.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#3
Ja, Frank,
es ist mir klar, dass es mit dem originalem EAK 64/50 nichts zu tun hat. Ich habe irgend wie den Eindruck, dass es sich um eine Serie handelt - zu sauber gebaut für Eigenbau und das an einer sehr engen Raum angepasst - ich dachte eher, es ist ein früheres Chassis in einem neuerem Gehäuse. Es ist mir schon oft passiert. Ich werde versuchen das Schema vom Bestand zu entnehmen. Bisschen schwierig, da die Röhren nicht geklärt sind, aber...
Was meins Du, sind es Siebdrossel die beide auf der linken Frontseite?
Gruß,
Ivan
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#4
Hm, kann man so nicht sagen, vielleicht hat da einer ein Funkempfänger nachgebaut um Polizeifunk e.t.c. zu empfangen und dann das ganze in ein Radio versteckt. Irgendwie ist es unlogisch für ein Eigenbau ein fertiges Gehäuse zu verwenden.
Notradio ist zu der Zeit ausgeschlossen.
Wenn man einen Plan dazu zeichnen könnte man es besser sehen und ggf. mal wieder in Betrieb setzen. Dann wüsste man auch welche Frequenzen man empfangen könnte. Zumindest hat man dann ein Nachweis als Zeitzeuge von Damals.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#5
Hallo,
wie schon geschrieben, mit Sicherheit ein Eigenbau. Die folgenden Bauelemente, wie
- Einkreiser- Spulensatz ESS1 der Fa. Görler oder Gustav Neumann
- Abstimmdrehko mit einem Paket
- Rückkoplungsdrehko
- keine Bandfilter
deuten auf ein Allstrom Einkreis- Audion mit NF- Verstärker hin. Die beiden Eigenbau- Spulenkörper könnten zum einen eine HF- Drossel zur Auskopplung der HF aus dem Audion, zum anderen ein Teil der 9KHz- Sperre im NF- Teil sein.
Da das Gerät augenscheinlich keinen Netz-/ Heiztrafo hat, ist die rudimentär vorhandene EF12 mit Sicherheit falsch bestückt, weil die beiden Röhren höchstwahrscheinlich in Serie geheizt werden müssen. Dafür spricht der große Heizwiderstand. Über die Röhrenbestückung bin ich mit noch nicht ganz klar. Der Topfsockel der NF- Röhre könnte auf eine CL4 (Serienheizung 200mA) hindeuten, der Stahlröhrensockel für die Audionröhre spricht für eine UF11 mit einer Serienheizung von 100mA, die aber durch einen Parallelwiderstand auf 200mA geshuntet sein könnte.
Da es sich bei dem Gerät um ein Unikat- Eigenbau mit unbekannten Eigenschaften handelt, würde ich es als Beleg historischer Handwerks- "kunst" im Fundzustand belassen, eine Reinigung würde ich natürlich durchführen.

Edit: In Anbetracht des doch recht verbastelten Zustandes rund um den Netzelko mit freihängender Netzdrossel und zusammengerödelten Drähten sowie der unglücklichen und etwas mißratenen Chassiskonstruktion könnte man wenigstens das EAK- Gehäuse und die Skala aufheben und den Rest als Teileträger verwenden.
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#6
Hallo, Wolfram,
zugegeben, ich tendiere schon auch in Richtung Eigenbau.
Ich habe zwar das Gerät noch nicht zerlegt - plane ich für die nächste Woche, da am WE reisen muß, habe es mir gerade nochmal angeschaut.
- Das es ein Einkreiser mir Rückkopplung ist - sind Deine Argumente beton.
- Der Tipp mit CL4 nehme ich auch an - der Drahtwiderstand ist doch am Leben und zeigt gerade 920 Ohm - -- (220-33)/0,2=935 wären es theoretisch um eine CL4 erste Generation zu beheizen.
- Das Gerät hat doch einen Netztrafo - sollte die EF12 heizen und die beiden Skalen-leuchten bedienen.
- Das der Siebelko nicht so bleiben soll ist außer Diskussion - sieht besch... aus. Übrigens, das obenhängende Teil ist nicht der Drossel, sondern der Ausgangstrafo. Deswegen dachte ich die Spulen vorne seien Siebdrossel. Werde ich prüfen, wenn ich die Stromwege verfolge.
Im großen und ganzen, glaube, ich werde erst versuchen, es zum Spielen zu bringen anstatt auszuschlachten. Und danach mit den mit richtigen Knöpfen ausrüsten und ab in die Vitrine bis...wer weiß wann und warum.
Siehe übrigens das Schema von dem EAK 3/47 - im Grunde alles gleich bis auf Selen, Röhren, Heizung und...bleibt nur das Prinzip ähnlich Smile

   
Gruß,
Ivan
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#7
Da die EF12 ( und noch einige andere E-Stahlröhren) auch 200mA Heizstrom hat, ist eine Bestückung mit EF12 und CL4 sehr gut möglich.
Grüße
Christoph
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#8
Stimmt,
ist möglich, da hatte ich noch nicht nachgesehen.
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