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Hameg HM 203-7 Instandsetzung
#1
Fortsetzung des Beitrages von Marcello Hameg HM 203-7


Mein Vorgehen:
1.      Schaltungsunterlagen durchsehen um mir einen Überblick zu verschaffen.

2.      Äußerliche Sichtprüfung.
        Allgemeinzustand gut bis sehr gut.
        Spannungswahlschalter 220 V geändert auf 240 V dabei die Netzsicherung geprüft T 0,315 A OK.
        Variable Gain Einsteller rutschen durch das bedeutet der komplette Teiler mit Y-Verstärker muss ausgebaut werden um die Achsen wieder zu befestigen.
        Marcello kann es sein, dass du beim Abbau der Front die Knöpfe mit den Achsen abgezogen hast???

   

   


3.      Gerät geöffnet innere Sichtprüfung.
        Der HM 203-7 ist sauber und hat keine Auffälligkeiten an den Bauteilen, Kabel und Platinen.
        Schutzleiter geprüft OK.

   

   

4.      Überprüfung der Einstellungen auf der Bedienerfront.
        Grundeinstellung vorgenommen alle Regler auf Mittelstellung.

5.      Gerät über Regeltrenntransformator eingeschaltet.
        Beide Beam erscheinen und lassen sich X & Y mäßig regeln.
        Intensität & Focus reagieren normal.

6.      Messen der in der Serviceanleitung angegebenen Spannungen.
        Das Gerät hat 2 Testleisten an denen man auf dem XY-Board und TB-Board die Spannungen abgreifen kann.
        Alle Spannungen sind exakt im Sollbereich (siehe auch Serviceanleitung).

7.      Überprüfung der Geräteparameter.
        Festgestellte Fehler.
        CH 1 einschwingen auf allen Teiler-Einstellungen.

   

        CH 2 soweit OK

   

        Die Eingänge müssen mal einiges ausgehalten haben da die Eingangswiderstände 12 Ω bzw. 13 Ω haben Soll ist aber 10,0 Ω

Hat einer von Euch den Teiler mit Verstärker ausgebaut und kann mir Tipps dazu geben?????

Das war es mal so weit Fortsetzung Folgt.
Eine Lüge wird nicht zur Wahrheit, falsches wird nicht richtig und das Böse wird nicht gut, nur weil es von der Mehrheit akzeptiert wird.

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#2
So heute geht es weiter.
Tipps habe ich leider keine bekommen.
Die Fehlersuche war doch dann viel schwieriger als von mir vermutet.
Das lag aber nur an den Unterlagen den ein bestimmtes Bauteil auf dem EY-Board wo der Fehler sein muss zu lokalisieren ist nicht ganz einfach.

   

   

   

Aber den Fehler habe ich gefunden es war der Schalter SW 100 der die Verstärkung umschaltet Y Mag X 5. Er hatte volle Unterbrechung zwischen 1 & 2.
Bei der Untersuchung der anderen gleichartigen Schalter habe ich noch mehr Wackelkandidaten gefunden. Der Schalter X Mag X10 hatte auch eine komplette Unterbrechung.
Alle Schalter wurden gereinigt und funktionieren jetzt wieder so wie sie sollten.
Das Serviceloch im EY-Board durch das man an die Achsbefestigung komm und somit hat sich auch der Ausbau des Boards erledigt.

Es folgt nun die Überprüfung aller Parameter und gegebenenfalls deren Neuabgleich nach Service-Anleitung.
Da ich dummerweise an der Frequenzkompensierung von CH1 gedreht hatte war dieser Neuabgleich der größte Aufwand.

HAMEG ist bekannt durch sein hervorragendes Trigger-Verhalten besonders auch bei der TV-Reparatur bedingt durch seine speziellen Trigger-Einstellungen für TV.
Nach der Service soll der HM 203-7 bei 40 MHz und einer Signalgröße von 5 mm noch zuverlässig Triggern. Dieses schafft er auch noch bei über 57 MHz.
Ansonsten Sprechen die Bilde für sich.

   

   

   

   

   

   

   

Komponenten-Test Diode

   

Komponenten-Test Kondensator

   

Marcello da hast du ein recht gutes Gerät an Land gezogen.
Bitte lese auch unbedingt den Beitrag von unserem Werner über das Bedienen eines Oszillografen  Hier und ohne Übung wird das nix.

Gruß Richard
Eine Lüge wird nicht zur Wahrheit, falsches wird nicht richtig und das Böse wird nicht gut, nur weil es von der Mehrheit akzeptiert wird.

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#3
Hallo Richard,

gute Arbeit!

Hast du den Fehler systematisch gesucht (und gefunden)? Wenn ja, wie bist du vorgegangen bzw. was waren deine Überlegungen?
Grüße aus dem Odenwald,

Werner



Lesen gefährdet die Dummheit!
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#4
Schöne Doku über die erfolgreiche Reparatur eines Oszilloskopes. Gefällt mir ausnehmend gut. Sehr saubere und durchdachte Gliederung der Vordiagnose. Nur sollte sich ein Laie nicht unbedingt an so eine anspruchsvolle Reparatur wie ein Oszilloskop wagen. Dafür sind hier im Forum entsprechende Leute vorhanden, die sowas können.
Die Hamegs waren und sind noch immer gute Messgeräte und für unsere Bedürfnisse im Röhrenbereich schon noch erschwingliche und auch ernstzunehmende Messmittel. Die Bedienung eines solchen Gerätes ist  auch nicht so schwierig, sofern man sich den ausführlichen Bericht über den Umgang mit einem Oszilloskop von Werner mal verinnerlicht. Die Routine und Erfahrung mit so einem Messgerät kommt dann schon mit der Zeit und hier im Forum ist der richtige Platz, um zu fragen, wenn's mal hapern sollte. Dafür ist das Forum schließlich da. [Bild: smiley53.gif][Bild: smiley20.gif]
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#5
Werner so wie ich Zeit habe werde ich deine Fragen beantworten.
Gruß Richard
Eine Lüge wird nicht zur Wahrheit, falsches wird nicht richtig und das Böse wird nicht gut, nur weil es von der Mehrheit akzeptiert wird.

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#6
Hallo Richard

Danke für den ausführlichen Bericht, alle Achtung vor dem technischen können. Da trennt sich die Spreu vom Weizen, wobei ich mich er zur Spreu zähle.
Gruß Helmut
----------------
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#7
Schöner Bericht den du da geschrieben hast. Das mit den Kontaktproblemen habe ich auch ab und zu an meinem HM 312-8.
Dazu habe ich ein mechanisches Brummen über das Gehäuse. Ist das normal oder kann das druch eine zu hohe Stromaufnahme sein, also eine zu große Belastung des Trafos eben.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#8
Hallo Richard,

erstmal Danke für den ausführlichen Bericht und einen besonderen Dank dass Du den Osszi wieder gangbar gemacht hast.
Ich hatte das Gerät wirklich aus einer Scheune geborgen wo es zwischen Sperrmüll und anderem Unrat schlummerte.
Ob ich da bei der "Reinigungszerlegung" unqualifiziert vorgegangen bin , da bitte ich um Verständniss.
Ich gab aber mein Bestes dazu.
Osszi ist für mich noch ein Buch mit sieben Siegeln.
Nach erhalt dessen werde ich versuchen mit dem Gerät Bekanntschaft zu schließen und dann wollens, nollens Werners Anleitung folgen.

Richard Du hast eine PN.
Gruß von Marcello aus Bergneustadt.
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#9
Hallo Werner,
ich suche die Fehler (eigentlich) immer systematisch mit folgendem Vorgehen.
1. feststellen was für ein Fehler hat das Gerät überhaupt (kaputt ist keine Fehleraussage).
2. überlegen wo müsste oder kann der Fehler sein wenn möglich mit Blockschaltbild und Schaltplan noch besser Service-Unterlagen.
Der Fehler war nur sichtbar bei einem Rechtecksignal. Bei Sinussignal war eigentlich nichts zu sehen.
Der Fehler war ja auf CH1 beschränkt und konnte somit nur auf dem EY-Board sich befinden.
In diesem Fall hatte ich noch den Vorteil, dass ich auch direkte Vergleichsmessungen auf dem CH 2 machen konnte.
Da der eingebaute Kalibrator ein annehmbares Rechtecksignal liefert habe ich dieses als Eingangssignal zu Fehlersuche benutzt.
Klar war dass der Teiler und der Endverstärker in Ordnung sein müssen, da die angezeigten Vss Signale in Ordnung waren.
Dann habe ich mir in der Schaltung mal 3 Testpunkte TP1-TP3 vorgenommen und der Reihe nach gemessen im Vergleich mit CH2.

   

   

Dabei ist mir auch noch der Zufall zu Hilfe gekommen, dass ich beim messen an TP2 CH2 den Schalter SW 200 mit der Messspitze berührte und drückte und dabei hat sich dann auf CH2 der gleiche Fehler gezeigt wie auf CH1.
Der Rest war dann klar. Schalter messen Unterbrechung beseitigen Fehler behoben.
Leider habe ich von der Messfolge keine Bilder gemacht.
Gruß Richard
Eine Lüge wird nicht zur Wahrheit, falsches wird nicht richtig und das Böse wird nicht gut, nur weil es von der Mehrheit akzeptiert wird.

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#10
Hallo Richard,

vielen Dank für deine Ausführungen.

Wenn ein Gerät alle in einer "ungesunden" Umgebung gestanden hat, dann ist eine Schalterkur sicher immer angesagt. Aber auch ich hätte wohl erst mit der systematischen Fehlersuche begonnen.
Grüße aus dem Odenwald,

Werner



Lesen gefährdet die Dummheit!
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#11
Hallo,
mein Vater hat mir das Hameg 204-2 vererbt. Die Geräte sind echt klasse. Ein OSzi möchte ich nicht mehr missen. Wie so ein Oszi funktioniert erklärt euch gerne mein Kumpel René aus der Schweiz.





Es gibt noch weitere Folgen über das Oszi.
Wenn alles so einfach wäre, wäre es ziemlich langweilig.



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#12
Hallo ,
Marcello also unqualifiziert ist falsch deine Reinigung war super.
Die Reparatur hat Spaß gemacht auch wenn die Dokumentation 4 mal so viel Aufwand ist wie die Instandsetzung.
Frank zu deinem Hameg kann ich nichts sagen da ich das Gerät nicht persönlich kenne.
Schaue mal in den Unterlagen nach der Leistungsaufnahme und messe bei dir nach.
Gery auf den René wollte ich auch schon hinweisen er erklärt es super und hat viel Ahnung von der Materie man muss halt etwas Umdenken bei alten Analoggeräten.
Gruß Richard
Eine Lüge wird nicht zur Wahrheit, falsches wird nicht richtig und das Böse wird nicht gut, nur weil es von der Mehrheit akzeptiert wird.

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#13
Hallo Richard,

ich habe zwar "nur" ein HM103-1 und warte seit letztem Dienstag auf die Auslieferung  eines neu ergatterten HM203-4.
Diese Oszilloskope sind natürlich wesentlich anders aufgebaut, als das von Dir reparierte HM203-7.
Fehler lassen sich aber durch Deine Beschreibungen im Prinzip ja auch in diesen alten Geräten finden.
Besonders das Abbilden der Fehler, die dazu gehörige Baugruppe und dann die Fehlerbeseitigung, alles super!
Viele Grüße aus Loccum, Wolfgang

Wer niemals fragt, bekommt nicht einmal ein Nein zur Antwort.

In Memorandum 2018
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