04.05.2016, 18:57
Hallo,
Bereits im Oktober letzes Jahr habe ich bei E..y einen Philips Cassettenrecorder Typ N 2203 erwerben können. Der Verkäufer beschrieb das Gerätchen als sehr sauberer Zustand, machte aber zu den Funktionen wie Aufnahme, Wiedergabe und Spulbetrieb keine Angaben. Ein Netzteil oder eine Tragetasche sowie das bei diesen Geräten obligatorische Mikrofon mit Fernbedienung waren nicht im Lieferumfang.
Das Gerät kam also bei mir an und ich probierte die einzelnen Funktionen mit Hilfe eines Netzteiles aus. Dabei stellte sich heraus, daß keiner der beiden Wickeldorne sich drehte, der Motor aber gab schon ein leises Laufgeräusch von sich. Da wird der Hauptriemen vom Motor abgesprungen sein oder der ist inzwischen so verhärtet, daß der keine Friktion mehr hat. Ich glaubte an einen sehr einfach zu behebenden Defekt. Daß dem nicht so sein würde, wurde sofort klar, als ich den unteren Gehäusedeckel nebst Batteriefach abgenommen hatte.
Außerdem waren da wohl einmal die Batterien ausgelaufen und wohl auch über einen längeren Zeitraum im Gerät verblieben. Das Resultat ist auf den Bildern unten unschwer ersichtlich: der Motorkäfig ist vom Rost zerfressen; der Motor selbst allerdings ist unversehrt. Außerdem haben sich die beiden Antriebspesen des Gerätes verflüssigt, ein Umstand, der bei Philips Antriebspesen häufiger vorkommt. Offensichtlich löst sich die Gummimischung auf und zurück bleibt eine sehr klebrige Masse, die sich nur sehr schwer wieder entfernen läßt. Von Aceton oder auch anderen scharfen Mitteln habe ich die Finger vorsichtshalber gelassen, weil der kunststoff der im Gerät befindlichen Pulleys eine Behandlung mit solchen scharfen Mitteln evtl. übelnehmen könnte und Ersatz ist nicht so ohne weiteres verfügbar,- ist ja auch verständlich, nach über 50 Jahren. So habe ich auf die Hausmittel Spiritus und warmes Seifenwasser zurück gegriffen. Was sich mit diesen Hausmitteln nicht entfernen ließ, mußte mühevoll mechanisch mit Unmengen von Wattestäbchen entfernt werden. Neue Antriebsriemen gab es bei E..Y; die waren fast so teuer wie das Gerät selbst.
Doch jetzt die Bilder:
SAM_2100_a.jpg (Größe: 177,85 KB / Downloads: 280)
SAM_2101_a.jpg (Größe: 251,72 KB / Downloads: 275)
SAM_2102_a.jpg (Größe: 229,23 KB / Downloads: 279)
SAM_2103_a.jpg (Größe: 187,75 KB / Downloads: 272)
SAM_2208_a.jpg (Größe: 121,36 KB / Downloads: 290)
SAM_2210_a.jpg (Größe: 120,55 KB / Downloads: 291)
SAM_2212_a.jpg (Größe: 122,72 KB / Downloads: 266)
SAM_2213_a.jpg (Größe: 117,63 KB / Downloads: 272)
SAM_2219_a.jpg (Größe: 142,45 KB / Downloads: 268)
SAM_2224_a.jpg (Größe: 181,71 KB / Downloads: 284)
SAM_2224_a.jpg (Größe: 181,71 KB / Downloads: 284)
Das Gerät verfügt über eine Aussteuerautomatik. Das heißt, daß der Lautstärkeregler bei Aufnahme keine Funktion hat. Ich hatte noch den Bandlauf mit einer Bandlaufspiegelkassette überprüft, die Tonköpfe zuvor mit Spiritus gesäubert und die Tonhöhe mit einer Messkassette (Frequenzgang Wiedergabe) und die Bandvorschubgeschwindigkeit mit einer Geschwindigkeitsmesskassette eingestellt. Diese Messkassetten hat es zu Zeiten dieser Geräte vom Hersteller Philips und später auch von König gegeben. Mit Hilfe dieser einfachen Messmittel konnte man sich den Aufwand eines Wow-& Flutter Messgerätes sparen; sofern sowas überhaupt vorhanden war, stand das zumeist nur dekorativ auf dem Regal, weil die Zeit für Aufbau und Messung vom Kunden nur sehr murrend honoriert wurde. Also wurde auf einfachere Möglichkeiten zurück gegriffen. Später dann, als es auch hochwertige "Tapedecks" gab, hatten die Werkstätten ohnehin einen speziellen Audiomessplatz, an welchem u.a. auch solche Messungen ständig durchführbar waren.
Mein Gerätchen dient mir jetzt als Tonquelle für meine Radios, wenn ich die TA bzw TB Funktionen überprüfen will. Das ginge zwar auch mit Tongenerator und Oszilloskop bzw NF-Millivoltmeter, aber mit dem kleinen Philips geht's einfach einfacher und schneller. Ich überlege, ob ich mir nicht doch noch ein Stereo Spulentonbandgerät zulegen soll,- nichts hochgestochenes wie Revox oder dergl. mehr, sondern Philips, Telefunken, vielleicht Uher. Mal sehen.
Grüße aus BL
Peter
Bereits im Oktober letzes Jahr habe ich bei E..y einen Philips Cassettenrecorder Typ N 2203 erwerben können. Der Verkäufer beschrieb das Gerätchen als sehr sauberer Zustand, machte aber zu den Funktionen wie Aufnahme, Wiedergabe und Spulbetrieb keine Angaben. Ein Netzteil oder eine Tragetasche sowie das bei diesen Geräten obligatorische Mikrofon mit Fernbedienung waren nicht im Lieferumfang.
Das Gerät kam also bei mir an und ich probierte die einzelnen Funktionen mit Hilfe eines Netzteiles aus. Dabei stellte sich heraus, daß keiner der beiden Wickeldorne sich drehte, der Motor aber gab schon ein leises Laufgeräusch von sich. Da wird der Hauptriemen vom Motor abgesprungen sein oder der ist inzwischen so verhärtet, daß der keine Friktion mehr hat. Ich glaubte an einen sehr einfach zu behebenden Defekt. Daß dem nicht so sein würde, wurde sofort klar, als ich den unteren Gehäusedeckel nebst Batteriefach abgenommen hatte.
Außerdem waren da wohl einmal die Batterien ausgelaufen und wohl auch über einen längeren Zeitraum im Gerät verblieben. Das Resultat ist auf den Bildern unten unschwer ersichtlich: der Motorkäfig ist vom Rost zerfressen; der Motor selbst allerdings ist unversehrt. Außerdem haben sich die beiden Antriebspesen des Gerätes verflüssigt, ein Umstand, der bei Philips Antriebspesen häufiger vorkommt. Offensichtlich löst sich die Gummimischung auf und zurück bleibt eine sehr klebrige Masse, die sich nur sehr schwer wieder entfernen läßt. Von Aceton oder auch anderen scharfen Mitteln habe ich die Finger vorsichtshalber gelassen, weil der kunststoff der im Gerät befindlichen Pulleys eine Behandlung mit solchen scharfen Mitteln evtl. übelnehmen könnte und Ersatz ist nicht so ohne weiteres verfügbar,- ist ja auch verständlich, nach über 50 Jahren. So habe ich auf die Hausmittel Spiritus und warmes Seifenwasser zurück gegriffen. Was sich mit diesen Hausmitteln nicht entfernen ließ, mußte mühevoll mechanisch mit Unmengen von Wattestäbchen entfernt werden. Neue Antriebsriemen gab es bei E..Y; die waren fast so teuer wie das Gerät selbst.
Doch jetzt die Bilder:
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SAM_2101_a.jpg (Größe: 251,72 KB / Downloads: 275)
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SAM_2219_a.jpg (Größe: 142,45 KB / Downloads: 268)
SAM_2224_a.jpg (Größe: 181,71 KB / Downloads: 284)
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Das Gerät verfügt über eine Aussteuerautomatik. Das heißt, daß der Lautstärkeregler bei Aufnahme keine Funktion hat. Ich hatte noch den Bandlauf mit einer Bandlaufspiegelkassette überprüft, die Tonköpfe zuvor mit Spiritus gesäubert und die Tonhöhe mit einer Messkassette (Frequenzgang Wiedergabe) und die Bandvorschubgeschwindigkeit mit einer Geschwindigkeitsmesskassette eingestellt. Diese Messkassetten hat es zu Zeiten dieser Geräte vom Hersteller Philips und später auch von König gegeben. Mit Hilfe dieser einfachen Messmittel konnte man sich den Aufwand eines Wow-& Flutter Messgerätes sparen; sofern sowas überhaupt vorhanden war, stand das zumeist nur dekorativ auf dem Regal, weil die Zeit für Aufbau und Messung vom Kunden nur sehr murrend honoriert wurde. Also wurde auf einfachere Möglichkeiten zurück gegriffen. Später dann, als es auch hochwertige "Tapedecks" gab, hatten die Werkstätten ohnehin einen speziellen Audiomessplatz, an welchem u.a. auch solche Messungen ständig durchführbar waren.
Mein Gerätchen dient mir jetzt als Tonquelle für meine Radios, wenn ich die TA bzw TB Funktionen überprüfen will. Das ginge zwar auch mit Tongenerator und Oszilloskop bzw NF-Millivoltmeter, aber mit dem kleinen Philips geht's einfach einfacher und schneller. Ich überlege, ob ich mir nicht doch noch ein Stereo Spulentonbandgerät zulegen soll,- nichts hochgestochenes wie Revox oder dergl. mehr, sondern Philips, Telefunken, vielleicht Uher. Mal sehen.
Grüße aus BL
Peter