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Klassifizierung von Filtern, Spulen und Mischern aus Transistorradios, aber wie ?
#1
Jeder, der schon einmal ein Transistorradio oder sonst einen röhrenfreien Empfänger, sei es Radio, sei es Funk oder auch Fernsehapparat, geöffnet hat, kennt diese kleinen Weißblechdöschen mit dem Schraubkern.
Manchmal sind die Kerne bunt und haben einen breiten Schlitz, manchmal sind die Kerne schmal, andere haben einen Innensechskant, wieder andere haben einen Plastikschaft, der aus dem Gehäuse heraussteht...

   

In den letzten Jahren haben sich so bei mir einige Filter angesammelt. Die meisten aus Schlachtungen, andere waren in Wundertüten drin.

Für mich sind die Teile irgendwie kleine Kunstwerke, aber was kann man damit anstellen, wie erkennt man ihre Funktion ?
Im Netz finden sich darüber nur sehr wenige bis gar keine Angaben. Die Bezeichnungen sind ohne Datenblatt nicht aussagekräftig.
Der Fachmann kennt sich da vielleicht aus. Die Farbmarkierungen der Kerne haben vermutlich eine bestimmte Bedeutung, man findet sie ja häufig in Radioempfängern.

Schaut man sich die Teile genauer an, stellt man fest, dass es zumindest von der Beschaltung garnicht so viele Unterschiede gibt. Manche haben nur eine Wicklung, andere eine Wicklung mit Anzapfung, wieder andere besitzen zwei Wicklungen, von denen manchmal die eine mit, manchmal ohne Anzapfung ausgeführt ist...
Dann finden sich manchmal Keramikbauteile auf der Unterseite - ich vermute, dass es in der Regel wohl Kondensatoren sind.

Was kann man nun mit den Teilen anfangen?
Gibt es Merkmale, die schnell auf die Funktion der Teile hinweisen?
Wenn unter Euch welche mit Erfahrung sind, wäre es schön, wenn Ihr hier etwas beisteuern könntet, denn vermutlich bin ich nicht der Einzige, der sich damit so gut wie nicht auskennt...


Vielen Dank schonmal und noch einen schönen 4. Advent

Gruß,
Daniel
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#2
Für den Kupferbecher (2ter von links) gibts eine Tabelle vom Funkamateur! Ich habe auch so viel Filterzeugs aber nur 2 Stück meiner Sammlung konnte ich nach dieser Tabelle idenifizieren!

http://www.funkamateur.de/bauelemente.ht...filter.pdf
Gruß Holger

Heute stehen wir vor dem Abgrund...morgen sind wir einen Schritt weiter...
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#3
Ich habe gestern abend noch einige ausgemessen. Dazu nehme ich das LC-Messgerät, dass ich mal beim Funkamateur-Stand bei der Hamradio in Friedrichshafen gekauft habe.
Das ist recht genau und misst permanent.
Unser Mitglied Wilhelm hat dieses Gerätchen hier vorgestellt: http://radio-bastler.de/forum/showthread...ght=tester
(hier Stellt auch unser Kamerad Peter (Wingman) einen dieser Multitester aus China vor, den ich im nächsten Abschnitt anspreche)
Hier der Link zum Funkamateur: http://www.box73.de/product_info.php?products_id=2561

Der Multitester, der mittlerweile sehr beliebt ist (s. 1. Link oben) , misst ja immer nur auf Knopfdruck. Das ist für die Fehlersuche und Bauteile-Prüfung in Ordnung. Wenn aber gezielt, schnell und oft hintereinander eine bestimmte Größe - in diesem Fall die Induktivität gemessen werden soll, ist das Messgerät zu langsam und zeigt bei sehr kleinen Induktivitäten nur den ohmschen Widerstand an.

Aber zurück zum Thema:
Wenn ich mich nicht irre, dann lässt sich über die Induktivität auch auf das Übersetzungsverhältnis bzw. bei Anzapfungen ungefähr das Verhältnis der Teilinduktivitäten schließen, oder liege ich da falsch ?

Wenn man jetzt noch berücksichtigt, dass große Induktivitäten für große Wellenlängen = niedrige Frequenzen und kleine Induktivitäten für die (ultra-)kurzen Wellen = hohe Frequenzen verwendet werden, dann dürften sich diese Filter ja grob zuordnen lassen.

Meistens stehen die Werte der Spulen beim Bau von Sendern/Empfängern bereits fest und so kann man durch Ausmessen der Spulen/Filter vielleicht den ein oder anderen für seine Projekte verwenden...
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#4
Da es sich bei diesen Teilen meist um Bandfilter, also komplette Schwingkreise handelt, ist es ein Leichtes, die Resonanz- (Arbeits-) Frequenz mit einem Grid Dip Meter zu bestimmen. Das geht relativ schnell.
Entweder Abschirmung runter ziehen und das Filter in die Nähe der Messgerätespule halten, oder ein paar Koppelwindungen anlöten. Dann das Dip- Meter durchstimmen. Bei der richtigen Frequenz entzieht der Prüfling dem Messgerät Energie, es kommt zu einem "Dip" auf dem Messgeräteindikator und die Arbeitsfrequenz des Filters kann auf der Abstimmscheibe abgelesen werden.
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#5
Oh ja scotty, das mit dem Grid Dip Meter ist gut, wenn du uns das mal am praktischen Beispiel bei einem Treffen zeigen kannst. das wird auch sicherlich viele interessieren.
Danke Holger, den Link habe ich mir gleich mal abgespeichert.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#6
Die Filterklötzchen oben rechts in der Pyramide sind meist ZF-Filter für 10,7MHz oder 455kHz.
Kernfarbe schwarz - AM-Demodulator
Kernfarbe gelb - AM-ZF
Kernfarbe grün - FM-ZF
Kernfarbe rosa und weiß - FM-Detektor
Kernfarbe rot - MW-Oszillatorkreis

(Ohne Schießgewähr^^)
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#7
Der Verweis von Holger auf die Liste vom Funkamateur ist gut, leider sind darin nur die Filter von HFWM (Hochfrequenzwerkstätten Meuselwitz) drin, also nur DDR- Produktion.
Viele der von Daniel gezeigten Filter dürften von von der Firma TOKO, Japan, sein. Das Logo ist meist in die Oberseite des Abschirmbechers eingeprägt. Vielleicht findet man irgendwo im Netz alte Produktkataloge von dieser Firma, denn aktuell sind solche "Steinzeitfilter" natürlich nicht mehr auf deren Website zu finden.
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#8
(21.12.2015, 14:39)scotty schrieb: ...Viele der von Daniel gezeigten Filter dürften von von der Firma TOKO, Japan, sein...
einige sind auch von Mitsumi Smile

in Paint hab' ich mal gängige Innenbeschaltungsvarianten zusammengestellt...
   

ob die auch alle wirklich so vorkommen oder ob es da noch mehr gibt, kann ich nicht sagen
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#9
wer sich an unser Treffen bei Dietmar erinnert, genau dafür ist der dicke Wobbelmessplatz mitgefahren.
Das kann man gern mal wiederholen.

Neben dem Dipmeter gibts noch andere Wege zum Ziel, zB einen Detektor damit schalten und mittels Prüfsender durchpiepen bis er ihn hat,
oder mit einem BF245 einen Oszillator damit schalten und die f mit einem Radio suchen oder mit dem Frequenzmesser auslesen

lG Martin
wenn die Welt untergeht sieht man es zuerst auf dem Oszilloskop
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#10
Martin,
ein kleines Dipmeter, bestehend aus ein paar Bauelementen für weniger als 10€ arbeitet genauso, wie Du es beschrieben hast. Im Aktivbetrieb als Detektor (Dipmeter) im Passivbetrieb als Detektor. Und vor allem brauchst Du dazu keine großen "Trumm-" Gerätschaften! Hier mal 2 Beispiele für den Röhrenfreund.

   
.jpg   Grid- Dipper mit ECC91.JPG (Größe: 41,19 KB / Downloads: 651)

Daneben gibt es noch unzählige Schaltungen mit Bipolaren Transistoren, JFET's und MOSFET's.
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#11
(21.12.2015, 12:16)Morningstar schrieb: Danke Holger, den Link habe ich mir gleich mal abgespeichert.

Ich habe übrigens im Funkamateur 4/84 noch eine umfassendere Übersicht über die Meuselwitzer Filter gefunden! Gerade interessant für die DDR-Radios!
Wenn Interesse besteht kann ich die eingescannte Pdf mal in meine Dropbox legen!
Anfragen bitte per PN!
Gruß Holger

Heute stehen wir vor dem Abgrund...morgen sind wir einen Schritt weiter...
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