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Westfernsehen in der DDR
#1
Hallo,

hier nur noch zwei Erinnerungen an die wilden Zeiten der Bemühungen für den Westempfang.

 UHF - Konverter Eigenbau mit AF 139 bzw, AF 239.
   

Diese beiden waren Prototypen 1966 gebaut.
Die Serie war wegen schwer zu beschaffender AF ... nicht angelaufen.

Ich entsschloss mich dann den bewährten Konverter mit der ECC 88, Klingeltrafo für die Heizung, einem Selen, Doppelelko und ein paar passive Bauelemente. Wichtig war der Tauchtrimmer zum Abstimmen auf die zu empfangende Eingangsfrequenz, in M/V damals der Kanal 21 Höhbeck.
Meine Kleinserien umfassten im Ø 10 Lose.
10 Klingeltrafos, 10 Trimmer, 10 Röhren gekauft.
Die Unterteile Pertinax dienten als Platine. Alle 10 übereinander gelegt gebohrt und dann bestückt.
Bei der NVA habe ich die Widerstände und Kondensatoren aus den Ersatzteilkomplekten genommen.

24 Element Yagi aus Kupferdraht in einem Vierkant Holzträger samt der UHF Schleife gehäkelt und pferdsch.
Somit konnten die Mainzelmännchen in die Wohnstuben gelangen. Hinweis auf die richtige Polung, denn eine Netztrennung war nicht gegeben.
Im Ø bekam ich 150 Mark für den Konverter und 50 für die Antenne.
Als ich ~ 8 Jahre später in Ziegendorf zu Besuch war, war noch einer in Betrieb.
Teilweise konnte man beim Abstimmen mit dem Trimmer später sogar ein drittes ARD Programm enpfangen, welches über UHF ausgestrahlt wurde. Wenn das gelang, kam noch ein Hunni drauf.
Leider habe ich von dem Röhrenkonverter keine Fotos.
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#2
Ähnlich ging es mir, die AF139/239 beschafte mir mein Vater, der als Rentner in den "Westen"durfte, selbige kamen in die NIVEA-Cremdose, klappte immer (so um die 15 mal).
Im Müritzkreis musste die UHF Antenne für (K21 und 45 ZDF/NDR3 aus Höhbeck) schon etwas länger sein.
M.f.G.
harry


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Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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#3
Jo,

Mein Vater hat die damals auch immer gebaut, allerdings auch mit Röhre.
Ich glaub es ging auch das dritte Programm. Abgestimmt wurde mit einem Keramiktrimmer der mit einem Schraubenzieher bedient wurde.
Die Schwingkreisspule war eine zum U gebogene Kugelschreibermine aus Messing.

Ich weis noch genau, das als Gehäuse ein rechteckige Kuchenbackform genommen hat.
Als ich ihm als kleiner Junge im Dorfkonsum eine Backform dafür zum Geburtstag kaufen wollte, habe ich mich doch glatt verplappert...
Hätte zu der Zeit dumm ausgehen können, aber die Verkäuferin hatte wohl auch schon so einem Konverter von ihm... Wink


Viele Grüße,

Axel
Womit fährt der Norweger zur Mittagspause...?
...Na mit einem Fjord Siesta! Wink
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#4
Da ich keine Höchstfrequenztransistoren zu diesem Zeitpunkt hatte, war mir die Lösung mit der ECC 88 recht angenehm und die Herstellung war einfacher.
 
Hier ein Foto aus dem WWW, so ähnlich und in der Frischhaltedose waren meine auch.
Nur nahm ich keine Minen, sondern massiven Kupferdraht.
Auch den Lufttrimmer, er war besser zu trimmen als der Keramikscheibentrimmer.
Stimmt Kanal 45 war das III. Programm.


.jpg   UHF.jpg (Größe: 36,17 KB / Downloads: 654)

Mein Konverter war aufgeräumter, Netzteil komplett links separiert, dann das HF-Teil.
Ich fertigte auf Wunsch noch einen HF-Umschalter. Dessen Eingänge konnte den Konverter und das VHF Signal der Antenne auf den Tuner schalten.
Bei halbwegs starken Signalen funktionierte das und erhöhte den Bedienkomfort...auch das Trinkgeld.
War eine coole Zeit.
 
Da habe ich noch Geschichten aus dem Leben.
 
Ende der siebziger Jahre, ich war als Radaringenieur auch schon so etwas wie ein Halbleiter.
Großes Meeting in einer Landgaststätte mit der Chefetage.
Am Tresen sah ich einen Gong.
Kurz vorher war in der ARD der Robert Lembke mit dem Berufe raten und "welches Schweinderl" hätten sie gern.
Nach paar Runden Alk. animierte mich der Gong.
Ich holte ihn an Tisch und nach paar Sprüchen gehörte mir die Aufmerksamkeit, dann fragte ich, "welches Schweinderl" hätten sie gern.
Sogar einige Chefs haben gelacht, nicht lange.
Denn ihnen wurde schnell peinlich klar, dass sie den Lembke kannten, aber nicht aus dem DFF. Smiley20Smiley20Smiley20
Am nächsten Tag musste ich  bei der Parteileitung antreten.
Hab’s überlebt... Smiley19
 
Als Lehrling im I. Lehrjahr, noch wenig Kenntnis vom Fernsehen, besserte ich mein Taschengeld mit dem Bau von Dachantennen auf.
Das Material und die Aufträge bekam ich von meinem Chef, der behielt das damit unter Kontrolle.
Ein Fahrradanhänger mit dem kompletten Werkzeug und Material durfte genutzt werden.
Einmal baute ich am Klüschenberg in Plau M/V bei Leuten wieder eine Antenne, VHF ich glaube Kanal 8.
Beim Hausschlosser die Rohre und Rohrschellen bestellt, dann ab aufs Dach.
Alles fertig und dann der Test, ARD kam gut und das DFF auch, für so ein Ergebnis bekam ich meist noch etwas extra.
Dies mal aber nicht, der Hausbesitzer meinte die ARD will er nie und nimmer sehen!!!
Ich wusste nicht, dass er ein harter roter Kommunist war. *Würg*
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#5
Moin Jürgen  Smile

Jo jo, der Klüschenberg in Plau am See, da bin ich in jungen Jahren zur Schule gegangen  Angel
Später wurden die Leute auch in Plau mutiger, und in den 1980ern (noch DDR!) gründete sich
eine Gemeinschaft, zu der auch mein Vater gehörte, und so wurde in Gemeinschaftsarbeit
ein riesengroßer Antennenmast in der Nähe des Klüschenbergs aufgestellt, und Kabel in die
Straßenzüge gelegt. Wir wohnten dichting bi, und konnten somit prima West~fernsehen,
das haben wir auch zu 95% gemacht, da kamen ja die interessanteren Sendungen  Big Grin

Unser Fernseh~Konverter war so'n kleines flaches Teil, der sah ungefähr >>> so <<< aus.

Beste Grüße aus dem Norden, von Peter
~~~~~ DE - MV  /  Connected ~~~~~
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#6
Ja mein lieber Peter, ich weiß wo Du wohntest nahe dem Klüschenberg, alles eine sehr noble Gegend

Der Konverter war der erste im Handel erhältliche.
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#7
Mitte der 70er bis Ende der 80er war ih Betriebshandwerker an
der damaligen TH Magdeburg und mitverantwortlich für die
korrekten Funktionen der Teefonanlagen, Beschallungstechnik
in Hörsälen, MSR der Wärmeverteilung und der Gemeinschafts-
antennenanlagen in den Wohnheimen. Zu empfangen waren
folgende TV-Kanäle:
06 - DDR1
10 - ARD
23 - ZDF
34 - DDR1
53 - NDR3
Unsere Aufgabe bestand auch darin, für die korrekte Funktion
aller GA-Amlagen für ALLE 5 Programme zu sorgen. Jedes
Wohnheim war dazu mit den individuellen hochwertigen
Kanalverstärkerstreifen ausgerüstet (DDR-Produktion, jedoch
mit guter Transistortechnik aus Westproduktion), jeder Student,
ob Ost oder Internationaler, konnte Empfangsstörungen, egal
auf welchem Kanal, bei uns melden, wir haben diese behoben,
meistens warens Gewitter, die nicht über die Elbe kamen
Es bestand zu dieser Zeit KEIN Westfernsehverbot in privaten
Räumen, in Gemeinschaftsräumen jedoch schon.
Jede WH-Etage hatte einen, welche untereinander lagen und
von einen Speisesstrang bedient wurden.
Ausgerüstet waren diese mit (relativ modernen) SW- bzw
SECAM-TV mit elektronischer Abstimmung mittels Tasten,
Potis und Bandschaltern. Diese hochschuleigenen Geräte
wurden, wie folgt manipuliert:
- Lahmlegung des UHF-Bereiches
- Einengung des Bandes III mittel Spannungsteiler bis ca Kanal 7
In der Kopfstation wurde mittels eines Festfrequenzkonverters
der Kanal 34 auf Kanal 3 umgesetzt und eingespeisst.
Damit waren die "Alloberen" zufrieden
VG Micha
sich jedoch nur
(
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#8
Hallo Zusammen,

Ja da werden Erinnerungen wieder belebt. Meine Großeltern die in Leipzig/Wahren lebten in den 70er Jahren leider in einer Empfangstechnisch sehr ungünstigen Lage. Das ARD Programm auf Kanal 10 vom Brocken konnten wir empfangen aber ZDF war trotz meiner Bemühungen nur unter sehr günstigen Wetterbedingungen möglich. Es gab da zwei Möglichkeiten in Leipzig Hof war glaube ich auf Kanal 23 und Berlin Wannsee auf Kanal 34. Wenn man bedenkt, dass der Berliner Sender ca. 120km Luftlinie entfernt war und der aus Hof ca. 110km war es eigentlich verwunderlich, dass da überhaupt etwas ankam.

Ich hatte ja das Glück, dass die Grenze, bedingt durch meine Eltern (Vater stammte aus dem Irak) für mich schon als Kind offen war und ich also alles mögliche an Halbleitern "Im Westen" einkaufen und mitbringen konnte. Das habe ich auch zum Nutzen meiner Großeltern gemacht Big Grin

Für das ARD Programm auf Kanal 10 hatte ich mit einem UKW Dreko und einem AF239 einen abstimmbaren Verstärker gebaut der auf dem Fernseher Stand. Man konnte damit den Empfang fast perfekt machen und die Störungen vom DDR1 aus Leipzig auf Kanal 9 minimieren. Später habe ich dann einen VHF Verstärker gebaut der unter dem Dach platziert und mit Japanischen Siliziumtransistoren bestückt war.

Nur das ZDF konnte ich nicht empfangbar machen und ich  habe mir sehr viel Mühe gegeben mit einem 3 Stufigen Verstärker konnte man etwas im Rauschen erahnen aber das war es dann auch.

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Diese Kenntnisse halfen mir aber später in den 80ern im Rhein-Main Gebiet als ich entdeckte, dass man hier AFN (Amerikanisches Truppenfernsehen) Empfangen konnte. Also habe ich mir bei ARLT Blechgehäuse und Transistoren besorgt und einen Dreistufigen UHF Verstärker mit Topfkreisen und BFT66 gebaut. Der hatte auf Kanal 22 (AFN Wiesbaden/Erbenheim) eine Verstärkung von 40dB und brachte ein sehr gutes Bild. Hintergrund für diese Maßnahme war, dass die AFN Sender meist nur mit wenigen Watt gesendet haben (Wiesbaden war mit 1KW schon sehr stark) und aus diesem Grund die Signale trotz relativer Nähe meist schwach waren.

Als Student habe ich so manchem Haushalt zu AFN Empfang verholfen was meist sehr lukrativ war:

- Antenne mit Verstärker ca. DM150
- TV Umbau auf EIA/NTSC Ton DM100, Farbe DM250 oder Ton+Farbe DM300. Die Decoder habe ich selbst entworfen und gebaut

Hach was waren das schöne Zeiten daran denke ich gerne zurück.
Viele Grüße
Semir
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"Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer der wußte das nicht, und hat es gemacht."
(Prof. Hilbert Meyer, Uni Oldenburg)
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#9
In MD konnte man machmal mit guter nach Berlin ausgerichteter
VHF-Antenne das SFB-Regionalprogramm auf Kanal 8 empfangen,
bis er durch einen innerstädtischen Frequenzumsetzer zugeblasen
wurde. Ein VHF-Kanal (weiss nicht mehr, welcher) wurde ebenfalls
durch einen innerstädtischen Kleinsender mit (warscheinlich) dem
ersten UdSSR-Programm belegt.
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#10
Hallo,
Semir, Deine Ausführungen sind schon fast ein Dejavu für mich. Seit meiner Geburt lebe ich mit gelegentlichen Unterbrechungen (Studium, NVA und der Liebe wegen) in Tagewerben, das liegt etwa 2km nördlich von Weißenfels im heutigen Sachsen- Anhalt, zu DDR- Zeiten Bezirk Halle. Das DDR- Fernsehen bekam man bei uns Dank ..zig KW aus etwa 35km Entfernung aus Leipzig Wiederau. DDR1 auf Kanal9, DDR2 auf Kanal 22. Die Feldstärke beider Sender war durch das von Leipzig aus steigende Gelände durch die sich verdichtende Bodenwelle so hoch, dass wir bei Messungen für unsere Dorf- Kabelanlage auf einem König- Antennenmeßgerät APG742 in geschlossenem Metallgehäuse und kurzgeschlossenem Meß- Eingang immer noch 50dBµV Feldstärke hatten. Hinterlistig, wie die Landbevölkerung eben war, haben wir die extremen Feldstärken vorgeschoben, um die Erlaubnis zum Aufbau einer Dorfgemeinschafts- Antennenanlage zu bekommen. Die Fernseher wurden eben stark übersteuert, Doppelbilder und andere "Schweinereien" machten oft den sehenswerten Empfang des sozialistischen Fernsehens schwierig. Smiley58
In Wirklichkeit ging es natürlich um den Westempfang, der aber durch Wiederau gestört wurde. Denn der NDR auf Kanal 10 (Torfhaus) wurde durch den massiv einfallenden Kanal9 mit, ich glaube 250KW, so gestört, dass teilweise der Fernseher nicht wußte, wie er synchronisieren sollte. Beim ZDF war die Lage noch verrückter, da wir ziemlich genau zwischen Torfhaus und dem bayrischen Ochsenkopf liegen, die beide auf Kanal23 sendeten und zudem noch durch Wiederau mit 150KW auf Kanal 22 von der Seite "zugepflastert" wurden. Selbst mit einer im Garten aufgebauten UHF- Yagi- Vierergruppe mit je 23 Elementen war nichts dauerhaft zu holen.
Also wurde 1988 auf einer markanten Geländeerhebung ca. 800m westlich von Tagewerben entfernt ein im VEB Leuna- Werke umgebauter 25m hoher ehemaliger Freileitungsgittermast einbetoniert und begonnen, das ca.8km lange Erdkabelnetz mit DDR- Erdkabeln des VEB Kabelwerk Vacha (Thüringen) aufzubauen. Es wurden die Typen 75-16-C2, 75-12-C2A und 75-7Em von Hand und einem uralten Seilbagger in die Erde gebracht. In den Magistralstrecken wurden parallel dazu 220V- Erdkabel verlegt, um die verwendeten ortsgespeisten 21 Linien- und 42 Hausanschlußverstärker mit Energie zu versorgen. Denn über die HF- Leitungen ferngespeiste Verstärker gab's in der DDR nicht.
Dann kam die Wende und wir haben die gesamte Anlage auf "Westtechnik" umgerechnet. Das betraf vor allem die Abzweiger und Verteiler, aber auch die Empfangstechnik. Nur noch die beiden DDR- TV- Sender und natürlich UKW wurden terrestrisch empfangen. Mit der Inbetirebnahme am 1.März 1991 wurden 7 Sender übertragen, ab 1993 waren es dann schon 14. Da damit der damalige Kabelbereich von 47 - 230MHz voll war, wurde die gesamte Kabeltechnik durch 862MHz- Komponenten ersetzt. Mit der Jahrtausendwende wurden 95 TV- Sender incl. "Premiere", also SKY, und das nicht umgesetzte UKW- Band übertragen.
Mit dem Ende der Analogen TV- Ausstruhlung über Satellit im Jahr 2012 wurde durch eine Mitgliederbefragung im Dorf beschlossen, einen harten Schnitt zu tun und alle verfügbaren SD- und HD- Sender digital in QAM- Modulation, also DVB-C, zu übertragen, lediglich unser Infokanal und die TV- Wetterstation des Ortes ist noch analog zu empfangen.

Die Anlage wird seit 1998 als Verein betrieben. Der Mitglieds- also Unterhaltsbeitrag beträgt zur Zeit 54€ pro Kalenderjahr (4,50€ pro Monat).
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#11
Zitat:Jedes
Wohnheim war dazu mit den individuellen hochwertigen
Kanalverstärkerstreifen ausgerüstet (DDR-Produktion, jedoch
mit guter Transistortechnik aus Westproduktion
M. W. wurden in Burgstädt Häberle, jetzt wohl Kathrein, diese Verstärker und alles was zu GM Anlagen benötigt, hergestellt.

Wir haben 1974 in einem Hochhaus im Süden von LE auch umgestrickt und ebenso dafür gesorgt, dass alle terristrisch zu empfangenen Sender in guter Qualität jede Wohnung erreichten.
Für die Umrüstung wurde für jede Wohnung [132 insgesamt] einmalig der Aufpreis  für die Erweiterung erhoben.

In meinem Haus 1985 im Leipziger Westen habe ich ganz schön gewürgt bis ich auch Torfhaus und Kanal 10 VHF sauber empfangen konnte. Zumal die Familie ja aus dem Hochhaus mit Fernsehen recht verwöhnt war.
Aus Burgstädt habe ich da noch Topfkreise div. Kanalstreifen und Bandpässe angeschafft.
Mit den entsprechenden Antennen dazu entstand ein brauchbare Empfangsanlage für unser Haus.

Die VHF - Antenne war nach Rothammel berechnet für Kanal 10 und ziemlich ergiebig
Derartige haben wir auch für
In der Siedlung gab es eine gestandene Gemeinschaftsanlage, war aber nicht so mein Ding.
1989 brachte unsere damalige Pflegetochter aus Dubai 2 Amstrad Satanalagen mit und es war alles grün.


Übrigens Ende 1990 war ich noch mal in Mecklenburg, in einem Dorf bei Parchim, da lief noch ein Eigenbau UHF Konverter, aus meiner aktiven Armeezeit.
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#12
Eine Frage an die Betreiber der damaligen Kabelanlagen/Gemeinschaftsantennen in der DDR. Wurde bei Euch rein terrestrisch empfangen und 1:1 weitergeleitet oder erfolgte die Zuspielung (zumindest in Teilen) bereits per Satellit und Umsetzer? Ich erinnere mich und war selbst "Augenzeuge" mit meiner Anlage, daß die Programme der DDR, mindestens aber DDR 1, über Gorizont empfangbar waren. Ob auch Radiosender aus der DDR über Satellit übertragen wurden kann ich nicht mehr sagen, ich glaube es war wohl nur das Fernsehprogramm.


Viele Grüße und einen guten Rutsch ins Jahr 2019!
Bernhard
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#13
Hallo,
Ich lebe ja nun schon immer in Berlin Köpenick, was sowjetischer Sektor war und so hatten wir damals hier 7 Programme zur Auswahl. DDR 1, DDR2, ARD, ZDF, N3, AFN Berlin, TF1 von der franösischen Besatzungsmacht. Den guten Empfang hatten wir einer 13 Element Yagiantenne unterm Dach zu verdanken, die ziehmlich genau auf AFN ausgerichtet war. Das entdeckte ich aber erst etwas später, als ich des öfteren unterm und auf dem Dach rumkroch. Jeder hatte seine eigene Fernsehantenne unterm Dach. Obwohl ich dort schon über 30 Jahre nicht mehr wohne, existiert immer noch meine damals ( 1985 ) aufgebaute Rahmenantenne unterm Dach. Durch gute Beziehungen organisierte mein Vater damals einen japanischen Kofferfarbfernseher, der aber nur Pal konnte. Somit war das DDR Fernsehen immer Schwarz Weiss und das Westfernsehen gabs in Farbe. AFN war durch die andere Norm NTSC immer verkriselt zu sehen. Den Ton besorgte dann ein UKW Radio, mit dem ich dann den Fernsehton damit reinkurbelte. Damit konnte ich dann gelegentlich Nachts eine Musiksendungsübernahme aus New York sehen. Sie kam Montagmorgen gegen 1 Uhr Nachts. Ansonsten kam dort viel Football. Der Franzose kam auch verkriselt rein. Ich hatte damals einen Kumpel in Mahldorf, dessen Vater sich einen großen Multinormfernseher kaufte. Das war nach der Wende. Da konnte ich erstmals den AFN n voller Pracht genießen. Ich kannte später auch einen Hobbykollegen in Schmachtenhagen, der hatte damals schon einen Kofferfarbfernseher mit Multinorm. Die Dinger gab es ja bei uns nicht und Ahnung hatten die wenigsten von der Materie. Ich hatte damals erst mit dem Hobby begonnen. Die Engländer hatten anscheinend keinen Soldatensender. Genauso wenig gab es kein russisches Fernsehen, obwohl wir nur einige Kilometer von der KGB Kaserne in Karlshorst lebten. Da wir in Köpenick wohnten, lagen alle Sender in Richtung Westen. Das war günstig. Ja, so war das damals gewesen.

Grüße Dirk
Immer noch aus Köpenick
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#14
Guten Abend,
Wer hat Erfahrungen mit dem Empfang von DDR Fernsehen in der amerikanischen Sektor? Ich war zu der Zeit nicht in Deutschland, deswegen die Interesse.
Gruß,
Ivan
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#15
Das dürfte uneingeschränkt möglich gewesen sein, denn der Fernsehturm am Alex war nicht nur Berlins höchstes Bauwerk, auch die Sendeleistung war enorm
M.f.G.
harry


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Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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#16
Danke, Harry.
Gruß,
Ivan
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#17
Hallo Bernhard,

ich war kein Betreiber, aber weiß von Dresdner Kollegen, die gegen Ende 1988 einen Satelliten in ihrer Kopfstation betrieben und auf vielfachen Wunsch damals RTL betrieben in ihr vorhandenes Netz einspeisten.

Ich denke schon Astra 1
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#18
Das mit dem Gorizont und darüber DDR Fernsehen hatte ich so noch nicht gehört. Gorizontsatelliten arbeiten im C Band ( 3,6 - 4,2 GHz ) und werden für den Globalbeam eingesetzt. Also riesige Ausleuchtzohnen und wenig Leistung am Empfangsort. Dafür benötigt man dann Schüsseln so ab 3 m Durchmesser. Hätte Moskau ein Interesse am DDR Fernsehen gehabt ? Aber möglich ist alles.

Gruß Dirk
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#19
Also vor der Grenzöffnung im November 1989 ist mir aus keiner der ca. 10 Gemeinschaftsantennenanlagen im Umkreis von 30km bekannt, dass Fernsehprogramme von Satelliten geholt wurden. Erst so ab dem 3. Quartal 1990, also der Währungsunion, wurden meist Amstrad Receiver in die Kopfstationen reingestrickt. Da die Dinger nur frei laufende Band-I- Modulatoren (E3; E4) hatten, mußte man sich was einfallen lassen, um Ton und Bild auf einen brauchbaren Kabelkanal umzusetzen. Nach Stromabschaltungen in der Kopfstation mußte man die Receiver wieder neu starten, da sie nur eine Ein/Aus- Taste hatten.
Wir sind erst, wie schon geschrieben, im März 1991 fertig geworden, da haben wir gleich professionelle Satellitenumsetzer und Kabelmodulatoren von Hirschmann eingesetzt.
Genau die, die Semir in unserer Weihnachtsaktion gekauft hat. Später, mit dem Stereo-Ton und den ersten QPSK- Sendern wurde auf ASTRO-, Schwaiger und Grundig-SAT umgeschwenkt.
Eine Verbreitung des DDR- Fernsehens über Gorizon- Satelliten halte ich für unwahrscheinlich. Für wen sollte der Aufwand gut sein? Selbst im "Tal der Ahnungslosen", also Raum Dresden, waren DDR1 und DDR2 terrestrisch über Füllsender empfangbar.
Vielleicht wurden internationale Direktübertragungen, über Sat- Relais ausgetauscht, siehe "Intervision". Aber Regel- Vollprogramme machen keinen Sinn, da hatten die Russen andere Sorgen.
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#20
Hallo zusammen,

als Kind / heranwachsender Jugendlicher wohnte ich südwestlich von Berlin. Empfangstechnisch war "der Westen" sowohl radio- als auch tv-mässig kein Problem, wir hatten alles.

Mit beste Wünschen für das neue Jahr 2019! Smile

Gruß Michael
Gruß Michael

Penthode?
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