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Nur noch schwacher Empfang auf UKW Imperial J622W
#1
Hallo Radiofreunde!

ich habe mich vor einigen Wochen hier angemeldet und in der entsprechenden Rubrik auch vorgestellt.

Seit 2 Tagen habe ich ein Problem mit dem von mir vor ca. 3 Wochen in Stand gesetzten Radio Imperial J622W Bj. 1952.

Ich habe diese Gerät jetzt in der Testphase. D.h. immer wenn ich ein Gerät technisch überholt habe, lasse ich es mehrere Tage oder gar Wochen einige Stunden laufen und teste dort alle Funktionen mehrfach. Bei o. g. Gerät ist mir ab und zu, völlig unmregelmäßig, ein Zischen aufgefallen. Ab und zu ging auch der Ton für ca. 1 Sec mal weg. Trotz gründlicher Untersucheung konnte ich aber keinen Fehler entdecken und habe daher prophylaktisch erst mal die hochspannungführenden Kabel erneuert, da diese mit einem klebrig gewordenen Gewebe überzogen waren. Ich vermutete, das es da ab und an mal zu Spannungsüberschlägen kommt, die dann das Zischen und die Aussetzer verursachen. Dsas hat abernichts gebracht.

Am letzeten Dienstag wollte ich dann um 22:00 Uhr auf MW umschalten, da ich da ab und an mal das deutsche Programm von Radio Peking höre. Nach dem Umschalten gab es einen Knall und heftiges Gefunke, verbunden mit dem unangenehmen Geruch von verbranntem Kunststoff. Natürlich habe ich das Gerät sofort ausgesschaltet. Bei der Durchsicht bermerkte ich einen Widerstand R 24 500K, der komplett verbrannt war. Am nächst4en Tag habe ich diesen dann ausgetauscht und das Gerät über Vorschaltlampe eingeschaltet, nach kurzer Aufwärmphase begann es an der Fassung der ECH 81 heftig zu funken und wieder zu stinken. Nach genauer Betrachtung sah ich, das die Buchsen von Pin 5 und 6 der ECH 81 heftig verschmort waren. Buchse 6 hatte sich freigbrannt und hing nur noch am Pin der Röhre. Ich vermute, das es hier zu den Spannungsüberschlägen kam, sich dadurch Pin 6 immer weiter gelöst hat und schlußendlich einen saftigen Kurzschluß verursacht hat.

Ich habe die Röhrenfassung mit 2K Kleber repariert, sodaß es auf keinen Fall mehr einen Kurzschluß geben kann. Nach dem wieder einstecken der Röhre und nochmaligem Prüfen habe ich das Gerät dann noch einmal eingeschaltet. Nun spielt es wieder auf allen Wellen, aber auf UKW ist die Empfangsempfindlichkeit sehr gering. Ich empfange nur ca. 4 Sender von vorher über 10 und der Stärkst ist bei voll aufgedrehtem Lautstärkesteller gerade mal so laut wie Zimmerlautstärke. Auch das Magische Auge zeigt kaum bis garkeinen Ausschlag auf UKW. Die Ratiospannung betägt zwischen 6 und 10V. Auf MW spielt das Gerät mit gewohnter Lautstärke und auch das magische Auge reagiert völlig normal. Es mus also noch ein Fehler in der Aufbereitung des UKW - Signals sein. Vielleicht eine Zwischenfrequenz-Verstärkung die fehlt? Um einen Fehler an einer Röhre auszuschließen, hab ich alle Empfangsröhren gegen sicher Gute getauscht: 2x EF42, 1x EC92, 1x ECH81 - es hat nichts gebracht.

Hat von Euch einer eine Idee wo ich noch suchen könnte? Ich weis nicht mehr weiter.

Im Anhang der Schaltplan.

Liebe Grüße Ralph

   
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#2
Hallo, Ralph,
Genau das ist das Problem. Dadurch, das sich jetzt ein anderes Material zwischen den Röhrenpins befindet, haben sich auch die kapazitiven Verhältnisse geändert.
Das führt dazu, das die an den betreffenden Pins hängenden Schwingkreise verstimmt sind, und demzufolge der Empfang, besonders auf UKW erheblich beeinflusst wird.

Wenn es sich um eine Pertinaxfassung handelt, muss auch noch beachtet werden, das durch "Feuer" das Pertinax leitend werden kann.

Ich würde empfehlen, die Fassung kpl. Zu ersetzen. Ich kann mir vorstellen, das das ein aufwendiges Unterfangen ist, weil es üblicherweise dort sehr gedrängt zugeht.

Besonders wichtig ist, das die ursprüngliche Leitungsführung möglichst genau beibehalten wird.

Nach dem Austausch der Fassung müssen die benachbarten Schwingkreise abgeglichen werden. Das ist jedoch ohne allzugroßen Aufwand hinzubekommen, sofern an anderen Filtern noch nicht herumgedreht wurde.

Ich hoffe, das hilft weiter.

VG Henning
Schlau ist, wer weiß, wo er nachlesen kann, was er nicht weiß.
Nur Messungen liefern Fakten, alles andere ist Kaffeesatz.
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#3
Zusätzlich zu dem, was Henning Dir schon geraten hat, empfehle ich, die beiden Blockkondensatoren C51 und C57, die sich strommäßig "hinter" dem R24, der abgebrannt war, befinden, zu prüfen und zu wechseln. Diese Bauelemente versorgen das Schirmgitter der EF42 und wenn da was im argen liegt, geht die Verstärkung der entsprechenden Stufe auch runter.
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#4
Hallo Hennng und Wolfram,

danke für die superschnellen AntwortenThumbs_up

Eine neue Fassung wollte ich onehin einbauen. Muß mir erst aber eine bestellen. Wenn es dann um einen Abgleich der benachbarten Schwingkreise geht, muß ich aber noch mal nachfragen. Da habe ich nämlich garkeine Ahnung von und habe da auch, an einem anderen Gerät, ziemlich was versaubeutelt. An dem gehen nur noch 2 UKW - Sender und AM ist komplett tod.

Die Schwingkreis beim J622W sind übrigens alle noch original VersiegeltSmile.

@ Wolfram:
Die Kondenstoren hatte ich ja schon neu gemacht. Glaubst Du, das die durch den Kurzschluß gelitten haben könnten?

LG Ralph
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#5
Nee umgekehrt, wenn der Widerstand R24 abraucht, dann kann der Kurzschluß der Schirmgitterspannung nur entweder durch einen der beiden genannten Kondensatoren oder durch die Röhre selbst verursacht worden sein. Durch den konstruktiven Aufbau der Röhre ist ein Kurzschluß zwischen Schirmgitter und Masse (Bremsgitter) ziemlich unwahrscheinlich. Wenn aber auch hier an der EF42, wie bei der ECH81, die Fassung "einen weg hat", wie z.B. Kriechstrom/ Überschlag durch verkohltes Pertinax, dann solltest Du diese auch mal unter die Lupe nehmen und ggf. wechseln. Damit will ich aber keineswegs die von Dir schon gewechselten Kondensatoren "von aller Schuld freisprechen". Da kann auch bei neuen Exemplaren ein "toter Vogel" mit dabei sein!
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#6
Hallo Wolfram,

ja, wenn ich es genau betrachte hat der R24 mit dem Kurzschluß an der ECH 81 wohl garnichts zu tun. Das würde ja bedeuten, das noch ein 2. Fehler im Gerät schlummert, nämlich an der EF43. Da muß ich heute abend mal genau nachschauen.

LG Ralph
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#7
Hallo Zusammen!

ich habe gestern den Fehler beseitigen können.

Manchmal habe ich wohl Tomaten auf den Augen UND ein Brett vor dem Kopf Angry

Schon gestern Nachmittag hatte ich ja, nach den Anmerkungen von Wolfram, Zweifel: Warum sollte ein Widerstand, der an das Bremsgitter der EF43 geht abrauchen, wenn an der Heptodenanode der ECH81 ein Kurzschluß ist. Da hatte ich schon die Vermutung, das ich den falschen Widerstand ermittelt hatte.

Am Abend des Geschehens hatte ich kurz nach 22:00 Uhr R24 als Räucherstäbchen ausgemacht. Am nächsten Tag habe ich, ohne diese Diagnose zu überdenken, den abgerauchten Widerstand durch einen 500K ersetzt. - Und damit duch den 500fachen (!) Wert, den er eigentlich haben müsste! Der Abrauchkandidat ist nämlich R22 und darf nur 1K haben. Ein Wunder, das überhaupt auf UKW was zu hören war.

Nach dem Einlöten des passenden 1K Widerstandes spielt das Radio wieder wie gehabt mit sehr gutem Empfang und Klang.

Die Röhrenfassung habe ich übrigens sehr sorgfältig repariert. Ich habe das gesamte verbrannte Material abgekratzt, die Buchse von Pin 6 richtig positioniert und mit einem Tropfen Sec. Kleber fixiert. Danach habe ich den 2K Kleber aufgetragen und gut abtrockenen lassen. Die Reparaturstelle sieht sehr sauber aus und ist auch mechanisch stabil. Trotzdem werde ich die Fassung ersetzen, wenn ich die Neue habe. Geflickt bleibt nämlich geflickt und das Radio soll ja für die nächsten 63 Jahre halten Big Grin.

Ich hoffe ja, das ich dann auch um einen Nachgleich herumkomme. Falls nicht, komme ich noch mal auf Eure Hilfe zurück Cool

Ich danke Euch dafür, das Ihr Euren Kopf für mich zerbrochen habt und hoffe, das irgendwann mal wieder zurück geben zu können.

Als Anlage noch zwei Bilder von meinem Schmuckstück ("Nasenbär"):

   

   
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#8
Hallo Ralph,

keine Fassung extra kaufen. Schreibe mir Deine Adressse unter PN dann schicke ich Dir eine. Wäre kein Problem. Wenn Du schon bestellt hast?! Na dann beim nächsten Mal.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#9
Hallo Andreas,

das ist ja mal ein tolles Angebot! Ich habe gestern schon bestellt, 2St. für EUR 6,00 inkl. Porto. Sollen morgen schon kommen. Ich komme beim nächsten Mal aber gerne darauf zurück.

Smiley20

LG Ralph
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#10
Gefällt mir auch, Dein Nasenbär Smile Aber ein Hinweis sei mir noch gestattet. Nasenbären kommen besser zur Geltung, wenn man die Bilder nach dem Hochladen ins Forum, dann auch über den Editor und "In den Beiträg einfügen", mithilfe des Cursors im Beitragsfenster platziert wird. Sonst bleiben die Bilder als Attachment an den Beitrag angehängt.

Ich habe das jetzt ein paarmal für Dich erledigt, bitte beim nächsten Mal selbst dran denken.

   
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#11
Hallo Ralph,

Pin 5 ist ein Heizungsanschluss, Pin 6 die Anode der Heptode. Folgendes ist sehr wahrscheinlich passiert: Der Heizungskreis liegt de facto auf Masse, die paar Volt zählen nicht. Durch die mechanische Erschütterung beim Umschalten auf FM hat es den Kurzschluss zwischen Pin 5 und Pin 6 gegeben, wodurch die Anode der Heptode auf Masse lag. Dadurch hat R22 (1k) die volle Anodenspannung abbekommen und ist natürlich in Rauch aufgegangen.
Du kannst von Glück reden dass der Kurzschluss nicht in Stellung AM passiert ist, denn dann hätte die Bandfilterspule L22 die volle Anodenspannung abbekommen und wäre mit Sicherheit durchgebrannt.

Die Fassung solltest Du trotzdem schnellstmöglich ersetzen! Die Überhitzung kann nicht nur durch Kriechströme, sondern eher durch schlechten Kontakt am Heizungspin 5 hervorgerufen worden sein. An den Heizanschlüssen fließen die höchsten Ströme. Außerdem kann die Federkraft des Kontaktes durch die Überhitzung jetzt noch mehr erlahmt sein, sodass das Problem wieder auftreten wird.
Besser also durch eine neue Fassung ersetzen.

Gruß,
Eric
Gruß, Eric
(Avatar † 24.07.2018 17:15 --- R.I.P.)

Das Internet macht Kluge klüger und Dumme dümmer.
Ein Haus ohne Katze ist nur ein Haufen Steine.
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#12
Hallo Anton,

Zittat: Ich habe das jetzt ein paarmal für Dich erledigt, bitte beim nächsten Mal selbst dran denken.

Ich habe das ja nicht so gemacht, weil ich nicht daran gedacht habe, sondern weil ich es nicht wusste! Jetzt weiss ich´s und ich werde es machen.


Hallo Eric,

ja, ich denke so hat es sich zugetragen. Die Fassung ist bestellt. Nach Aussage des Verkäufers kommt sie morgen und dann werde ich am WE die neue Fassung einbauen.

Ich frage mich aber, warum der Entwickler der Röhre ECH81 die Anode Heptode direkt neben die Heizung setzen musste. Eigentlich Brantgefährlich, im wahrsten Sinne des Wortes.

LG Ralph
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#13
Siehste Ralph, dafür isses immer gut, die Einführungen am Anfang des Forums zu lesen. Zum Thema Bilder einfügen gibt es da auch eine schöne Anleitung:

http://radio-bastler.de/forum/showthread.php?tid=949
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#14
An Alle Interessierte:

Ich habe am Samstag die neue Röhrefassung eingebaut. Eine Keramische mit Goldkontakten. In dieser Fassung sitzt die Röhre ca. 30° nach links versetzt, sodaß ich anfangs probleme wegen der Anschlußlänge auf mich zukommen sah. Diese Befürchtung war allerding unbegründet.

Wie bin ich vorgegangen:

Zuerst habe ich die Röhrenfassung auf ein Blatt Papier gezeichnet. Danach habe ich an jedem Pin eingezeichnet, welche Bauteil oder Kabel dort anhängig sind. Dann habe ich zuerst mal die Masseverbindungen auf der Fassung zum Mittelpunkt hergestellt (Pin 3 + 5). Danach habe ich die Bauteile, die von Masse an einen Pin gingen verlötet, dann die Pin 7 + 9 miteinander verbunden. Danach habe ich alle Verbindungen, die zur Fassung hin führen abgelötet. Die Fassung der ECH81 sitzt bei diesem Radio auf Stützen und ist mit 2 Muttern verschraubt. Dadurch kam ich recht gut an alles ran und musste auch keine Vernietungen ausbohren. Nachdem die Neue Fassung eingeschraubt war, ging es daran, die abgelöteten Leitungen wieder den jeweiligen Anschlußpins zuzuortnen. 2 blanke Drähte musste ich durch isolierte Kabel ersetzten, da diese durch den etwas verdrehten Einbau sonst kurzschlußgefährdet gewesen wären (Pin 2 und 4).

Insgesamt ging die Sache schneller und leichter von der Hand, als ich befürchtet hatte.

Nachdem ich noch einmal alles mit meinen Notitzen verglichen hatte, konnte ich das Gerät nun einschlaten: Nach ca. 20 Sec. Anheizzeit ertönte Musik. Ein Empfindlichkeitsprüfung ergab, das alles hervoragend funktioniert und kein Nachgleich von Filtern erforderlich ist. Smiley58

Damit sollte das Gerät jetzt wieder betriebssicher sein. Eine ca. 8 Stündige Prüfung hat es schon ohne Auffälligkeiten gemeistert.

Operation scheint geglückt.

LG Ralph

P.S.: Ich wollte noch Bilder zeigen, die sind aber so unscharf geworden, das es sich nicht gelohnt hat, die hochzuladen.
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#15
Glückwunsch, und viele Grüße von meinem restauriertem Nasenradio das wegen Platzmangel in der Werkstatt steht.

   
Wenn alles so einfach wäre, wäre es ziemlich langweilig.



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#16
Hallo Gery,

auch hübsch, im dunklen Kleid. Ist das das J504W?

LG Ralph
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#17
Hi Ralph,
das ist ein Imperial J6024GW.
Hatte ich mal hier vorgestellt http://www.dampfradioforum.de/viewtopic....erial+Gery
Wenn alles so einfach wäre, wäre es ziemlich langweilig.



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