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Westfernsehen in der DDR
#41
@ micha:
Das Thema Kanal 8 kenne ich auch. Dieser Füllsender stand auf dem (damaligen) Haus der Lehrer im Nordabschnitt des heutigen Breiten Wegs und der diente nur dem Namen nach der besseren Versorgung mit Fernsehprogrammen.
Zublasen ist da schon richtiger.
Auch der Sender Höhbeck war zu empfangen, zu Zeiten der Überreichweiten im August und im November. Das war aber Rauschen mit Geisterbildern, nicht richtiges Fernsehen.
Und ab ca. 1988 wahr im UHF-Bereich noch Sat1 empfangbar! Ich kaufe ein "A" und so weiter. Habe ich mit einem Konverter umgesetzt in den VHF-Bereich.
Gruß Manfred
Wozu Fortschritt, wenn früher doch alles besser war?
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#42
Hallo, Manfred,
genauso wirds gewesen sein, denn die Empfangssituation in MD war
bei allen 5 Programmen ziemlich gut und bedurfte eigentlich keines
Lückenfüllsenders. SAT1 konnte ich bis 1989 in MD nicht empfangen,
durch Umzug im Sommer dieses Jahres ca 30km südwestlich ins
Harzvorland war dann Empfang von SAT1 und RTL auf UHF (vertikal)
vom Elm aus möglich. Entweder ist es Dir gelungen SAT1 von dort
zu holen, oder von Berlin
VG Micha
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#43
@ Micha:
Ich hatte eine handelsübliche Yagi-Antenne, oben auf dem Träger VHF und auf dem Unterzug UHF bis Kanal 39.
Erhöhter Standort, deshalb einen Installationskasten mit einem Antennenverstärker und Netzteil gleich unter der Antenne.
40 m Antennenkabel, ein Fernsehgerät SW.
Für die dritten Programme habe ich mir jeweils eine gesonderte Yagi gebaut, dahinter einen Konverter, dann über Weiche in den Verstärker.
War eine feinfühlige Angelegenheit und erforderte den Einsatz von Dämpfungsstellern, damit alles im Rahmen blieb.
Hat sich aber bald erledigt, gab ja bald analoges Sat-Fernsehen. Und einen anderen Wohnsitz.
2002 habe ich umgerüstet auf Sat, digital, doppeltes LNB 13° /19° und Multischaltersystem.
Damit war dann 1015 Schluß und es gibt nur noch ein LNB mit einem Stellmotor. Dafür 8 Satelliten.
Sender von Japan bis Portugal. Und Sprachbarriere. Auslöser war 16°, Slovenien, Kroatien, Serbien, Rumänien.
Gruß Manfred
Wozu Fortschritt, wenn früher doch alles besser war?
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#44
Hallo, Manfred,
bei mir läuft seit fast 30 Jahren auch fast Alles über Satellit.
Allerdings zZ nur über 19,2 E und 13,0 E.
Um aufs eigentliche Thema zurückzukommen; Kanal 53 (N3)
konnte eigentlich mit handelsüblicher Antenne nur mit der
kleinen "UHF-Super-Colorantenne" rauschfrei empfangen
werden, da die grossen UHF-Antennen trotz hohem Gewinn
nur bis Band IV erhältlich waren. Als Selbstbauer hattest Du
dann natüröich gute Karten.
Einmal hatte ich zu der Zeit zufällig mal auf Band I bei einer
Inversionswetterlage einen Portugiesen drin, sehr verrauscht,
so dass der PAL-Decoder immer ein- und ausschaltete.
VG Micha
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#45
Interessante Doku über den Aufwand, einen guten Empfang z.B. in Dresden, im "Tal der Ahnungslosen" zu haben. Es wurde sogar eine 6m Schüssel selbst gebaut :o

Im Tal der Ahnungslosen - Westfernsehen Marke Eigenbau
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#46
Mal beim Nachbarn rein zu gucken war nicht gern gesehen, aber wurde geduldet. Auch die ausgesuchten Leiter haben sich den Luxus gegönnt mal auf der anderen Seite nachzusehen was da so los ist.
Ich hatte meinen Spaß daran wenn das technische Konzept in der Praxis funktionierte.
Und mal gegen einen Film hatte ich auch nichts einzuwenden.
Wir hatten öfter mal in der Nähe von Berlin technische Weiterbildung im Beruf. Und wenn da Kollegen aus der Nähe von Dresden dabei waren, dann war der Fernseher besetzt und bis Sendeschluss gefordert.
"Die kommen aus dem Tal der Ahnungslosen".
Was soll es, die hatten halt eine ungünstige Randlage.
Beim Militär war ich im Norden und im Nordosten.
Auf Rügen war Dänemark zu empfangen, wurde aber nicht gemacht weil verboten.
Und am Oderhaff war Band I angesagt, also knapp über dem Kurzwellenbereich, noch unter dem UKW-Rundfunk.
Hier waren Militärfunkgeräte die Verursacher von Störungen, wurde aber klaglos hingenommen.
Wozu Fortschritt, wenn früher doch alles besser war?
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#47
Servus,
Da habe ich jetzt doch noch eine Frage: Westberlin lag ja mitten in der DDR. Wie haben die denn dort die Westprogramme empfangen, über Satellitenstrecken? Denn Kabel oder Richtfunk wäre denen doch wirklich zu unsicher gewesen.
Gruss, Volker
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#48
(02.01.2019, 13:57)Tilonius schrieb: Interessante Doku über den Aufwand, einen guten Empfang z.B. in Dresden, im "Tal der Ahnungslosen" zu haben. Es wurde sogar eine 6m Schüssel selbst gebaut :o

Im Tal der Ahnungslosen - Westfernsehen Marke Eigenbau

Eine wirklich interessante Doku. Dieser Film zeigt wie sehr sich Menschengruppen zur Lösung eines technischen Problemes mobilisieren lassen. Eine sportliche Idee, die mich damals zur Amateurfunkprüfung getrieben hat. Es gab übrigens auch in Westdeutschland Bemühungen, die Programme der DDR zu empfangen. Bestätigen kann ich eine privat-getriebene Aktion, die das Signal über Richtfunk bis in den Stuttgarter Raum gebracht hat. Dahinter war keine politisch motivierte Begründung zu sehen, es war einfach der Trieb nach einer technischen Lösung zu suchen. Auch in der BRD hatte man bei solchen Sachen einen staatlich agierenden Gegner der privaten Aktivitäten nicht gern sah!

Mein Steckenpferd war damals der out-of-footprint Empfang von Satelliten über den ich in regelmäßigen Abständen in einem Magazin berichtet habe. Aber das ist eine andere Geschichte.

Viele Grüße
Bernhard
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#49
Hallo Volker,
Berlin wurde über Richtfunk mit etlichen TV- und Hörfunkprogrammen versorgt. Ausgangspunkt dafür war der Sender Torfhaus, eine Sendeanlage der Deutschen Funkturm GmbH auf der westlichen Seite des Harzes in Niedersachsen. Der Fußpunkt des Richtfunk- und Sendeturms ist auf 850m ü.NN. Der Turm selbst ist 130m hoch. Gegenstück für diese RiFu- Strecke war bis 1989 der Funkturm in Berlin- Westend. Ab 1990 ist der Fernsehturm auf dem Alexanderplatz die Gegenstelle der Rifu- Strecke.
Um eine Dezi- Wellen RiFu- Strecke zu stören, muß man ein Hindernis oder einen störenden Reflektor in den Strahl schieben. Ich habe unter Berücksichtigung des Geländeprofiles nicht nachgerechnet,wie nahe der geradlinige Stendestrahl unterwegs der gekrümmten Erdoberfläche kommt, aber bei rund 900m auf der einen und 100m auf der anderen Seite dürften die DDR- Störkollegen man schon eine mächtig gewaltige senkrechte Platte benötigen. Big Grin

Edit: Früher , also zu DDR-Zeiten hatte ich spezielles Polarkoordinaten- Papier, um anhand des von genauen Meßtischblättern abgenommenen Höhenprofiles eine Richtfunkstrecke projektieren zu können. Das war mal eine ganze Zeit mein Job und hat mächtig Spaß gemacht. Vor allem wenn die Stecke zuverlässig stand und nicht im Laufe der Zeit eine Kupferschiefer-Abraumhalde im Mansfelder Gebiet oder ein Hochsilo für Salz in Bernburg für plötzlichen Ausfall sorgte. Heute gibt es bestimmt tolle Apps und Programme, die das Berechnen zu einem Klacks machen.
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#50
Servus,
Danke Scotty, klar bei den Höhenverhältnissen hätte man die Metallscheibe direkt am Empfänger anbauen müssen, dafür wäre sie dann auch sehr klein gewesen. Ging aber nicht.
Ich warf die Frage auf, weil ich 1983 von der US-Army Base Vicenza (Camp Ederle) nach Berlin Tempelhof für 4 Wochen versetzt wurde, die suchten da einen freiwilligen Zivi, der die Radarkurse der GE absolviert hatte um einen ausgefallenen Techniker zeitweise zu ersetzen. Habe mich dann gemeldet. Die Enttäuschung war gross, das Radar Equipment auf Tempelhof war uralt, zuletzt modernisiert Anfang der 60-iger Jahre. Die ganzen Approach Radars waren zum Teil mit RFT Röhren oder russischen Pendants bestückt. Die Amis hatten schon längst alles über Tegel und Gatow umgeleitet.
War ein lockerer Job, sehr gut bezahlt und Essen war sehr gut, hatte meine Bude auf Tempelhof und meinen Sonderausweis und habe viel in Kreuzberg herumgeirrt und konnte dort in den Studentenkneipen das Ostfernsehen geniessen. Da gab es eine Sendung die hiess "Der dunkle Kanal" oder so ähnlich mit einem total dementen Moderator, Namen weiss ich nicht mehr. Jedenfalls war die Sendung der Brüller, eine bessere Satire aus der DDR gab es nicht, die Leute in der Kneipe hielten sich den Bauch vor Lachen, es war unglaublich. Vieles habe ich ja nicht verstanden vom Inhalt her, sprachlich schon, aber der Typ war wirklich völlig fertig, ein Fall für die Klapsmühle.
Als ich dort anfing musste ich einen Tag lang politische Einführungskurse der US-army in Zehlendorf besuchen, der Lieutenant faselte immer irgendwas von SBZ. Habe ich garnicht zugehört, sondern habe halb gepennt den ganzen Tag.
Aber so bin auch in den Genuss des Ostfernsehens gekommen, gab es ja in Italien nicht. Jedenfalls haben die sich medienmässig West- und Ostfernsehen immer regelmässig gefetzt, da ich davon kaum was verstand, war mir das zu öde und habe immer nur AFN geguckt oder gehört. Aber das Bier war gut in West-Böörlen.
Gruss, Volker
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#51
Sendung: Der schwarze Kanal
Montags kam immer erst ein Film aus 1920-1945, dann kam diese Sendung.
Der Moderator war Karl-Eduard von Schnitz...
Weiter ist der in seiner Ansage nicht gekommen, dann war schon umgeschaltet.
Gruß Manfred
Wozu Fortschritt, wenn früher doch alles besser war?
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#52
Servus,
Kann ich total nachvollziehen.
Gruss, Volker
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#53
Hallo, zum K.E. v. Schnitz, auch Sudelede genannt, Gott hab ihn seelig. Smiley34 

Wer nur das DDR Fernsehen empfangen konnte war sicher gebannt von seinen Filmchen.
Er demontierte gnadenlos passende Filmchen der bundesdeutschen Nachrichtensender und das ergab schon sinn.
Nur wer vorher die gesamte Sendung im ARD oder ZDF sah, wusste um die Verarsche.

Wir haben iihn mal zufällig im Leipziger Hotel zum Löwen getroffen.
Zum Feiern war er genial...


In Ergänzung zum Post  #26

Richtfunk Höhbeck - Berlin

Diese Verbindung brachte Besitzern von UKW Radios und geschärftem Kanal 12 das ARD.

Es war aber verboten und wer erwischt wurde, da gab es Ärger.

Ich habe noch ab und an in Fernsehtruhen der Kunden so einen UKW Vorsatz entdeckt.
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#54
Ja ... Prost, Prost, Prösterchen ... ging immer, das galt
auch für den Mitbürger, der sagte: "Ich liebe doch alle",
jedoch nur farcemässig verurteilt wurde.
Ansonsten gab es dann in den Tageszeitungen, welche
das DDR-TV-Abendprogramm veröffentlichten nach der
Wende, auch die Infos der drei BRD-Öffentlichen und
beider bekannten Privaten zu lesen.
Obwohl bereits Mitte der 1980er laut "Radio-Fernsehen-Elektronik"
offensichtlich ernsthaft an der Einführung von Videotext im DDR-TV
gerbeitet wurde, konnten wir erst Angang der 1990er Videotext sehen.
Davor war man - falls man Interesse an einem TV-Wochenplan hatte -
auf die Programmvorschau angewiesen, welche ARD und/oderZDF bzw
die Dritten (genau weiss ichs nicht mehr, auch selten genutzt) am
Wochenende ausgestrahlt hatte,
VG Micha
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#55
Hallo Micha,

spannend finde ich, dass man in der DDR am Videotext arbeitete.
Da ich nicht mehr im Service  war, ist mir das entgangen.

Ein mit uns seinerzeit befreundeter Kardiologe, schrieb minutiös jeden Samstagabend die Programmvorschau ab.
Bemerkenswert habe ich noch das Kürzel WZS in Erinnerung, das hieß Wort zum Sonntag .
Ende 1989 hat ein Kollege vom Agrarflug seinerzeit das Sächsische Tageblatt gebeten, sie mögen doch das TV-Programm West veröffentlichen, das geschah prompt, andere Zeitungen zogen nach.

Jede Zeit hatte ihren Charme dennoch.  Thumbs_up
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#56
Laut der Zeitschrift "RFE" war scheint das so gewesen zu sein.
Es war sogar ein farbiges Bildschirmfoto mit einer DDR-Wetterkarte
als Videotextgraphik abgebildet
VG Micha
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