Schaub Bali W

[Gasherbrum]

Hallo zusammen!

Da ich ja mittlerweile sehr viel Freude an Vorkriegsgeräten habe, ist ein weiteres Radio bei mir eingezogen. Ich konnte es von Andreas erwerben, der mal wieder genau den richtigen Riecher hatte, was meinen Geschmack angeht.

Dann mal die Übersicht:

Hersteller: G. Schaub Apparatebau-Gesellschaft mbH, Berlin-Charlottenburg
Typ: Einkreis-Rundfunkempfänger
Modell: Bali W
Baujahr: 1933/34
Röhrenbestückung: REN904 REN904 RES164 RGN504
Stromversorgung: Wechselstrom, 110-220V 
Wellenbereiche: LW, MW, KW
Bedienelemente: Antennenkopplung (Schwenkspule), Rückkopplung, Abstimmung, Sperrkreis, Tonblende
Gehäuse: Holz
Anschlussmöglichkeiten Rückseite: Tonabnehmer, externer Lautsprecher, Antenne, Erde.
Abmessungen: 380 x 390 x 195 mm
Lautsprecher: 1 elektr. magn. dyn. Frontlautsprecher
Neupreis: 132 RM ohne Röhren

Es ist ein schöner, aber auch sehr schlichter Hochformater. Ich mag ja die eher schlichten Geräte sehr. Der Empfang ist für die sehr alte Technik recht gut. Mit Verstärkerantenne ist Fernempfang möglich.

Das Gehäuse ist insgesamt gut erhalten und bedurfte nur einer Auffrischung. Einzelne Macken sind Geschichte und gehören meiner Meinung nach zu so einem Radio. Die Rückwand fehlt noch, wird aber in der nächsten Woche noch möglichst originalgetreu von mir nachgefertigt. Dieses Modell hat noch eine Holzrahmenrückwand mit zwei bespannten Fenstern. Da ist eine Nachfertigung natürlich doch etwas einfacher als bei Papprückwänden.

Die Skala habe ich nur vorsichtig gereinigt und etwas konserviert. Die Korrosionsschäden sind authentisch und trüben wie ich finde, keineswegs die Optik.

Unnütz zu erwähnen, dass das Gerät von Andreas natürlich technisch auf Vordermann gebracht wurde...

Dann schaut Euch mal die Bilder an. Eine Originalwerbung vom Gerät konnte ich vor einiger Zeit schon in der Bucht ergattern...


   

   

   

   

   

   

   

   

   

[Gasherbrum]

Nabend!

Heute ging es an das Komplettieren des Bali. Auf rm.org konnte ich herausfinden, wie die Rückwand des Bali beschaffen ist. Sie ist nicht aus Pappe, sondern aus Holz mit zwei stoffbezogenen Fenstern.

Zuerst habe ich einen Holzrahmen aus Sperrholz und das ebenfalls fehlende Halteklötzchen angefertigt, in Nussbaum dunkel gebeizt und abschliessend nur gewachst. Wie sich später herausstellte, etwas zu dunkel. Ausserdem hatte das Zuschnittstück noch zwei Löcher, aber ich hatte nix anderes passendes da.

Aber es sieht auf den Fotos dunkler aus, als die Beize tatschlich ist. Liegt wohl an den Aufnahmen mit Blitz in der dunklen Wohnung. Das unscharfe Bild ohne Blitz gibt den Farbunterschied exakt wieder. Geht also noch.

Die Fenster habe ich mit Stramin bezogen, von dem ich noch einen Rest hatte. Zuerst wollte ich Spannstoff von Fender Amps nehmen, den man noch neu kaufen kann und ich ihn mir mal bestellt hatte. Aber das passte leider überhaupt nicht...

Dafür, dass man diese Arbeit sowieso nie sieht, ist es einigermassen ok.

   

   

   

   

   

   

[Uli]

Na, passt doch!
Mich persönlich würden weder die Löcher stören, noch, daß es etwas zu dunkel ist. Ich kenne nicht viele Rückwände, die genau die Farbe des Radios haben!

[anton]

Na, passt doch!
Mich persönlich würden weder die Löcher stören, noch, daß es etwas zu dunkel ist. Ich kenne nicht viele Rückwände, die genau die Farbe des Radios haben!

Dito!

[Gasherbrum]

Danke!

Die Löcher werde ich noch mit Holzwachs schliessen. Aber ansonsten bin ich auch damit zufrieden. Das Gerät sieht zu 95% authentisch aus und gefällt mir ausgesprochen gut.

Mein nächstes Projekt hat auch keine Rückwand - scheinbar ziehe ich solche Radios an - aber da wird es sehr, sehr schwierig mit der Rekonstruktion, da es nichtmal Fotos davon gibt... Aber andererseits kann man daraus auch absolut künstlerische Freiheit daraus folgern.

Das Gerät stelle ich mal vor, wenn es bei mir ist.