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Plattenspieler der Fa. Perpetuum Ebner, Teil 6 - PE Rex Deluxe
#1
Plattenwechsler PE Rex Deluxe

Baujahr: Ab 1959 in mehreren Versionen: Deluxe Mono, Deluxe Stereo, Deluxe Stereo Sonderklasse
Tonabnehmer: Mono = Duplo-Kristall Wendesystem PE30, Stereo = Duplo-Kristall Wendesystem PE90, Stereo Sonderklasse = Duplo-Magnetsystem PE7000
Touren: 4 = 16, 33, 45, 78 r. p. m.
Besonderheiten: Selbststabilisierende Wechselachse, kein Plattengewicht oder Haltearm mehr notwendig, Wechsler für 10 bis 12 Schallplatten, automatische Plattengrößenerkennung
Zubehör: 7mm Spezial-Wechselachse, Kurzachse f. Einzelspiel, Optional: Dicke Abwurfsäule PE 45 DLN
Neupreis Mono: ca. 170 DM
Neupreis Stereo: ca. 180 DM
Neupreis Stereo Sonderklasse (Magnetsystem): ca. 215 DM
Neupreis Stereo Sonderklasse (Magnetsystem) mit Vorverstärker: ca. 340 DM

Hier vorgestellt als Kofferplattenspieler mit Verstärker,

PE Musical 7V

   

Vom Design her eine Innovation und grundlegende Veränderung zu den bisherigen PE Plattenwechslern, ich finde den Rex Deluxe richtig schön. Sehr edel wirkt auch die Gestaltung der Geschwindigkeitsanzeige.

   

Es wird nun kein Plattengewicht und kein Stabilisierungsarm für den Plattenstapel mehr benötigt. Die weiterentwickelte Wechselachse des PE Deluxe ist "selbststabilisierend" - Will sagen, sie hält den Plattenstapel in der Waagerechten. Möglich wurde das durch aufklappbare Stützen, die wie ein Regenschirm aufgeklappt werden. Darauf sitzen die Platten. Um eine Platte abzuwerfen, muss der Schirm einklappen. Dazu wird der Plattenstapel durch Gummibelegte Haltebleche leicht nach oben befördert, also von der untersten Platte abgehoben. Die abzuwerfende Platte wird nun auch nicht mehr schräg an der Achse runtergefahren, sondern waagerecht, hält in einer bestimmten Position an, damit der Tonarm die Plattengröße abtasten kann und wird dann abgeworfen. Der Plattenstapel wird dann wieder auf die nunmehr wieder ausgefahrenen Stützarme gesetzt.

   

Auch zu diesem Modell gibt es wieder eine spezielle Abwurfsäule für Singles mit großem Mittelloch. Zwar können Singles auch mit der dünnen Achse gewechselt werden, das hat aber den Nachteil, dass in jedem Mittelloch der Singles ein Plattensternchen eingeklickt sein muss. Diese Sternchen halten auch nciht immer so gut und es kann dann Störungen im Wechselbetrieb geben.

   

   

Der Tonabnehmer ist das Stereokristallsystem PE90. Es ist ein drehbares System mit je einer Nadel oben und einer Nadel unten. Die Systemhalterung kann komplett vom Tonarm abgezogen werden. Das erleichtert die Reinigung der Nadeln und des Systems. Auch hier wieder die Abtastnase für die Abtastung der Plattengrößen.

   

   

   

Der Einbauverstärker ist als Monoverstärker ausgelegt, es gibt auch nur einen eingebauten Lautsprecher. Um einen Stereoeffekt zu erzielen, gibt es eine Ausgangsbuchse (Chinch) für das zweite Signal vom Tonabnehmer, dass mit einem Verbindungskabel und Chinchstecker zu einem externen Verstärker (Radio) übertragen wird. Der zweite Stereokanal wird also extern bedient.

   

Ein Blick unter den Plattenteller verrät: Die Antriebseinheit und Tourenumschaltung ist weitgehend vom PE Rex A übernommen worden. Gleichfalls fällt aber auf: Die Antriebsscheibe für den Wechselmechanismus ist von oben nicht mehr zu sehen. Sie ist beim Deluxe unter das Chassis gewandert und wird vom Konus bedient, auf den der Plattenteller gesteckt wird. Der Konus dreht sich mit dem Plattenteller mit und ist unter das Chassis durchgeführt. Dort greift die Wechselmechanik in gewohnter Weise die Energie ab.

   

Deshalb ist an der Plattentellerunterseite auch kein Zahnkranz mehr zu sehen:

   

   

Das Typenschild auf dem Chassis im Detail:

   

Ein Blick in den Koffer bei herausgenommenem Plattenspieler. Am Kofferboden sind Prüfstempel der Fertigung zu erkennen. Das Datum ist deutlich zu sehen.

   

Auch auf der Chassisunterseite befindet sich ein Datumsstempel:

   

Das Chassis von der Unterseite betrachtet. Beim Deluxe übernimmt ein Quecksilber-Kippschalter die Abschaltung. Der Kippschalter ist über einen Schieber mit der Tonarmauflage verbunden und wird von dort aus geschaltet.

   

Der Kofferoberteil mit dem Einbauverstärker und Lautsprecher. Das Gitter vom dem Lautsprecher, das im Bild silbrig glänzt ist nicht original, sondern eine "Notlösung". Das originale Plastikgitter dahinter ist stark beschädigt. Das "Innenleben" des Verstärkers zeige ich hier nicht noch einmal explizit, das es bei der vorausgegangenen Vorstellung des Musical 5V bereits zu sehen ist.

   

Hier noch eine Komplettansicht des Koffers:

   

   

Übersicht des Zubehörs und der verwendeten Tonabnehmersysteme bei den unterschiedlichen Gerätetypen:

   

   

In der nachfolgenden Werbung wird auch der Entzerrverstärker "PE TV5" gezeigt, der beim Typ Deluxe Sonderklasse mit Magnetsystem, neben dam Chassis eingebaut wurde-, und von oben bedient werden konnte:

   

   

   

Auch im PE Musical 99V wurde der PE Rex Deluxe verbaut. Das ist bereits ein echtes Vollstereogerät mit Stereoverstärker (2x ECL82) und teilbarem Deckel mit je 2 Lautsprechern, so dass Diese getrennt voneinander aufgestellt werden können:

   

Und zum Schluss die Bedienungsanleitung:

       

       

       

Damit ist meine Reihe zum Perpetuum Ebner Rex und seinen Vorläufern beendet. Ich werde aber noch weitere PE Geräte vorstellen, dazu aber einen neuen Beitrag aufmachen. Im Teil 7 zeige ich Euch den Plattenwechsler PE66.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#2
Hallo, Anton,,
Wieder ein schönes Gerät, wunderbar beschrieben von Dir! Danke!
Gruß,
Ivan
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#3
Sehr schöner Artikel über den Rex Deluxe, der ist mein Lieblings PE Plattenspieler.
Leider hat die dünne Wechselachse Probleme mit der Gummierung, und dies wahrscheinlich schon seit den 60er Jahren.
Ich verwende hier zur Reparatur den Mantel von Telefonkabel JY(St)Y 2x2 x 06

Zwei Dinge habe ich hier noch anzumerken 

1 der Rex Deluxe taucht schon in der Saison 1957/58 auf siehe hier https://www.radiomuseum.org/r/grundig_ph...9ph_1.html

2 die frühe Version hat eine etwas andere Wechselachse

Hier ist die frühe weiße Ausführung https://www.dual-board.de/index.php?thre...r-gesucht/

Hier ist die rote späte Ausführung https://www.dual-board.de/index.php?thre...xe-stereo/


Hier mal was lustiges 

https://m.youtube.com/watch?v=F8p0u57zss8
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Gruß Matthias

Wer mißt, mißt Mist
Die letzten Worte des Radiobastlers: Wofür ist denn dieser Draht?
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#4
Toller Bericht und sehr viele Informationen. Ich habe in meiner Grundig 8098 Truhe einen solchen Plattenspieler, vermutlich die frühe mono Ausführung. Der Gummibelag des Plattentellers macht mir Sorgen. Er hat sich in eine Art Superkleber verwandelt. Ich hatte den Teller ausgebaut und auf Seite gelegt. ein kleines Kistchen mit Schrauben drauf gesellt. Nur mit äußerster Kraft ließ sich die Kiste wieder abheben. An den Löchern des Plattentellers ist der Gummibelag nach unten geflossen. So lässt sich da keine Schallplatte mehr abspielen. Gibt es eine Möglichkeit an eine neue/gebrauchte Gummiauflage zu kommen? Meine Gummiauflage hat die Farbe braun.

Gruß

Alexander
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#5
Eine Tellermatte, die dem Original entspricht, bekommst Du dafür nicht  mehr. Leider eine Krankheit, dieser Gummimatten, dass sie sich mit der Zeit erst in eine klebrige Masse und später dann in trockenes, brökkeliges Material verwandeln.

Als Ersatz kann man sich von anderen PS eine Matte zurechtschneiden, oder sich Filzstoff kaufen und daraus eine neue Matte schneiden. So habe ich das jetzt bei einem Perpetuum Rex Sonderklasse gemacht, bei dem auch der Tellergummi völlig hin überwar. Filzstoff mit 1,5mm oder 3mm bekommt man in allen, möglichen Farben. Ich verwende dafür dunkelgrün, passend zu den PE Plattenspielern.

Die alten Gummireste bekommt man mit einem Heissluftfön und Spachtel vom Teller herunter. Ist aber keine schöne Arbeit ...
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