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Hartmann & Braun Millivoltmeter
#1
Hallo zusammen,

vor kurzem habe ich in der Elektrobucht dieses Meßgerät erstanden, ein Millivoltmeter von H & B. Ursprünglich wollte ich es zur Spannungsmessung im Millivoltbereich einsetzen, das passt mir wie n' *****auf den Eimer.

   

   

Das Problem ist nur - es ist offenbar kaputt. Angeblich funktionierte es - naja, es wurde zumindest als "funktionsfähig" beschrieben. Wink

Im Karton war es nicht besonders gut stoßgesichert verpackt und ich war erst einmal ziemlich erschrocken über Größe und Gewicht dieses Riesentrümmers. Da genügt seitens des Transporteurs ein harter Aufsetzer, denke ich mal, und das empfindliche Instrument ist hin. Der Anbieter würde es netterweise problemlos zurücknehmen. Soweit so gut.

Anyway, da ich mit dem Ding nicht zuviel zu verlieren habe (ich habe 5,- plus Versand dafür bezahlt!), möchte ich gern einmal reingehen in die Kiste und schauen, wo es hakt:

Bei Anlegen einer Spannung bewegt sich der Zeiger von 0 bis etwa 8 Skalenteile, dann hängt er. Bewegt man das Instrument vorsichtig, dann macht der Zeiger diese Bewegungen in etwa mit.

Kennt sich jemand mit diesen Instrumenten aus und kann mir "Schraubhilfe" geben, wo ich da speziell rein und ran muss? Ich habe es bereits rückseitig offen, sehe jedoch noch nicht viel außer einen riesigen Hufeisenmagneten und das mit offenbar einem Blech abgedeckte Meßwerk und viele, viele Schrauben... Gern sende ich weitere Fotos.

Danke und Gruß
Michael
Gruß Michael

Penthode?
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#2
Wie sieht denn die Unterseite aus?
Viele Grüße

Jupp aus dem Kohlenpott
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#3
Hallo Michael,
was in aller Welt willst du den mit dem alten Millivoltmeter messen.
Das Gerät hat ja nur 2 Messbereichen und wurde für einen bestimmten Zweck gebaut aber nicht zum allgemeinen messen.
Das ist ein Gerät fürs Museum aber nicht für einen Bastler (absolut ungeeignet).
Ich denke mit einer Schraubhilfe ist es nicht getan oder hast du Erfahrung mit Spannband-Instrumenten um so eines könnte sich es handeln.
Sollte es sich um ein Spitzengelagertes –Instrument handeln solltest du gute Augen und eine ruhige Hand haben.
Gruß Richard
Eine Lüge wird nicht zur Wahrheit, falsches wird nicht richtig und das Böse wird nicht gut, nur weil es von der Mehrheit akzeptiert wird.

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#4
Hallo Richard,

zum Messen ungeeignet? Wieso?

Ich will damit den Strom messen, der durch Endröhren von Gitarrenamps fließt - neudeutsch Bias.

Ähm. Moment. Strom, wo es sich doch um ein Millivoltmeter handelt???

Ganz richtig! Big Grin

Mittels Adapter, der einen 1-Ohm-Widerstand in sich trägt, lässt sich nämlich anhand der Riesenskala wunderschön genau der die Röhre durchfließende und justierbare Strom als mV-Spannung (-sabfall am Widerstand) 1:1 ablesen, dem Herrn Ohm und seinem Gesetz sei's gedankt.

Die meisten 6V6 und 6L6 arbeiten so richtig im schön ablesbaren 50mV-Bereich. Und das Allerschönste: den 17mV-Bereich hätte ich mir auf 170mV geshuntet und damit könnte ich wiederum EL34 und Konsorten in einem Marshall z.B. herrlich messen.

Hätte, könnte...

Denn ich habe das Instrument erst einmal wieder zum Spielen gebracht. Smile

Einfach die rückseitige und ziemlich dicke metallische Abeckung des Meßwerkes abgeschraubt und beherzt die ziemlich große Schwingspule gedreht, nachdem ich mich davon überzeugt habe, kein spannbandgelagertes Meßwerk vor mir zu haben. Es ist ein spitzengelagertes. Und siehe da - der Zeiger bewegt sich wieder über die gesamte Skala und mittels angelegter Spannung schlägt das Ding erst einmal wieder jauchzend über die gesamte Skala aus. Das Haken ist weg! Ich hätte es nicht für möglich gehalten.

Allerdings hat die Sache noch einen Haken, auch wenn das Haken nun weg ist. Big Grin

Denn die Nullpunktjustierung ist hin. Der Versteller unter dem Zeiger lässt sich verstellen, ohne, dass sich der Zeiger dazu bewegt. Wahrscheinlich ist der Stift innen abgebrochen. Irgend etwas klappert ganz leise im Instrument und vielleicht war es sogar dieser Stift, der die Kiste verklemmt hat? Na, ich schaue mir das bei Gelegenheit an!

Ob dieses Museumsding über den Meßbereich freilich genau und linear anzeigt, da hast Du völlig recht. Das muss ich testen.

Gruß Michael
Gruß Michael

Penthode?
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#5
Hallo Michael,
schön dass sich der Zeiger wieder bewegt aber jetzt kann ich erst recht nicht mehr nachvollziehen
warum du mit dem Teil messen willst.
Den 17mV-Bereich hätte ich mir auf 170mV geshuntet.
Hast du dir den Innenwiderstand (steht hinter der Scala) angeschaut und hast du mal geprüft wie genau die Messung ist.
Ich denke mal, dass ein günstiges Digitales im 200mV Bereich bedeutend verlässlichere Werte liefert und die Bereichserweiterung könntest du dir auch sparen.
Gruß Richard
Eine Lüge wird nicht zur Wahrheit, falsches wird nicht richtig und das Böse wird nicht gut, nur weil es von der Mehrheit akzeptiert wird.

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#6
(30.09.2016, 19:37)Richard schrieb: ...aber jetzt kann ich erst recht nicht mehr nachvollziehen, warum du mit dem Teil messen willst...

???

Schröb ich doch alles. Zusammengefasst: ich will den Spannungsabfall in mV an einem 1-Ohm-Widerstand messen. Und der liegt i.d.R. bei 24 ... 40 mV oder je nach Endrohr auch bis zu 170 mV.

Na klar geht das mit einem Diggitalteil ebenso und vor allem verlässlicher. Und wie ich auch schröb, ich muss selbstverständlich das Museumsstück testen, was es eigentlich noch genau anzeigt. Mist am Kunden durch einen falsch eingestellten Amp kann ich mir nicht leisten.

Weißt Du, so ein digitales Ding kann ich mir immer noch anschaffen, wenn es denn sein muß. Das kann ja jeder! Ich habe Gefallen, dieses museale Riesentrümmer ggf. anwenden zu können, sollte es nicht hinreichend genau arbeiten. Hey, für 5,- Euro??? Smile

Psst, und sag's ned weiter: Zum Vergleich habe ich ein gutes Multimeter, mit dem ich bereits lange arbeite und ich kann das auch immer wieder mal kalibrieren lassen... Wink

Gruß Michael
Gruß Michael

Penthode?
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#7
Hallo Michael,

ich finde das Teil recht gut und erhaltenswert. Es handelt sich dabei um ein Präzisions-Messgerät gehobener Klasse mit genauer Anzeige. Und oft bietet ein Analoggerät gegenüber dem DVM einige Vorteile. Es eignet sich sehr gut für Einstellarbeiten, man kann sofort an der Zeigerbewegung tendenziell sehen was man tut, auch kann man Maxima sehr gut erkennen und einjustieren.

Und zur Einstellung eines Ruhestromes ist es deshalb auch gegenüber einem DVM zu bevorzugen. Um genaue Messwerte zu erhalten, sollte der Innenwiderstand des Messwerkes ermittelt werden und, wenn erforderlich, in den Shunt einkalibriert werden.

Beim sorgfältigen Betrachten des Fotos, sah ich, dass der Innenwiderstand auf der Skala angegeben ist. Wenn es bei 50mV 941 Ohm sind, hätte das Teil ca. 18,8 kOhm/Volt - das ist schon ein recht brauchbarer Wert. Da brauchst du bei einem 1 Ohm Shunt keine Korrektur vorzunehmen.
Freundliche Grüße, Peter R.
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#8
Hallo Peter,

(01.10.2016, 14:39)sagnix schrieb: ...Es handelt sich dabei um ein Präzisions-Messgerät gehobener Klasse mit genauer Anzeige. Und oft bietet ein Analoggerät gegenüber dem DVM einige Vorteile. Es eignet sich sehr gut für Einstellarbeiten, man kann sofort an der Zeigerbewegung tendenziell sehen was man tut, auch kann man Maxima sehr gut erkennen und einjustieren....
Da brauchst du bei einem 1 Ohm Shunt keine Korrektur vorzunehmen.

danke für Deine Nachricht. Du sprichst mir aus der Seele. Analoge Zeigerinstrumente sind bei mir seit Jahren die erste Wahl, wenn es zum Beispiel darum geht, das Auf- und Entladeverhalten eines Elkos zu beobachten und zu überprüfen. Anhand der Zeigerbewegung.

Ja, die fast üblichen 20 kOhm/V sind kein schlechter Wert für dieses schöne Teil! Inzwischen ist es geputzt und mit Ballistol abgerieben.

Und so schaut es denn aus, wenn man die Rückwand vorsichtig abnimmt (die Fotos haben einen leichten Rotstich - der Weißabgleich hat nicht hingehauen, sorry):

   

Man erkennt den schon besagten Hufeisenmagneten und die rückseitige Abdeckung des Meßwerkes. Sie besteht aus einem dickwandigen, grauen Metall, welches wie gesintert ausschaut. Der Zweck der justierbaren Mimik (Pfeil) ist mir nicht erkennbar. Eine Verbindung nach innen besteht nicht. Das Ding ist nur aufgeschraubt. Hm, eine Wirbelstrombremse?

Desweiteren erkennt man die Spulenkörper, die mit einer Art HF-Litze bewickelt sind und die gelbe Verdrahtung. Das Meßwerk ist auf die Blechplatte aufgeschraubt. Löst man vier Schrauben außen, so lässt sich vorsichtig der Deckel abnehmen und die ganze Schönheit kommt ans Licht:

   

Das Meßwerk ist trotz seiner Wuchtigkeit so dermaßen empfindlich, dass sich der Zeiger von selbst bewegt; feinste Luftbewegungen genügen bereits. Obwohl eine Schraube fehlt (oberer Pfeil. Die untere winzige Schraube ist hingegen da - Pfeil unten), scheint das keinerlei Auswirkungen auf die Ganggenauigkeit zu haben. Warum die Schraube fehlt, weiß ich nicht.

Und hier nun zum Verständnis ein Anwendungsbeispiel (Richard) mit dem Museumsstück:

Rechts sieht man meinen Gitarrenamp, der gerade in der Nähe stand und der als Testobjekt herhalten durfte: ein Traynor Darkhorse mit seinen zwei 6V6 als Endröhren. Die vordere steckt mittels Meßadapter in ihrer Fassung und der Meßadapter beinhaltet den 1-Ohm-Widerstand, an den die beiden Strippen rot und schwarz geschaltet sind:

   

Ich habe dem Museumsstück mein Multimeter parallel geschaltet. Der Amp köchelt schön vor sich hin, die 6V6 zieht ihren Strom nun durch den 1-Ohm-Widerstand, an dem eine Spannung abfällt. Diesen Spannungsabfall kann ich messen: Das Multimeter (im recht großen 100mV-Bereich - kleiner kann es eben nicht und das ist eben eine ungenaue Ablese) zeigt 26 mV an und das Museumstück mit seiner schönen, großen Skala und dem kleineren Meßbereich zeigt 27,8 mV an. Smile

Nach Herrn Ohm kann ich nun meinen Strom berechnen (ich bleibe bei dem angezeigten Wert von 26 Skalenteilen):

I = U / R;  I = 26 mV / 1 Ohm; => I = 26 mA.

Ich lese, wenn man so will, statt der mV 1:1 die mA ab und kann anhand des angezeigten Wertes den Bias der Endröhre auf erforderliche Werte einstellen (bei Amps mit einstellbarem Bias. Bei diesem hier gezeigten Amp geht das nicht, der hat Kathodenbias. Das aber nur nebenbei.).

Gruß Michael
Gruß Michael

Penthode?
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#9
Hallo Michael,

---das war noch echte Feinmechanik Made in Germany. Das kleine verstellbare Teil, welches so "verbindungslos" in der Nähe des Hufeisenmagneten angeschraubt ist, könnte ein magnetischer Nebenschluss sein mit welchem man die Empfindlichkeit des Messwerkes in einem engen Bereich anpassen (kalibrieren) kann. Die mit (seidenisoliertem) Widerstandsdraht bewickelten Spulen sind die präzisions Bereichs-Vorwiderstände.

Ich wünsche dir viel Freude mit dem "ollen" Meßeisen...
Freundliche Grüße, Peter R.
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#10
(01.10.2016, 20:56)sagnix schrieb: Hallo Michael,

---das war noch echte Feinmechanik Made in Germany. Das kleine verstellbare Teil, welches so "verbindungslos" in der Nähe des Hufeisenmagneten angeschraubt ist, könnte ein magnetischer Nebenschluss sein mit welchem man die Empfindlichkeit des Messwerkes in einem engen Bereich anpassen (kalibrieren) kann. Die mit (seidenisoliertem) Widerstandsdraht bewickelten Spulen sind die präzisions Bereichs-Vorwiderstände.

Ich wünsche dir viel Freude mit dem "ollen" Meßeisen...

Wenn was geklappert, dann könnte es an vielleicht an der Schraube liegen, die nicht mehr da ist wo sie sein sollte...
Viele Grüße

Jupp aus dem Kohlenpott
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#11
Hallo,

bzgl. des Klapperns muss ich nochmal reinschauen: Bislang konnte ich nichts finden; durchaus möglich, dass sich ein winziges Schräubchen irgendwo noch darinnen versteckt...

Was den "magnetischen Nebenschluß" angeht... Mir fällt auf, das das Meßwerk bei Rückgang auf Nullanschlag sehr schnell bedämpft wird, ja fast sogar wie festgeklemmt wird. Sehen kann ich allerdings nichts, weder, daß der Zeiger oder ein anderes Teil bei Null irgendwo anhakt; noch, dass da irgendwie eine Dämpfungsmimik wäre. Einfach ein Lagerproblem oder doch Ausgeklügeltes?

Was auch auffällt: Stellt man das Instrument auf seine vier Füße, dann ist das Meßwerk sofort blockiert. Legt man es, dann wird die Blockade aufgehoben und man kann messen. Feature or Bug? Sehen kann ich am Meßwerk diesbezüglich nichts!

Mich würde tatsächlich einmal interessieren, wie die Mannschaft bei H & B dazumals welche feinmechnischen Kniffe angewandt hat, um solche quasi für die Ewigkeit funktionierenden Instrumente zu bauen. Alle Achtung, kann ich da nur sagen, Chapeau.

Die Glasscheibe hat außen ein paar winzige, kaum sichtbare Einschläge - ein schwarzes Material, welches wie Schlacke ausschaut, wenn man sich das mit der Augenlupe anschaut. Mit einer passenden, winzigen Nadel bekomme ich diese Einschläge nicht ab, auch nicht mit dem feinsten Uhrmacherschraubenzieher, wo ich etwas fester rangehen kann. Die Punkte sind richtig eingebrannt in die Glasoberfläche.

Was wird dieses Instrument erlebt haben? Wo war es eingesetzt? Schade, dass es nicht erzählen kann.

Gruß Michael
Gruß Michael

Penthode?
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#12
(02.10.2016, 16:50)MichaelM schrieb: Hallo,

bzgl. des Klapperns muss ich nochmal reinschauen: Bislang konnte ich nichts finden; durchaus möglich, dass sich ein winziges Schräubchen irgendwo noch darinnen versteckt...

Was den "magnetischen Nebenschluß" angeht...  Mir fällt auf, das das Meßwerk bei Rückgang auf Nullanschlag sehr schnell bedämpft wird, ja fast sogar wie festgeklemmt wird. Sehen kann ich allerdings nichts, weder, daß der Zeiger oder ein anderes Teil bei Null irgendwo anhakt; noch, dass da irgendwie eine Dämpfungsmimik wäre. Einfach ein Lagerproblem oder doch Ausgeklügeltes?

Was auch auffällt: Stellt man das Instrument auf seine vier Füße, dann ist das Meßwerk sofort blockiert. Legt man es, dann wird die Blockade aufgehoben und man kann messen. Feature or Bug? Sehen kann ich am Meßwerk diesbezüglich nichts!

Mich würde tatsächlich einmal interessieren, wie die Mannschaft bei H & B dazumals welche feinmechnischen Kniffe angewandt hat, um solche quasi für die Ewigkeit funktionierenden Instrumente zu bauen. Alle Achtung, kann ich da nur sagen, Chapeau.

Die Glasscheibe hat außen ein paar winzige, kaum sichtbare Einschläge - ein schwarzes Material, welches wie Schlacke ausschaut, wenn man sich das mit der Augenlupe anschaut. Mit einer passenden, winzigen Nadel bekomme ich diese Einschläge nicht ab, auch nicht mit dem feinsten Uhrmacherschraubenzieher, wo ich etwas fester rangehen kann. Die Punkte sind richtig eingebrannt in die Glasoberfläche.

Was wird dieses Instrument erlebt haben? Wo war es eingesetzt? Schade, dass es nicht erzählen kann.

Gruß Michael
Spannband- oder Spitzenlagerung ist hier die Frage; die Spitzen sind sehr dünn und brechen leicht.
Es hilft nur das zerlegen des Meßwerkes.

Siehe auch hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Drehspulmesswerk
Viele Grüße

Jupp aus dem Kohlenpott
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#13
Hallo Michael,

das Gerät ist bereits spannbandgelagert, denn es weist nicht die spiralförmigen Rückholfedern der Spitzenlagerung auf. Die Spannbandlagerung wurde bei genauen, hochempfindlichen Messwerken bevorzugt, weil dadurch die Lagerreibung nahezu entfällt.

Und ich würde an dem Messwerk ohne dringende Notwendigkeit nichts zerlegen - das kann böse enden und zur finalen Unbrauchbarkeit des Messgerätes führen. Solange sich der Zeiger in der Normallage (liegend) geschmeidig, ohne zu haken über die Skala bewegt besteht kein Grund für einen Eingriff. Jedoch ist es eigenartig, dass der Zeiger in Senkrechtlage "blockiert" wird - das kenne ich so nicht. In Senkrechtposition ist, im Normalfall, lediglich die Genauigkeit über dem Skalenbereich nicht mehr definiert.

Vielleicht schwirrt da doch noch ein kleiner Fremdkörper in der Gegend (Luftspalt) herum. Du solltest dich dem eigentlichen Messwerk nur mit unmagnetischen Werkzeugen nähern - sonst könnte ein plötzlicher Einzug in das Magnetfeld wichtige empfindliche Teile treffen.

Nachsatz: An einigen Schrauben auf deinen Fotos ist zu erkennen, dass an einigen Schrauben "gearbeitet" wurde. Werkseitig kommen solche angegriffenen Schraubenschlitze eher nicht vor.
Trotzdem: Never touch a running System.
Freundliche Grüße, Peter R.
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#14
Du hast es richtig erkannt, da war schon ein Pfuscher dran...

Alles was man abschrauben kann, kann man auch wieder anschrauben...

Das gleiche gilt fürs Löten...


Anders herum gesagt, wer als Kind schon mal eine Uhr auseinander gebaut hat, der sollte so ein simples Meßwerk auch wieder zusammen bauen können.
Viele Grüße

Jupp aus dem Kohlenpott
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#15
Hallo Jupp

Ich habe als Kind mehrere Uhren auseinander gebaut, aber keine davon wieder zum laufen gebracht.
Gruß Helmut
----------------
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#16
(02.10.2016, 22:50)Helmut schrieb: Hallo Jupp

Ich habe als Kind mehrere Uhren auseinander gebaut, aber noch davon  wieder zum laufen gebracht.
Du meinst keine?

Wenn die vorher kaputt waren, dann muß man sie doch erst reparieren. Smile
Also kaputt auseinander und kaputt wieder zusammen sollte eigentlich gehen.

Ich gehe mal fest davon aus daß das Meßwerk defekt ist. Daher geht doch kein Weg daran vorbei, es auseinander zu nehmen, wenn man das Meßwerk reparieren will. Schwierig kann das doch nicht sein.
Viele Grüße

Jupp aus dem Kohlenpott
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#17
Also, wenn das Messgerät in der waagerechten Lage einwandfrei arbeitet, würde ich nichts daran auseiandernehemen. Erstens ist das Spannband sehr empfindlich und zweitens, sofern du den Mittelkern löst zieht der Magnet diesen Kern an und richtet die Drehspule hin. Magnete können in solchen Situationen ungeahnte Kräfte entfalten.

Habe das beim Zerlegen unbrauchbarer Messwerke bereits mehrmals nachvollzogen.
Freundliche Grüße, Peter R.
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#18
(02.10.2016, 23:36)sagnix schrieb: Also, wenn das Messgerät in der waagerechten Lage einwandfrei arbeitet, würde ich nichts daran auseiandernehemen. Erstens ist das Spannband sehr empfindlich und zweitens, sofern du den Mittelkern löst zieht der Magnet diesen Kern an und richtet die Drehspule hin. Magnete können in solchen Situationen ungeahnte Kräfte entfalten.

Habe das beim Zerlegen unbrauchbarer Messwerke bereits mehrmals nachvollzogen.

Moin,

Deine Einwände sind ja nicht verkehrt, nur ein Meßgerät sollte zuverlässig arbeiten. Bei einem bei dem weiß, das es nicht in Ordnung ist, mit dem würde ich nicht messen wollen. Was der Besitz letztlich macht ist seine Angelegenheit. Tips hat er ja genug, auch die Qual der Wahl.

Hier noch ein Bild des prinzipiellen Aufbaus.

Rein zufällig gefunden: http://www.alte-messtechnik.de/technik/drehspul.php

Und die Startseite ist noch viel informativer: http://www.alte-messtechnik.de/index.php
Viele Grüße

Jupp aus dem Kohlenpott
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#19
Hallo zusammen,

ich mach' es mir mal einfach:

Das Meßinstrument ist für den Liegend- bzw. waagerechten Gebrauch konzipiert, richtig? Hier läuft der Zeiger jetzt wieder einwandfrei durch. Was genau er anzeigt, möchte/muss ich noch testen, wie ich ja bereits schrieb.

Und richtig: die Schlitze der Schrauben zeigen, dass da leider vor mir ein Grobmotoriker "mit seinen unegalen Pfoten" (wie ich immer sage) dran war. Vielleicht hat er entweder noch ein Schräubchen fallen gelassen oder (was ich eher befüchte) irgendwie verdasselt, so dass es weg ist. Das schaue ich mir noch einmal an; auch, ob und wie das Meßwerk sauber gelagert ist.

Wenn das Meßinstrument im Liegen das macht, was es soll, nämlich korrekt anzeigen, UND es diese Funktion trotz fehlender Schräubchen erfüllt, dann mache ich da nichts dran, denn verschlimmbessern werde ich es auf keinen Fall. Ich sehe das so wie sagnix.

Und an dieser Stelle meinen herzlichen Dank an alle für Eure wertvollen Hinweise! @ Jupp, das Gerät stammt also, wenn man denn den Angaben Glauben schenken darf, vom 04.12.1959.

Gruß Michael
Gruß Michael

Penthode?
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#20
Hier schau mal da, die Symbole auf den Skalenblatt sagen dir was und wie das Gerät benutz werden kann.

http://www.welt-der-alten-radios.de/h--p-messen-52.html

Es geht nur in liegen. Und ein Spannband sehe ich dort keins. Oben in der Mitte ist das Lager mit zwei kleinen Schrauben fixiert. Dort ist dann dazwischen die Einstellschraube für das Spiel der Spitzenlager. Da brauchst du aber nichts dran drehen, sonst bricht dir die Spitze im Lager weg, wäre schade. Wenn es funktioniert, würde ich da nicht daran machen. Im Netz kannst du mal suchen wie ein Spannband gelagertes oder ein Spitzen gelagertes Instrument aussieht.
Es ist jedenfalls ein schönes Stück in der Größe.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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