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Nordmende Othello-Stereo E302 Ch=1/632
#21
Jo Thorsten, 

Hätte ich auch machen können. Aber die Schrauben/Löcher waren gut erreichbar.
Fast von oben und senkrecht herunter zu bearbeiten (Das Radio lag mit der Schallwandseite auf einer weichen Decke).
Hätte ich das Radio im ganzen restauriert, hätte ich die Schallwand wohl auch ausgebaut.
Aber die Restauration/Reparatur kommt ja erst im Winter.

Bedingt durch meinen Beruf (Angestellter in der Landwirtschaft), ist meine Vorgehensweise mitunter sehr spontan und für andere auch etwas unergründlich. Da kann ich manchmal in der Saision während eines Regentages nur eine Kleinigkeit anfangen und muss das ganze Geraffel am nächsten Morgen für z.B. drei Monate wieder beiseite legen...

Für mich war es erstmal so der beste Weg. Hat mir halt keine Ruhe gelassen mit dem Lautsprecher...  Wink


Viele Grüße,

Axel  Smile
Womit fährt der Norweger zur Mittagspause...?
...Na mit einem Fjord Siesta! Wink
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#22
Prima und trickreich gelöst!
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#23
Hallo liebe Leute,

Nun ist wieder Winter und Schietwetter, also habe ich mir mal den Othello vorgenommen.
Tagesziel war es, das Chassis auszubauen und in den Schwenker zu verfrachten.
Klar, das ist nur eine Sache von ein/zwei Stunden, aber man hat ja auch noch anderes zu tun...  Wink

Los gehts. Das Chassis ist mit 6 Schrauben befestigt, das hatte ich auch noch nie.:
   

Die Lautsprecher sind reparaturfreundlich an einem Zentralstecker zusammengefasst, das lacht das Herz des Reparateurs:
   

Wie immer habe ich als erstes die Skalenscheibe ausgebaut, sicher verpackt und ordentlich weggelegt. Sie ist mir einfach zu wertvoll.
Zu schnell kommt man beim Reparieren mit irgendetwas ungünstig daran und schon ist sie kaputt. Auch lässt sie sich so später besser reinigen.
   

Die Schaumgummizwischenlage des Magischen Auges hat wie bei vielen Nordmendes dieser Baureihe den Skalenhintergrund heftig "angefressen".
Ich glaube, da lässt man besser die Finger davon und belässt alles so wie es ist. Zu groß ist die Gefahr alles zu verschlimmbesseren.
Es sei denn jemand kennt einen "totsicheren" Tip?:
   

   

Flugs neue Löcher in den Schwenker gebohrt und schon sitzt das Chassis drin.:
   

Es war sogar noch Zeit mit der Kondensatorkur zu beginnen, erster Kandidat war der Siebelko. Die Werte waren zwar absolut ok, aber ob das in 10 Jahren noch genauso ist? Also lieber neue Kondensatoren einbauen. 3 x 50µ in einem Gehäuse hatte ich auch noch nie, hat aber Spass gemacht. Die Einzelheiten schreibe ich hier mal nicht rein, die sind ja hinlänglich bekannt. Ich werde aber demnächst -wie von Andreas (Andreas_P) angeregt- einen kleinen Bericht in der entsprechenden Rubrik schreiben.
Trotzdem ein paar Bilder. Der Kandidat ist an der Sicke "aufgedremelt" und ließ sich ohne Gewalt aus seinem Gehäuse locken:
   

In den Bodenteil habe ich Löcher gebort, ohne die Lötösen auszubohren. Eine zusätzliche Bohrung ist für das Massekabel, Alu löten lasse ich lieber sein...:
   

Die neuen Kandidaten (3 x 56µ) sind mit Sekundenkleber fixiert und die Anschlussdrähte wegen möglicher Kontaktkorrosion mit den Aluteilen mit Isolierschlauch überzogen.:
   

Alles wieder verklebt und fertig, wie man sieht, sieht man von der Reparatur wieder nicht viel:
   


Als nächstes kommen die Koppelkondensatoren der Endröhren dran, die sind recht unangenehm zu erreichen.
Dann erstmal wieder ein Probelauf um die Mängel festzustellen. Der erste Probelauf vor einem Jahr war ja nur flüchtig, aber grob hat der Othello ja funktioniert.


Na denn, erstmal viele Grüße,

Axel  Smile
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#24
Das ist noch einer ohne Endstufen-Platine. Hatte ich mal bei einem Tannhäuser 60 und Othello 59 oder 60, das is wat ne Frickelei. Wobei im Nachhinein war es dann doch einfacher, als gedacht. Man musste nur die Anodenspannungen, Heizung und Signalwege trennen, dann konnte man die Platine rausnehmen. Bei dem sieht es in der Endstufe auch recht eng aus, aber mit Geduld und Ruhe ist das sicher gut zu bewerkstelligen. Bin schon auf den brüllenden Othello gespannt.
Viele Grüße 
Philipp
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#25
Hallo Philipp,

Ja, meiner hat nur eine kleine Platine, die direkt am Lautstärkeregler befestigt ist.
Mal schauen, wie ich an die Kondensatoren rankomme, warscheinlich die ganze Platine mit Lautstärkeregler lösen/ausbauen?
Von hinten ist noch ein Blech davor.  Angry
Es gibt ja noch die Methode, die alten Kondensatoren herausknipsen und die neuen an die alten Drähte löten. Das würde ich aber nicht gerne machen wollen...:
   

Du hast ja schon einige Otellos gemacht, hast du eine Idee, wie ich am besten an die Kontakte des Tastensatzes herankomme?
UKW macht am wenigsten Ärger, aber L/M/K knarzt doch etwas.

@ All:

Heute bin ich wieder etwas weiter gekommen.
Der Siebelko kam wieder an seinen angestammten Platz. Ich finde, das zusätzliche Massekabel (schwarz) fällt kaum auf.:
   

Schon vorher war mir ein neckisches Detail aufgefallen, der Othello hat zwei Sicherungen für die Röhrenheizungen:
   

Einfach 0,15 Cu zwischen die Lötösen gelötet, passt.
Sowas kenne ich von meinen rusischen Oldtimern auch, allerdings wird da der Sicherungsdraht geklemmt und ist schnell austauschbar.  Smiley32
   

Aber das nur nebenbei.
Nachdem die wichtigsten Kondensatoren in der NF erneuert waren, ging es an den zweiten Probelauf zur Mängelfeststellung. Da der Othello schon von Haus aus relativ bunte Kondensatoren drin hat, habe ich keinen Schmerz damit, moderne Chinaware zu verbauen.:
   

Keine Unauffälligkeiten an der Vorschaltlampe, also Netzspannung drauf.
Auf UKW nur leiser Empfang wie beim ersten Test vor einem Jahr, naja was sollte sich da geändert haben.  Angry
Aber Test auf TA mit einem Plattenspieler ergab volle Lautstärke, Bässe und Höhen da. Lautstärkeregler und Balance knarzen nicht, nur der Tiefenregler hat in der Nähe des maximalen Basses einen Wackler.
Auch auf AM war alles ok, nur was ist mit UKW? Selbst bei meinem "Haussender" NDR2 ging das magische Auge nur halb zu. Hier das Bild in einem Spiegel, weil ich das Chassis beim Testlauf mit angeschlossenen Lautsprecherkabeln zum Gehäuse nicht drehen kann.:
   

An der UKW-ECC85 gewackelt, keine Änderung, alle anderen Röhren durchgewackelt und an der EF85 waren Wackler festzustellen. Also erstmal die Pins aller Röhren gereinigt. Auch keine Änderung.
Dann am Antennenstecker gewackelt und auf einmal war der Empfang lautstark. Aber nur wenn ich den Stecker an einer bestimmten Position gehalten habe. Nun, man denkt erstmal an den Stecker, aber da war alles in Ordnung.
Also Chassis gedreht und geschaut, ob man bei Wackeln was erkennen kann.
Und richtig, die Anschlüsse vom UKW-Tuner waren abgebrochen. Sowas habe ich auch noch nicht gesehen.
Bedingt durch die steifen Drähte und die wacklige Platine der Antennenbuchsen, haben die Jahre wohl ihre Arbeit verichtet. Auf dem Bild habe ich die Anschlüsse schon etwas zur Seite gerückt.:
   

Da ich keine Lust hatte, den UKW-Tuner zu öffnen, musste eine vorsichtige Lösung her. Die feinen Drähtchen gehen ja direkt zur Eingangsspule.:
   

Also habe ich die Drähtchen vorsichtig mit dünnem Draht verlängert und an Lötösen angelötet.
Das war eine schöne Frickelei...:
   

Die schwarzen Drähte gehen dann zu den Antennbuchsen, ich habe trotz fester Lötösen und besser befestigter Antennbuchsenplatine flexible Litzen genommen, die Antenne besteht ja auch aus nichts anderem.:
   

Und Bingo, voller Empfang auf UKW ohne Wackler. Auch das Magische Auge schlägt bei meinem Haussender wie gewohnt voll aus.:
   

Außer dem knarzenden Bassregler und dem Reinigen des Tastensatzes gibt es erstmal keinen größeren Handlungsbedarf. Der UKW-Skalenantrieb geht etwas schwer und das Seil rutscht durch. Der AM-Antrieb geht wunderbar leicht. Ich denke das ist die Drekowelle das UKW-Tuners. Da ist schon etwas WD-40 dran, mal sehen ob das morgen schon leichter geht.
Also kann die Kondensatorkur in Ruhe fortgesetzt werden. Ich werde mal schauen wie die Werte so sind. Bei den bisher getauschten Kandidaten lagen die Werte -wie üblich- teils heftig daneben.


Viele Grüße,

Axel  Smile
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#26
Also so einen späten Othello hatte ich noch nicht, so wie es aussieht, haben sie wohl beim Othello 60/61 noch keine NF-Platinen verbaut. Interessant.
Ich kann natürlich nur von mir sprechen, viele kneifen in dem Fall die Cs ab und löten die neuen an die alten Füsse. Ich persönlich mag das nicht, auch wenn es der Funktion keinen Abbruch tut und das wohl gängige Praxis ist, so ist das für mich etwas lieblos hingeklatscht. Ich handhabe das so nie, sondern wechsle die Bauteile immer komplett.
In Sachen Tastensatz bin ich immer mit T6 Oszillin gut gefahren, gleichzeitig mit viel Bewegen/Benutzen des entsprechenden Radios. Tastensätze ausbauen ist wirklich eine Strafarbeit und steht, zumindest bei den End 50ern/Anfang 60ern bei mir an letzter Stelle, wenn wirklich nichts mehr geht. Oft hilft ein Pappstreifen in richtiger Länge, den man da reinfriemeln und etwas hin und her bewegen kann.
Man darf auch nicht vergessen, viele unserer Radios wurden in den 50ern und 60ern viel benutzt und dann standen sie lange irgendwo, da ist klar, dass die Kontakte oxidieren. Oft hilft schon regelmässiges Wieder-Benutzen in Verbindung mit T6.
Viele Grüße 
Philipp
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#27
Hallo Axel,

WD40 ist eigentlich kein Schmiermittel, sondern ein wasserverdrängender Entfetter und Reiniger.
https://de.wikipedia.org/wiki/WD-40

Wenn möglich und keine Kunststoffteile beschädigt werden können, die Drehkowelle bzw. Lagerhülse mit Lötkoben erwärmen und bewegen. Anschließend ein Tropfen harz- und säurefreies Öl, Nähmaschinenöl oder Feinmechaniköl daran und wieder etwas bewegen.

Freundliche Grüße,
Arnold
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#28
Hallo Arnold,

Ich schrieb auch nirgendwo, das ich WD-40 zur Schmierung genommen habe.
Ich habe es an die Drekowelle getan und möchte morgen schauen, ob es erstmal leichter geht.

Wenn ich etwas schmieren möchte, erwarte ich das es sofort leichter geht, nicht erst morgen...

Die Methode mit dem Erwärmen und dann schmieren ist mir durchaus bekannt, gleichwohl erachte ich sie als ungeeignet, wenn man für lange Zeit Ruhe haben will.

Bei sehr schwehrgängigen bzw. festgeharzten Drekowellen hilft auch nur das Zerlegen und neu schmieren, wie z.B.
hier ab Bild 5 beschrieben.
Diese beschriebene Methode klappt mit weniger Temperatur auch sehr gut mit Plastikteilen, ohne befürchten zu müssen sie mit dem Lötkolben zu verschmoren.


Viele Grüße,

Axel  Smile
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#29
Hallo,

So, der Nordmende ist soweit technisch wiederhergestellt, optisch war er ja für mich in Ordnung.
Die Kondensatorkur ist durchgeführt, immer nur jeweils um die drei/vier Stück, um Verändreungen feststellen zu können.
Bei diesem Gerät war ich sehr "pinschieterig" (kleinlich) wie man bei uns im Norden sagt. Nicht weil das es irgerndein besonderes Gerät ist, naja für mich schon, weil es eben NF-seitig Stereo kann und das soll auch genutzt werden.

Ich habe mir jeweils Notizen zum Klangbild gemacht, beim jeweils nächsten Test wurde immer wieder gegengehört.
Diese Notizen sind hilfreich, sind die Veränderungen doch eher subjektiv und man erwartet automatisch eine Verbesserung nach dem nächsten Schritt.
Naja, es war mühseelig, der Othello hatte recht viele Kondensatoren die raus mussten und auch schwer erreichbar waren.
Alle Werte lagen um das doppelte bis zehnfache daneben, naja, man kennt das ja.
Aber es ist geschafft, die "Ausbeute" ist recht beträchtlich.
   

Am "schlimmsten" war die Platine am Lautstärkeregler zu erreichen, erst nach lösen und zurseiterücken des Potis war die Rückseite halbwegs erreichbar.
Die Kondensatoren im roten Kreis waren abgeschirmte Papierkondensatoren, sowas hatte ich nicht, also bekamen sie eine Hülle aus altem Abschirmblech. Ob es nun Not getan hat? Aber ich denke das sieht stimmig aus.
   

Alles andere war Fleißarbeit, die beiden ERO100 und der Elko sind mittlerweilwe auch gewechselt.:
   

   

   

   

Die Skalenscheibe wurde nochmal geputzt und kam wieder ans Chassis. Die grünen Abdrücke/Übertragungen der Schaumstoffverkleidung der EM84 bleiben wie sie sind, hier die Skala ausbessern zu wollen, würde wohl nicht klappen.
   

Nach den üblichen Tests ist das Chassis nun wieder im Gehäuse. Mein "Haussender "NDR2" mit 98,5 MHz kommt fast auf den Punkt, das bleibt so.
   

Der Klang ist echt Klasse, man hat da wohl sehr viel Aufwand bei der "Loudness" betrieben. Selbst bei leiser Wiedergabe gibt es satte Bässe, wenn man aber zu laut dreht kommen die vergleichsweise doch recht kleinen Lautsprecher nicht mehr mit und verzerren. Das wäre dann aber schon so laut, das man das nicht lange hören kann, oder die Nachbarn schimpfen...
Die Klangtasten zeigen deutliche Unterschiede, für mich haben sich gleichzeitig gedrückte "Bass" und "Jazz" Tasten als Optimum erwiesen, ja nach Lautstärke muss sogar die "Bass" Taste wieder herausgenommen werden. Die Taste "Solo" bringt zuviel Mitten ins Klangbild, das braucht man kaum.

Nun sollte der Othello aber mal Stereo zeigen, es ist ja mein erstes Röhren-Stereogerät.
Also mal meinen mp3-Player angeschlossen. Ich hatte mir irgendwann schon mal ein Kabel von 3,5 mm Stereo-Klinke auf 5-polig-Din mit Anpasswiderständen für Transistorgeräte gemacht, das passte auch hier. Eine 5-polige Din-Buchse hat der Othello ja, sie ist mit Tonband gekennzeichnet. Die EM84 wird bei TA und TB Betrieb abgeschaltet, die Heizung bleibt aber an, ob das so gut ist?
   

Auch hier ist der Klang sehr gut, allerdings musste ich den Equalizer des mp3-Players auf "Jazz" stellen, sonst waren die Höhen zu gering. Das lag aber am Player, das Dingen war 'eh für andere Geräte eingestellt.
Dann besann ich mich, das der mp3-Player ja auch Radio hat, also mal den "NDR 2" eingestellt und Radio in Stereo genossen.
   

Sehr schöner Stereoklang, der Unterschied zu Mono ist auch in 2 Metern noch zu hören. Natürlich nicht wie bei einer Stereoanlage mit mehreren Metern Basisbreite, aber das Klangbild ist doch viel besser als bei Mono. Klar, will man richtig Stereo hören, muss man schon mit der Nase an die Schallwand, zumindestens auf 50 Zentimeter.
Probehalber habe ich nochmal meine Zusatzlautsprecher an die externen Buchsen angeschlossen. Dabei schaltet der Othello je nach Stellung der eingesteckten Lautsprecherstecker die eigenen Hochtöner ab. Allerdingds muss da vorher erst eine Brücke verdreht werden.
   

Die Basisbreite erhöht sich dabei eindeutig, allerdings musste ich die Höhen etwas herausnemen, da meine Zusatzlautsprecher doch recht "spitz" sind. Schon beim diesem Probeaufbau kann man zufrieden sein, mal schauen, morgen suche ich mal einen anderen Platz. Der Klang ist so aber schon der "absolute Oberhammer" und Stereo in über vier Metern deutlich von Mono zu unterscheiden.
   

Abschließend war die Reparatur des Othello ein voller Erfolg und das Experimentieren hat mir heute sehr viel Spass gemacht.
Da fällt mir in Zukunft bestimmt noch einiges ein...

Ach ja, sorry wegen dem (mal wieder) Roman... Blush


Viele Grüße,

Axel  Smile
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#30
.....ist keinesfalls ein Roman, eher ein Traum was du daraus gezaubert hast
M.f.G.
harry


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Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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#31
Hallo Axel,

Klasse Bericht über Deinen Othello und keineswegs ein Roman. Das mit den Skalenscheiben ärgert mich auch immer bei Nordmende Geräten. Man hat damals einfach Tesamoll genommen und nicht bedacht das sich Feuchtigkeit darin sammelt. Vielleicht hat ja mal jemand eine Idee wie man das retten kann.
Gruß aus Bremen

Enno
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#32
Hallo Enno,

es ist nicht die Feuchtigkeit, es ist der Kleber, dessen Inhaltsstoffe den Lack der Skala zerfressen.

Hallo Axel,

ganz toll, eine vorbildliche Arbeit und ein wunderschönes Ergebnis (und ein gutes Radio), Glückwunsch!

Nur ein einziges Mal bin ich zusammengezuckt, als du den wie du sagst einwandfreien Elko entkernt hast. "Wer weiß was in 10 Jahren ist" - allerdings! Hast du mal überlegt, auf welche Lebensdauer die modernen Kleinelkos ausgelegt sind, die du da reingebaut hast? War es wenigstens Markenware?

Ansonsten wie gesagt, große Klasse. Viel Spaß damit.

Beste Grüße
Stefan
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#33
Hallo,

Vielen Dank für das freundliche Feedback.

Der Othello ist erstmal komplett zusammengebaut und wieder im Regal, jederzeit einschaltbereit und mit dem mp-3-Player verbunden.
Aber ich muss da nochmal bei. Wie sich erst nach Einbau in das Gehäuse gezeigt hat, hat der Bassregler auf dem rechten Kanal Kontaktschwierigkeiten.
Das ließ sich mit den Testlautsprechen nicht so heraushören, der Fehler tritt auch ungefähr in der Mitte des Regelbereiches auf, dort habe ich mich bei den Tests nicht "herumgetrieben"... Wink  Blush
Oszillin T6 hat nicht geholfen.
Ist aber nicht schlimm, ich habe noch ein "unrettbares" Fideleo-Chassis (ohne Netztrafo, UKW-Teil, Röhren) aus einem Konvolut, dem ich den Bassregler entnehmen kann. Das Cahssis ist ja ruckzuck ausgebaut.  Smile  
Einen Lautsprecher habe ich auch noch getauscht, wie schon beschrieben, wurde vor meiner Zeit ja schon mal ein artfremder Lautsprecher verbau. Wohl nicht ohne Grund, denn der verbliebene Originale war schon sehr weich in den Sicken und sorgte so schnell zu Verzerrungen. Damals hatte ich ja mal zwei Lautsprecher bei Ebay ersteigert und nur einen eingebaut, nun kam also heute noch der zweite rein.

@ Stefan:

(27.01.2018, 14:49)Klarzeichner schrieb: Nur ein einziges Mal bin ich zusammengezuckt, als du den wie du sagst einwandfreien Elko entkernt hast.

Echt? Das tut mir leid, das wollte ich nicht.  Wink

(27.01.2018, 14:49)Klarzeichner schrieb: Hast du mal überlegt, auf welche Lebensdauer die modernen Kleinelkos ausgelegt sind, die du da reingebaut hast? War es wenigstens Markenware?

Nein, solche Überlegungen sind mir völlig fremd. Wenn der Netzelko kaputt wäre, hätte ich ja auch die modernen Kleinelkos einbauen müssen, für Nachbauten z.B. von den Wü...ns bin ich zu arm, wirklich.
Verbaut habe ich diese hier: Elkos Reichelt
Ich denke, die überleben mich.


Viele Grüße,

Axel  Smile
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#34
Große Klasse, Axel  Maus

Ich muß Dich mal besuchen kommen. Deinen Othello würd ich schon gern mal erlebt haben  Smiley53
Da warst Du wirklich fleißig, mein lieber Scholli, so viele Kondensatoren !! Aber es hat sich gelohnt.

Herzlichen Glückwunsch & viel Freude mit dem Gerät  Rose
Was sagt Caro dazu?

Herzliche Grüße, von Peter & Petra
~~~~~ DE - MV  /  Connected ~~~~~
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#35
"Ich denke, die überleben mich." Ja, werden sie. Falls du so um die 80 bist. ;-)
Wie ich befürchtet habe, Noname-Ware. Im Ernst, klar, die halten ein paar Jährchen, aber wenn der Elko original noch gut war, wäre er genauso alt geworden. Ein Elko, der nach 58 Jahren noch gut ist, ist es höchstwahrscheinlich auch nach 68 Jahren noch.

Gruß
Stefan
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#36
Hallo Stefan,

Da ich erst 57 bin, werde ich beim nächsten Radio den Elkowechsel nicht so voreilig durchführen und den originalen mal drin lassen.
Kann man ja ab und an mal prüfen.  Thumbs_up

Ich habe gerade mal in meine Notizen geschaut, der originale 3 x 50µ hatte laut Chinatester 1 x 72µ 1 x 56µ und 1 x 48µ. Vielleicht je nach Wicklungslage?
Also alles noch im Rahmen.


Viele Grüße,

Axel  Smile
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#37
Ob dieser noch gut genug ist, nach dem dieser augenscheinlich kein Elektrolyt ausspuckt, ist doch mittels Reststrommessung relativ schnell feststellbar, meine ich.
M.f.G.
harry


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Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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#38
Hallo zusammen,

Der Othello läuft ja nun zur besten Zufriedenheit und wird momentan auch am häufigsten eingeschaltet.
Der Bassregler -der mechanisch überdreht war- wurde durch einen baugleichen Regler von einem schrottigen Fideleo ersetzt.

Am besten und klarsten klingt der Othelleo mit NF-Stereo, bisher meist über Mp-3 Player (auch mit dessen UKW-Empfänger) genutzt.
Ich hatte ja von Anfang an den Gedanken, den Othello mit HF-Stereo -also einem Stereodekoder- nachzurüsten und nun habe ich das mal testweise umgesetzt.
Ich möchte nochmals betonen, das es nur Testweise ist, größere Veränderungen am Gerät wurden nicht vorgenommen.
Hier möchte ich also nur über meine Erfahrungen mit der Nachrüstung eines Sterodekoders in einem dafür nicht vorgesehenen NF-Stereogerät berichten.

Los gehts, zuerst musste also erstmal ein Stereodekoder her. Die im Netz angebotenen Röhrendekoder sind allesamt viel zu teuer und die für Nordmende sind auch recht selten. Preise um die 70 - 200 Euro werden aufgerufen.
Also kam nur der Selbstbau mit einem IC Infrage. Gängige IC sind z.B. der MC1310P (entspricht dem A290 aus DDR-Produktion) und der TA7343AP.
Entschieden habe ich mich für den TA7343AP. Angeregt dazu haben mich die Seiten vom Dimitri (Röhrengeist), wo er Dekoder für Saba und andere Geräte vorstellt.
So sieht das IC aus:
   

Und so die Schaltung nach Toshiba Datenblatt, und genau so habe ich den Dekoder auch aufgebaut:

.png   stereodecoderta7343axpvg 2.png (Größe: 18,04 KB / Downloads: 336)

Hier beim Aufbau des Dekoders, ich Schussel habe mal wieder wenig Baustufenfotos gemacht, naja wenigstens ist das IC noch nicht drin... Wink.
Aufgebaut wurde der Dekoder auf eine Lochrasterplatte:
   

   

Der fertige Testdekoder.
Als NF-Ausgang wurde noch eine 3,5 mm Klinkenbuchse unter die Lötstifte gelötet.
Der Dekoder wird mit einem 9 Volt Block mit Spannung versorgt:
   

   

Ein erster Test mit einem "fremden NF-Verstärker" Wink
Benutzt wurde der TA Eingang meines altgedienten SKR550:
   

Angeschlossen wurde der Stereodekoder direkt am letzten Bandfilter des Othello:
   

Der Dekoder funktionierte auf Anhieb, es musste nur das Trimmpoti in die Mittte des Bereiches eingestellt werden, in dem die Stereo-LED leuchtet.
Das war aber nur ein genereller Funktionstest, schließlich soll ja der Othello Stereo von sich geben.
Da am Othello keine größeren Anderungen vorgenommen werden sollten, wurde der Dekoder an die Tonband Buchse des Othello angeschlossen. Eine kleine Änderung musste trotzdem vorgenommen werden, da der Otello beim TB-Betrieb den HF-Teil abschaltet und somit kein Empfang bei gleichzeitig gedrückter UKW und TB Taste möglich war. Hier musste also noch eine Brücke rein, damit der HF-Teil und die EM 84 bei gedrückter TB-Taste trotzdem Spannung bekommen:
   

Und somit funktioniert nun alles.
Aber wie sind die Klangeigenschaften?
Ein Vergleich ist durch ein- oder ausrücken der TB Taste wunderbar möglich.
Auch der originale Stereo/Mono Umschalter des Othello bleibt in Funktion und lässt sich nach wie vor zum Vergleich schalten.
Die Beurteilung erfolgte nur nach Gehör, Frequenzgänge oder Verzerrungen messen kann ich nicht, es interessiert mich auch nicht.
Grundsätzlich ergab sich nach Einfügen des Dekoders eine leichte Lautstärkeanhebung und eine recht kräftige Bassanhebung.
Das lässt sich aber durch die Klangregelung des Othello gut in den Griff kriegen, der Bassregler muss bis ca. Mittelstellung gestellt werden und die Bass-Taste muss aus.
Ein zischeln der Höhen oder Verzerrungen sind keine feststellbar.

Nun zur Empfindlichkeit des Othello bei Stereobetrieb. Antenne ist bei den Tests immer der eingebaute UKW-Dipol.
Bitte bei den Fotos auch auf das magische Band achten:
Bei schwachen Sendern schaltet der Dekoder garnicht durch, die LED bleibt aus und es tritt ein leicht erhöhtes Rauschen auf, das aber nicht sehr störend ist, nur etwas höher als ohne Dekoder:
   

Bei mittelstarken Sendern schaltet der Dekoder durch, die LED geht an und das Rauschen wird recht kräftig hörbar. Zum entspannten Hören auf Dauer aber nicht angenehm und somit ungeeignet.
   

Bei starken Sendern klar, der Dekoder schaltet wieder durch und die LED geht an, ist fast kein Rauschen zu hören. Nur wenn man ganz nah an die Lautsprecher geht und nur bei ganz leisen Stellen bei der Musik, oder wenn bei Sprache nichts gesagt wird. Schon in einem Meter Entfernung vom Radio hört man nichts mehr vom Rauschen:
   

Zusammenfassend kann man also sagen, das die Sache bei kräftigen Sendern, von denen ich hier etwa 4 -5 habe, ein voller Erfolg ist.
Der Othello klingt in Stereo wirklich richtig g... (böses Wort) und ich komme fast auf dumme Dedanken, den Dekoder fest einzubauen.
Aber ich werde es sein lassen, ich bin sicher, das bald ein HF-Stereo vorbereitetes (mit oder ohne originalem Dekoder) Gerät zu mir findet.
Bis dahin bleibt der Dekoder aber am Othello angeschlossen, er kann ja jederzeit -durch abklemmen der Batterie und nicht zusätzlich gedrückter TB-Taste- vollständig aus dem Signalweg herausgenommen werden.
(Öhhhm, obwohl... aber wozu eigentlich...?  Wink).
Sicherlich kann ein solcher Dekoder auch bei anderen NF-Stereo Radios angeschlossen oder eingebaut werden und bei Radios mit HF-Stereo bei denen der Dekoder fehlt wohl erst recht, da diese Radios ja vom Werk aus empfindlicher sind.

Auf jeden Fall haben mir das Bauen und die Tests megaviel Spass gemacht und machen es immer noch.
Und ich habe wieder eine Menge dazugelernt  Smiley53.


Viele Grüße,

Axel  Smile
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#39
Super Lösung, Axel, Smiley14 Freue mich mir dir.
M.f.G.
harry


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Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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#40
Das ist auf jeden Fall interessant Axel!
Die Versorgungsspannung für den Decoder müsste doch sogar aus der Heizspannung mittels Gleichrichter und Siebung gewonnen werden können?
Gruß aus Bremen

Enno
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