Themabewertung:
  • 2 Bewertung(en) - 5 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Restauration VE 301 W
#1
Meine Lieben,

viele Einträge aus dem RM Bocket sind ja verloren gegangen. Dank Uli konnte ein Teil gerettet werden, daher denke ich, es kann nicht schaden, die alten hierher zu übertragen.

Restauration VE 301 W
Sooo meine Lieben,

nachdem ich gegrübelt habe, ob Restaurationen überhaupt interessant sind für das Museum. Ob ich euch möglicherweise langweile oder Prügel bekomme...

Na gut, versuchen wir es mal. Um systematisch zu bleiben möchte ich von der Restauration des ältesten Gerätes schreiben, das ich habe.
Es hat damit eine besondere Bewandnis. Es stammt nämlich von meinem Großvater (1900-1955). Er war Berufssoldat und in beiden Weltkriegen. Er kaufte das Gerät 1935 und behielt es bis zu seinem frühen Tod aufgrund der gesundheitsbedingten Kriegsschäden. Es ist, neben Fotos und einer eisernen Lampe das einzige Erinnerungsstück an ihn. Die Familie wurde im Februar 1945 ausgebombt, wie das Radio überlebt hat, weiß ich nicht zu sagen.

Danach war es jahrzehntelang eingelagert. Mein Vater verstand zwar etwas von Kraftwerken und Elektrotechnik (40 Jahre bei der Bewag, zuvor im 2. Weltkrieg auf Minensuchern als Maschinist) aber eben nichts von Audiotechnik.

Als ich 7 Jahre alt war, also 1987 probierten wir das Gerät aus. Erfolglos, bzw. der einzige Erfolg war ein Fluch meines Vaters, als er nach dem Ausschalten eine Röhrenfassung berührte.
Zu Weihnachten 1986 hatte ich von meinem Halbbruder (28 Jahre älter) einen Prüffix (die neue Version mit LED) bekommen. Ich prüfte damit alles was mir unter die Finger kam und fand so heraus, dass an 2 Röhrenpins Durchgang sein mußte, bei einer Röhre war das nicht der Fall.

Damit war die Sache gelaufen, internet gab es nicht, Unterlagen zum Gerät auch keine, also wanderte das Gerät bis 1996 wieder in den Keller. Mittlerweile war die Wende über uns hereingebrochen und es gab Meßgeräte zu kaufen, einen Laden, im Westen, am Herrmanplatz (Radio-Arlt) der auch Röhren führte. Also wurde von mir jedes Bauteil durchgeprüft, und ein toter Widerstand festgestellt. Den habe ich dann von meinem Arbeitslehrelehrer bekommen. (Das ist im 4. Bild der fette rote)
Die neue Röhre RES 164 wurde für teures Geld bei Radio-Arlt geordert. Es handelte sich um eine umgesockelte kleine Novalröhre, etwa in der Größe einer EF 80. Nur - der mittlere Pin war am Sockel abgeknipst worden, die teure Röhre also wertlos (sie kostete meiner Erinnerung nach 28DM) also wieder mit der U-Bahn hin, umtauschen. Die neue Röhre war nun 3mal so groß und doppelt so dick.

Das Gerät brummte anständig, mein Vater meinte das wäre an sich immer so gewesen dass die etwas brummten. Jedenfalls konnten wir einge Sender empfangen und mein Vater war glücklich. Das Gerät hatte keine Rückwand und keine Knöpfe, die waren längst verloren gegangen, deswegen gabs 3 verschiedene Knöpfe. Knapp über ein Jahr konnte er sich daran erfreuen einStück auch seiner Vergangenheit wider funktionsfähig zu haben. 1997 ist er gestorben.

Nachdem ich nun viele Kontakte genüpft habe und in einigen Foren aktiv bin, und das ein oder andere Gerät in Händen hatte, habe ich mich nun an mein Erbstück gemacht. Ein sehr schönes Buch ist der Stockhusen, der alle Modelle auflistet.

Da das ganze original alt sein sollte müssen natürlich die alten Kondensatoren neu befüllt werden.

Da es schnell gehen sollte wurde beim blauen C eingekauft, leider war vieles nicht da, so widmete ich mich erstmal dem Freischwingerlautsprecher. Da gab es allerhand dran zu entdecken, zum einen die auf dem Magneten eingeprägte Windungszahl, den Aufkleber und noch etwas, damit geht es im nächsten Beitrag weiter.

Thommi

   
.jpg   2481_L.jpg (Größe: 10,84 KB / Downloads: 768)
.jpg   1.jpg (Größe: 14,76 KB / Downloads: 765)                    
.jpg   10v2.jpg (Größe: 80,18 KB / Downloads: 756)    
Zitieren
#2
(30.12.2013, 14:52)Thommi schrieb: nachdem ich gegrübelt habe, ob Restaurationen überhaupt interessant sind für das Museum. Ob ich euch möglicherweise langweile oder Prügel bekomme...
Na gut, versuchen wir es mal.

Ja bitte! Weiter so! Spannender als solche Berichte mit "Geschichte" dahinter geht ja nicht Smile
Gruß,
Uli
Zitieren
#3
Gut Thommi, daß der wieder hergestellt wird.
Als kleiner Junge habe ich die immer geschlachtet, um an die blauen Magnete zu kommen.
Dann hat also mindestens einer überlebt! Smiley58
Viele Grüße aus Loccum, Wolfgang

Wer niemals fragt, bekommt nicht einmal ein Nein zur Antwort.

In Memorandum 2018
Zitieren
#4
Kleine Korrektur, die Beiträge VE301 im RMB sind nicht verloren, man muß nur richtig schauen.
Bitte keine Angriffe und Vorurteile auf andere Foren.
Man kann und sollte immer Interessante Beiträge zu den Geräten schreiben, egal wie oft es schon mal vorgekommen ist. Es ist immer interessant über diese alten Geräte was zu lesen.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
Zitieren
#5
Ich denke mal,
1. daß hier niemand andere Foren angreifen will&wird und speziell zu diesem angesprochenen brauchen die meisten hier keine Vorurteile, da sie das Forum in- und auswendig kennen.
2. das "verloren" war gedacht als "ohne Vorwarnung kein Zugriff mehr darauf" und nicht als "in den Abgründen des WWW versickert". Zumindest hab ich das so interpretiert.
Gruß,
Uli
Zitieren
#6
Hallo Frank, Hallo Thommi Smile

(30.12.2013, 18:55)Morningstar schrieb: ..... Kleine Korrektur, die Beiträge VE301 im RMB sind nicht verloren, man muß nur richtig schauen.
Bitte keine Angriffe und Vorurteile auf andere Foren. .....

=> Frank hat insofern Recht: Den Thread von Thommi gibt es in jenem Forum noch (weiß ich von einem Bekannten).
ABER: Der Thread steht heute im Archiv des betreffenden Forums, und kann daher "von außen" nicht gesehen
werden. Zudem war Thommi unter anderem Namen dort gewesen, und gilt aber mittlerweile als "unregistered", das macht es schwer,
bzw. für Außenstehende (wie mich auch) unmöglich, den Thread überhaupt finden zu können Undecided Ist schon schade...

Ich stimme Frank aber zu: andere Foren lassen wir außen vor,
und gönnen ihnen Frieden Angel

@ Thommi:

Ich freue mich sehr über Deinen Bericht, vielen Dank Smile

Beste Grüße, von Peter
~~~~~ DE - MV  /  Connected ~~~~~
Zitieren
#7
(30.12.2013, 18:55)Morningstar schrieb: Kleine Korrektur, die Beiträge VE301 im RMB sind nicht verloren, man muß nur richtig schauen.
Bitte keine Angriffe und Vorurteile auf andere Foren.
Man kann und sollte immer Interessante Beiträge zu den Geräten schreiben, egal wie oft es schon mal vorgekommen ist. Es ist immer interessant über diese alten Geräte was zu lesen.

Na Frank, wo siehst Du denn in der Aussage von Thommi Angriffe oder Vorurteile? Es sind Tatsachen! Die Beiträge sind für die Verfasser nicht mehr einsehbar und daher verloren! Auf das Archiv haben nicht (mehr) registrierte Mitglieder keinen Zugriff! Da musst Du auch mal die Kirche im Dorf lassen und nicht hier Leute eines Fehlverhaltens beschuldigen, wo überhaupt kein Fehlverhalten ist.

Also bitte wieder zurück zum Thema von Thommi.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
Zitieren
#8
MOin,

ich bin etwas überrascht, wie so eine kleine Anmerkung solche Wellen schlagen kann. Ich denke dazu ist auch alles gesagt worden.

Also Teil 2:

Nun will ich weiter erzählen. Wie man sieht habe ich im letzten Beitrag einen kleinen Styroflex verwendet als Antennenankoppel C. Die Überlegung war, dass wohl kaum 1500V, wie der urspüngliche Typ, der verbaut war, an Signalstärke anliegen würden. Auf dem 7. Bild halte ich den mit dem Originalteer vergossenen Kondi in der Hand. Es ist eine Schweinerei, aber, wenn ich nicht, wie in den meisten Geräten solchen Kondis am Rand einen kleinen weißen Punkt vepassen würde, würde ich diese Wochen später rausschmeißen, weil sie eben wie alt aussehen, meist verrät nur die (noch) glänzende Teeroberfläche den Eingriff.

Im Inneren des Lautsprechers findet sich aufgestempelt "Nr.15" - vielleicht weiß einer von euch, was das heißt? Die Dichtung konnte man nach so langer Zeit vergessen. Sie ging zum Glück rückstandslos ab. Ich nehme als Ersatz für so etwas gerne Moosgummi. Den inneren Ring schneide ich dann "nach Schnauze" mit dem Daumen als Anschlag.

Nun soll das Ding ja wieder rein, in sein Gehäuse und da heißt es erstmal guggen und vor allem: putzen. Man sieht, auch das Gehäuse hat nicht unbeschadet überlebt. Mein Großvater hat die Schadstelle mit Blech "gecovert" und das dann vernietet(!). Aufgrund dessen, dass es ein Erbstück ist, bekommt das Gerät kein neues Gehäuse. Es soll so bleiben und seine Geschichte erzählen, wie es war.

Da ich schon einen anderen VE vorher in der Mache hatte, von dem ich vielleicht später erzähle, war erfahrungsgemäß jetzt die Zeit, die Bespannung noch an der abgelösten stelle zu verkleben. Ponal geht dazu sehr gut. Etwas Angst hatte ich, da der Stoff ebenfalls noch Friedensware ist.

Die neue Dichtung muß vorher gelocht werden und die Schrauben durch, ansonsten ist es unmöglich sie an Ort und Stelle zu halten. Es sei denn, man verklebt sie, was ich aber ablehne, sollte irgendwann mal wieder ein Dichtungstausch vonnöten sein. Eine komplette Dichtung ist scheinbar generell nicht vorgesehen, bzw. muß von der Skalenscheibe später erledigt werden.

ALs nächstes kommt der große Spaß der frühen VEs, der ekelhafte Blockkonsendator.

Thommi

                                       
Zitieren
#9
Nun Teil 3:

Nun also der Teil für hartgesottene. Um den Blockkondensator zu entfernen hat sich Otto v. Griessing die Gemeinheit ausgedacht, dessen Haltelaschen unter weiteren Baugruppen, nämlich denen mit den meisten Anschlüssen zu platzieren.

   

Wo man beim GW Modell mit seiner Netzdrossel prima rankommt, sitzt hier der Netztrafo drüber. Den komplett abzulöten verspührte ich nicht die geringste Lust. Also habe ich unten die Haltelaschen entdreht, eine Seite nach oben herausgekantet und den Trafo verschoben.

   

Beim Spulenturm wurde auch nur die nötigsten Anschlüsse, also Wellenschalter und Drehko abgelötet.

   

Wenn man das dann hat, die Verbindungen vom Kondensator abgelötet und die Haltenasen gedreht, hat man dann diesen Klopper auf dem Tisch. Die Blechnasen werden vorsichtig aufgebogen und die Pertinaxplatte abgehoben.

       

Nun steht man wie meine Professorin Christiane Eisenberg meinte vor dem Problem: Wie Sie den Pudding an die Wand nageln. Bzw. wie man den Kondensator leert. Meine Lösung: ein Kellnerkorkenzieher! Statt an den Flaschenhals setzt man das kleine Dingens an der Kondensatorkante an. Für den Rest tut es ein Schraubenzieher, das zur Füllung verwendete Stearin wirkt etwas als Gleitmittel.

               

Der Teer wird aufgehoben, den kann man später zum Vergießen von Kondis verwenden. Die neuen WIMA Kondensatoren sind scheinbar extra so abgemessen, dass sie fast perfekt passen.

   

Demnächst: der Kondensator Teil 2

einen schönen und erfolgreichen Tag wünscht

Thommi
Zitieren
#10
Das erste Mal, daß ich so einen von innen sehe.
Sieht alles noch so gut aus, als könnte der nie kaputt gehen!
Gruß,
Uli
Zitieren
#11
Toller Bericht Thommi, weiter so!
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
Zitieren
#12
Mensch, das macht Lust drauf, wieder so ein altes Gerät herzurichten, habe aber bis jetzt noch keinen bezahlbaren gefunden.

Weiter so, ein schönes Gerät...
Viele Grüße 
Philipp
Zitieren
#13
Hallo zusammen,
mein VE 301 habe ich auch so hergerichtet. Der Bericht ist im RMB.
Den Kondensatorblock habe ich auch so hergerichtet und anschließend wieder mit Wachs vergossen.
   

   

   

   

Grüße
Thorsten
Zitieren
#14
Ich habe meinen Block nur mit Pappe "ausgelegt" und nicht vergossen. Das Wachs macht alles nur schwer.

   
   
   

Das Einlöten des Blocks ins Gerät war eine rechte Fummelei.
Immer guten Empfang und viele Grüße - Uwe
Zitieren
#15
Und nun der nächste Teil

sehr ineterssant dass jeder seine Blockkondis anders macht.

Hier also Kondensator, Teil 2:

Sehr hilfreich ist dieser Plan,    
der taucht auch schon in einigen VE Beiträgen auf. Um die Kondis habe ich Malerklebeband gewickelt dadurch halten sie besser im Becher. Die kleinen 100nF Cs sind DDR Lagerbestand von einem Bekannten. Solches Kleinzeug ist direkt am Deckel finde ich am besten aufgehoben.

       

Danach macht man die Büchse wieder zu. Vorher natürlich alle Drähte durch die richtigen Löchlein stecken und verlöten.
Man KANN nun auch die Büchse mit Teer vergießen oder mit Heißkleber befüllen - ich persönlich habe auf solche Schweinereien nicht wirklich Lust. Das kann derjenige tun, der das Ding nach meinem Tod bekommt.

Nun wird das Ding wieder eingebaut. Aber: Da ich diesen Laschenterror nicht nochmal haben möchte, wurden die Laschen, die unter dem Trafo sind fast um 90Grad abgebogen [Block]_ damit wird der Block an der Seite zuerst eingehängt und dann der andere Schlitz wie gehabt unter den Spulenturm. wo die Laschen verdreht werden. Sollte nocheinmal ein Ausbau nötig sein, ist es nicht mehr notwendig, den Trafo von seinem Platz zu entfernen.
Man muß allerdings mit dem Schraubenzieher noch etwas unter den Trafo fahren und die Laschen andrücken, sonst wackelt es etwas. Den Trafo zurück zu bewegen und den mit seinen Laschen wieder festzumachen, war der wesentlich schlimmere Teil der Arbeit....

       

Nun war noch der Kondensator an der RES 164 zu ersetzen auch hier durch einen guten DDR Styro. Dieser ist mir bisher in Geräten nur an der Bildröhrenplatine von TVs begegnet.

   

Nun war es an der Zeit mein damals vor über 10 Jahren eingebautes Sammelsurium zu entfernen.
Der neue alte Schalter war von einem Pfuscher in ein Tefifon 573 verpflanzt worden eierte im Gerät rum und schaltete den Hauptlautsprecher ab, dazu in einem anderen Bericht.

Diese Brücke dort am Gleichrichter stammte von meinem Großvater, lt.Plan war sie nicht da, also weg damit!

So mit dem letzen Bild zeigt sich der Unterschied im Kleinen, aber irgendwie bin ich ein Fan von Details.
Das neue alte Netzkabel habe ich aus der Bucht. Dort wird es meterweise in Braun und Schwarz angeboten. Komischerweise ist die zweiadrige Variante teurer als die dreiadrige.

               

Demnächst: Der Moment als ich mir in den xxxxx biß

Thommi
Zitieren
#16
Bei meinen war die Brücke an der Gleichrichterröhre Original eingelötet. Ich habe es dann auch gelassen.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
Zitieren
#17
So,

nun der nächste Theil:

Beginnen tue ich heute mit einem Foto von unten und hoffe die Originaltreue beibehalten zu haben.

   

Der Quetscher vermißt leider seine Spirale, daher wurde von mir damals diese dünne weiße Litze dort verwendet. Falls jemand noch einen solchen Quetscher übrig hat, würde ich den noch ersetzen wollen.

Jetzt hielt ich den Zeitpunkt für einen ersten Test gekommen. Die Anzapfung oben am Spulenturm, an der die Antenne hängt, umgeht diesen und geht direkt auf das Audion. Somit hat man größte Lautstärke bei 0 Trennschärfe. Zuerst tat sich bei diesem Test gar nichts. Der Fehler war ein defektes Krokokabel = keine Anodenspannung da.

   

Nur brummte das ganze ganz schön und ich erinnerte mich etwas von einem Entbrummer gelesen zu haben. Ich habe ihn dann gesucht und gefunden, nur bewegte sich die Schelle kein Stück. Also aufbiegen und auflöten plötzlich machte es *knuck* die Schelle bewegte sich und der Draht wickelte sich ab. Meine Laune war im Keller. Angry Hätte ich das Ding nur nicht angefasst!

   

Naja, dann sah ich mir mal die Gleichrichterröhre an. Und stellte fest, dass mein Großvater sie durch eine L410 ersetzt hatte. Eine Verstärkertriode, seit 1927 auf dem Markt aber sicher nicht als Gleichrichterersatz vorgesehen.

   

Nach längerer Suche (man glaubt gar nicht wie schwierig es ist 100Ohm / 4W Widerstände zu bekommen) habe ich einen Posten von 4 solcher Rosenthal Widerstände bekommen. Es sollte ja zumindest optisch ein wenig dem Original nahekommen.

       

Nun konnte das Testen weitergehen. Der Empfang war sehr leise und brummte stark. An der RES 164 lagen nur 28V Anodenspannung an. Also schnell mal per Kabel die Brücke am Sockel der Gleichrichterröhre (bzw. noch L 410) wieder hergestellt. Das Gitter wird dadurch mit der Anode verbunden, die Anodenspannung stieg sofort auf 90V an, der Empfang ist laut und klar.

Nach etwas Glück und Abwarten habe ich 2 RGN 354 aus der Bucht gefischt. Schnell eingesteckt und gemessen. Die Anodenspannung schoß hoch auf 220V, kein bischen Brumm mehr da. Jetzt lief er erstmal eine Weile so.

       

Die Skala hatte nun schon sehr gelitten. Durch einen Versuch sie mit Wärme zu richten, hatte ich mal das Zelluloid zum Kochen gebracht, wie man sehr deutlich sieht. Also neue Scheibe her. Diese ist aber aus einem anderen Material und greift schön tief in den Friktionsantrieb.

       

Demnächst: die Endphase

Grüße

Thommi
Zitieren
#18
Klasse weiter so Thommi, sehr Spannend!
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
Zitieren
#19
So,

dann wollen wir mal weitermachen. Hier endet leider Rest, den Uli retten konnte, da der Beitrag auf der nächsten Seite war.

Nun war also technisch alles soweit fertig, es war Winter und das Chassis wollte wieder ins warme Gehäuse zurück.

   

Hierbei muß man aufpassen, dass man die Skala nicht gleich wieder beschädigt. Und den Lautsprecher anschließen.

       

Im ersten Beitrag habe ich von der Arlt-Röhre berichtet, die als Ersatz für die RES 164 diente.

   

Vor einigen Jahren hat ein Bekannter den Flitz gehabt sein Hobby aufzugeben, drückte mir einige EL 36 in die Hand und in dem großen Karton sah ich eine mir wohl bekannte Form....

   

Und so kam ich wieder an eine originale RES 164, für lau.
Alle Röhren wurden auf dem RPG 4 eines Bekannten geprüft. Zwei waren gut.

   

diese hier nicht

   

Ersatz war unterwegs und wurde auch gleich geprüft.

       

Die konnte dann auch einziehen und das Gerät bekam seit zig Jahrzehnten erstmals wieder eine Rückwand.

       

mal von vorne schauen...fehlen noch die Knöppe und fertig ist Opas Radio!
Wie neu.

       

Thommi
Zitieren
#20
Hallo Thommi,

das hast Du sehr schön gemacht. Ich hatte die Restauration schon im alten Forum verfolgt. Allerdings, das ist mir seinerzeit schon aufgefallen, hättest Du den Stoff etwas sorgfältiger einkleben sollen. Die Streifen müssen senkrecht stehen. Da sieht man immer drauf, wenn man auf das Radio blickt.Smile
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
Zitieren


Möglicherweise verwandte Themen…
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  Philips 944A - noch eine Restauration Bastelbube 19 2.950 30.06.2022, 09:17
Letzter Beitrag: Andreas_P
  Restauration eines Philips 944-A Andreas_P 77 9.588 17.06.2022, 12:39
Letzter Beitrag: navi
  Restauration Telefunken D860WK Axel 61 32 25.670 30.05.2022, 17:54
Letzter Beitrag: ich878
  Restauration Radione R2 radioandi 16 6.163 12.05.2021, 22:30
Letzter Beitrag: radioandi
  Restauration eines Siemens Ätherzepp 47WL DiRu † 38 11.244 24.11.2020, 21:08
Letzter Beitrag: Radio Mann

Gehe zu: