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Telefunken 127 WLK
#1
Hallo zusammen,
heute möchte ich Euch den Telefunken Empfänger 127-WLK vorstellen,
hier zunächst ein paar Daten:

Hersteller: Telefunken
Typ: Rundfunkempfänger
Modell:    127 WLK
Baujahr:    1934
Röhrenbestückung:       REN914, RENS1374d, RGN564
[b]Empangsprinzip:  [/b]  Audion mit Rückkopplung; 1 NF-Stufe
Anzahl Kreise:
   1 Kreis AM, Korbspulen, teilweise schwenkbar
Wellenbereiche:    KW, MW, LW über Stufenschalter bedienbar
Stromversorgung:   Wechselstrom 110V - 240V
[b]Lautsprecher:  [/b]Elektrodynamischer LS
Gehäuse:  Holzgehäuse
Besonderheiten:   Bedienbare Rückkopplung, variierbare Antennenkopplung, MW Sperrkreis, Anschluß für Tonabnehmer.
Anschlussmöglichkeiten:    Antenne, Erde, Grammophon
Abmessungen (BHT):    31cm x 37cm x 17cm
Damaliger Preis:       ca. 160 RM
Baugleiche Geräte:    Siemens 26WLK  und  AEG 34WLK

Ich hatte das Gerät, vor ein paar Monaten, günstig erstanden, der Zustand war etwa 3 - 4.
Hier zunächst der Schaltplan:

   

            Das Gehäuse behandelte ich mit Hartöl, nachdem ich es gründlich gereinigt hatte.

Alle 3 Röhren waren vorhanden und hatten, oh Glück, noch mindestens 100% Emission.
Leider war am Netztrafo, der 240V-Anschluss abgegammelt, die anderen Anschlüsse waren i. O.,
so schaltete ich, um das Gerät 230V tauglich zu machen, einen 100 Ohm Widerstand in Reihe
mit der Primärwicklung.
Ferner spendierte ich dem Gerät eine neue Netzleitung, die alte war hart und brüchig.
Die Teeries wurden alle getauscht und der Kondensatorblock neu befüllt.
Die Spulen, auch die schwenkbare, waren intakt, wieder Glück gehabt...
Dafür war der Drehkondensator recht schwergängig, konnte aber leicht ausgebaut werden.
Nach einer gründlichen Reinigung war er wieder leicht zu bedienen.
Das Chassis wurde vom Staub befreit und kleinere Roststellen beseitigt.

   

   

   

   

Eine Überprüfung des Lautsprechers ergab, dass die Feldspule unterbrochen war,
jetzt war guter Rat teuer.
Ersatz ist schwer zu bekommen und wenn, für viele Euronen...
Gut, man kann das Teil neu wickeln, aber nicht von Hand, zumal die Spule auch noch mit
dem LS-Chassis vernietet war.
So ersann ich mir eine andere Lösung:
Die Membrane war leicht und zerstörungsfrei zu entfernen (vielleicht benötigt man sie ja noch einmal).
In die so entstandene Mulde, baute ich einen kleineren Lautsprecher ( aus meiner Bastelkiste) ein.

   

   

   

   

Da der Lautsprecher später wieder in ein Tuch gepackt wird, fällt diese Retusche
gar nicht auf.
Die Arbeit der Feldspule musste jetzt ein 4000 Ohm Widerstand übernehmen,

den ich direkt auf den Kondensatorblock lötete.
Jetzt konnte das Gerät in Betrieb genommen werden, es funktionierte,
abends war auf allen Wellenbereichen Empfang.
Natürlich darf man bei diesem Gerät, in der Empfangsleistung,
keine Wunder erwarten.
Positiv überraschte mich aber, der sehr weiche Einsatz der Rückkopplung.
Übrigens, die Wiedergabe mit dem "neuen" Lautsprecher war erstaunlich gut
und ein Netzbrumm war auch nicht zu vernehmen...

Hier das fertige Gerät:


   

   

   

Viele Grüße,
Rolf
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#2
Hallo,

Super gemacht. Warum ein neues Rad erfinden, wenn man schon eins greifbar hat? Was da hinter dem Bespannstoff letztendlich für die Töne verantwortlich zeichnet, sieht ohnehin kein Mensch. [Bild: smiley20.gif]

Der Ton macht die Musik. Ich habe mich auch immer gewundert, zu was für teilweise doch erstaunlichen Empfangsleistungen diese Geräte in der Lage waren,- selbst heute noch.

Das muß Fernost erst einmal nachmachen.  [Bild: smiley37.gif]

Grüße aus BL

Peter
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#3
Hallo Rolf,

danke für die Vorstellung des Radios. Das sind die Geräte, die ich auch am Liebsten überhole. Und doch haben auch die mitunter ihre Tücken. Tja, und viel empfangen tun die auch nicht mehr. Leider.

Das mit dem Lautsprecher ist leider bei vielen Telefunken, Siemens, AEG  Geräten so. Die Feldspule hat keinen Durchgang mehr - Mist. Ich habe da ein Mitglied im Radiomuseum.org, das diese Spulen günstig wickelt. Ich mußte das an dem großen Bruder von Deinem rel. kleinen Lautsprecher machen lassen. Es ist der größte Lautsprecher dieser Ausführung vom Siemens 47 WL. Die Bewicklung dieser Spulen geht nur, wenn man den Mitteldorn aus dem Haltewinkel für die Feldspule heraus preßt. Also, schon sehr aufwändig.
Da der Lautsprecher im meinem Siemens gänzlich fehlte, habe ich mir vorher diesen mit defekter Feldspule, bei eBay immerhin immer noch für 50 Euro, gekauft.

So, wie Du das gelöst hast, hatte ich das auch hin und wieder mal gemacht.

Also, viel Spaß mit dem schönen Radio.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#4
danke Andreas,
wenn ich das Gerät mit einem Modulator speise
(der liegt dann unsichtbar hinter dem Gerät),
ist die Wiedergabe richtig gut...
Gruß,
Rolf
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#5
Was soll denn ein gutes Radio auch noch großartig empfangen können, wenn so gut wie nix mehr da ist außer Devolo und sonstiger HF-Nebel? Die meisten AM-Sender sind doch inzwischen verschwunden. Modulator ist eine gute Idee; in Ermangelung eines solchen nehme ich da meinen Messsender (wozu habe ich den sonst?) und dann mit Antenne am Ausgang volle Pulle. Auf dem Land fällt das nicht weiter auf,- wer treibt sich schon tagsüber auf MW oder LW herum? Da dürfen die doch alle arbeiten. Da haben die keine Zeit für Wellenreiterspielchen und so weit reicht der Messsender im Keller ja dann auch wieder nicht bei Stahlbetonwänden ringsum mit Eisengeflechtmatten drin,- ist doch schon fast ein Faradayscher Käfig. Müßte ich mal ausprobieren, wie weit der über die Grundstücksgrenze hinaus reicht; da ziemlich großes Grundstück schätze ich mal, daß da außerhalb nicht mehr allzu viel ankommt.


Grüße aus BL

Peter
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