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Unbekanntes Radio - Riesig mit Plattenspieler
#1
Hallo,

ich habe gestern ein Gerät eingetauscht gegen einen Fernseher. Das Radio sah interessant aus und der Zustand war mir durch Bilder bekannt. Das Teil ist wirklich groß - ca. 60cm x 40 cm x 40 cm.

Das Radio ist teilweise gefleddert uns hat diverse Fehlteile:

- Gleichrichterröhre
- Lautsprecherröhre
- Knöpfe
- Rückwand
- Bodenplatte
- der Lautsprecherstoff dürfte wohl auch nicht orginal sein

Defekt auf den ersten Blick:
- der Lautsprecher
- ?

Was ist gut:
- Die Skala
- Das Gehäuse ist brauchbar
- Das Chassis ist bis auf kleine Reparaturen augenscheinlich unberührt

Zumindest der Lautsprecher ist schade - die Membran ist defekt und müsste erneuert werden.
Das Gerät habe ich nicht weiter geprüft, allerdings frage ich mich, ob das Teil Schlachten oder oder ob die Ruine wieder wird. Die Fehlteile habe ich nicht in meinem Fundus und ob diese je Auftauchen ist fraglich.

Was meint ihr ?

   

   

   

   

   

   

   

Also dem Aufkleber am Chassis nach ein Gerät aus der Schweiz ? ?

Gruß
Oliver
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#2
Hallo Oliver,

ach, das Radio mußt Du nicht auseinander nehmen. Den Lautsprecher (Membrane) kann man reparieren. Gleichrichterröhre ist eine AZ1, dürfte auch kein Problem werden. Tonröhre. ja, da müßtest Du mal Bilder von der vorhandenen Röhrenbestückung machen. Was hat das Radio denn vorne für einen Schriftzug? Auf alle Fälle ist das Gerät eines aus der Vorkriegszeit. Das sieht man an den Sendernamen. Ob natürlich der Plattenspieler original ist. Das kann ich nicht sagen. Auf alle Fälle ein interessantes Gerät und durchaus rettbar.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#3
Achso und für die Gardine kannst Du von mir etwas Lautsprecherstoff bekommen. Also, alles kein Problem.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#4
Hallo Oliver

Zwar habe ich es zuerst am Chassis erkannt, aber es steht ja auch prominent an der Front des Gehäuses: das ist ein Deso (Dewald & Söhne, Zürich).

Welches Modell kann man dann wohl mit Hilfe der noch vorhandenen Röhren ermitteln. Das Alter ergibt sich in etwa aus der Skala / Skalenform und ist vor 1941/42 anzusiedeln. Die "Condensateur Fribourg" Papierkondensatoren sollten m.E. auch ein Datum tragen. Meine Vermutung auf Grund der Fassung der fehlender Gleichrichterröhre: Ein Batavia G - passt auch mit der Grösse. Bestückung: ECH4 EF9 EBC3 EL3 EM4 AZ1

Der Plattenspieler ist nicht original.

Viele Grüsse, Walter
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#5
Hallo ihr,

zunächst mal vielen Dank für alle Hinweise. Ich denke ich werde mal eine Bestandsaufnahme machen und schauen in wie fern die vorhandenen Teile noch funktionsfähig sind.

Dann werde ich hier weiter berichten und die Fehlteileliste ergänzen.

@Andreas: Danke für das Angebot. Einen Stoff habe ich eventuell selber im Fundus.

@Walter: Die Bestückung scheint zu passen. - gut geraten (-; Aber ein Datum konnte ich auf de Kondensatoren nicht finden.

Grüße
Oliver

P.S. Platztechnisch war das Teil ein schlechter Tausch. Ich wollte den Fernseher weg bekommen um mehr Platz zu haben. Viel ist dabei nicht heraus gekommen Rolleyes .
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#6
Hallo Oliver

Dann hier die Unterlagen:

   

   

Viele Grüsse, Walter
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#7
Hallo Walter,

danke schonmal für die Unterlagen.

@Alle:
Ich habe folgende Bauteile geprüft:

- Netztrafo - scheint ok zu sein. Am Stelltrafo angeschlossen liefert er seine Anodenspannung und auch die beiden Wicklungshälften liefern die gleiche Spannung. Die Trafokiller sind zwar dabei dran geblieben aber nicht direkt gestorben - die werden später noch behandelt.
- Eine AZ1 habe ich eingesteckt und die Spannung am Ladeelko ist stabil über ein paar Minuten (länger hatte ich nicht eingeschaltet)
- Da der LS nicht angeschlossen ist war der Rest der Gerätes spannungsfrei.
- Der AÜ hat keine Unterbrechung
- Die Feldspule ist auch ok

Den LS habe ich begonnen zu flicken. Bilder dazu folgen noch. Obs was wird weiß ich nicht. Eventuell muss ich mich auf die Suche nach einem Ersatz machen.

   
   

Die Risse wurden mit Wasser gefügig gemacht und dann mit einer Lage Papiertaschentuch belegt. Das ganze wurde dann mit verdünntem Holzleim bestrichen. Die Stellen sind auf den Bildern noch feucht. Auf das Ergebnis bin ich mal gespannt (-;

Gruß
Oliver
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#8
Nunja,

was soll ich sagen. Der Lautsprecher funktioniert soweit ganz brauchbar. Hifi kann man da sicherlich nicht mehr erwarten aber erstmal besser als nichts.

Der Werdegang ist hier zu sehen:

1. nun ist der Leim getrocknet (siehe oben):
   

2. Einige Stellen waren noch nachzuarbeiten. Daher nochmlaiger Anstrich mit verdünntem Holzleim.
   

3. Für die Fehlstelle habe ich mal überlegt was eine ähnliche Beschaffenheit hat wie das Papier der Membran und bin in der Küche fündig geworden:
   

4. Grob vor geschnitten und hinter das Loch gelegt. Dann die Form angezeichnet um das Ganze genauer aus zu schneiden:
   

5. So sieht es dann aus:
   

6. Fertig eingeklebt dann das Ergebnis:
   

Ein erster Test zeigte dann ein Schrabbeln bei bestimmten Frequenzen. Das entstand durch diverse Risse in der Sicke des LS. Auch hier musste weiteres Flickwerk her:

7. Gleiches Schema - 1 Lage Taschentuch mit verdünntem Holzleim bestreichen über den Riss legen:
   

Davon gab es noch weitere Stellen. Am Ende habe ich nun einen funktionierenden Lautsprecher der nach Ausrichtung der Schwingspule brauchbar funktioniert. Ob das mit dem Holzleim eine Dauerlösung ist weiß ich allerdings nicht. Das Ganze ist - gerade im Sickenbereich nicht gerade flexibel. 

Um den LS weiter zu testen habe ich ihn ans Chassis angeschlossen und das Ganze angesaftet und per Trennstellstrafo langsam an Spannung gelegt.
Wie es dabei weiter ging folgt hier später ....




Viele Grüße aus dem Ruhrgebiet

Oliver
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#9
Ich nehme Bastelkleber von Pritt aus der Flasche. Sieht frisch wie Holzleim aus, getrocknet transparent. Ist flexibler und weicher als Holzleim. Ein echter Allroundkleber für passende Anwendungen. Lautsprecher, Schallwandstoff, Rückwandmaterial, ...
Beste Grüsse

Thorsten


"Das Leben ist nichts weiter als das Proben für eine Vorstellung, die niemals stattfindet."

(Die fabelhafte Welt der Amelie)
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#10
Hallo Thorsten, 

Das mit dem Bastelkleber werde ich mal testen. 

@all.

Das Radio gibt erste Töne von sich. Die EL3 habe ich mit einem Adapter durch EL11 (Nos) ersetzt.  Eine AZ 1 hatte ich noch.

In Stellung Pick Up kann ich ein NF Signal einspielen. Die g1 Spannung der EL11 liegt bei ca +0,4 V - der Koppelkondensator halt. Die Kathodenspannung liegt bei etwas über 7,8 V. Die Röhre ist gut dabei.
Was mir etwas sorgen macht ist die zu hohe Anodenspannung von 290 V und die g2 Spannung von 310 V.
Das ist deutlich über den spezifizierten Werten der EL.

Ich habe die Schaltung mit dem Schaltbild verglichen und konnte im Netzteil keine Abweichung feststellen. 
Kann es sein, dass entweder der Lautsprecher nicht der richtige ist oder die Feldspule Windungsschluss hat?  
Der Gleichstromwiderstand der Feldspule ist 1,4kOhm.

Fragende Grüße 
Oliver 

P.S. Bei Nennspannung von 220V beträgt die Heizspannung 6,3V. Das ist okay. Allerdings fiept das Radio.  Erst bei Netzspannung 190V fiept es nicht. Dann passen auch die Spannungen an der EL besser.
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#11
Hallo,

Ich habe etwas weiter gemacht. Der Koppelkondensator wurde behandelt und mit Isolationsprüfer bei 1 kV geprüft. Die G1 Spannung ist wieder 0V.
Das Problem mit der hohen Anodenspannung der EL bleibt natürlich.  Zum Ausgleich habe ich in Serie zur Feldspule einen 1,5kOhm Widerstand geschaltet. 
Der NF Teil spielt damit nun gut. 

ICh habe mal die Feldspule ausgebaut und geprüft.  Auf der Spule ist ein Stempel 1250. Das könnte der Widerstand sein und würde passen. 

In den Unterlagen oben stehen leider keine Werte so dass ich vergleichen könnte.

Kennt jemand den Lautsprecher und kann es sein, dass es der falsche Lautsprecher ist? 

Grüße 
Oliver
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#12
Hallo ,

ich habe mir die Sache genauer angeschaut und es ist so, dass der Lautsprecher mechanisch nicht ohne weiteres passt. Das Chassis kollidiert mit dem Radiochassis und die Feldspule steht der AZ1 ziemlich im Wege. Somit ist klar, das der Lautsprecher nicht zu diesem Gerät gehört. Die Ersatzlöcher in der Schallwand zeigen das ebenfalls.

Ich denke, ich werde das Radio fürn 10'er Schutzgebühr bei nächster Gelegenheit anbieten. Wenn jemand ein umfangreiches Teilelager hat und die wichtigen Dinge wie passende Knöpfe und Lautsprecher hat und mit selbergebauten Rück- und Bodenwänden leben kann ist es ein interessantes und seltenes Gerät.

Viele Grüße
Oliver

Der Lautsprecher müsste so 16..17 cm im Durchmesser sein und die Feldspule sollte so um die 3kOhm haben. Ein passender AÜ für EL3 wäre auch ganz sinnvoll.
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