Hallo Freunde,
ein Freund sprach mich an wegen einem Plattenspieler Philips AG1007.
Am Anfang beklagte er das er nicht alle LP´s abspielen könne. Nur gute Pressungen 180g Vinyl und besonders alte Platten liefen problemlos. Nun, das ist schon klar. Bauartbedingt sind da Grenzen. Als dann auch noch der Antrieb ausfiel, bot ich ihm an mir das Gerät mal anzusehen.
Was zuerst auffiel war der abgefallene Widerstand für die 220Volt Schaltung des Motors. Der Motor selbst war stark verschmutzt durch Abrieb vom Zwischenrad und blockiert.
Am Pulley auf der Motorwelle war die Madenschraube abgebrochen. Keine Ahnung was da genau passiert ist.
Ersatzteile hatte ich zum Glück aus einem defekten AG1003.
Das erste Problem ergab sich bei der Reinigung, Schmierung und anschließendem Zusammenbau des Motors. Er wollte einfach nicht auf Nenndrehzahl kommen. Ich hab mir zu diesem Zweck extra eine Stroboskopscheibe bestellt, die einen sehr guten Eindruck macht.
[/url]
[url=http://www.ebay.de/itm/Dynavox-Tonabnehmer-Einstelllehre-Stroboskop-Scheibe-TS-1-206800-NEU-OVP/181928637712?_trksid=p2047675.c100005.m1851&_trkparms=aid%3D222007%26algo%3DSIC.MBE%26ao%3D2%26asc%3D41435%26meid%3D2560d88785504e8197518d20240e2469%26pid%3D100005%26rk%3D3%26rkt%3D6%26sd%3D162001684107]Link
Ursache hierfür gab es zwei. Zum einen das verwendete Motoröl 20W50 war wohl zu dickflüssig. Ich habe alles zerlegt und beim zweiten Versuch WD40 verwendet. Damit drehte der Motor schon deutlich besser aber die Drehzahl stimmte immer noch nicht. Beim dritten Zerlegen verwendete ich Fahrrad Öl. Dabei fiel mir auf das der Motor immer dann zu langsam lief wenn ich beide Lagerschrauben zu fest anzog. Also wurde dadurch das Lager verspannt. Ergebnis: Eine Lagerschraube fest anziehen, die zweite nur handwarm. Damit näuft der Motor mit richtiger Drehzahl und trudelt auch aus. Das nächste Problem war das Auflagegewicht des Tonarms. Anton recherchierte in seinen Unterlagen für das Verwendete Tonkopfsystem ein Auflagegewicht von 4g. Ich habe mir daraufhin eine Feingoldwaage bei Amazon für 7,50€ gekauft. Gemessen habe ich 9,5g, die sich durch Verschieben der Langlochaufnahme nicht verändern ließen. Bei der Demontage des Tonarms fand ich diese Feder:
und wusste erstmal nicht wo die hin gehört. Das sollte ich später erst herausfinden. Nun zur Feder die das Auflagegewicht bestimmt. Diese hatte jemand künstlich gelängt. Ich habe also ein paar Windungen entfernt.
Jetzt konnte ich durch Verschieben der Schraube im Langloch die 4g in Position 1 einstellen. Position 2 hat dann ein Auflagegewicht von 0,8g mehr.
Nun gibt es bei diesem Plattenspieler ein Problem. Gehe ich unter 6g Auflagegewicht, wird der Mikroschalter für den Motor nicht mehr zuverlässig betätigt. Selbst bei 6g passiert das schon gelegentlich.
Durch Zerlegen eines zweiten Plattenspielers konnte auch die unbekannte Feder zugeordnet werden. In den Serviceunterlagen wird sie nicht erwähnt.
Bleibt noch das Problem mit den springenden Schallplatten. Ich habe mir zum Testen zwei Schallplatten aus den 80er Jahren genommen, die wenig gespielt wurden. Original ist das System AG3063 verbaut. Hier gibt es ein Lagergummi das direkt auf die Keramikstreifen aufgeschoben ist.
Dieses ist verhärtet. Bei einem zweiten System ist zwar das Gummi schön weich aber die Keramikstreifen sind beschädigt. Es gibt keine ausreichende Lautstärke mehr ab. Allerdings springen die Schallplatten bei diesem System nicht. Es liegt also an der Nadelführung. Ich hoffe der Achim liest mit. Ich würde ihm gerne das System zuschicken in der Hoffnung das man da eine Lösung findet. Aus meinem Fundus habe ich jetzt erstmal ein 22GP235 montiert. Damit spielt der Plattenspieler alle neuen und alten Platten ohne zu springen. Zum Schluss musste ich noch die durch den Transport gebrochene Holzzarge leimen und stabilisieren.
Hier noch ein Abschlussfoto:
Hier noch ein Video vom fertigen Gerät beim Probelauf. Dort ist noch der alte Tonkopf montiert.
ein Freund sprach mich an wegen einem Plattenspieler Philips AG1007.
Am Anfang beklagte er das er nicht alle LP´s abspielen könne. Nur gute Pressungen 180g Vinyl und besonders alte Platten liefen problemlos. Nun, das ist schon klar. Bauartbedingt sind da Grenzen. Als dann auch noch der Antrieb ausfiel, bot ich ihm an mir das Gerät mal anzusehen.
Was zuerst auffiel war der abgefallene Widerstand für die 220Volt Schaltung des Motors. Der Motor selbst war stark verschmutzt durch Abrieb vom Zwischenrad und blockiert.
Am Pulley auf der Motorwelle war die Madenschraube abgebrochen. Keine Ahnung was da genau passiert ist.
Ersatzteile hatte ich zum Glück aus einem defekten AG1003.
Das erste Problem ergab sich bei der Reinigung, Schmierung und anschließendem Zusammenbau des Motors. Er wollte einfach nicht auf Nenndrehzahl kommen. Ich hab mir zu diesem Zweck extra eine Stroboskopscheibe bestellt, die einen sehr guten Eindruck macht.
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[url=http://www.ebay.de/itm/Dynavox-Tonabnehmer-Einstelllehre-Stroboskop-Scheibe-TS-1-206800-NEU-OVP/181928637712?_trksid=p2047675.c100005.m1851&_trkparms=aid%3D222007%26algo%3DSIC.MBE%26ao%3D2%26asc%3D41435%26meid%3D2560d88785504e8197518d20240e2469%26pid%3D100005%26rk%3D3%26rkt%3D6%26sd%3D162001684107]Link
Ursache hierfür gab es zwei. Zum einen das verwendete Motoröl 20W50 war wohl zu dickflüssig. Ich habe alles zerlegt und beim zweiten Versuch WD40 verwendet. Damit drehte der Motor schon deutlich besser aber die Drehzahl stimmte immer noch nicht. Beim dritten Zerlegen verwendete ich Fahrrad Öl. Dabei fiel mir auf das der Motor immer dann zu langsam lief wenn ich beide Lagerschrauben zu fest anzog. Also wurde dadurch das Lager verspannt. Ergebnis: Eine Lagerschraube fest anziehen, die zweite nur handwarm. Damit näuft der Motor mit richtiger Drehzahl und trudelt auch aus. Das nächste Problem war das Auflagegewicht des Tonarms. Anton recherchierte in seinen Unterlagen für das Verwendete Tonkopfsystem ein Auflagegewicht von 4g. Ich habe mir daraufhin eine Feingoldwaage bei Amazon für 7,50€ gekauft. Gemessen habe ich 9,5g, die sich durch Verschieben der Langlochaufnahme nicht verändern ließen. Bei der Demontage des Tonarms fand ich diese Feder:
und wusste erstmal nicht wo die hin gehört. Das sollte ich später erst herausfinden. Nun zur Feder die das Auflagegewicht bestimmt. Diese hatte jemand künstlich gelängt. Ich habe also ein paar Windungen entfernt.
Jetzt konnte ich durch Verschieben der Schraube im Langloch die 4g in Position 1 einstellen. Position 2 hat dann ein Auflagegewicht von 0,8g mehr.
Nun gibt es bei diesem Plattenspieler ein Problem. Gehe ich unter 6g Auflagegewicht, wird der Mikroschalter für den Motor nicht mehr zuverlässig betätigt. Selbst bei 6g passiert das schon gelegentlich.
Durch Zerlegen eines zweiten Plattenspielers konnte auch die unbekannte Feder zugeordnet werden. In den Serviceunterlagen wird sie nicht erwähnt.
Bleibt noch das Problem mit den springenden Schallplatten. Ich habe mir zum Testen zwei Schallplatten aus den 80er Jahren genommen, die wenig gespielt wurden. Original ist das System AG3063 verbaut. Hier gibt es ein Lagergummi das direkt auf die Keramikstreifen aufgeschoben ist.
Dieses ist verhärtet. Bei einem zweiten System ist zwar das Gummi schön weich aber die Keramikstreifen sind beschädigt. Es gibt keine ausreichende Lautstärke mehr ab. Allerdings springen die Schallplatten bei diesem System nicht. Es liegt also an der Nadelführung. Ich hoffe der Achim liest mit. Ich würde ihm gerne das System zuschicken in der Hoffnung das man da eine Lösung findet. Aus meinem Fundus habe ich jetzt erstmal ein 22GP235 montiert. Damit spielt der Plattenspieler alle neuen und alten Platten ohne zu springen. Zum Schluss musste ich noch die durch den Transport gebrochene Holzzarge leimen und stabilisieren.
Hier noch ein Abschlussfoto:
Hier noch ein Video vom fertigen Gerät beim Probelauf. Dort ist noch der alte Tonkopf montiert.
Gruß aus Bremen
Enno
Enno