Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Restauration VE 301 GW
#1
Achje,

werden nun einige sagen, noch noch ein VE!

Als Historiker liebe ich Chronologien und möchte daher über das nächst jüngere Gerät schreiben. Dieses habe ich im Auftrag eines Bekannten restauriert. Die Erkenntnisse hieraus halfen mir später bei meinem eigenen Gerät sehr viel weiter.

Mein Bekannter ist leider politisch sehr weit rechts ansiedelt, wessenthalben er sich vermutlich dieses Gerät zugelegt hat. Es wurde ihm vor Jahren auf dem Flohmarkt verkauft, spielfertig. Ich hatte vorher für ihn bereits ein Gerät restauriert, wessenthalben er mir nun den VE anbrachte. Für mich als Student nach zähen Verhandlungen gab es auch gutes Geld dafür. Hätte ich gewußt, was mich erwartet, ich hätte es gelassen.

   

Zuerst mußte das Modell bestimmt werden. Wie man sieht fehlt nämlich das Typenschild. Auf den ersten Blick zu sehen: Der Freischwinger wurde durch einen Dynamischen Lautsprecher ersetzt. Unter diesem befindet sich ein Übertrager mit dem handschriftlichen Schild Ü = 57:1.
Schon bei der ersten Messung im 3. Bild packte mich das blanke Entsetzen.

       

Die beiden Kondensatoren, neuerer Bauart stammen von 1957 bzw. 1958. Auch sonst war die Schaltung versaut worden und entsprach nicht dem Plan. Nach Abmalen der Schaltung und befragen eines Hobbykollegen scheint wohl jemand das Gerät als reinen NF Verstärker umgestrickt zu haben.

       

Mit der Anschlußleiste sah es sehr traurig aus, die Hälfte war nicht mehr beschaltet. Darum wollte ich mich erstmal nicht kümmern sondern um den Blockkondensator. Es war mein erster den ich öffnete. Nun war der aussem Wege und ich beschloß die Baufreiheit zu nutzen und entgegen dem üblichen Weg die Restauration dem Signal folgend zu machen.

                   

Demnächst: Entdeckungen und Erfindungen

Thommi
Zitieren
#2
Hallo Thommi,

nee, das wird keiner als Verstärker umgefrickelt haben. So sieht die Schaltung ja nicht aus. Irgendein Sammler hat das Gerät wohl mit besagtem Isophon-Lautsprecher ausgestattet und hat statt der Gleichrichterröhre einen Stabgleichrichter eingesetzt. Also ist schon mal der Heizkreis geändet worden. Das Gerät hat sicherlich V-Röhren? Dann ist die originale Gleichrichterröhre eine VY1
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
Zitieren
#3
Moin Andreas,

woher weißt du das? Ich hab doch den dem Gerät abgenommenen Schaltplan gar nicht gepostet...
Und der Heizkreis wurde nicht verändert. Die VY 1 blieb im Gerät, zeigen ja auch die Fotos. Wohl aber wurde der Anodenkreis verändert.

Thommi
Zitieren
#4
Hihi, ich glaub für sowas kannst den Andreas morgens um 3 wecken, da kommt die Antwort ehe er die Augen auf hat Wink
Gruß,
Uli
Zitieren
#5
mit dem Blockkondensator anzufangen ist ein guter Ansatz. Es gibt genug Aufbauzeichnungen um den Rest dann wieder richtig zu verdrahten. Z.B. hier:
VE301GW

Das Skalenrad gab es mal als Replika, ist aber nicht mehr so gut zu bekommen. Hier kann man sich helfen indem man auf Skalenseil umbaut (ist jederzeit reversibel).
Die VY1 wird nur noch drinstecken um den Heizkreis zu schließen. Auch hier gibt es genug Mittel und Wege sich zu behelfen. Mangels Vorwiderstand starben die oft einen frühen Tod.
Zitieren
#6
Allen Radiofreunden, die hier gutgemeinte Tipps für die Restaurierung geben, möchte ich mal den Hinweis von Thommi aus dem Anfang des Beitrages in Erinnerung rufen:

Zitat:Als Historiker liebe ich Chronologien und möchte daher über das nächst jüngere Gerät schreiben. Dieses habe ich im Auftrag eines Bekannten restauriert. Die Erkenntnisse hieraus halfen mir später bei meinem eigenen Gerät sehr viel weiter.

Heisst: Das Gerät ist längst fertig restauriert und beim Besitzer zurück. Es ist also ein chronologischer Bericht über eine zurückliegende Arbeit, der aber in Etappen von Thommi geschrieben und veröffentlicht wird. Das oben angesprochene, eigene Gerät von Thommi ist auch bereits fertig und der Bericht auch hier im Forum zu lesen.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
Zitieren
#7
Ich habs wieder gelöscht Anton, Danke für den Hinweis! Ich habe es nicht bemerkt das dies nur ein Bericht ist!
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
Zitieren
#8
Ja Anton,

so ist es. Es wäre höchstens überlegenswert gewesen, die Dietmarscheibe in meinen VE einzubauen, da die eingesetzte sehr vom Originalmaterial abweicht.
Ich werde aber in Zukunft bei den Berichten einen großen Hinweis dranmachen, sofern es sich um ein bereits fertiges Gerät handelt. Bisher sind nur wenige Geräte endgültig fertig...

Thommi
Zitieren
#9
"Endgültig fertig" sind diese alten Geräte doch irgenwie nie.... Es gibt immer noch etwas zu verbessern, zu erneuern, zu reparieren...

Aber das mit dem extra Hinweis wäre bestimmt gut, um Leser nicht aufs Glatteis zu führen.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
Zitieren
#10
Ha, so ist das Freunde,

zum Einen steckt da tatsächlich die Gleichrichterröhre noch drinnen, um den Heizkreis so zu belassen. Zum 2. ist das ein Bericht über ein Radio, das irgendwo schon längst wieder arbeitet. Tja, man soll doch erst mal richtig lesen und dann schreiben!Smiley39
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
Zitieren
#11
es kann trotzdem nicht schaden seine Gedanken dazu auszutauschen. Man kann nur dabei lernen.
Zitieren
#12
(03.02.2014, 07:25)saarfranzose schrieb: es kann trotzdem nicht schaden seine Gedanken dazu auszutauschen. Man kann nur dabei lernen.

Da hast Du Recht Jupp. Ich wollte nur verhindern, dass sie nun Viele Leute arg ins Zeug legen und sich Mühe machen für eine Sache die bereits abgeschlossen ist. Über Reparaturen und Fehlerquellen diskutieren kann man natürlich immer.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
Zitieren
#13
Moin,

nun weiter im Text.

Als nächstes kam der Spulenturm an die Reihe, einige Streben waren stark verbogen, andere fehlen teilweise.

   

Ich wollte es vermeiden die Spulen zu löten, die möglichweise dann nicht hielten und ich hatte auch kein Material das annähernd orginal aussieht. Aber hier auf dem Tisch lagen noch die abgeknipsten Enden von Kondensatoren. Mit diesen wurde dann das fehlende Stück angesetzt und nach diesen Arbeiten war der Turm auch wieder schön stabil.

   

Als nächstes wurde nach Plan der Spulenturm wieder mit den Langwellenbuchsen verbunden und auch die Erde wieder beschaltet. Der Kondensator wurde später noch von 160V auf 1kV hochgesetzt.

Wie man im letzten Foto des vorigen Beitrags sieht hatte der Wellenschalter keine Kontakte mehr. Da stand ich nun wie Pik 7 auf Bahnsteig 8 und grübelte. Wo bekommt man Kontakte her wo keine mehr sind??? Vor eniger Zeit hatte ich mal wieder eine Büchersendung mit diesen Blechschließen bekommen. Die runden Mittelteile sehen doch aus, wie Kontaktpole....
Also ein Ende weggeknipst, einen Draht auf der Rückseite angelötet, diesen durch die ehemaligen Kontaktnieten geführt, die Enden über das Pertinax gebogen und das ganze mit Sekundenkleber angeklebt. Dann kam der spannende Moment des Anlötens der Drähte außen...würden die Lötstellen auf den Blechdingern halten? Sie hielten und damit gab es wieder einen Wellenschalter.

   

Nun wurde reichlich gefettlösert. Danach wurde die Gitterkappe der VC 1 erstmal ausgeräumt, mit 2 Widerständen und einem falschen Kondensator darin stimmte da auch nichts mehr. Nachdem die Kappe wieder original bestückt war kam die VC 1 wieder zum Einsatz.

                           

Demnächst: leisere und lautere Töne

Thommi
Zitieren
#14
Mal nebenbei eine Frage zum Lautsprecher. Ich habe ja auch so ein Gerät Restauriert. Ich mußte da den kompletten LP zerlegen, da die Spule durchgebrannt war. Neue rein und alles soweit es ging justiert. Nun meine Frage, wie groß muß der Abstand der Zunge zum Spalt sein, gibt es da eine besondere Größe? Ich habe da einfach ein Stück Papier dazwischen gelegt und alles festgezogen. Anschließend das Papier rausgezogen. Wie groß ist der Spalt nun Optimal .
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
Zitieren
#15
(05.02.2014, 19:27)Morningstar schrieb: Nun meine Frage, wie groß muß der Abstand der Zunge zum Spalt sein?

*PRUST geile Vorlage Smiley34
Ich würd sagen: Probieren geht über studieren Smiley58


Ok, im Ernst jetzt:
Ich rede zwar wie der Blinde von der Farbe, da ich noch nie so ein Gerät in den Händen hatte. GELESEN hab ich aber irgendwo, daß Du das mit dem Papier wohl ziemlich genau richtig gemacht hast.


Edit: Oops! FRANK! Du hast vergessen, daß hier minderwertige mitlesen! Wie kannst Du da sowas vor Mitternacht fragen?? Wink
Gruß,
Uli
Zitieren
#16
Uli, Du Schwein Smiley18 Big Grin
Viele Grüße, Mark

Radioten aller Länder, vereinigt euch!
Zitieren
#17
Moin,

also ich habe in einer alten Funkschau gelesen, dass man das genauso machen soll mit dem Papier bzw. Pappe

Thommi
Zitieren
#18
Hallo Frank,

das mit dem Papier hast Du schon richtig gemacht. Allerdings passiert folgendes. Wenn der Anker zwischen den beiden Polen zentriert ist, dann wird die Zunge unter Spannung (je nach Polung) zu einem der Pole hingezogen. Man sollte das Ganze machen, wenn der Lautsprecher unter Spannung steht, das Gerät aber keinen Ton von sich gibt. Ohne Antenne z. B..Dann sollte die Zunge zwischen den beiden Polen stehen. Übrigens hat der Lautsprecher an den Anschlüssen ein Plus Symbol. Dieses sollte man zum Ladeelko hin anschließen.
Übrigens - der Uli ist ein Olles Ferkel!!Confused
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
Zitieren
#19
Naja Uli,... ebend die Jugend heute.........es kennt ja auch kaum jemand den Ambos und den Steigbügel im Ohr...Smiley14

Ja das passt dann schon wie ich es gemacht habe.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
Zitieren
#20
(06.02.2014, 09:48)Morningstar schrieb: Naja Uli,... ebend die Jugend heute

DANKE Heart

Bloß das mit Amboß und Steigbügel hab ich nicht kapiert - ist das heute aus dem Lehrplan gestrichen? Wir mussten das noch lernen.
Gruß,
Uli
Zitieren


Möglicherweise verwandte Themen…
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  Philips 944A - noch eine Restauration Bastelbube 19 3.073 30.06.2022, 09:17
Letzter Beitrag: Andreas_P
  Restauration eines Philips 944-A Andreas_P 77 9.976 17.06.2022, 12:39
Letzter Beitrag: navi
  Restauration Telefunken D860WK Axel 61 32 25.940 30.05.2022, 17:54
Letzter Beitrag: ich878
  Restauration Radione R2 radioandi 16 6.302 12.05.2021, 22:30
Letzter Beitrag: radioandi
  Restauration eines Siemens Ätherzepp 47WL DiRu † 38 11.448 24.11.2020, 21:08
Letzter Beitrag: Radio Mann

Gehe zu: