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VE301W TeKaDe
#1
Heute habe ich von einem ehemaligen Arbeitskollegen einen VE301W zur Reparatur erhalten. Wahrscheinlich werden alle sagen: "Ach nö, nicht noch ein VE301W. Das ist ja immer die alte Leier". Aber diesen hier fand ich wegen der Skala und dem Skalenantrieb interessant und außerdem zeigt ein Blick unter das Chassis, dass hier kaum jemals etwas geändert wurde.

Die technischen Daten spare ich mir, da das Gerät schon so oft beschrieben wurde. Offensichtlich handelt es sich um ein sehr frühes Gerät: App. Nr: 9679


   

Also hier nur das Schaltbild und der Lageplan der Komponenten.


.jpg   Ve301w Schaltung .jpg (Größe: 38,84 KB / Downloads: 1.070)    

Und nun ein paar Bilder des Gerätes. Offenbar hatte hier jemand beim Nachkleben des Lautsprecherstoffes kein gutes Augenmaß:

       

Das ausgebaute Chassis:

       

Den Skalenantrieb mit Zahnradübersetzung habe ich noch nie gesehen. Ein Stahlritzel, das in eine am äußeren Umfang gezahnte Alumiumscheibe eingreift. Man kann sich vorstellen, dass die Aluzähnchen davon auf die Dauer nicht gerade begeistert waren. Aber es funktioniert noch so halbwegs.

Hier der Blick unter das Chassis:

           

Die meisten Komponenten sind noch original. Erstaunlicherweise ist der Kondensatorblock noch nicht aufgeplustert! Da muss ich mal die Leckströme messen. Wenn der Besitzer das Gerät sowieso nur alle Jubeljahr einmal einschaltet, muss man den Block vielleicht nicht einmal neu befüllen?

Nun geht es ans Überprüfen der Komponenten.
 
Die Röhren habe ich schon mal auf meinen eigenen NORA VE301W gesteckt und so funktieren noch sehr schön. Witzig finde ich die zierliche REN904  - offenbar Telefunken Nachkriegsproduktion: ich denke mal Mai 1949, oder interpretiere ich den Aufdruck da falsch?

Auch der Lautsprecher tut noch - abgesehen von leichten Kratzen.

Hoffentlich hat der NF-Übertrager noch Durchgang!
Ich werde berichten.

Ins VE-Verzeichnis aufgenommen.
Grüsse aus Karlsruhe,
Harald
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#2
Na immer her damit, man kann nie genug sehen von diesen Radios. Mit der Röhre könnte stimmen, Mai 49.
Die Wochenbezeichnung gab es bei der RV2P2000 u.ä. bei deiner dürfte es tatsächlich 05 den Monat bezeichnen.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#3
Der Skalenantrieb ist laut Aufdruck von der Fa. Hirschmann. Ich wußte noch gar nicht, dass Hirschmann außer Antennen und Antennenzubehör auch mechanische Komponenten für Radios gebaut hat.
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#4
Das ist ja Interessant mit dem Antrieb und der Skala von Hirschmann. Das sehe ich genauso wie Wolfram.

Wenn der Kondensatorblock raus muß hab ich diesen Block gefunden, den kann man kaum für den Preis machen.....
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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#5
Ja, für mich war es auch das erste Mal, dass ich eine Skala von Hirschmann gesehen habe. Auch bei den VE-Drehkoantrieben kannte ich bisher nur diejenigen, die über  Friktion arbeiten und mit der Zeit ausleiern, oder durch Schrumpfung des Zelluloidscheibe nicht mehr transportieren. Man lernt nie aus. Ich muss allerdings gestehen, dass ich mir nicht die Mühe gemacht habe, bei RM.org alle VE301 durchzuschauen, ob da irgendwo so ein Antrieb bzw. so eine Skala abgebildet ist. Es sind so viele!

Inzwischen habe ich den Netztrafo und den 1:4 NF-Übertrager ausgemessen. Funktionieren beide einwandfrei.

Leider ist die RGN354 sehr schwach (wie so häufig). Manchmal habe ich schon versucht die zu regenerieren - meist mit mäßigem Erfolg.

In dem Kondensatorblock haben sowohl der 2µF als auch der 4µF Kondensator so hohe Leckströme, dass die Anodenspannung der RES164 nur bei ca. 80V dahindümpelt. Das Radio spielt zwar trotzdem, aber schon mit sehr verhaltener Lautstärke.

Danke, Dietmar, für den Tip. Das macht dann mit Versand knapp 30€. Werde mal den Besitzer des Gerätes fragen, wie er das sieht. Ich glaube aber, ich habe auch noch genug MKP Kondensatoren um den Block neu zu befüllen.
Grüsse aus Karlsruhe,
Harald
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#6
Hallo die Runde.
Die Skale ist aber kein Einzelstück.
Schon seit 2006 gibt es im RMorg diesen Bericht:

http://www.radiomuseum.org/forum/gemeins...01_wn.html

http://www.radiomuseum.org/r/gemeinsch_ve301wn.html
mike
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#7
Die Skale ist aber kein Einzelstück.
mike


Das es Nachtrüstteil ist finde ich plausiebel. Passt auch dazu von Hirschmann gebaut und nicht an einem Radiohersteller gebunden.
Gruß,
Ivan
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#8
Volksempfänger und dann noch mit der Hirschmann Skala, das ist doch ein schöner Bericht. Dann bin ich auf die Fortsetzung des Berichts in dieser wieder einmal schönen Qualität , gespannt.
Radiogrüße Detlef

Sie können schlafen gehen, es gibt nichts mehr zu sehen
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#9
Bei der schlanken REN904 handelt es sich um eine künstlich gealterte AC2, daher auch die Angabe If = 0,65 A; die gab es so auch in gold.
Die Alu- Zahnradskala ist ja interessant ! Da stehen sogar Feindsender wie „London“ drauf !
Wird aber ganz interessant beim Einsatz in einem G/W- Gerät !
Wink

Den Nachttischlampenknipser finde ich auch ganz putzig !  Smile

Grüße, Jacob
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#10
(09.01.2017, 21:24)mike jordan schrieb: Die Skale ist aber kein Einzelstück.
Schon seit 2006 gibt es im RMorg diesen Bericht:

http://www.radiomuseum.org/forum/gemeins...01_wn.html

http://www.radiomuseum.org/r/gemeinsch_ve301wn.html
mike

Der Hans hat es natürlich gewusst, wo man suchen muss. Danke für den Hinweis, Hans!

Was ich in diesem Zusammenhang auch interessant finde: Schaut man sich die im 1. RMorg-Link hochgeladenen Bilder an, so sieht man in der 2. Reihe nebeneinander 2 Skalen mit unterschiedlicher Beschriftung. Wurden da je nach Wohnort / Gau unterschiedliche Skalen gedruckt? Ich habe noch irgendwo ein Bild von einer Skala neben der 301Wn vermerkt ist und deren Beschriftung noch einmal abweicht. Das wäre dann schon die 3. Variante. Muss ich mal heraussuchen. Man merkt schon, dass ich mich mit der Thematik noch nie beschäftigt habe.

Wieder etwas über Röhren gelernt. Danke, Jacob, für die Aufklärung bezgl. der Liliput REN904. Ich hatte mich schon gewundert warum da (i) der Heizstrom angegeben ist, und warum (ii) der bei nur 0,65 A anstatt 1 A liegt. Warum wurden die AC2 künstlich gealtert? Waren die für den militärischen Einsatz vorgesehen?
Grüsse aus Karlsruhe,
Harald
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#11
(10.01.2017, 00:05)radioljub01 schrieb: Wieder etwas über Röhren gelernt. Danke, Jacob, für die Aufklärung bezgl. der Liliput REN904. Ich hatte mich schon gewundert warum da (i) der Heizstrom angegeben ist, und warum (ii) der bei nur 0,65 A anstatt 1 A liegt. Warum wurden die AC2 künstlich gealtert? Waren die für den militärischen Einsatz vorgesehen?



Mit „künstlich gealterte AC2“ meine ich den Rückbau als REN904, mit Europa- satt Außenkontaktsockel und Gitter nach unten !
Die REN904 und die AC2 sind in den Daten so ähnlich, dass sie sich, vom Sockel abgesehen, immer gegenseitig austauschen lassen.

Grüße, Jacob
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#12
Aha, jetzt ist der Groschen gefallen. Danke, Jacob!

Hier noch einmal Bilder verschiedener VE - Kreisskalen mit Sendernamen zum Vergleich. Das dritte Bild stammt aus RMorg.


.jpg   VE_Kreisskala_Version_1.jpg (Größe: 92,88 KB / Downloads: 660)
.jpg   VE_Kreisskala_Version_3.jpg (Größe: 73,47 KB / Downloads: 668)
.jpg   ve301wn_673086.jpg (Größe: 19,83 KB / Downloads: 632)

Dann gibt es natürlich auch noch die Skalen ohne Sendernamen.
Grüsse aus Karlsruhe,
Harald
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#13
Mein VE301 ist von Schaub, hat aber auch die Skala von Hirschmann mit dem Zahnradantrieb.
Einen anderen VE301 mit der üblichen Skala mit Friktionsantrieb habe ich schon vor vielen Jahren verschenkt. Die Skalenscheibe aus Zellon (?) neigt dazu, zu schrumpfen. Dann wird es schwierig mit dem Antrieb.

Harald, eine RGN354 kannst Du von mir bekommen.

Gruß Dietmar
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#14
Ach, Harald,

und den Lautsprecherstoff den richtest Du doch wohl noch aus? Also, was da manchmal so gemacht wurde.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#15
Thema ins VE-Verzeichnis aufgenommen.
Viele Grüße 
Philipp
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#16
Im "Prohaska-Katalog" 1935/1936 gibt es eine Rubrik "Volksempfänger-Zubehör". Man findet dort unter Vo/34 eine Skalenscheibe von "Eldoradio" mit und ohne Stations-Namen.

   


.png   VE_Skalenscheibe.png (Größe: 16,94 KB / Downloads: 588)

Das Bild im Katalog ist nur ca. 2,5cm im Durchmesser. Stations-Namen sind daher nicht lesbar.

MfG DR
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#17
(10.01.2017, 11:19)Andreas_P schrieb: ..und den Lautsprecherstoff den richtest Du doch wohl noch aus? Also, was da manchmal so gemacht wurde.

ich hab auch so einen Kandidaten. Sicher bin ich mir nicht, aber ich vermute das der Stoff schon ab Werk so eingeklebt wurde.

VE301 WN Rundfunktechnische Erzeugergemeinschaft
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#18
Komische Sachen passsieren:

Bisher dachte ich, dass der Verfasser eines neuen Themas dieses nicht ausdrücklich abonnieren muss, um über neue Beiträge benachrichtigt zu werden.  Anscheinend doch. Die Beiträge von Dietmar und Jupp vom 12.1. sah ich erst heute, als ich an meinem Thread weiterschreiben wollte. Ich hatte aber keine Email-Benachrichtigung erhalten.

Naja, Jupp, ich denke schon, dass sich die Lautsprecherstoffe gelöst hatten und dann jemand, der keinen besonderen Wert auf das Aussehen legte, sie irgendwie einklebte. In meinem Fall war dafür eine dicke Schicht Knochenleim verwendet worden. War das eine Arbeit den Stoff zu lösen!

Nun bin ich mit der Reparatur wieder ein Stück weitergekommen.

Kondensatorblock:
Als nächstes stand ja die Neubefüllung des Kondensatorblocks auf dem Programm. Was mich in diesem Zusammenhang immer total wurmt, sind folgende Punkte:

1. Beim VE301W ist die Kondensatorschachtel mit Hilfe von Schränklaschen am Gehäuse fixiert. Will man den Kondensator ausbauen, muss man diese Schränklaschen aufbiegen. Die sitzen aber unter der Käfigspule und unter dem Netztrafo. Also muss man  zunächst einmal diese Komponenten abbauen. Es ist mir auch schon passiert, dass die Schränklaschen beim Wiederzusammenbau abbrachen.  

2. Die Tatsache, dass man nach Entleeren des Gehäuses immer irgendwelche Arbeitsspuren daran sieht: Kleine Dellen, die man beim Heraushebeln der Kondensatorwickel im Blechgehäuse hinterlassen hat oder Abplatzer der Oberflächenbeschichtung (Verzinkung?) durch Verbiegen der Schachtel.

Nun wollte ich mal wissen, ob man diese Aktion nicht schonender und ohne Ausbau der Schachtel durchführen kann. Nach Ablöten aller Anschlussdrähte habe ich die 6 kleinen Haltelaschen des Pertinaxdeckels aufgebogen und den Deckel langsam hochgehebelt. Dabei wurde mit dem Lötkolben immer die Lötöse erhitzt, wo gerade ein von einem Kondensatorwickel von innen kommender Draht den Deckel festhielt. Kurz danach war der Deckel abgelöst.

Die unter dem Deckel liegende Teerschicht wurde vorsichtig mit einem kleinen Schraubenzieher zerbröselt. Schon sah man die Wickel. Glücklicherweise waren nicht alle Hohlräume zwischen den Wickeln mit Paraffin ausgegossen worden. In einigen Ecken steckte WATTE! Diese konnte man leicht herausziehen und danach problemlos die Wickel heraushebeln. So sah das dann aus:

   

Dann wurden die neuen Kondensatoren an die Unterseite der Pertinaxplatte gelötet, das Ganze mit ganz wenig Epoxidharz in die Box eingeklebt und die 6 Haltelaschen des Deckels wieder zurückgebogen. Dabei löste sich dann doch ein Fizzelchen der Oberflächenbeschichtung . Aber immerhin brach keine der Laschen ab - ist mir auch schon mal passiert.
Um die Box während des Klebvorgangs in der korrekten Form zu halten, wurden zwischen Box und Chassis 3 kleine Korken geklemmt.

   

Das Gehäuse wurde bei der ganzen Aktion kaum deformiert oder beschädigt und sieht (fast) genauso aus wie vorher. Dann wurden die Komponenten wieder angelötet - hier probeweise mit 2 Glimmerkondensatoren anstatt der schwarzen Rollis. Sieht aber blöd aus - werde ich wieder zurückwechseln.

   

Der neckische Nachttischlampenschalter wurde durch einen originalen Netzschalter ersetzt. Manchmal musste man mehrfach knipsen, bevor "das Licht anging". Das mishagte mir!

REN904:
Die metallische Beschichtung der REN902 alias AC2 machte keinen Kontakt mehr mit dem Sockelstift. Also wurde der Taillendraht abgewickelt und siehe da: er war an dem Punkt wo er im Röhrenfuß verschwindet abgerostet. Genau: ABGEROSTET! Es war nämlich ein Eisendraht. Erstaunlich was man in Notzeiten alles verwenden musste. Buntmetall war halt teuer. Zum Ersatz wurde ein Stück Schaltdraht um den zentralen Sockelstift gewickelt und dicht am Pressstoff-Röhrenfuß verlötet, seitlich hochgeführt, um die Taille gewickelt und mit Leitsilber mit der Metallisierung kontaktiert. Funktioniert! Wenn mich mal der Ehrgeiz packt, werde ich den Draht auf der Höhe des Röhrenfußes schwarz anpinseln. Man sieht nämlich, wo ich den Draht seitlich mit LOCTITE fixiert hatte.

   

Lautsprecher:
Abschließend wurde noch der Lautsprecher repariert. Abgesehen von einem Loch im Membranenfalz, hatte sich die metallische Konus im Zentrum von der Membrane gelöst was zu fürchterlichem Geschepper führte. Lässt sich alles gut mit Pattex erledigen.
Leider war auch die Schwingzunge durch Rostansatz im Magnetspalt  in ihrer Bewegung behindert. Also wurde die Region mit 1200er Nassschleifpapier gereinigt Das Schleifpapier wurde zuvor mit Knochenöl benetzt. Anschließend den Schleifschlamm mit in schmale Streifen geschnittenem Maler-TESA-Band herausgewischt. Die Oberfläche des TESA-Bandes ist so klebrig, dass wirklich alles daran haften bleibt und nachher Schwingzunge und Luftspalt richtig schön sauber sind.

Wer übrigens etwas mehr über die verschiedenen Lautsprechertypen und ihre Schwachstellen lernen möchte, dem empfehle ich den Artikel vom Dietmar (DiRu) über Die Entwicklung der Lautsprecher  Auf Seite 12 Abschnitt 4.4 steht da auch etwas über die Freischwinger!


Skalenrad:
Eine letzte Komponente hat mich auch eine Weile beschäftigt. Das gezahnte Alu-Skalenrad. Die Zähne sahen z.T wirklich erbärmlich aus. Das kam daher, dass einerseits die Antriebsachse sehr viel Längsspiel, und anderererseits das Skalenrad einen starken Seitenschlag hatte. So lief das Skalenrad auf einem Teil des Umfangs gerade noch so auf der Außenkante des Stahlritzels und wurde entsprechend schief abgenutzt. Ich habe mir dann den Spaß gemacht, einen Teil der Alu-Zähne mit der Nadelfeile nachzuarbeiten. Dann wurde die Skalenscheibe auf eine 6mm Achse geschraubt und auf der Drehbank gerichtet


Das Längsspiel der Antriebsachse wurde durch eine zwischen Seeger-Ring und Chassis-Seitenwand eingelegte Unterlegscheibe auf ein Minimum reduziert (rote Pfeile).

   

Abschließend wurden die Zähne mit Vaseline gefettet. Nun läuft alles butterweich.

Inbetriebnahme:
Nun wurde das Gerät mit einer der von DiRu spendierten RGN354 in Betrieb genommen.
Ich dachte, mich haut's um. Ich hatte mich garnicht mehr daran erinnert, wie diese Kisten brummen. Klar, früher brummten billige Radios - sozusagen als Einschaltkontrolle - es gab ja keine Skalenbeleuchtung, die den Betriebszustand signalisierte... und der Einschalter saß auf der Rückseite. Aber dass es so schlimm war, wusste ich nicht mehr. Daraufhin habe ich mal meinen vor Jahren reparierten VE301W von NORA eingeschaltet - und er brummte genauso. Dann habe ich mich daran erinnert, dass ich ja noch irgendwo einen VE-Lautsprecher herumzuliegen hatte. Angeschlossen, und oh Wunder, er brummte weniger. Klar, Vor vielen Jahren hatte ich ihn mal zerlegt und beim Wiederzusammenbau den Abstand zwischen Schwingzunge und Magnetspalt etwas weiter eingestellt. Damit wird er natürlich unempfindlicher und brummt logischerweise auch weniger.

Also ehrlich gesagt, nervte mich das Gebrumme. Um der Sache auf den Grund zu gehen, habe ich natürlich mal den Entbrummer überprüft, der sich aber als intakt herausstellte. Die Wahl unterschiedlicher Erdpunkte fruchtete auch nichts.

Danach wurde probeweise die Heizung der REN904 und die heizungsmäßig parallel liegende RES164 mal aus einem stabilisierten Gleistromnetzteil mit 4V= versorgt. Ach was für eine Erholung - nichts brummt mehr!

Nun könnte man natürlich die vom Netztrafo des VE301 kommenden 4Veff~ gleichrichten und sieben und es mal damit probieren. Mit einer GRAETZ-Brücke und einem Siebelko von 4700µF stellten sich 3,8V leicht wellige Gleichspannung ein und es brummte entsprechend wenig.

Nun stellt sich die Frage, ob ich das einfach so lasse oder ob ich den Besitzer des Gerätes mal frage, wie er es lieber hätte: - original mit deutlichem Brumm oder nervenschonender mit wenig Brumm, aber "artfremden" Komponenten unter dem Chassis.

Ich möchte in diesem Zusammenhang noch erwähnen, dass die Brummproblamatik und andere Schwachstellen der VE301-Generation selbstverständlich schon häufiger in RMorg diskutiert wurden, z.B. in dem schönen Beitrag vom Jacob Roschy.

Wenn man mal von all dem Gemeckere absieht, muss man aber ehrlicherweise zugeben, dass dieses einfache Gerät eigentlich mit meiner 20m Langdrahtantenne sehr ordentliche Empfangsergebnisse liefert. Und er klingt eigentlich auch garnicht so übel, da man bei Empfang eines Senders irgendwie über den Brumm "hinweghört".
Grüsse aus Karlsruhe,
Harald
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#19
Ein VE-Bericht, in dem ich noch allerhand neues zum Thema entdecke - nicht schlecht, nicht schlecht!
Mein Wn brummt übrigens gar nicht so, Dyn auch nicht - sind das nur die W?
Gruß,
Uli
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#20
...schöner Bericht,
meine VE`s brummen an sich recht wenig,
vielleicht liegt es auch daran,
dass ich größere Siebkondensatoren in den Block eingebaut habe,

Gruß
Rolf
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