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Mein Weihnachtsgeschenk....
#1
Hallo Freunde,

zum feste schenkt man sich selbst nur das Beste. Dachte ich mir und schaute mal in die Bucht und fand unter Sammlerradios eine ganze Reihe Loop-Antennen. Natürlich sollte es eine mit Röhre und mit Holzgehäuse sein. Die fand ich auch, das Gehäuse sah aus, als wenn es neuen Lack benötigt. Aber alles kein Problem. Für 50,-- Euro war die Antenne mein. Sie kam zu mir. Beim Auseinanderbauen fiel mit auf, dass im Gerät der Widerstand zwischen Masse und Antenne verbrannt war. Die Röhre hatte Luft gezogen. Es war kein mechanischer Fehler. Unten an den Pins konnte man im inneren einen schwarzen Fleck sehen. Dort war das Glas gerissen. Ein Benutzer hat die beiden Bananenstecker entweder in die Steckdose oder vielleicht auch an den hochohmigen Lautsprecheranschluß gesteckt. Jedenfalls hat das Schaden verursacht. Die Röhre EF93 habe ich mir bestellt. In diesem Zuge habe ich das Netzteil vermessen und festgestellt, dass es für die Anode nur 45 Volt lieferte. Ich ersetzte die wenigen Kondensatoren. Der Elko hatte wohl Feinschluß und hat die Anodenspannung reduziert. Nach Ersatz betrug die Anodenspannung 160 Volt. Gestern kam nun endlich meine Röhre. Die Neugier stieg. As Gerät angeschlossen suchte ich mir den schwach einfallenden tschechischen Langwellensender. Ich habe mal das mag. Auge fotografiert. Einmal mit ausgeschalteter Antenne, einmal auf den Sender abgestimmte Antenne. Die Antenne arbeitet perfekt. So eine gute Empfangsleistung und eine sehr schöne Richtwirkung. Störungen bleiben auf der Strecke. Zum Gehäuse: Das wurde mit Autopolitur zum Glänzen gebracht und die vielen Wasserflecken habe ich mit einer hochwirksamen Möbelpolitur tatsächlich wegbekommen. Die Politur hat meine Frau mir mal im Verkaufs TV erworben. Ich habe über den Preis geschimpft, aber die Politur ist mehr als empfehlenswert. Ja, das Gehäuse ist aus Echtholz, ein schmuckes Kästchen. Beim Zusammenschrauben ist mir ein Stück Holz abgebrochen. Das wurde wieder verleimt. Der Schaden fällt nicht auf. Ich experimentiere weiter mit der Antenne und setze diesen Bericht fort.

   

   

   

   

   

   
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#2
Toll Andreas,
das Teil paßt bestimmt genau in Deine Sammlung!
Ist das dicke Teil mit den einzelnen Segmenten ein Gleichrichter?
Viele Grüße aus Loccum, Wolfgang

Wer niemals fragt, bekommt nicht einmal ein Nein zur Antwort.

In Memorandum 2018
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#3
Hallo Andreas,
da hast Du Dir ein schönes Weihnachtsgeschenk gemacht.

Das der Verkäufer Dir den Defekt nicht mitgeteilt hat, finde ich sehr sehr traurig.
Man kann leider nur noch wenigen Menschen vertrauen.

Ich habe noch folgende Fragen:
- wozu dient der mittlere Knopf (zwischen Wellenschalter und Abstimmung)?
- welchen Zweck hat die Buchse über dem o. g. Knopf?
- gibt es einen Schaltplan zu dem Antennenverstärker?
Grüße aus Wassenberg,
Norbert.
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#4
Hallo Norbert,

der mittlere Knopf ist nur der Ein- und Ausschalter. Die Buchse über dem Knopf ist eine Kontrollampe (ein- aus).
Das Gerät stammt aus der Schweiz. Es gibt leider keinen Schaltplan dafür. Den habe ich auch schon gesucht, dann hätte man das Gerät vielleicht nochmal nachbauen können.

Norbert, ich gehe davon aus, dass der Verkäufer das mit dem Defekt auch nicht wußte. Die Reparatur war ja kein Problem.

Ja, Wolfgang das mittlere Teil ist der Gleichrichter.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#5
Hallo Andreas Smile

Deine Antenne gefällt mir SEHR gut. Zwar ist der "Loop" eher ein Viereck als ein Kreis, aber dafür echt cool Cool
Freut mich, daß sie gut funktioniert - wie man am magischen Fächer sieht. Jo, allzeit guten Empfang mit Deiner "Loop"~Antenne Thumbs_up

Beste Grüße, von Peter
~~~~~ DE - MV  /  Connected ~~~~~
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#6
Tolles Gerät, Andreas. Und schön rustikal :-)
Immer guten Empfang und viele Grüße - Uwe
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#7
Hallo Loop- Fans,
Andreas hat mir die Antenne mal geschickt und ich habe mich daran gemacht, die Schaltung aufzunehmen. Einfach so zur Entspannung, damit ich nicht zu sehr an den Trubel, der z.Z. auf meiner Arbeitsstelle ist, denken muß.
Also die Schaltung ist, wie ich auch schon in einem anderen Thread vorgestellt habe, auch hier eine breitbandige HF- Verstärkerstufe mit der Pentode EF93. Die Rahmenantenne wird bei KW direkt auf den Drehko geschaltet, bei MW und LW erfolgt eine Anpassung über jeweils eine dem Band angepaßte Verlängerungsspule. Die Röhre EF93 arbeitet auf einen reelen 11kOhm- und einen induktiven Lastwiderstand Drossel L3. Die Spulen und die Drossel L3 müßte ich noch ausmessen. Die Bezeichnung 100µH an der Drossel stimmt noch nicht!
Über die Kondensatoren C7 und C8, beide mindestens 630V- Typen, erfolgt die Potentialtrennung vom Radio, damit auch Allstromgeräte mit der Antenne betrieben werden können. Würde der Kondensator C8 fehlen, könnte man in diesem Fall an dem Loop eine geflankt kriegen, da er direkt mit Masse verbunden ist.
Die Sicherung kann in 4 verschiedenen Positionen in den Halter gesteckt werden, das dient gleichzeitig der Spannungswahl. Mit dem mittleren Drehschalter wird das Teil und eine Steckdose auf der Rückwand für das Radio eingeschaltet. Der Netzschalter des Radios bleibt dabei immer auf "Ein".

   

Mal sehen, wann ich dazu komme, die Spulen zu messen, denn da muß ich vorsichtig zu Werke gehen, damit ich nichts abreiße, denn der Spulendraht ist sehr dünn!
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#8
Genial!

Danke Wolfram, ich bin auch schon scharf auf die Antenne.

Gibt es noch eine Möglichkeit, das ganze mit Transistor zu bauen und mit 9V zu betreiben?
Ich bin da net so fixiert auf Röhre, es darf auch was anderes sein in dem Fall. Vor allem muss ich dann keinen Trafo und keine Röhre kaufen/suchen. Ist das ein einfacher Dreko?

Ein Nachbau steht auf jeden Fall auf dem Plan, ich finde die Antenne rein optisch schon soo klasse! Vielen Dank für Deine Mühe!
Viele Grüße 
Philipp
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#9
Philipp,
dieses Exemplar, von dem ich gerade die Schaltung aufgenommen habe ist eben eine Röhrenschaltung. Bauelemente und Schema passen nur zur verendeten Pentode. Wenn man einen Transistor verwenden möchte, eignet sich am besten ein Sperrschicht- Feldeffekttransistor (J-FET), z.B. ein MPF102, J110 oder ein russischer KP305. Aber da muß die ganze Sache mit anderer Arbeitspunkteinstellung usw. neu berechnet werden. Der J-FET hat gegenüber einem bipolaren "normalen" Transistor den Vorteil, eine ähnliche Steuercharakteristik wie eine Röhre zu haben und daß wenigstens die Eigenschaften und Werte der Eingangsinduktivitäten und der anderen frequenzbestimmenden Bauelemente übernommen werden können.
Aber so eine Umkonstruktion erfordert eine ganze Menge Arbeit, ist aber grundsätzlich möglich!
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#10
Na Wolfram, dann bleiben wir mal lieber bei der Röhre... Die Teile werden schon aufzutreiben sein. Kannst Du noch was zum Drahtring sagen? Ca. Abmessungen?
Zum Dreko? Einfacher Drehko?
Viele Grüße 
Philipp
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#11
Einfacher Drehko, auf Bild #1 zu sehen.
Viele Grüße, Mark

Radioten aller Länder, vereinigt euch!
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#12
Hallo,
Nachfolgend die Schaltung komplett mit den Rahmenmaßen. Außerdem habe ich verschiedene Details noch mal unter die Lupe genommen und einige Fehler beseitigt. Die MW- und LW- Spulen sind im Gegensatz zur ersten Schaltungsanalyse keine angezapften Spulen, sondern HF- Transformatoren, die auch eine Impedanzanpassung des Antennenloops entsprechend des Frequenzbandes realisieren.

   

Der Drehko ist ein Typ mit einem Paket.
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#13
Ich bin immer wieder erstaunt was du so zum Relaxen machst Wolfram. Ich Danke dir und werde versuchen diese Antenne nach zu Bauen.
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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#14
Andreas,
ich glaube, es ist bald wieder Weihnachten. Schau mal, ob Du das Teil noch kennst.

   

   

   

Ich schicke Dir das Teil noch in dieser Woche zu. Sende mir bitte Deine Adresse per PN, da durch den Blitzschlag im Juli mein PC in den IT- Himmel geschickt wurde und ich das Adressbuch im Outlook verloren habe.
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#15
Hallo Wolfram,

wieder ein Weihnachtsgeschenk. Da machst Du mir aber eine sehr große Freude. Vor allem, was das für eine schöne Arbeit ist. Dann ist meine Antenne schön komplett. Ich komme gleich mal über PN
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#16
Hallo,
hier gibt's eine ähnliche Antenne, leider nicht ganz billig...

http://www.ebay.de/itm/161353008559?ru=h...26_rdc%3D1

und hier ein interessanter Link:

http://michel.terrier.pagesperso-orange....cadres.htm

Gruß
Rolf
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#17
Hallo Andreas

Da hast Du aber ein feines Teil gefunden. Wer ist der Hersteller (Struchen?)?

Solche Rahmenantennen waren in der Schweiz wie in benachbarten Teilen Frankreichs recht verbreitet. Allerdings meist ohne eigenes Netzteil, d.h. die wurden über Adapter oder Direktanschluss aus dem Radio mit Heiz- und Anodenspannung versorgt. Die Adapter sind heute seltener als die Antennen, die man aber auch nicht mehr häufig findet......

Eine Version - wie bei Deinem Gerät - mit galvanischer Trennung durch Netztrafo habe ich noch nicht in Händen gehabt.

Die Hersteller mit der grössten Verbreitung waren Radio Célard, Grenoble ("Capte") und Radio Contrôle, Lyon ("Rex").

Viele Grüsse, Walter
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#18
Hallo Walter,

ja, die Antenne ist von Struchen. Ich habe lange danach gesucht. Aber die Preise sind heute ja horrend. Ich vermute, die Antenne war da aber auch nur so günstig, weil der Deckel beschädigt war. Es ist natürlich beeindruckend, was diese Antenne für Leistung herein holt. Meine ehemalige Hochachtenne ist da nicht mehr mit gekommen. Die hat nur noch Störgeräusche wieder gegeben.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#19
Übrigens, der originale Bakelitdeckel, für den ich einen neuen Seitenring angefertigt habe, ist von der Schweizer Fa. OWO mit der Preßnummer 1592 ursprünglich als Deckel für Schuhcremedosen hergestellt worden.
Man sieht, auch damals war man schon pfiffig, und hat vorhandene Bauelemente, die vielleicht sogar "auf Halde" lagen, für einen anderen Einsatz umgemodelt. Einfach zwei Löcher zur Befestigung in die Oberseite gebohrt, zwei Langlöcher zum Durchführen des Antennenrahmens in die Seite reingefräst, Aufkleber von Struchen drauf, und .. fertig!
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#20
Hallo Wolfram

Wie kommst Du auf Schuhcremedose? OWO kenne ich als Hersteller z.B. von Bakelit-Knöpfen und Gehäusen für Radios. Schuhcreme gab es damals in Blechdosen.

Viele Grüsse, Walter
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