mit Interesse sah ich hier Beiträge zu den Anfängen der kommerziellen Funkempfangstechnik. Und man findet immer wieder Angebote zu Bauelementen aus dieser Zeit. So wurde ich davon inspiriert und versuche, noch gut erhaltene Teile für einen experimentellen Aufbau eines Empfangsgerätes aus dieser schon antiken Zeit zu bekommen. Andere Forumer haben für dieses Thema ebenfalls Interesse gezeigt. Forumer Mark hat sich mit einem umfangreichen Beitrag eingebracht. Ich bin seit einiger Zeit auf der Suche nach Teilen, um auch schon begonnenes fertig zu stellen. Nun ist es mir gelungen, eine brauchbare nicht verschlissene Telefunken-Röhre KC1 zu bekommen.
Fortsetzung: - Die bereitzustellende Strom-Spannungs-Versorgung der Röhre KC1 für den Batterie-Betrieb -
Heizspannung : 2,0 V
Heizstrom : 65 mA
Anodenspannung : 90 V
Anodenstrom : 0.3 mA
Gittervorspannung: -1,5 V
Die Funktionsprüfung der Strom-Spannung-Versorgungsplatte ist erfolgt. Es ist vorgesehen, einen Testaufbau mit der Röhre KC1 auf der Versorgungsplatte zu installieren.
Es geht langsam weiter. Auf dem Wochenendflohmarkt konnte ich ein paar alte Kleinteile finden:
- 2 Doppelbuchsen
- 2 unterschiedliche Europafassungen
- 1 defekte Europaröhre auch für 1 Euro
Diese Röhre wurde als defekt angeboten, sie hatte keine Beschriftung mehr, den Heizfadentest hatte sie auch nicht bestanden. Ich habe sie erworben, um den Sockel zum Spulenaufbau zu nutzen. Mit viel Aufwand konnte ich das Glas und den alten Kleber vom Röhrensockel entfernen. Die Drahtdurchführungen für die Spulen habe ich gebohrt und als nächstes werden die Spulen aufgebracht. Somit hoffe ich, auch der Spule einen historischen Charakter zu geben. Ein in-etwa passender Drehkondensator ist das nächste Objekt der Begierde.
ich bedanke mich für dein Angebot. Der für das Experiment erworbene Spulenkörper (Europa-Röhrensockel) ermöglicht aufgrund seiner geringen Höhe, nur einen Spulenaufbau für den Kurzwellenbereich. Das war auch so angedacht, da auf der Mittelwelle mit bescheidener Technik nur noch abends Empfang möglich ist. Der aus meiner Sicht hierfür verwendete Drehkondensator sollte eine Endkapazität von 50pF bis 100pF haben. Ich hoffe, am kommenden Wochenende fündig zu werden. Den Spulenkörper habe ich bewickelt :
- Antennenspule oben
- frequenzbestimmende Spule in der Mitte
- Rückkopplungsspule unten an den Kontaktstiften
Es besteht ein Unterschied zu den Spulenwicklungen, ob die Rückkopplung mit einer Triode oder mit einer Pentode erfolgt. Der Optimist hofft auf Funktion.
Einen wie ich hoffe brauchbaren Drehkondensator habe ich bekommen sowie auch einige Europafassungen.
Nun bin ich beim Überlegen, die Bauelemente zweckmäßig auf der Platte zu platzieren. Ausgangspunkt ist der vorgesehene Schaltplan im Bild.
Entsprechend des Schaltplanes hatte ich versucht, den Spulenkörper zu bewickeln. Meine bescheidene Erfahrung sagt mir, der Anschiß und das persönliche Unvermögen lauern überall. Es ist ein Experiment und Änderungen sind möglich.
Hallo Wolfhard,
normalerweise wird der Rückkopplungsdrehko mit
der Rückkopplungsspule in Reihe geschaltet
und über den Kopfhörerklemmen könnte man noch
einen 2nF Kondensator schalten...
In Beantwortung zu deiner Aussage, meine Stellungnahme. Es handelt sich in meinem Beitrag entsprechend dem Thema um ein Experiment. Es ist nicht meine Absicht, bekanntes originalgetreu nachzubauen. Ich sehe in der Schaltung, Rückkopplungs-Luftdrehkondensator einseitig auf Masse, mechanische Vorteile. Auch das der von dir angesprochene Kondensator über die Kopfhörerklemmen entfallen kann. Das setzt voraus, dass die frequenzbestimmende Spule und die Rückkopplungsspule getrennt gewickelt werden, also nicht als eine Spule mit Masseabgriff wie zum Beispiel beim Volksempfänger. Wahrscheinlich auch ein Grund, dass die Industrie anders entschieden hat.
Als Nachtrag im Bild, die für das Experiment vorgesehenen Drehkondensatoren.
Nachdem ich ein paar neue hf-taugliche Europa-Röhrenfassungen bekommen habe, kann ich jetzt für die Röhre und für die Spule einheitliche Fassungen verwenden. Die verbliebene Fläche auf der Stromversorgungsplatte ermöglicht einen großflächigen bequemen Aufbau. So habe ich mich entschieden, die Röhre horizontal zu montieren. Somit hat die gesamte Platte eine etwa gleiche Aufbauhöhe. Die Verdrahtung wird vorab entscheiden, ob Bauelemente für das Experiment noch anders platziert werden. Im nachfolgenden Bild der voraussichtliche Aufbau.
der Aufbau mit dem Lochblech gefällt mir! Da ist man sehr flexibel und HF-technisch ist das auch sehr günstig.
Erinnert mich an den Oszi von OpaWolle.
Alte Sachen zum Spielen zu bringen, das hat auf jeden Fall was. Bei den alten Röhren mit oftmals nicht so günstigen Daten immer eine Herausforderung und Nervenkitzel.
Dem Schaltbild nach zu urteilen handelt es sich nicht um ein Audion, sondern eher HF/NF-Verstärker mit unsymm. AP und Gittergleichrichtung (?)
Ich hatte irgendwann mal vom Schubert Radiobastelbuch so etwas für MW aufgebaut, hat sofort funktioniert (wieß jetzt nicht ob das ein Audion oder reiner HF-Amp war), mit der Ug2 (also U=) wurde die Rückkopplung eingestellt (Steilheit ECF82), die ansonsten aus Fest-Kondensator zur Spule ging.
Zum Radiobasteln mit einfachen Schaltungen sind Röhren besser als Transis geeignet (hohe Eingangswiderstände sind hier sehr hilfreich).
zumindest mitschuldig am Experiment (KC1) mit Europa-Röhren ist Forumer Mark. Er hat mit seinem Beitrag mein Interesse auch für diese Röhren geweckt. Ich bin der Meinung, dass es sich entsprechend dem Schaltplan um ein Rückkopplungsaudion handelt. Das Experiment wird zeigen, ob noch zwischen dem Rückkopplungs-Drehkondensator und dem Kopfhörer eine HF-Drossel einzufügen ist.
Nach dem Verdrahten der Bauelemente und dem Anschluss von Kopfhörer und Antenne war sofort Kurzwellenempfang hörbar. Um auf den Einstellregler zu verzichten, habe ich an beiden Heizfadenpins je einen Gitterwiderstand angebracht. Das Einfügen der von mir vermuteten HF-Drossel zum Kopfhörer war nicht nötig. Aufgrund einer fehlenden NF-Verstärkung war der Empfang leise. So tauschte ich die Röhre KC1 gegen die Röhre RE084 aus. Die Strom-Versorgungsplatte hatte ich schon vorab für eine Parallelschaltung oder eine Reihenschaltung der Heizackus ausgelegt. Die Lautstärke stieg erheblich an. So konnte ich Amateurfunk im 40 Meter Band in den Betriebsarten CW und SSB hören. Mit dem Rückkopplungs-Drehkondensator ist gleichzeitig eine Frequenz-Feineinstellung möglich. Ursache hierfür scheint die hohe Rückwirkkapazität von der Anode zum Steuergitter der Triode zu sein. Der Schwingkreis ermöglicht eine einstellbare Frequenz von 4455 KHz bis 8620 KHz. Eine nachfolgende NF-Verstärkerstufe wäre sinnvoll. Das Ziel des Experiments für mich war zu prüfen, inwieweit die Röhre KC1 für den Kurzwellen-Betrieb tauglich ist. Im Anhang der geänderte Schaltplan.
Als Ergänzung zu meiner letzten Ausführung ein Nachtrag. Da die Röhre RE084 für eine andere Verwendung vorgesehen ist, und sich auch nicht direkt in das Thema einfügt, habe ich die Heizstromversorgung wieder auf nahe 2V eingestellt und die Beste der mir zur Verfügung stehenden KC1-Röhren zum Hören eingesetzt. Gemessen wurde die Heizspannung im 2V-Bereich. Anmerken und empfehlen möchte ich, im Bild schlecht zu erkennen, die Reduzierung der Akkuheizspannung nicht über Widerstand, über Schottky-Diode einzustellen.
Mit der Schaltungsänderung zur Gittervorspannung von etwa -0,4V bis -0,5V zum negativen Heizfaden, habe ich eine Verbesserung der Rückkopplung ohne zusätzliche Bauelemente erzielt. Eine weich einsetzende Rückkopplung ist aber noch immer nicht gegeben. Vielleicht wäre es mit einer weiteren Erhöhung der negativen Gittervorspannung möglich? Das würde eine weitere Zelle für die Spannungsversorgung bedingen. Der Aufwand für die Strom-Spannungs-Versorgung würde sich weiter erhöhen. Hat sich damit schon jemand versucht? Als Anlage die geänderte Schaltung.
Zum Abschluss habe ich die indirekt geheizte Triode RL12T1 zum Vergleich in das Experiment eingefügt. Die Kathode habe ich mit dem nach Masse führenden Heizfaden verbunden. Das Ergebnis war eine weitere Erhöhung der Lautstärke. Anzumerken ist, der höhere Leistungsbedarf dieser Röhre.
ich hatte auch mal ein KC1-Audion gebaut, sehr effektiv und bei frühen Empfängern üblich, war ein Drahtpoti(wenige Ohm) für die Roehrenheizung, damit lässt sich der Arbeitspunkt verschieben und der Empfang/die Bedienung kann um einiges besser werden.
Keine Ahnung, wo meine Bastelei geblieben ist, hab ich wohl vor dem letzten Umzug verschenkt.