27.04.2016, 20:10
Hallo Leute,
Heute möchte ich mal meine selbstgebaute Rahmenantenne für Langwelle vorstellen.
Da mir der Bau meiner Kurzwellen-Loopantenne schon sehr viel Spass gemacht hat, wollte ich mich nun damit versuchen.
Inspiriert zum Bau hat mich diese Website.
Im Vordergrund standen mal wieder der Spass am Basteln und Experimentieren.
Somit habe ich auch nur wenig Wert auf professionelle Empfangseigenschaften gelegt und besondere hochwertige Materialien habe ich auch nicht verwendet.
Erstmal ein paar "technische Daten":
Typ: abstimmbare Rahmenantenne mit Auskoppelspule
Höhe: 1,75 m
Breite: 1,20 m
Tiefe: 0,16 m, mit Standfuß: 0,35 m
Abstimmbereich: 125 - 535 kHz
Gewicht (mit Standfuß) 8,5 Kg
Anschlüsse: Bananenbuchsen und PL-Buchse.
Nun zum Bau. Zuerstmal die benötigten Materialien aus dem Baumarkt besorgt und vorbereitet:
Die Leisten sind 9 x 38 mm, die Sperrholzplatten sind 8 mm stark und die Rundhölzer haben 20 mm Durchmesser.
Die Löcher sind mit einem 20 mm Holzbohrer gebohrt.
Hier ist die erste Rahmenhälfte fertig, die zweite ist identisch:
Bis hierher hat sich bei mir schon eine gewisse Abneigung gegenüber Sechsecken aufgebaut...
Es ist gar nicht so einfach, bei so großen Teilen alles gleichmäßig hin zu kriegen. Geholfen hat dann eine Schablone und ständiges Messen und Ausrichten.
Die Leisten wurden an der Nabe mit Holzleim verklebt und verschraubt, da die Wicklungen doch recht hohe mechanische Belastungen und Spannungen verursachen.
Natürlich habe ich Schussel mal wieder vertrieft Fotos vom fertigen "Gerippe" zumachen, also hier ein Bild mit den ersten Windungen.
Die Rundstäbe sitzen stramm in den Bohrungen und sin zusätzlich auch verklebt:
Die Wicklung hat 25 Windungen à knapp 4 Meter Länge. Also ich habe heftig geschluckt, als mir bewusst wurde, das das insgsamt an die 100 Meter werden. Daher hatte sich HF-Litze erledigt, ...für mich unbezahlbar.
Also wurde normale isolierte Litze mit 1,5 qmm Querschnitt verwendet.
Ich habe immer 4-5 Windungen lose aufgebracht, danach einzeln gespannt und zwischendurch mit einer Schraubzwinge gesichert.
Provisorisch die Abstände zwischen den Windungen festgelegt:
Löcher gebohrt:
Und gekürzte Zahnstocher eingeklebt:
Insgesamt etwa 150 Löcher und Zahnstocher...
Hier ist die Wicklung fertig:
Jetzt kommt die Auskoppelspule dazu:
Entgegen des Vorschlags in der verlinkten Seite, besteht sie aus drei Windungen, ebenfalls isolierte Litze mit 1,5 qmm Querschnitt.
Warum? Eine Windung sah mir zu mickerig aus...
Unten schon mal testweise ein 2x 320 pF Dreko zur Abstimmung.
Da die Antenne bedingt durch ihre Größe, des begrenzten Platzes im Bastelraum und auch durch die Spiellust unseres allerliebsten Katertiers ständig zum Umfallen neigte, musste ein Standfuß her:
Hier kann die Antenne einfach eingesteckt werden.
Verwendt wurde, was gerade verfügbar war. Auch hier wieder alles verklebt und verschraubt.
(Ja ich weiß, ich bin kein "Holzer"...)
Zum Schluss noch ein "Bedien- und Anschlusspaneel" gebaut:
Verbaut sind ein 2 x 500 pF Dreko, parallel dazu eine Doppelbananenbuchse zum hochohmigen Anschluss z.B. für Röhrenradios. Dreko und Bananenbuchse liegen parallel zur großen Windung. Ein Drehschalter und eine PL-Buchse für den niederohmigen Anschluss z.B. an meinen EKV 13 oder Sailor 16T. Diese Buchse ist an der Auskoppelspule angeschlossen.
Der Stufenschalter ist noch nicht angeschlossen, hier bin ich noch am überlegen, ob ich die Windungszahlen der Auskoppelspule schaltbar mache, oder zusätzlich Kapazitäten zum Dreko dazu schalten werde.
Wie sind aber nun die Empfangseigenschaften?
Von meinem einfachen Aufbau habe ich erstmal nicht viel erwartet, umso erstaunter war ich also vom Ergebnis.
Am niederohmigen Anschluss mit EKV 13 macht die Antenne bei 147,3 Khz ("DDH47", Deutscher Wetterdienst) gefühlt 2-3 S-Werte (Skala hat keine Einteilung) mehr, als meine 15 Meter Langdraht unter Dach. Am Sailor 16T ist die Gewinnsteigerung nicht ganz so extrem, warum weis ich noch nicht. Störquellen lassen sich durch Drehen der Antenne sehr gut ausblenden, der Resonanzbereich ist recht schmal.
Beim Röhrenradio (Blaupunkt Sultan mit Flachbandkabel am hochohmigen Anschluss), ist der Resonanzbereich wesentlich breiter, hier wird wohl die Wicklung recht stark bedämpft. Der Empfang ist hier schwächer als mit der 15 Meter Langdraht, aber wesentlich ruhiger was die Störungen angeht. Störquellen lassen sich auch gut ausblenden.
Abschließend ist zu sagen, das mir der Empfang und das Experimentieren mit der Antenne sehr viel Spass macht.
Auch das Bauen hat Spass gemacht.
Sogar mein Schatzi ist "hellauf begeistert"
Als nächstes kommt wohl eine Rahmenantenne für Mittelwelle...
Sorry wegen dem Roman und viele Grüße,
Axel
Heute möchte ich mal meine selbstgebaute Rahmenantenne für Langwelle vorstellen.
Da mir der Bau meiner Kurzwellen-Loopantenne schon sehr viel Spass gemacht hat, wollte ich mich nun damit versuchen.
Inspiriert zum Bau hat mich diese Website.
Im Vordergrund standen mal wieder der Spass am Basteln und Experimentieren.
Somit habe ich auch nur wenig Wert auf professionelle Empfangseigenschaften gelegt und besondere hochwertige Materialien habe ich auch nicht verwendet.
Erstmal ein paar "technische Daten":
Typ: abstimmbare Rahmenantenne mit Auskoppelspule
Höhe: 1,75 m
Breite: 1,20 m
Tiefe: 0,16 m, mit Standfuß: 0,35 m
Abstimmbereich: 125 - 535 kHz
Gewicht (mit Standfuß) 8,5 Kg
Anschlüsse: Bananenbuchsen und PL-Buchse.
Nun zum Bau. Zuerstmal die benötigten Materialien aus dem Baumarkt besorgt und vorbereitet:
Die Leisten sind 9 x 38 mm, die Sperrholzplatten sind 8 mm stark und die Rundhölzer haben 20 mm Durchmesser.
Die Löcher sind mit einem 20 mm Holzbohrer gebohrt.
Hier ist die erste Rahmenhälfte fertig, die zweite ist identisch:
Bis hierher hat sich bei mir schon eine gewisse Abneigung gegenüber Sechsecken aufgebaut...
Es ist gar nicht so einfach, bei so großen Teilen alles gleichmäßig hin zu kriegen. Geholfen hat dann eine Schablone und ständiges Messen und Ausrichten.
Die Leisten wurden an der Nabe mit Holzleim verklebt und verschraubt, da die Wicklungen doch recht hohe mechanische Belastungen und Spannungen verursachen.
Natürlich habe ich Schussel mal wieder vertrieft Fotos vom fertigen "Gerippe" zumachen, also hier ein Bild mit den ersten Windungen.
Die Rundstäbe sitzen stramm in den Bohrungen und sin zusätzlich auch verklebt:
Die Wicklung hat 25 Windungen à knapp 4 Meter Länge. Also ich habe heftig geschluckt, als mir bewusst wurde, das das insgsamt an die 100 Meter werden. Daher hatte sich HF-Litze erledigt, ...für mich unbezahlbar.
Also wurde normale isolierte Litze mit 1,5 qmm Querschnitt verwendet.
Ich habe immer 4-5 Windungen lose aufgebracht, danach einzeln gespannt und zwischendurch mit einer Schraubzwinge gesichert.
Provisorisch die Abstände zwischen den Windungen festgelegt:
Löcher gebohrt:
Und gekürzte Zahnstocher eingeklebt:
Insgesamt etwa 150 Löcher und Zahnstocher...
Hier ist die Wicklung fertig:
Jetzt kommt die Auskoppelspule dazu:
Entgegen des Vorschlags in der verlinkten Seite, besteht sie aus drei Windungen, ebenfalls isolierte Litze mit 1,5 qmm Querschnitt.
Warum? Eine Windung sah mir zu mickerig aus...
Unten schon mal testweise ein 2x 320 pF Dreko zur Abstimmung.
Da die Antenne bedingt durch ihre Größe, des begrenzten Platzes im Bastelraum und auch durch die Spiellust unseres allerliebsten Katertiers ständig zum Umfallen neigte, musste ein Standfuß her:
Hier kann die Antenne einfach eingesteckt werden.
Verwendt wurde, was gerade verfügbar war. Auch hier wieder alles verklebt und verschraubt.
(Ja ich weiß, ich bin kein "Holzer"...)
Zum Schluss noch ein "Bedien- und Anschlusspaneel" gebaut:
Verbaut sind ein 2 x 500 pF Dreko, parallel dazu eine Doppelbananenbuchse zum hochohmigen Anschluss z.B. für Röhrenradios. Dreko und Bananenbuchse liegen parallel zur großen Windung. Ein Drehschalter und eine PL-Buchse für den niederohmigen Anschluss z.B. an meinen EKV 13 oder Sailor 16T. Diese Buchse ist an der Auskoppelspule angeschlossen.
Der Stufenschalter ist noch nicht angeschlossen, hier bin ich noch am überlegen, ob ich die Windungszahlen der Auskoppelspule schaltbar mache, oder zusätzlich Kapazitäten zum Dreko dazu schalten werde.
Wie sind aber nun die Empfangseigenschaften?
Von meinem einfachen Aufbau habe ich erstmal nicht viel erwartet, umso erstaunter war ich also vom Ergebnis.
Am niederohmigen Anschluss mit EKV 13 macht die Antenne bei 147,3 Khz ("DDH47", Deutscher Wetterdienst) gefühlt 2-3 S-Werte (Skala hat keine Einteilung) mehr, als meine 15 Meter Langdraht unter Dach. Am Sailor 16T ist die Gewinnsteigerung nicht ganz so extrem, warum weis ich noch nicht. Störquellen lassen sich durch Drehen der Antenne sehr gut ausblenden, der Resonanzbereich ist recht schmal.
Beim Röhrenradio (Blaupunkt Sultan mit Flachbandkabel am hochohmigen Anschluss), ist der Resonanzbereich wesentlich breiter, hier wird wohl die Wicklung recht stark bedämpft. Der Empfang ist hier schwächer als mit der 15 Meter Langdraht, aber wesentlich ruhiger was die Störungen angeht. Störquellen lassen sich auch gut ausblenden.
Abschließend ist zu sagen, das mir der Empfang und das Experimentieren mit der Antenne sehr viel Spass macht.
Auch das Bauen hat Spass gemacht.
Sogar mein Schatzi ist "hellauf begeistert"
Als nächstes kommt wohl eine Rahmenantenne für Mittelwelle...
Sorry wegen dem Roman und viele Grüße,
Axel
Womit fährt der Norweger zur Mittagspause...?
...Na mit einem Fjord Siesta!
...Na mit einem Fjord Siesta!