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Siemens Super 83W Jupiter
#41
Ein sehr sorgfältiger Bericht, wie ich sie mag. Lehrreich, verständlich und wie immer sehr schön mit Fotos ergänzt. Dafür vielen Dank Smiley32

Die runden Heschos laufen mir auch bei meinen Blaupunkt Projekten gelegentlich über den Weg. Einige sind noch zu verwenden, andere sind defekt. Übrigens haben sich solche defekten Heschos auch schon mit Knistern und knacken beim Abstimmen geäußert. Nicht in allen Bereichen, aber immer an bestimmten Stellen. Auch hier war zunächst der Drehko im Verdacht. Nach einer Radikalkur bei den Heschos, sie wurden durch passende Glimmer ersetzt, war Ruhe. Ein andermal trat dieser Spuk auf, bei einem Blp. durch den Wellenschalter. Die Kontaktzungen, die in Ruhestellung lagen, waren die Verursacher!

Leciht zu finden sind solche Störungen mitunter nicht, aber wenn man sich etwas mehr Zeit läßt und die Schaltung in der Theorie durchgeht, kommt man den Fehlern irgendwann auf die Schliche.

Nochmals Vielen Dank für diesen Vorbildlich gestalteten Bericht.
Radiogrüße Detlef

Sie können schlafen gehen, es gibt nichts mehr zu sehen
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#42
(03.08.2016, 10:05)DiRu schrieb: Ein ähnlicher Fehler - auch bei einem Siemens Gerät, einer "Kammermusik-Schatulle" - zeigte sich als Knack- und Kratz-Störungen, wenn die Musik lauter spielte.
Ursache war der Lautsprecher, bei dem durch die Bewegung der Membran statische Elektrizität entstehen kann, deren Entladungsfunken sich dann in diesen Störungen äußern. Um diese Störung zu vermeiden, ist das Lautsprecher-Chassis mit Masse verbunden, meist mit Hilfe eines Abschirm-Drahtes, der um die Leitung gewickelt ist, die zwischen Anode der Endröhre und dem Pin am Ausgangs-Übertrager (am Lautsprecher) angebracht ist.
In diesem Fall stellte Hans Knoll die "einfache" Frage: "Ist das Chassis des Lautsprechers geerdet?"

Danke für die anerkennenden Worte!

Angeregt durch Dietmars (DiRu) oben zitierten Kommentar habe ich mal geschaut, wie das beim 83W gelöst ist. Hier ist die Antwort:

   

Auch beim 83W ist das Lautsprecher-Chassis zusammen mit dem Paket des Ausgangstrafos mit Masse verbunden (grüne Pfeile). Die Masse-Zuführung erfolgt über die Abschirmung der von der Anode der AL4 zum Ausgangstrafo führenden Leitung.

@ Frank: Ja, das ist ein guter Tipp. Habe gleich mal in meinen Vorräten gestöbert und viele Signallampenfassungen  und Sicherungshalterungen gefunden, von den einige schon die richtigen Abmessungen haben und nur gerigfügig modifiziert werden müssen. Gute Idee!

@ Klaus: Ja, diese HESCHOs sind teuflisch. In den ZF-Filtern meines 4W77 (post #22) sind 4 HESCHOs verbaut, die alle intakt sind. Trotzdem ist man gut beraten sie immer mit Misstrauen zu betrachten.
Grüsse aus Karlsruhe,
Harald
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#43
Guten Tag an alle,

@Harald
Ich finde es sehr schön wie Du das Radio Aufgearbeitet hast.
Dein Bericht ist ganz toll, könnte jederzeit in ein Lehrbuch geschrieben werden.

Jetzt weis ich jedenfalls, das Radio ist in die richtigen Hände gekommen und ich hätte das nie so hinbekommen.

Danke für den tollen Bericht und immer guten Empfang auf allen Wellen.

mfg Bernd
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#44
Na ja Bernd, hättest du wahrscheinlich auch hinbekommen - hätte bloß ein wenig länger gedauert. Ich habe eben mehr Übung. Aber hier im Forum gibt es ja viele hilfsbereite Kollegen, die nicht ganz so versierten Mitgliedern gerne weiterhelfen wenn's klemmt.

Inzwischen ist mir wieder eingefallen, was ich noch schreiben wollte:

In den Original SIEMENS Schaltbildern des hier beschrieben Jupiter 83W die mir DiRu zugeschickt hatte gibt es 2 offensichtliche Fehler

   

Und ein vergößerter Auszug des NF-Teils

   

In den Stücklisten ist angegeben: R63=250kOhm (rote Markierung), C77=5nF (blaue Markierung).

       

Das ist natürlich falsch. Mit dem spezifizierten Wert von R63 läge das Katodenpotential der ABC1 auf einem unsinnig hohen positiven Wert, und ein Wert von 5nF für C77 würde zu einer starken Höhenabsenkung führen. Kann also auch nicht stimmen.

Schaut man nun in den Schaltplan und die Stücklisten der Allstromversion 83GW, so findet man die korrekten Werte: R263 (entspricht R63 im 83W) = 250Ohm und C277 (entspricht C77 im 83W) =500pf:

               

Im Lange-Nowisch Schaltbild des 83W ist übrigens der Wert von R63 mit 250Ohm korrekt angegeben. Nur der Wert von C77 ist falsch.

   
Grüsse aus Karlsruhe,
Harald
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#45
Ja, Harald, auf nichts ist Verlaß, nicht einmal auf "originale" Unterlagen!

Man tut also immer gut daran, Schaltpläne darauf hin zu überprüfen, ob die eingetragenen Werte sinnvoll sind.
Mir war allerdings nichts aufgefallen, weil ich keinen 83W habe. Dann schaut man auch nicht jeden Wert auf Plausibilität an.

Es ist bei den unterschiedlichen Schaltungssammlungen eigentlich ja üblich, daß da von einander "abgekupfert" wird. So kommen dann zu bestehenden Fehlern oft auch noch neue hinzu. Das sagt man eigentlich der Schaltungs-Sammlung von Lange-Nowisch nach. Um so bemerkenswerter erscheint es, daß immerhin nur ein Fehler übernommen wurde und ein anderer korrigiert ist.

Unter diesem Gesichtspunkt war es spannend, wie die ART-Schaltungssammlung an dieser Stelle aussieht. Und siehe da: Beide Fehler sind korrigiert.

   

MfG DR
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#46
Liebe Kollegen,

wollte nur darauf hinweisen, dass ich für diejenigen, die sich gerne mit weiteren technischen Details des Gerätes vertraut machen möchten zusammen mit Mike Jordan und Diru einen Artikel in RM.org verfasst habe:

http://www.radiomuseum.org/forum/siemens...zung2.html

Viel Spaß bei der Lektüre!
Grüsse aus Karlsruhe,
Harald
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