12.01.2016, 01:21
Hallo Radiofreunde
Von einem Blaupunkt 4W55 möchte ich berichten. Ein Radio das ich auf einen Flohmarkt erworben habe. Eigentlich ein unspektakuläres Radio. Man geht ja davon aus, wenn man sich solche Objekte vor Ort ansieht, das ist besser, als wenn man so etwas über eine Verkaufsbörse bezieht, wo man nur ein Foto sieht. Außerdem haben Bakelit Gehäuse Paketversand nicht so gern. Nun frohen Mutes sofort gekauft, Preis war OK – dachte ich!!
Naja, das Gehäuse hatte oben eine reparierte Stelle. Ich muß damit leben und wenn man es etwas poliert, sieht es doch wieder schön aus. So kam es vorerst ins Regal und stand dort einige Jahre. So hätte man das Radio noch lange Zeit aufbewahren können, um es Original so zu erhalten. Wäre es denn auch noch im Original, würde ich dort behutsam herangehen.
Im Oktober nahm ich mir das Radio vor. Zunächst Fotos, dann erste Bestandsaufnahme. Natürlich wieder eine Skizze mit den Röhrenfassungen von unten, diese Skizze erleichert das vergleichen mit dem Schaltplan erheblich. Ferner werden bauliche Veränderungen auch notiert. Man ahnt ja nicht, was im laufe einer Reparatur auf einen zukommt. Und wenn man es ahnen würde, in dem Fall hier, hätte ich die Rückwand wieder angeschraubt und das Projekt abgehakt.
Aber man ist ja Ehrgeizig und möchte solche Zeitzeugen erhalten und ja, Funktionieren soll er auch wieder und gleich vorweg, er funktioniert wieder. Die letzten Dlf Sendungen habe ich noch gehört mit ihm. Nun ist er höchstens in den Abendstunden noch ab und zu auf Empfang.
Ein weiteres 4W55 in Holzausführung habe ich auch noch. Da gehe ich mal rann, wenn ich es gar nicht mehr aushalten sollte. Aber als Teilespender war es zu schade. Lediglich einige Teile borgte ich mir bei dem Chassis
Wie immer vorweg die Radiodaten
Hersteller:Blaupunkt Ideal
Modell:4W55 [Bakelit]
Baujahr:1935/1936
Röhrenbestückung: : ACH1 AH1 AB2 AC2 AL1 AZ1
Stromversorgung:Wechselstrom / 110; 125; 220; 240 Volt
Wellenbereiche:Lngwelle / Mittelwelle
Gehäuse: Bakelit
Besonderheiten:Pultskala . Automatische Umschaltung zwischen den beiden Wellen, wie bei etlichen anderen Blaupunktgeräten durch Exenterbetätigung eines Wellenschalters am Drehkondensator.
Anschlussmöglichkeiten Rückseite: 2. Lautsprecher Plattenspieler
Abmessungen:460 x 409 x 355 mm
Gewicht:13,6 Kg
Lautsprecher:Dynamischer LS, mit Erregerspule (elektrodynamisch)
Das ist er! Wahrscheinlich war ich der Einzigste auf dem Flohmarkt, der sich dafür interessierte. Eine Schönheit ist er ja nun nicht gerade. Schrammen, oben ein Beschädigung. Ach, der sah so häßlich aus, das er schon wieder schön war - Gekauft wie gesehen. Aber innen Auweh!!!!
Die Dinger verfolgen mich irgendwie, hat sich wohl rumgesprochen, das da jemand mit ner großen Sammelmacke Blaupunkt-Trümmer kauft.
Ziemlich komplett sieht es aus, aber die meisten Röhren sind Schrott, wie der Röhrentester anzeigte. So etwas sieht man ja nicht, wenn man so ein Radio kauft. Also kann man jetzt schon sagen, das da locker 100 Euronen nur an Röhren verbaut werden.
Aber reizvoll ist so ein Radio und Kindheitserinnerungen werden sehr lebhaft. Erinnerungen in der ich bei solchen Radios nicht zimperlich war, wie ich zu meiner Schande gestehen muß. Aber bei der Masse an Radios, die in den 60er jahren auf den Müll geworfen wurden, waren auch noch brauchbare dabei, die zum Basteln herhalten mußten.
Kabel gebrochen, Staub, Oxydierte Kontakte. Gerissene Bosch Kondensatoren da hatte ich mir ja ne schöne Beschäftigung ins Haus geholt.
Am Blechrahmen um den Netztrafo fehlt eine Schraube. Solche Dinge sollten eigentlich gleich stutzig machen. Aber man sieht ja über solche Dinge hinweg. Ist ja nur ne Schraube!
Staub ist hier ständiger Begleiter. Ich habe das draußen zunächst mit Pressluft gereinigt.
Auch im Drehkondensator ist er sehr üppig vertreten, da hat es überhaupt keinen Sinn, mit einem Staubsauger zu arbeiten.
Links der erste ZF Kreis, rechts der zweite.
Sämtliche Kondensatoren schon lange im mausetoten Zustand . Der Becherelko fehlt, dafür ist der liegende eingebaut. Warum allerdings nur ein Elko, wie dieser als Siebelko eingebaut wurde, entzieht sich meiner Kenntnis. Ersatz kommt hier als liegende Ausführung rein. Aber einen Becherelko werde ich auch einbauen, damit es von oben etwas authentischer aussieht. Einge Bauteile erkläre ich: Unten der runde Becher ist die Oszillatorkreisspule. In dem eckigen Teil ist die Fadingspule untergebracht. Die T-förmig angelegten Spulen sind die Vorkreisspule und die Saugkreisspule. Wer genau hinschaut erkennt dort so etwas zusammengerödeltes! Ich kannte das Ehrlich gesagt noch nicht. Es ist ein Drahtkondensator mit 3cm Kapazität. Keine Sorge, der ist völlig OK und da wird auch nichts daran verändert. Da ich noch ein weiteres Model habe, in der Ausführung mit Holzgehäuse, kann ich auch andere Bauteile vergleichen. Auch auf den Platinen sind z.B. Widerstände ersetzt. Hier wurde also versucht, den Empfänger zu reparieren. Ob diese Arbeit auch gelohnt hat, kann ich leider nicht feststellen.
Einige Fotos vom Holzmodell 4W55 möchte ich aber auch zeigen. Wie ich schon sagte, die Sammelmacke! Also, der Holzige sieht irgendwie noch schräger aus , als sein Kumpel im Baklelit. Nun aber genug gemosert! Wer so ein Modell auf den Prospekten seiner Zeit gesehen hat, denkt anders. Man stelle sich das Holz aufpoliert vor, ein von hinten beleuchtete Skalenscheibe, der Zeiger auf dem Hauptstadtsender eingestellt..
Ja, da gerate ich ins schwärmen
Sieht auch nicht besser aus, als sein Bakelit Kollege. Er kommt irgendwann auch auf den Tisch und sein Gehäuse wird aufgefrischt.
Auf den ersten Blick identisch, schaut man genauer hin...
Beim Bakelit sieht man unterhalb vom Blockkondensator diese Halterungen. Bei Holzausführung fehlen sie. Sie werden mir dienen als Halter für die liegenden Elkos. Diese roten Strippen mit den Messingenden sind Kordelwiderstände, die ihr Versagen ziemlich widerlich zeigen können. 4 Stück habe ich erneuert und mit 0,5 W Widerständen ersetzt.
Man freut sich über Details, wie hier den Spulenkern, der in Ordnung, oder den Widerstand mit der hübschen Isolierung. Ja, das ist Asbest! Man findet in solchen Radios öfter Asbest, so auch hier die Isolierplatte der Entstörkondensatoren am Netztrafo. Und auch die hübsch anzusehenden Kordelwiderstände haben Asbestanteil. Staub , Asbest, Ätzendes Elektrolyt, Strom und ab und zu Mäusefäkalien. Ja , ein ungesundes Hobby haben wir, meine Herren!
Aber wir freuen uns ja meist über unsere Errungenschaften und die Details wie den Lautsprecher, der gekennzeichnet ist mit 4W55 hier schon abgebaut, nach der Demontage der Skalenhalterung mit Seil.
Und man findet weitere Dinge, die im Argen sind. Hier ist die Verstellschraube von der Rückkopplungsspule abgebrochen. Diese Rückkopplung wird nur mit einem Schalter betätigt, der im übrigen auch kaputt ist, da er zweckentfremdet wurde als Netzschalter, da der Original am Lautstärkeregler, auch defekt ist. Diese in der Anzahl immer mehr werdenden defekten Teile sind mehr als ärgerlich. Man sucht nach Gut-Teilen, aber da ist nicht viel!
Dieser ZF Becher stammt aus meinem Lager. Solche Teile kaufe ich des öfteren in der Bucht. Schön zu sehen, die Verstellschraube der Rückkopplungsspule.
Hier noch einmal zum Vergleich. Oben auf den Spulen meine speziellen Freunde, die Trimmer. Nein mulmig wurde mir nicht, denn im Ersatz habe ich die Trimmer geprüft. Angaben zu der Kapazität findet man in keiner der Unterlagen von Blaupunkt. Für alle, die hier Rätseln wie hoch diese ist: 350pF inetwa und dazu noch einstellbar! Warum man bei solch elegant gelöster Methode die Rückkopplung nicht auch so beeinflußt hat und statt dessen einen Schalter einbaut, der die beiden Gitter der AH1 rabiat verbindet, ist mir ein Rätsel, wie vieles, was hier von den Blaupunktmannen gebaut wurde.
Und nun wird es auch Zeit den Schaltplan zu zeigen, da kann sich jeder einen Reim daraus machen, wie das mit der Rückkopplung gelöst ist. Die Spule, die am 2 und 4 Gitter der AH1 angeschlossen ist. Dort ist der Schalter eingezeichnet, wenn der geschlossen wird, hört man einen sehr starken Brummton, das in ein unangenehmes Blubbern übergeht. Ob das so sein soll?
Das Chassis räume ich soweit ab, das man gut arbeiten kann. Denn ich muß mir etwas mit dem Netzschalter einfallen lassen.
Das filigrane Teil ist äußerst kompliziert aufgebaut. Da hängt nichts, da ist innen der Pertinaxhebel gebrochen, wie ich beim zerlegen feststellte.
Calit und Teer beide sind verdächtig. Die Calit sind äußerst sanft zu behandeln. Löten mögen sie nicht, ebenso sollte man da nicht daran rum biegen. Beim ablöten die Wärme gut abführen, für den Fall, das er wieder verwendet werden kann. Die Bohrung vorn ist für den Becherelko.
Für heute soll es genügen. Fortsetzung folgt
Von einem Blaupunkt 4W55 möchte ich berichten. Ein Radio das ich auf einen Flohmarkt erworben habe. Eigentlich ein unspektakuläres Radio. Man geht ja davon aus, wenn man sich solche Objekte vor Ort ansieht, das ist besser, als wenn man so etwas über eine Verkaufsbörse bezieht, wo man nur ein Foto sieht. Außerdem haben Bakelit Gehäuse Paketversand nicht so gern. Nun frohen Mutes sofort gekauft, Preis war OK – dachte ich!!
Naja, das Gehäuse hatte oben eine reparierte Stelle. Ich muß damit leben und wenn man es etwas poliert, sieht es doch wieder schön aus. So kam es vorerst ins Regal und stand dort einige Jahre. So hätte man das Radio noch lange Zeit aufbewahren können, um es Original so zu erhalten. Wäre es denn auch noch im Original, würde ich dort behutsam herangehen.
Im Oktober nahm ich mir das Radio vor. Zunächst Fotos, dann erste Bestandsaufnahme. Natürlich wieder eine Skizze mit den Röhrenfassungen von unten, diese Skizze erleichert das vergleichen mit dem Schaltplan erheblich. Ferner werden bauliche Veränderungen auch notiert. Man ahnt ja nicht, was im laufe einer Reparatur auf einen zukommt. Und wenn man es ahnen würde, in dem Fall hier, hätte ich die Rückwand wieder angeschraubt und das Projekt abgehakt.
Aber man ist ja Ehrgeizig und möchte solche Zeitzeugen erhalten und ja, Funktionieren soll er auch wieder und gleich vorweg, er funktioniert wieder. Die letzten Dlf Sendungen habe ich noch gehört mit ihm. Nun ist er höchstens in den Abendstunden noch ab und zu auf Empfang.
Ein weiteres 4W55 in Holzausführung habe ich auch noch. Da gehe ich mal rann, wenn ich es gar nicht mehr aushalten sollte. Aber als Teilespender war es zu schade. Lediglich einige Teile borgte ich mir bei dem Chassis
Wie immer vorweg die Radiodaten
Hersteller:Blaupunkt Ideal
Modell:4W55 [Bakelit]
Baujahr:1935/1936
Röhrenbestückung: : ACH1 AH1 AB2 AC2 AL1 AZ1
Stromversorgung:Wechselstrom / 110; 125; 220; 240 Volt
Wellenbereiche:Lngwelle / Mittelwelle
Gehäuse: Bakelit
Besonderheiten:Pultskala . Automatische Umschaltung zwischen den beiden Wellen, wie bei etlichen anderen Blaupunktgeräten durch Exenterbetätigung eines Wellenschalters am Drehkondensator.
Anschlussmöglichkeiten Rückseite: 2. Lautsprecher Plattenspieler
Abmessungen:460 x 409 x 355 mm
Gewicht:13,6 Kg
Lautsprecher:Dynamischer LS, mit Erregerspule (elektrodynamisch)
Das ist er! Wahrscheinlich war ich der Einzigste auf dem Flohmarkt, der sich dafür interessierte. Eine Schönheit ist er ja nun nicht gerade. Schrammen, oben ein Beschädigung. Ach, der sah so häßlich aus, das er schon wieder schön war - Gekauft wie gesehen. Aber innen Auweh!!!!
Die Dinger verfolgen mich irgendwie, hat sich wohl rumgesprochen, das da jemand mit ner großen Sammelmacke Blaupunkt-Trümmer kauft.
Ziemlich komplett sieht es aus, aber die meisten Röhren sind Schrott, wie der Röhrentester anzeigte. So etwas sieht man ja nicht, wenn man so ein Radio kauft. Also kann man jetzt schon sagen, das da locker 100 Euronen nur an Röhren verbaut werden.
Aber reizvoll ist so ein Radio und Kindheitserinnerungen werden sehr lebhaft. Erinnerungen in der ich bei solchen Radios nicht zimperlich war, wie ich zu meiner Schande gestehen muß. Aber bei der Masse an Radios, die in den 60er jahren auf den Müll geworfen wurden, waren auch noch brauchbare dabei, die zum Basteln herhalten mußten.
Kabel gebrochen, Staub, Oxydierte Kontakte. Gerissene Bosch Kondensatoren da hatte ich mir ja ne schöne Beschäftigung ins Haus geholt.
Am Blechrahmen um den Netztrafo fehlt eine Schraube. Solche Dinge sollten eigentlich gleich stutzig machen. Aber man sieht ja über solche Dinge hinweg. Ist ja nur ne Schraube!
Staub ist hier ständiger Begleiter. Ich habe das draußen zunächst mit Pressluft gereinigt.
Auch im Drehkondensator ist er sehr üppig vertreten, da hat es überhaupt keinen Sinn, mit einem Staubsauger zu arbeiten.
Links der erste ZF Kreis, rechts der zweite.
Sämtliche Kondensatoren schon lange im mausetoten Zustand . Der Becherelko fehlt, dafür ist der liegende eingebaut. Warum allerdings nur ein Elko, wie dieser als Siebelko eingebaut wurde, entzieht sich meiner Kenntnis. Ersatz kommt hier als liegende Ausführung rein. Aber einen Becherelko werde ich auch einbauen, damit es von oben etwas authentischer aussieht. Einge Bauteile erkläre ich: Unten der runde Becher ist die Oszillatorkreisspule. In dem eckigen Teil ist die Fadingspule untergebracht. Die T-förmig angelegten Spulen sind die Vorkreisspule und die Saugkreisspule. Wer genau hinschaut erkennt dort so etwas zusammengerödeltes! Ich kannte das Ehrlich gesagt noch nicht. Es ist ein Drahtkondensator mit 3cm Kapazität. Keine Sorge, der ist völlig OK und da wird auch nichts daran verändert. Da ich noch ein weiteres Model habe, in der Ausführung mit Holzgehäuse, kann ich auch andere Bauteile vergleichen. Auch auf den Platinen sind z.B. Widerstände ersetzt. Hier wurde also versucht, den Empfänger zu reparieren. Ob diese Arbeit auch gelohnt hat, kann ich leider nicht feststellen.
Einige Fotos vom Holzmodell 4W55 möchte ich aber auch zeigen. Wie ich schon sagte, die Sammelmacke! Also, der Holzige sieht irgendwie noch schräger aus , als sein Kumpel im Baklelit. Nun aber genug gemosert! Wer so ein Modell auf den Prospekten seiner Zeit gesehen hat, denkt anders. Man stelle sich das Holz aufpoliert vor, ein von hinten beleuchtete Skalenscheibe, der Zeiger auf dem Hauptstadtsender eingestellt..
Ja, da gerate ich ins schwärmen
Sieht auch nicht besser aus, als sein Bakelit Kollege. Er kommt irgendwann auch auf den Tisch und sein Gehäuse wird aufgefrischt.
Auf den ersten Blick identisch, schaut man genauer hin...
Beim Bakelit sieht man unterhalb vom Blockkondensator diese Halterungen. Bei Holzausführung fehlen sie. Sie werden mir dienen als Halter für die liegenden Elkos. Diese roten Strippen mit den Messingenden sind Kordelwiderstände, die ihr Versagen ziemlich widerlich zeigen können. 4 Stück habe ich erneuert und mit 0,5 W Widerständen ersetzt.
Man freut sich über Details, wie hier den Spulenkern, der in Ordnung, oder den Widerstand mit der hübschen Isolierung. Ja, das ist Asbest! Man findet in solchen Radios öfter Asbest, so auch hier die Isolierplatte der Entstörkondensatoren am Netztrafo. Und auch die hübsch anzusehenden Kordelwiderstände haben Asbestanteil. Staub , Asbest, Ätzendes Elektrolyt, Strom und ab und zu Mäusefäkalien. Ja , ein ungesundes Hobby haben wir, meine Herren!
Aber wir freuen uns ja meist über unsere Errungenschaften und die Details wie den Lautsprecher, der gekennzeichnet ist mit 4W55 hier schon abgebaut, nach der Demontage der Skalenhalterung mit Seil.
Und man findet weitere Dinge, die im Argen sind. Hier ist die Verstellschraube von der Rückkopplungsspule abgebrochen. Diese Rückkopplung wird nur mit einem Schalter betätigt, der im übrigen auch kaputt ist, da er zweckentfremdet wurde als Netzschalter, da der Original am Lautstärkeregler, auch defekt ist. Diese in der Anzahl immer mehr werdenden defekten Teile sind mehr als ärgerlich. Man sucht nach Gut-Teilen, aber da ist nicht viel!
Dieser ZF Becher stammt aus meinem Lager. Solche Teile kaufe ich des öfteren in der Bucht. Schön zu sehen, die Verstellschraube der Rückkopplungsspule.
Hier noch einmal zum Vergleich. Oben auf den Spulen meine speziellen Freunde, die Trimmer. Nein mulmig wurde mir nicht, denn im Ersatz habe ich die Trimmer geprüft. Angaben zu der Kapazität findet man in keiner der Unterlagen von Blaupunkt. Für alle, die hier Rätseln wie hoch diese ist: 350pF inetwa und dazu noch einstellbar! Warum man bei solch elegant gelöster Methode die Rückkopplung nicht auch so beeinflußt hat und statt dessen einen Schalter einbaut, der die beiden Gitter der AH1 rabiat verbindet, ist mir ein Rätsel, wie vieles, was hier von den Blaupunktmannen gebaut wurde.
Und nun wird es auch Zeit den Schaltplan zu zeigen, da kann sich jeder einen Reim daraus machen, wie das mit der Rückkopplung gelöst ist. Die Spule, die am 2 und 4 Gitter der AH1 angeschlossen ist. Dort ist der Schalter eingezeichnet, wenn der geschlossen wird, hört man einen sehr starken Brummton, das in ein unangenehmes Blubbern übergeht. Ob das so sein soll?
Das Chassis räume ich soweit ab, das man gut arbeiten kann. Denn ich muß mir etwas mit dem Netzschalter einfallen lassen.
Das filigrane Teil ist äußerst kompliziert aufgebaut. Da hängt nichts, da ist innen der Pertinaxhebel gebrochen, wie ich beim zerlegen feststellte.
Calit und Teer beide sind verdächtig. Die Calit sind äußerst sanft zu behandeln. Löten mögen sie nicht, ebenso sollte man da nicht daran rum biegen. Beim ablöten die Wärme gut abführen, für den Fall, das er wieder verwendet werden kann. Die Bohrung vorn ist für den Becherelko.
Für heute soll es genügen. Fortsetzung folgt
Radiogrüße Detlef
Sie können schlafen gehen, es gibt nichts mehr zu sehen
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