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Trennung fällt schwer!
#41
(13.06.2016, 20:12)Gasherbrum schrieb: Fällt Euch das Abgeben von Radios auch so schwer?

Mir fällt es relativ leicht, Radios abzugeben. Weil - es kann eigentlich doch immer nur eines spielen und das letzte Hemd hat eh' keine Taschen. Und meine Kinder? Die interessiert das nicht, die gehen ihre eigenen Wege und das ist vollkommen richtig so.

Ich hatte u.a. eine Sachsenwerk-Sammlung, die ich begann, beizeiten wieder aufzulösen, nachdem ich die Geräte dokumentiert, repariert und restauriert hatte. Was soll ich mit den vielen Geräten, die ich in meiner Werkstatt ja nicht mal mehr gesehen habe, selbst wenn ich vor der "Wand" mit den Radios stand? Sie stehen nur vor sich hin! Die sinnvolle Beschäftigung mit einem Gerät steht und stand bei mir immer im Vordergrund - sei es das Restaurieren und damit vor allem das Anwenden des Gerätes - wie jetzt das Benutzen des Dabendorf-Allwellenempfängers. Bzgl. Sehen - da genügt mir ein Gerät, schön freigestellt plaziert, im Wohnzimmer. Auf der Kommode ein alter Mende, in der Vitrine ein alter Detektor oder mein Uralt-Zweiröhren-Einkreiser-Nachbau. Oder meinetwegen noch einige wenige Geräte in der Werkstatt. Es sind immer noch genug und eigentlich zuviele!

Oft schon stand ich fassungslos vor Wänden vor Radios, mal achtlos übereinander gestapelt in ollen Schuppen, mal ordentlich in Regalen plaziert in Kellern oder Wohnräumen - ich war auch schon in der Villa vom Herrn Abele, als ich ihm einst Material über das Sachsenwerk brachte. Fragte ich dann die Leute, denen das alles gehörte, was sie dann später einmal damit machen werden und eigentlich spielt doch nur ein Radio in den Zimmern, dann erntete ich meistens völliges Unverständnis oder sogar auch boshafte Reaktionen, wie, ich wäre ja gar kein Sammler und überhaupt. Meist kam Nachdenklichkeit auf meine Frage.

Ich habe also noch Radios abzugeben - bei Interesse an Sachsenwerken - keine Kinoskalen - bitte Bescheid geben!

Für die für mich (!) nur noch herumstehende Masse der Geräte tausche ich diese dann lieber gegen buntes Papier. Und mit dem kann ich mir dann eine schöne Gitarre oder Amp leisten. Und damit wiederum kann ich mich intensiv und endlos weiter beschäftigen, Fingerfertigkeiten üben, spielen, mich musikalisch vielleicht weiter entwickeln, mich verändern - wieder anwenden. Gitarre - Kabel - Amp. Mehr braucht man nicht, es sei denn, man will Proberaum- und Bühnenluft schnuppern, so wie ich es tue.

Für das Anwenden im Sinne von Kennenlernen der Wissensmenge darüber, das schöne Beschäftigen damit, sei es das Lesen der zugehörigen Literatur, das Restaurieren, das Abgleichen usw. usf. habe ich noch die Fernseher quasi im gedanklichen Skat, worauf ich mich sehr freue. Aber von den Glotzen als solche brauche ich, bei Lichte betrachtet, auch nicht so viele. Eigentlich genügt ein Paralleltöner und eine Intercarrier-Kiste.

Der Weg zur Vollendung führt über die Entsagung.   Smile

Gruß Michael
Gruß Michael

Penthode?
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#42
Hallo,

Das ist mal ein interessantes Diskussionsthema, weil es fast jeden hier berührt. Mir geht es zumindest so, dass ich weiß, wie schwer es ist, gezielt bestimmte Teile oder Geräte zu finden. Folglich gibt man nicht gern  von dem etwas wieder her, was man zusammengetragen hat und ist der festen Überzeugung Schätze zu beherbergen. Sobald es aber um einen Verkauf geht, muss man zur Kenntnis nehmen, dass sich die Wertschätzung in Grenzen hält. Der Kompromiss ist dann die Lagerung in der Hoffnung auf breiten Sinneswandel.
Ich habe für mich die größte Befriedigung (im Hobbybereich) darin gefunden, Geräte wieder herzurichten, um sie wieder nutzbar zu machen. Noch besser, wenn sie auch äußerlich wieder ansehnlich werden und man diese gern ins Wohnzimmer stellt. Ich klebe aber nicht an meinen Patienten und gebe diese gern her, wenn ich überzeugt bin, dass diese einen angemessenen Aufstellplatz bekommen.
Ich will in nächster Zeit noch folgende Ideen auf Machbarkeit prüfen:
1.Aufstellung von einem oder mehreren Geräten im örtlichen Alters-Pflegeheim ohne Verkaufabsicht
Ich befürchte allerdings, dass es die deutschen Vorschriften eher behindern werden.
2.Ich habe gehört, das man der abnehmenden Attraktivität für Einzelhandel und Tourismus in Ortschaften entgegenwirken will, indem man verwaiste Schaufenster irgendwie sehenswert und informativ füllen will. Vielleicht tut sich da eine Möglichkeit auf, die eigenen Schätze wirksam zu präsentieren. Nicht zuletzt müssen ja auch Ladenbesitzer sich ständig etwas Neues einfallen lassen um ihre Produkte im Schaufenster publikumswirksam anzubieten. Unter Umständen öffnet sich hier eine Marktlücke?
Vielleicht gibt es ja bald mal einen entsprechenden Hype  und unsere Sorgen schlagen ins Gegenteil um.

Grüße aus Franken
Matthias
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#43
(19.08.2016, 14:06)MatthiasD schrieb: ...Ich habe gehört, das man der abnehmenden Attraktivität für Einzelhandel und Tourismus in Ortschaften entgegenwirken will, indem man verwaiste Schaufenster irgendwie sehenswert und informativ füllen will. Vielleicht tut sich da eine Möglichkeit auf, die eigenen Schätze wirksam zu präsentieren. Nicht zuletzt müssen ja auch Ladenbesitzer sich ständig etwas Neues einfallen lassen um ihre Produkte im Schaufenster publikumswirksam anzubieten. Unter Umständen öffnet sich hier eine Marktlücke?

Das stelle ich mir interessant vor, mal bewusst überspitzend (ist NICHT böse gemeint): "Radiosammler, der seine Schätze privat hörtet, soll sie nun in die Öffentlichkeit hinter irgendwelche Glasscheiben quasi ungeschützt dem Volke aussetzen." Ob das funktionieren wird

a) in Deutschland angesichts seiner ausufernden Bürokratie bzgl. Versicherungen usw. usf.
b) angesichts desjenigen, der sich nun im übertragenen Sinne von seinen Sammelobjekten loslösen muss

fragt grüßend
Michael
Gruß Michael

Penthode?
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#44
Ich befinde mich derzeit wohl auch an in einer Phase der Weiter- oder Umorientierung.
Einige wirklich schlechte Brot- und Butterradios habe ich vor ein paar Tagen komplett demontiert, die Teile soweit nötig aufgehoben und die Holzgehäuse zerkleinert und entsorgt.
Danach habe ich alle Chassis abgeräumt, wirklich jedes elektrische Bauteil ausgelötet, gereinigt und einsortiert. Die Kondensatoren habe ich aus statistischen Gründen (ein Tick von mir) gemessen und dann auch entsorgt - natürlich nur die üblichen Verdächtigen. Keramik- und Styroflex, sowie die Becherelkos sind auch einsortiert.
Die Tastensätze stapeln sich im Schrank. Mittlerweile sind es vier oder fünf.
Lautsprecher bekommen vorne einen "Deckel" aus Wellpappe oder werden, wenn Paarweise vorhanden, "Gesicht an Gesicht" zusammengebunden und eingelagert.
Die Chassis werden aller Lötleisten und Röhrenfassungen beraubt. Auch die Umlenkrollen und Skalenantriebe hebe ich auf. Die bis aufs reine Grundträgerblech gestrippten Chassis wandern zum Alteisen.
Zierat, Schrauben, Lautsprechergrills, Schall- und Rückwände wandern ins Lager.
Zwei Radios aus der Sammlung gehen die Tage an glückliche Menschen, die schon immer den Wunsch nach sowas hegten.

Momentan arbeite ich leidenschaftlich gerne an alten Fernsehern, besonders gerne an Farbfernsehern der 70er und frühen 80er Jahre. Mein transparenter Loewe ME16 hat nun neue Elkos, ist neu abgeglichen und erfreut mich regelmäßig mit einem super Bild.
An Röhrenradios habe ich mich wohl ausgetobt. Ich repariere sie lieber, als dass ich sie sammle. Umso mehr freut es mich, wenn ich für Freunde mal ein Gerät auf die Werkbank bekomme.
Ich besitze noch drei oder vier unrestaurierte/unreparierte/ungetestete Vorkriegsradios. Da ließ ich all die Jahre die Finger von. Nun faszinieren mich diese Geräte und so werden meine guten Stücke wohl in nächster Zeit zu neuem Leben erweckt werden.

Aber am meisten reizt mich zur Zeit der Eigenbau. Da ich noch viel bei der Radio- und Fernsehtechnik zu lernen habe, versuche ich mich auf dem Wege des Selbstbaus tiefer in die Materie einzuarbeiten.

Da ich durch die Schlachtaktion nun zwei paar identsiche AÜs besitze, kann ich mir endlich eine Stereo-Eintakt-Endstufe mit EL84 aufbauen. Mit den vorhandenen Bandfiltern möchte ich mir einen UKW-Röhren-Stereo-Tuner bauen. Den Dekoder werde ich allerdings mit einem IC realisieren. Aber so weit bin ich noch lange nicht...
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#45
Das Grundig bekommt jetzt ein alter Freund zum 50. Geburtstag von mir.

Ich denke, eine gute Verwendung für das Radio.  Smile
Beste Grüsse

Thorsten


"Das Leben ist nichts weiter als das Proben für eine Vorstellung, die niemals stattfindet."

(Die fabelhafte Welt der Amelie)
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#46
Hallo Thorsten  Smile

Das ist doch ein guter Plan  Maus  Ein 50. Geburtstag ist auf jeden Fall ein passender Anlaß.
Da wird sich Dein Freund sicherlich freuen.

Herzliche Grüße, von Peter
~~~~~ DE - MV  /  Connected ~~~~~
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#47
Ja auch ich kenne dieses Problem zur Genüge. Wie oft habe ich schon gesagt, ich sammle nur noch Sachsenwerk , und der Rest kann weg. Aber was sollich sagen , sie sind alle wieder zurück ins Regal gewandert, und ich kann mich noch darann erfreuen. Und so konnte ich ja auch meine Ausstellung durchführen. Das einzige was ich in letzter Zeit gemacht habe, mich von vielen Großgeräten der 60 iger Jahre getrennt. Weil ich in meinen Leben es sowieso nicht schaffen werde alle Radios zu Restaurieren. Auf Radiomärkten will auch keiner etwas dafür geben, nicht mal 10,00 €. Stelle ich sie beim Sperrmüll vor die Tür dauert es keine 5 min da ist alles weg. So habe ich die Geräte einen Freund geschenkt der Privat ein Museum mit allen Krims und Krempel hat und vor allen Unmengen an Platz. Er wird sie nach und nach von außen etwas auf polieren und dann als Deko präsentieren. Und ich kann sie mir auch jeder Zeit ansehen ,wenn ich das Bedürfnis habe. Smiley34
Gruß Detlef
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