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Gerufon Ultra-Exquisit 57
#1
Hallo Freunde,

einige von Euch werden sich noch an mein Gerufon-Radio und die traurige Geschichte vom Erhalt des Radios erinnern. Zur Erinnerung des Radio hatte ich über die Bucht ersteigert. Leider wurde es vom Verkäufer sowas von mies verpackt, dass ich ein völlig zerscheppertes Radio bekam. Erst wollte ich es verschrotten. Doch, nachdem ich die Geschichte in unserem ehemaligen Forum veröffentlich hatte, gab es Hilfe von einem brandenburger Kollegen. Er lieferte mir dieselbe Skala, allerdings in Mintgrün. Die hinterlegten dunkelgrün markierten Sendernamen waren abgeblättert. Hier konnte ich die Felder mit grüner Lampenfarbe ausmalen. Auch bekam ich eine gut erhaltene Tastenblende und einige Reservetasten. Eine war am Gerät nicht mehr original und 2 waren gebrochen. Nun konnte ich doch das Gerät technisch wieder aufbauen. Das Gerät hat einen sehr umfangreichen ZF-Verstärker mit EAA91 als Rauschsperre. Nach der gewohnten Reparatur kamen sehr viele UKW-Sender herein. Allerdings kamen viele verzerrt rein. Henning Oe. hatte im radiomuseum.org seinerzeit von einem identischen Problem berichtet. Ich las mich in seinen Bericht ein und konnte tatsächlich diese Erscheinung beheben. Das Gerät hat auf UKW einen Empfang, das ist fast nicht zu glauben. Aber auch alle anderen Bänder kann man empfangen. Allerdings würde etwas mehr nach einem Abgleich gehen. Aber leider existiert keine Abgleichanleitung zu dem Gerät. Vielleicht kann jemand helfen?! Ich wollte danach mal so die Tasten ersetzen und drückte unter die Kurzwellentaste. Leider kann man auf diese Weise den KW-Schieber aushaken. Nach viel Fummelei bekam ich den Hebel wieder eingehakt, aber die Kurzwelle war tot. Voller Frust stellte ich das Radio erstmal in die Ecke und da blieb es. Bis vor ein paar Tagen.... Fortsetzung folgt.

   

   

   

   

   
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#2
Nach der technischen Instandsetzung des Gerätes erfolgte nun der Tastenersatz. Man muß hier am Besten eine Bereichstaste drücken. Dann könnte man die Taste abziehen. Wenn da nicht.... der Rost wäre. Die Aufnahmen für die Tasten waren so dick verrostet, dass man die Tasten nicht ohne Gewalt abnehmen konnte. Sie wurden mit dem Dremel eingeschnitten und dann herunter gebrochen. Die Aufnahmen selber wurden gründlich vom Rost befreit. So ging der Ersatz völlig problemlos. Ich habe die Aufnahmen anschließend mit Zaponlack versiegelt. Auch die Aufnahmen mit den intakten Tasten, natürlich ohne die abzunehmen. Schade, die Ersatztasten sind etwas dunkler getönt, als die originalen.

   

   
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#3
Andreas, ich habe die Erfahrung gemacht, wenn man die Tasten an deren metallischen Haltern mit dem Lötkolben erwärmt, man sie nach einer gewissen Zeit ganz leicht abziehen kann. Probiere es mal aus, das wäre bei dem Rost sicher auch gut gegangen.
Viele Grüße 
Philipp
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#4
Das funktioniert bei intakter Metalloberfläche. Ich hatte aber das gleiche Problem wie Andreas mit Rost, der sich zwischen Metallträger und Kunststoff derart aufgebläht hatte, dass ein unbeschadetes Lösen nicht mehr möglich war. Da hätte ich schon erwärmen müssen, bis die Taste geschmolzen wäre....
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#5
Hallo Philipp und Anton,

na, wie die Tasten runter kommen ist ja dann egal, wenn sie eh schon hin sind. In meine Fall halt mit dem Dremel und weg damit.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#6
Andreas, das Radio ist ja MONSTERMÄßIG mit Röhren bestückt! Wofür sind die alle? Hat das noch eine Automatik? So ein - von der Bestückung her - aufwändiges Radio hab ich glaub noch nie gesehen, ausser bei z.B. Freiburg Automatiks, da gehen aber einige Röhren drauf für die Automatik und die Gegentaktendstufe. Ein Eintaktradio mit 11 Röhren (bzw 15 wenn man die Mehrfachröhren rechnet) hab ich noch NIE gesehn!
Gruß,
Uli
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#7
Moin,

wofür die sind erschließt sich aus dem Schaltplan. Der Gerufon hat seine Empfängerteile komplett separat aufgebaut, während in normalen Empfängern die ZF Stufen sowohl für AM als auch für FM benutzt werden.

Thommi
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#8
Ich geb zu, war zu faul den Schalplan zu googlen bzw für Bergsteigerpunkte zu "kaufen".
Und selbst wenn - ob ICH das aus dem Schaltplan so ohne weiteres herausgelesen hätte, halte ich noch für fragwürdig.
Worin liegt dabei der Sinn? Außer, daß alles mörderkompliziert und riesig aufwändig wird? Ich mein - Röhren waren damals echt teuer!

Edit hat grad mal nachgeguckt - das Ding WAR sauteuer! 825DM! Im selben Jahr gab's ein Freiburg Automatic 7 mit fetter Gegentaktendstufe und eben Automatik für 699 Mark. Wo ist da der Vergleich? Sogar die Mörder Schatulle P48 war billiger - bzw weniger teuer. Billig waren die alle nicht.
Gruß,
Uli
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#9
Hallo Freunde,

ja, Uli, das Radio hat mich, als ich es bekam auch in den Bann gezogen. Du wirst erst schauen, wenn ich das Chassis abbilde. Zur Schaltung schreibe ich dann auch noch etwas. Morgen gibt es das Schaltbild. Die kann Peter immer so schön aufbereiten. Der Preis für das Gerät ist in Mark der DDR. Solche Artikel galten als "Luxusgüter", auch z. B. Fernseher. Die waren in der DDR grundsätzlich teurer als gleichwertige Apparate im Westen.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#10
Heute gibts das Schaltbild! Smiley43 Smiley32

   
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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#11
Danke Dietmar!
Dann revidiere ich: Selbst ich hätte anhand des Schaltplans gesehen, daß das "merkwürdig anders" ist und dann wäre mir ziemlich schnell aufgefallen, daß AM und FM getrennte Wege gehen. Der FM-Part sieht aber immer noch höllisch aufwändig aus!
Empfängt das Radio auch entsprechend bombastisch?
Gruß,
Uli
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#12
Hallo Dietmar,

ganz großen Dank für das schöne Schaltbild. So können wir doch besser fachsimpeln. Ja, Uli, wie ich schon geschrieben habe, empfängt das Gerät im UKW-Bereich so gut. Besser geht einfach nicht. Selbst die schwachen Sender kommen perfekt rein. Das Gerät besitzt eine Rauschunterdrückung im UKW-Bereich. Bestückt mit der EAA91. Die Empfindlichkeit wird über ein Potentiometer eingestellt. Da ist wirklich beim Abstimmen zwischen den einzelnen Sendern nichts zu hören.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#13
Hallo Freunde,

da nun das Gerufon-Radio sehr hochwertig ist, soll es ja schließlich auch so aussehen. Am Gehäuse ist auch noch einiges zu tun gewesen. U. A. wurde es sorgfältig mit Lackreiniger aufpoliert. Danach kam das tränken mit Möbelpolitur und es kam ein optisch schönes Gehäuse zur Geltung. Allerdings störten mich vom ersten Tage die Lackabblätterungen der Gehäuse-Oberseite. Nach umfangreichen Polierarbeiten sah das noch schlimmer aus. Ich habe mich dann doch über die Oberfläche geärgert. Schon war grobes Schleifpapier zur Stelle und es wurden Nägel mit Köpfen gemacht.
Der alte Lack wurde abgetragen und zwar bis zur oberen Metallzierleiste. Jetzt kommt der große Versuch: Der obere Bereich wird neu lackiert und soll optisch zur Restlackierung passen. Es geht hauptsächlich um die Farbanpassung. Der alte Lacküberzug war nämlich farblich. Nun seht mal, was da für helles Holz zum Vorschein kommt. Das Oberteil soll mit Schellack lackiert werden. Sprühdose oder Pinsel fällt aus. Die Gefahr ist zu groß, dass neuer Lack auf den alten Lack läuft und diesen angreift. Schellack ist da problemloser. Leider auch anfälliger gegen Alkohol. Aber wer stellt heute noch seinen Schnaps aufs Radio?

   

   

Als nächstes werde ich Euch mal zeigen, ob die Beizfarbe zum Restlack paßt. Würde man so lackieren, dunkelt das Holz ja auch nach, aber man würde die Nachlackierung, weil zu hell, als störend empfinden. Beizt man zu dunkel, ist das auch schlecht, auch das fällt auf. Ich habe gerade gesehen, dass beim Laden der beiden Bilder der Gehäusedeckel eine flotte lila-Färbung hat. Mein Gehäuse ist durchgängig hell, wie das entstanden ist? Keine Ahnung!!
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#14
Das mit den Bildern: du hast durch das verkleinern/vergrößern verpixelte Bilder, was nimmst du für ein Programm Andreas. Wenn du IrfanView nimmst: Deine Bilder sind zu klein und die Auflösung hast du auf 600 mal 300 gestellt. Das brauchst du nicht. Du kannst den Reiter Bild nehmen und auf größe ändern rechts die Breite und Höhe des Bildes anklicken. Dann den zweiten Reiter Bearbeiten nehmen und deine Signatur einfügen nehmen, diese geht aber nur wenn du ein Kästchen mit der Mouse gezogen hast wo du die Signatur hinhaben willst. Dann den ersten Reiter Datei nehmen und dort Speichern unter nehmen, danach öffnet sich ein Fenster wo du es hinspeichern willst und dann kannst du die größe ( rechts im sich öffnetem Feld) nochmals in KB angeben also hier 499KB, wie gespeichert werden soll. Fertig und du hast schöne klare Bilder. Versuchs mal Andreas, wäre doch gelacht wenn du das nicht auch hinbekommst

Übrigens, ein sehr schönes Gerät! Ganz nach meinem Geschmack!
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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#15
Versuch! Hallo Dietmar,

vielen Dank für Deinen Hinweis. Ich habe das gleich mal ausgetestet und siehe hier. Ist doch gut oder? Ich mache das übrigens über Irvan View.

   
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#16
Klasse nun mit den Bildern, Andreas Thumbs_up

Jo, weiterhin viel Erfolg für das Gerufon Smiley20

Viele Grüße, von Peter
~~~~~ DE - MV  /  Connected ~~~~~
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#17
JJJJJaaaaaahhhhhhh Andreas, das ist schonmal um Welten besser Thumbs_upThumbs_upThumbs_up

Du kannst bei den KB noch zulegen dein Bild hat jetzt 381,76 KB (390923 Byte), also beim letzten Speichern rechts in der Leiste die KB verändern auf 499, ich hefte mal ein Bild an.

   
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
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#18
Bezüglich des getrennten Signalverlaufs für AM und FM fällt mir wieder meine Siemens Ukawette 555 ein, wo das auch so ähnlich gelöst ist. Außerdem hat das kleine Radio mit dem großen Drehrad, der DM70 und den getrennten Schaltungsteilen, einige Alleinstellungsmerkmale was mal einen eigenen Beitrag verdient hat.

Gruß
Frank

           
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#19
Das ist ja wieder ein schönes Teil Frank, bitte vorstellen.
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
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#20
Hallo Freunde,

nun habe ich gestern meine Beizversuche gemacht, um, wie gesagt, die Oberseite des Gerätes anzupassen. Das ist, wie Ihr seht, gut gelungen. Die Oberseite wird jetzt weiter mit Schellack behandelt, bis ich die nächsten Tage eine Abschlußpolitur machen werde. Man kann hier sagen, es hat perfekt geklappt. Das Gehäuse ist "aus dem Schneider"

   
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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