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Notradio - Reparatur mit Hilfe von Andreas
#1
Hallo Freunde,

ja, nun hatte mir der Günther auch noch ein zweites Notradio-Chassis geschickt. Also, ich vermute, das Chassis ist ein Eigenbau. Als ich es bekam, da war das Chassis völlig vermurkst. Da wurde wohl dran rumgelötet, was das Zeug hielt. Nicht vom Günther. Er schrieb mir schon vorher über den Zustand des Chassis. Da Günther ja viel mit Autoradios und moderneren Röhrensupern macht, dachte ich mir, hilfst Du ihm mal weiter. Ich war nach Marks Notradio nun auch etwas neugierig. Aber so etwas. Günter!!!! Ich habe keine bilder vom Urzustand. Hast Du evtl. welche? Dann unbedingt hier zeigen. Ich bekam dann die beiden Chassis das obige vom DKE und besagtes. Oh, dachte ich nur, ob das was wird.
Der Netztrafo war wohl kurzgeschlossen und schon entfernt. Es gab also nur einen Heiztrafo. In der Endstufe saß eine Doppeltriode. Diese und auch die HF-Röhre lagen lt. Röhrenprüfer in den letzten Zügen. Ich hatte zunächst das Netzteil so belassen. Ich habe dann eine 6V6 mit guten Werten für die Endstufe verwendet. Nach Umverdrahtung hatte die eine gute Verstärkung. Endstufe war also i. O. Als Ersatz für die 6SH7 bestellt ich mir aus eine eBay-Angebot eine neue. Diese ist ja HF geeignet. Die Röhre kam. Nun sollte es weiter gehen. Bei Berührung der Antennenbuchsen krachte es im Lautsprecher. Prüfung mit dem Meßsender ergab Empfindlichkeit auf Bereichen, in denen ich noch nie Radio gehört habe. Die Versorgungsspannung in der Hf bracht nach Aufheizen der röhren fast auf Null zusammen. Jetzt wollte ich es wissen. Ich habe auf das Chassis einen alten Netztrafo für Einweggleichrichtung gebaut (Man sieht es, das ist ein SABA). Daraufhin habe ich das Netzteil völlig neu aufgebaut. Auch der Becherelko hatte keine Kapazität mehr. Er wurde im Gerät belassen ich habe 2 kleine Elkos benutzt. Nach Aufheizen der Röhren hatte plötzlich die HF-Stufe wieder Leben in sich. Schade die Frequenzen! Mittlerweile habe ich wieder mit Günther geschrieben. Ich habe bedauert, das leider kein Empfang herstellbar ist. Wir wollten dort eine NF-Verstärkung einbauen. Rückkopplungsdrehko raus und Lautstärkepoti dort rein. Nein, so konnte und wollte ich nicht kapitulieren. Vor einem Einkreiser!! Also, das Radio hat einen Schwenkspulensatz mit veränderlicher Antennenspule, ähnlich dem DKE. Ausgebaut das Ding. Ich sah es auf Anhieb. Dort unter den eindeutig belegten Lötösen wurde gebastelt. Die Rückkopplungsspule war mit der Gitterspule das Audions verlötet. Sogar die LW-Spule kam mit ins Spiel. Der Wellenschalter war völlig aus dem Geschehen raus. Auch hier wurde die Verdrahtung des Schwingspulensatzes so vorgenommen, wie das aus der Kenntnis heraus richtig ist. Beim Tippen mit dem Antennenstecker auf die Buchse kam ein richtig lautes Krachen. Das Ding hatte Empfang und wie. An einem abend war ich mit dem Radio nur auf Senderfang. Man hat jetzt eine laute Wiedergabe. Die LW funktioniert leider nur schemenhaft. Klar, bei einer Röhre im HF-Bereich kommt da nichts mehr. Nun dachte ich mir, wenn der Günther schon den TA nutzen möchte, dann können wir ja noch etwas basteln. Einfachste Lösung wäre gewesen, das Steuergitter der 6V6 anzuzapfen. Interessanter ist eine Verstärkung über die Audionröhre. Hier ist die Lautstärke ja auch höher.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#2
Ich muß hier mal weiter machen. Nun wird das Gerät ja HF lauter und leiser durch die Antennenankopplung. Also muß ein Lautstärkenregler in das Radio. Dieser geht direkt auf das Steuergitter der HF-Audionröhre. Es würde jetzt aber die gesamte HF zusammen brechen. Ich habe einfach den Netzschalter mit einbezogen. Will man nur NF verstärken, dann schaltet man den Netzschalter ein. Die Lautstärke ist schön regulierbar. Will man HF-Rundfunk, wird das Poti wieder abgeschaltet. MW ist empfangbar. Also so, wie Günther das möchte. Was der Günther jetzt noch machen muß. Der Netztrafo muß ordentlich befestigt werden. Spannungsschalter, naja, ob er den so verwenden will. Dann müssen die Trafodrähte vom Heizungswickel und von der Anodenspannung richtig verlegt werden. Zum Schluß müssen noch die TA-Buchsen ins Chassis gesetzt werden. Zum Ausprobieren habe ich einfach eine Chinch Buchse an den Lautstärkenregler gelötet. Das bekommt der Günther aber selber hin. Und die AZ1?? Aus Mangel an Lötstützpunkten und weil es sich um Einweggleichrichtung handelt ist die Röhre ein Dummy. Sämtliche Kontakte wurden im Inneren gekappt. Die Röhre dient nur der Optik. Unter dem Röhrensockel sitzt der eigentliche Gleichrichter.

So viel Aufwand um ein Bastelradio - aber ehrlich es hat Spaß gemacht. Der Klang von dem Radio ist im MW-Bereich, genauso wie im TA-Bereich sehr kraftvoll. Mal sehen, was Günther dafür für ein Gehäuse und was für einen Lautsprecher hat.

   

   

   

   
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#3
Donnerwetter, Klasse Andreas Smile

Ich staune mal wieder, wenn ich so Deinen Bericht lese.
Bin gespannt, wie sich das Radio dann am Ende bei Günther macht.

Sonnige Grüße aus MV, von Peter
~~~~~ DE - MV  /  Connected ~~~~~
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#4
Zeitgleich mit einem DKE38 wurde mir ein Notradio unbekannter Herkunft und ohne jegliche Dokumentation zur Reparatur überlassen.

Eingangsdiagnose: Keine Funktion, Netztrafo hat Kurzschluss.

                   

Ich hatte mich dann erst mal mit einem Spartrafo und einem Silicongleichtrichter versucht, das hat aber irgendwie nicht geklappt.

       

Irgendwie stand ich dem Gerät sehr hilflos gegenüber, und nahm das Angebot von Andreas, sich das Chassis näher anzusehen, sehr gerne an.
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#5
Das Gehäuse und die Skala sieht mir sehr nach Grundig Heinzelmann aus. Kann das sein?
Viele Grüße, Mark

Radioten aller Länder, vereinigt euch!
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#6
(30.01.2016, 13:07)MIRAG schrieb: Das Gehäuse und die Skala sieht mir sehr nach Grundig Heinzelmann aus. Kann das sein?

Nö.
Hier haben wir einen Elefanten in der Skalenmitte; taucht öfter mal auf.

Gruß
k.
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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#7
Das Chassis - von Andreas repariert - ist eingetroffen. Wie besprochen: Elektronik Andreas, Mechanik ich:


.jpg   P1040736.JPG (Größe: 294,75 KB / Downloads: 245)        
.jpg   P1040740.JPG (Größe: 252,02 KB / Downloads: 244)
.jpg   P1040741.JPG (Größe: 227,52 KB / Downloads: 243)        

Die TORX-Schrauben an der Skalenscheibe sind zwar nicht im Zeitgeist, tun aber ihren Zweck...
Viele Grüße
Bat Günther
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#8
Ööööörgs, NEE! Die Torx gehen gar nicht! Da würde ich doch eben ins Auto springen und zum Eisenkrämer fahren... Smiley18
Beste Grüsse

Thorsten


"Das Leben ist nichts weiter als das Proben für eine Vorstellung, die niemals stattfindet."

(Die fabelhafte Welt der Amelie)
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#9
Hallo

Es ist doch ein Notradio und in der Not tun es auch Torx Schrauben.
Gruß Helmut
----------------
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#10
Torx würde mich nicht stören, schon eher die dunklene Stellen, die aussehen wir Rost......
Viele Grüße

Franz Bernhard


... und die Radios laufen nicht weg.....
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#11
Gestern Nachmittag habe ich dann den Zusammenbau des Radios vorgenommen. Andreas hatte mir noch einen Lautsprecher mit AÜ geschickt, weil er meinte, dass der Freischwinger die Leistung der von ihm optimierten Endstufe nicht aushält. Wohl war, das Gerät hat richtig Power.

   


Andreas hat auch einen TA-Eingang über einen Lautstärkepoti mit Ein-/ Ausschalter einkonstruiert.

           

So sieht es jetzt erst mal aus, der MW-Empfang beschränkt sich mit meinen Möglichkeiten (Messkabel mit mir als Antennenverstärker) auf einen Sender, aber mit dem Sender von Rene spielt das Gerät richtig gut. Fast wie ein Superhet.
Die AZ1 ist nur Deoration, die Gleichrichtung findet "unten" statt.

                           

Im TA-Betrieb muss man ziemlich "runterregeln" sonst übersteuert das Gerät mit dem CD-Player. Aber auch das ist kein Problem.

Vielen vielen Dank Andreas.
Viele Grüße
Bat Günther
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#12
Hallo Günther,

na, das ist doch wohl wieder ein schönes Radio geworden. Gefällt mir gut. Den Lautsprecher habe ich auch schon seit Ewigkeiten rum liegen gehabt. Nun ist er noch mal zu Ehren gekommen. Der paßt doch schön in das Gerät. Auch das Chassis sieht jetzt schön aufgeräumt aus. Als TA arbeitet ja die Audionröhre, gefolgt von der Endröhre. Da ist schon richtig Bums in dem Gerät. Man hätte die 6V6 als alleinige Verstärkerröhre für TA verwenden können. Aber die Verstärkung wäre dementsprechend leiser gewesen. Nun wollen wir hoffen, dass unsere Gemeinschaftsarbeit ein positives Echo findet.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#13
Ja, große Klasse  Thumbs_up

Das macht schon Spaß beim lesen & zuschauen.  In echt ist es bestimmt noch viel besser Smile

Viel Freude mit dem schönen Radio,

und beste Grüße aus MV, von Peter
~~~~~ DE - MV  /  Connected ~~~~~
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#14
Klasse das "Heinzelmann-Not-Radio" - die Torx stören mich in keinster Weise - das wurde jetzt mit den zur Verfügung stehenden Mitteln (Torx-Schrauben) repariert - gehört zur Historie dieses Apparates - oder nehmt Ihr Lötkolben von damals zum Kondis verlöten ? Kann man breit und lange drüber sinnieren - für mich darf man ruhig ablesen können wann am Gerät was gemacht wurde - solange kein IC verbaut wird.
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#15
Cool, dass Du das auch so siehst. Original gibts hier eh nicht. Ich bin echt froh, dass der Andreas das Radio so gut hingekriegt hat. Ich bin mit der alten Technik völlig überfordert.

Zum Abschluss noch die Bilder vom "Endzustand"

       

       
Viele Grüße
Bat Günther
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