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AM Stereo (CQUAM) Modulator mit TBA120 und TBA520
#41
Hallo Zusammen,

heute möchte ich den kompletten Schaltplan vorstellen. Um das Ganze in einem Durchgang als Platine zu fertigen habe ich nun doch alles auf eine einzige Karte gesetzt Wink 

Der Plan beinhaltet alle im Blockschaltbild gezeigten Komponeten als da wären:

- Eingangspufferstufe &  L-R/L+R Matrix (NE5532)
- Trägererzeugung mit Amplitudengeregeltem Oszillator (TBA520)
- DSB Modulator für L-R (TBA520)
- Begrenzer und AM Modulator für L+R (TBA 120S)
- Pilottonerzeugung (CMOS 4049, 40103, 4024)
- Ausgangstreiber (LT1227)

Da dieses Thema für Radioenthusiasten im Englishsprachigen Raum ineressant sein dürfte habe ich den Plan in Englisch beschriftet. Hier ist die Revision 02, es werden sich sicher noch einige Dinge leicht ändern, also bitte noch nicht nachbauen Wink 

   

Hier eine kurze Beschreibung der einzelnen Stufen:

Die Eingangssignale werden zunächst mit zwei Pufferverstärkern U1 niederohmig an die Matrix U2 gegeben. Diese Stufen verwenden den Rauscharmen OP-Amp NE5532. Die Matrix wurde mit 22kΩ Widerständen R15-R21 aufgebaut es kann aber auch 10KΩ oder 15kΩ verwendet werden. Es sollten hier jedoch 1% oder ausgemessene Widerstände verwendet werden. Am Ausgang der Matrix steht das L+R und Das L-R Signal zur Verfügung. P3 ist eine Steckleiste für eine Aussteuerungsanzeige. Ich werde das Summen und das Differenzsignal anzeigen nicht L und R. Für die Übersteuerung ist hauptsächlich das L+R Signal relevant. Das L-R Signal zeigt an ob im Audio überhaupt Stereoinformationen enthalten sind und kann kritische Signale der Form L=-R oder R=-L erkennen lassen. Letztere würden die maximale Amplitude des Modulierten DSB (Dual Side Band) Signals zur Folge haben, hier gilt es eine Übersteuerung zu erkennen die in einem Phasenwinkel von >+/-45° resultieren würde.

Das Trägersignal erzeuge ich mit den R-Y Demodulator im TBA520. Diese Schaltung habe ich schon im Mono Modulator TBA520 in anderer Form verwendet. Der Vorteil ist, dass die Amplitude des Oszillators geregelt ist und auf einen definierten Wert eingestellt werden kann. Der Träger steht am Pin4 des TBA520 zur Verfügung. Q2 ist eine Pufferstufe an deren Ausgang MP1 das Trägersignal gemessen werden kann. Q3 ist ein weiterer Puffer der das Trägersignal den Gleichrichtern D1/D2 zuführt. Die so gewonnene Regelspannung wird dem TBA520 an Pin 2 zugeführt und steuert dessen Verstärkung. Der R-Y Multiplizierer wird hier als regelbarer Verstärker genutzt.

Ich verwende im Moment einen Quarz mit 1440kHz in der Schaltung. Diese Frequenz ist sehr "ruhig", da bis vor kurzem dort die "Europawelle Saar" mit vielen KW gesendet hat. Auch ist es eine gerade Frequenz die sowohl in das Amerikanische 10kHz als auch in das Europäische 9kHz Raster passt. Damit können also auch Tuner mit PLL aus den USA auf diese Frequenz eingestellt werden.

Wichtig: einige Werte in der Schaltung sind nur für 1440kHz gültig. Bei anderen Frequenzen müssen diese angepasst werden, das gilt z.B. für den Allpaß der die 90° Phasendrehung für den Träger bewirkt. Aber auch für das Tiefpassfilter im Ausgang des TBA120!

Der Modulator nutzt das modifizierte CQUAM Verfahren. Dieses erzeugt aus L-R ein DSB Signal zu dem der Träger mit fester Amplitude und 90° Phasenverschoben hinzugemischt wird dadurch entsteht eine 2 Quadranten QAM (Quadratur-Amplituden-Modulation). Die 90° Phasenverschiebung bewerkstelligt der Allpaß rund um Q1. Die Phase des 90° Trägers  kann mit RV1 fein eingestellt werden. Den Abgleich werde ich separat beschreiben. 

Der B-Y Demodulator im TBA520 wird zur Erzeugung des DSB Signals aus dem L-R Signal verwendet. Der Träger wird an Pin 9 zugeführt und das L-R Signal an Pin 8. Neben dem L-R Signal wird dem TBA520 am Pin 8 auch noch das 25Hz Pilottonsignal hinzugefügt. Die Erzeugung des Pilottons habe ich ja weiter oben beschrieben. Das DSB Signal steht am Messpunkt MP3 zur Verfügung.

Die Mischung DSB Signal + Träger erfolgt im TBA520 selbst durch den G-Y Grünkanal. Praktischerweise wird hier nämlich beim PAL Decoder das R-Y Signal und das B-Y Signal mit bestimmten Koeffizienten addiert. In meiner Schaltung ist aber das R-Y Signal der 0° Träger und das B-Y Signal das mit dem 90° Träger Modulierte DSB Signal. Also ergibt sich durch die Addition im G-Y Kanal automatisch das gewünschte QAM Signal. Dieses wird an Pin5 ausgegeben und dem TBA120 zugeführt.

Im TBA120 sorgt der Begrenzerverstärker am Eingang für die Eliminierung der Amplitudenschwankungen des QAM Signals, übrig bleibt die Phasenmodulation welche die L-R Information enthält. Dieses Phasenmodulierte Rechtecksignal wird nun im Demodulatorteil des TBA120 mit dem L+R Signal AM Moduliert. Die Funktion entspricht dem Mono Modulator den ich am Anfang dieses Threads beschrieben habe.

Um eine 75Ω Last treiben zu können wird das resultierende AM Stereo Signal dann nach erfolgter Tiefpassfilterung mit C36, C38 und L2 noch mit U10 dem LT1227 verstärkt und an der BNC Buchse P4 ausgegeben.

Das war's auch schon, fertig ist der CQUAM Modulator.
Viele Grüße
Semir
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"Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer der wußte das nicht, und hat es gemacht."
(Prof. Hilbert Meyer, Uni Oldenburg)
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#42
(02.04.2017, 15:13)Semir schrieb: Das war's auch schon, fertig ist der CQUAM Modulator.

Ja, nee, is klar. Is ja auch kein Ding, so ein kleiner Modulator... Smiley32
Spaß bei Seite:

Respekt für die Entwicklung und die Darstellung.
Ich hatte das Vergnügen, das Ergebnis deiner Arbeiten anzuhören. Klasse!
Viele Grüße

Franz Bernhard


... und die Radios laufen nicht weg.....
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#43
Hallo Zusammen,

es geht weiter mit dem Projekt. Hier nun die Platine.

   

Die Anordnung der Baugruppen ist wie folgt:

oben links der Pilotton
oben rechts die Matrix
unten mittig der TBA120 L+R AM Modulator und die Stromversorgung
unten links der Ausgangstreiber LT1227 und die BNC Buchse
unten rechts die Trägererzeugung und L-R DSB Modulation mit TBA520

Das war viel Arbeit puh...Das Teil hat mit 150x100 mm fast die Größe einer Europakarte. Natürlich hätte ich unten die Massefläche kleiner machen können aber ich möchte später das fertige Teil in ein Gehäuse packen das den Einschub einer Europakarte ermöglicht deshalb habe ich diese Größe gewählt.

Als nächstes werde ich einen Prototypen ätzen und bestücken. Mal sehen was sich alles so für Fehler eingeschlichen haben.
Viele Grüße
Semir
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#44
Respekt, Semir!
Wenn ich mir überlege, dass ich für Aufbau und Erprobung eines Differenzverstärkers für eine Kraftmessbrücke eine Woche brauche...
...und dann sehe ich mir Deine Entwicklung an - Hut ab Smile
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#45
Hallo liebe Radiofreunde,

Heute habe ich die erste komplette Platine bestückt. Um es vorweg zu nehmen es wird noch eine weitere verbesserte Version geben. Die Musterplatine läuft aber schon 100% und bis auf ein paar kleine Änderungen hat Sie wie erwartet funktioniert.

   

Es war notwendig ein paar Werte anzupassen und die Pegel des Pilottons sowie des L-R Signals etwas zu verändern. Das war es aber auch schon.

Die Kanaltrennung ist mit dieser Lösung bisher die Beste die ich erzielen konnte. Der ebenfalls von mir gebaute AM Stereo Modulator mit (Russischer)  Röhrentechnik erreicht nicht ganz die Kanaltrennung dieser Lösung, dieses Projekt werde ich noch etwas optimieren und dann hier vorstellen.

mit einem 15V Steckernetzteil verbraucht die Schaltung am Netz  nur ca. 4W damit kann sie im 24/7 Betrieb genutzt werden ohne die Stromrechnung unnötig in die Höhe zu treiben...
Viele Grüße
Semir
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#46
Hallo,
einfach nur genial und professionell.
Gruß Ingo
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#47
hi semir, einfach nur super!
ginge die schaltung auch schon mit 12v?
Viele Grüße aus Loccum, Wolfgang

Wer niemals fragt, bekommt nicht einmal ein Nein zur Antwort.

In Memorandum 2018
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#48
Hallo Semir,
tolle Leistung die Platine im Euro - Karten Format wäre nicht schlecht für Einschubtechnik.
Ich denke aber, dass der Otto Normalbastler beim Nachbau und beim dem Abgleich schnell seine Grenzen erreichen und erkennen wird.
Eine Lüge wird nicht zur Wahrheit, falsches wird nicht richtig und das Böse wird nicht gut, nur weil es von der Mehrheit akzeptiert wird.

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#49
(06.04.2017, 14:10)Opa.Wolle schrieb: ginge die schaltung auch schon mit 12v?

Hallo Wolfgang,

auf der Platine ist ein 12V Spannugsregler LM7812. Der benötigt mindestens 14,5V um stabil 12V zu liefern. die Schaltung reagiert recht deutlich auf Spannungsschwankungen, deshalb ist eine Stabilisierung absolut notwendig. Wenn Du das Teil an einer z.B. Autobatterie betreiben möchtest wäre das mit diesem Design nicht möglich. Man könnte aber einen sogenannten "low drop" Regler anstelle des 7812 einsetzen der funktioniert dann schon wenn die Eingangsspannung ca. 0,5V über der Ausgangsspannung liegt. Das sollte dann auch im KFZ gehen wenn so ca. 13V vorhanden sind.
Viele Grüße
Semir
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(Prof. Hilbert Meyer, Uni Oldenburg)
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#50
danke sehr semir, den 7812 hatte ich übersehen.
low drop ist gut, da ich mehrere 12v-akkus und auch netzteile habe.
Viele Grüße aus Loccum, Wolfgang

Wer niemals fragt, bekommt nicht einmal ein Nein zur Antwort.

In Memorandum 2018
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#51
Hallo,

ein shuntregler (am besten mit 2 Transistoren (viel Stromverstärkung ist gut für "low-drop"-Anforderung) und einstellbarer Z-Diode "..431")könnte in diesem Fall auch gute Dienste tun, das wird gern vergessen, da bei höheren Leistungen gewisse Nachteile durch den Rv auftreten, was hier nicht der Fall sein dürfte.
Hatte vor 2 Jahren mal sowas fürs Fahrrad gebaut, 5V- USB-Versorgung zum Händinachladen, völlig problemlos, mit "Not-Z-Diode" zur Beherrschung des Hochlauffalls, braucht man nicht unbedingt einen speziellen IC.

Gruß Ingo
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#52
Hallo Wolfgang, hallo Ingo,

Ich werde mal testen wie die Schaltung auf eine Veränderung der Betriebsspannung reagiert, also welche Parameter sich verändern. Ich vermute einige Abgleichpunkte müssen dann korrigiert werden. Eine Möglichkeit wäre die Schaltung bei 11,5V zu betreiben, das sollte eigentlich gehen.

Die Überlegung mit dem Shuntregler habe ich auch schon gehabt, das Problem ist, dass dem Modulator samt Shuntregler dann eine saubere Versorgungsspannung zugeführt werden muss. Alle auf der Betriebsspannung vorhandenen Störungen finden sich nämlich meist im Signal wieder. Die 78xx Regler verwende ich auch deshalb gerne weil diese die meisten der Eingangsspannung überlagerten Störungen wie z.B. Restbrummen um ca. 60dB dämpfen.

Noch ist die Schaltung ja nicht ganz fertig ich werde mal etwas experimentieren...
Viele Grüße
Semir
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#53
Hallo Zusammen,

hier mal wieder ein Update zu diesem Projekt.

Nach einigen weiteren Optimierungen habe ich nun eine Version der Platine die ich erst einmal als finale Version  betrachte:

   

Ein Muster werde ich morgen bestücken.

Was hat sich geändert?

Nun einige Werte habe ich angepasst und der Punkt an dem ich das L-R Signal mit dem Pilotton mische ist nun niederohmig mit 100Ω durch R48 abgeschlossen. Dadurch ist die Ansteuerung der L+R und L-R Signale an den jeweiligen Modulatoren mit 100ΩII10n gleich und der Frequenzgang beider Zweige ist vergleichbar. Das kommt der Kanaltrennung zugute-

Das Layout habe ich weiter optimiert und die Masseflächen maximiert was bei Schaltungen mit HF nie verkehrt ist. Außerdem reduziert dies den Verbrauch an Ätzmittel bei der Platinenherstellung.

Den 7812 Spannungsregler habe ich nun liegend auf der Platine vorgesehen. Da die meisten Bauteile nicht sehr hoch sind kommt so eine schöne Flache Schaltung zustande.

Leider hat wohl mein 1440 KHz Quarz den Geist aufgegeben, so dass ich nun eine andere Frequenz nutze. Ich habe mit für 1570kHz per Keramikresonator entschieden. Diese "Amerikanische" Frequenz passt zwar nicht ins Europäische Raster aber nach einer  Überprüfung des Spektrums mit meinem SDR ist dort auch Abends nicht viel los und damit keine Störungen durch Schwebungen zu erwarten. Tagsüber ist es ja ohnehin seeehr ruhig auf MW.

Hier nun der Schaltplan in der aktuellen Variante Rev04:

   


Eine weitere Erkenntnis ist, dass anstelle des TBA520 auch ein TBA990 verwendet werden kann. Dazu sind zwei kleine Änderungen an der Schaltung notwendig ansonsten ist dieses IC fast pinkompatibel mit dem von mir verwendeten TBA520.

Während ich diese Zeilen schreibe spielt mein SRF-A100 gerade auf 1570kHz den Sender "KABL" aus San Francisco in Stereo. Das Signal kommt von meiner umgebauten Platine Rev01 die jetzt mit dem TBA990 anstelle des TBA520 läuft. Ich hatte letztens davon 50 Stück bei Ebay gekauft...

Ich werde bei Gelegenheit eine 2. Version der Platine machen die mit dem TBA990 arbeitet.

Mir ist klar, dass die Schaltung recht umfangreich geworden ist und viele Abgleichpunkte hat, was normalerweise für eine Serienproduktion eine Todsünde ist. Da ich jedoch nicht davon ausgehe, dass die Schaltung 100-Fach nachgebaut werden wird und die meisten Abgleichpunkte recht unkritisch sind habe ich es so gelöst. Ich werde noch eine Abgleichanleitung posten die wirklich nicht schwer ist. Allerdings sollte schon ein Oszi und ein Tongenerator vorhanden sein um die Schaltung in Betrieb zu nehmen. Die Schaltung funktionierte bei mir auch als ich anstelle von 1440kHz auf 1260kHz und danach auf 1570kHz gewechselt habe ohne Neuabgleich zufriedenstellend. Die meisten Parameter sind also unkritisch.

Auch funktioniert die Schaltung noch mit 11,5V. Wer also möchte kann einen Low-Drop-Out (LDO) Spannungsregler nutzen und die Schaltung mit 12V Akkus betreiben- Ein LM2940-T10 mit drei zusätzlichen Si Dioden im Massezweig sollte hier gut funktionieren. Das habe ich aber nicht getestet.
Viele Grüße
Semir
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#54
Hallo Zusammen,

Hier erst einmal eine Info, dass die Platinen für den am Anfang des Threads gezeigten Mono Modulator mit TBA120(S) nun da sind. Ich werde dazu einen anderen Thread unter "Biete" aufmachen um das nicht zu vermischen.
Viele Grüße
Semir
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#55
 Ich hatte im vergangenen Jahr einen solchen AM Modulator von Semir bekommen und hatte den zunächst in einer der vielen Schubladen verwahrt. Nun ergab es sich nach unserem Umzug vom Januar dieses Jahres, daß der Bastelkeller komplett neu aufgebaut werden mußte. Unter anderem kamen 2 PCs dazu, die zwar keine Anbindung an das öffentliche Web haben aber für den Bastelbereich schon noch zu gebrauchen sind. Auf diesen Rechnern liegen Schaltpläne und Bilder von allen möglichen Basteleien und Spielereien. Auch fungieren diese Rechner als "Versuchskaninchen" für irgendwelche Softwaren, deren Auswirkungen auf die übrigen Programme eines PC jetzt nicht so ganz klar sind, wenn man diese Softwaren installiert. Ein Datenverlust auf diesen Bastel-PCs ist nicht weiter tragisch, da die beiden Rechner identisch sind, also jede Datei sowohl auf dem einen wie auch auf dem anderen Rechner vorhanden ist.
Das Problem bei den beiden PCs ist die Tonwiedergabe; an dem linken PC ist ein kleiner Verstärker aktiv mit 2 Wandlautsprechern. Für den rechten PC habe ich keine Lautsprecher und auch keinen Platz, wo ich solche PC-Lautsprecher plazieren könnte ..  Da fiel mir der AM Modulator von Semir ein. Diesen habe ich also mit dem Kopfhörerausgang des betreffenden PC verbunden und ein Musiksignal eingespielt. Dieses Musiksignal dann per Modulator und einfache Antenne (ein Stück Draht) durch die Luft auf ein AM Radio eingespielt und schon hat auch dieser PC wieder seine Töne/Sprache ohne separate Lautsprecher. Der angenehme Nebeneffekt: Ich kann so ganz einfach den AM (=MW) Bereich meiner paar Radios auf Funktion überprüfen ohne daß ich erst umständlich einen Messender bemühen müßte.

Im heutigen Versuch ist ein Akkord Transistorradio, welches die Musikdarbietungen des Bastelrechners wiedergibt. Die Reichweite dieses Modulators beträgt etwa 10m mit dieser "Antenne", was für meine Zwecke völlig ausreicht. Auch der Loewe Opta in der Garage hat diesen Sender über MW empfangen.
Ich kann mir also auf diese Weise einen PC-Lautsprecher sparen, denn in den Radios ist ja im allgemeinen schon ein Lautsprecher drin. Und das Radio kann ich im Umkreis von 10 m überall hinstellen. 

Der erste Versuch gestern mit dem Röhrenradio:

Der Modulator von Semir im Betrieb

   

Der Loewe Opta in der Garage

   

Das Verstärkermodul am anderen PC

   

Der Akkord 130 heute morgen ebenfalls wieder an dem AM Modulator von Semir

   

Wieder der Modulator wie auch gestern schon

   

Die Musikdarbietung vom PC

   

Funktioniert tadellos. Wäre eine Variante, um einerseits dem PC wieder zu Tönen zu verhelfen und andererseits um den MW-Bereich der Röhrenradios, aber auch der Transistorradios noch unter Betriebsbedingungen zu kontrollieren.
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#56
(09.04.2017, 02:42)Semir schrieb: Hallo Zusammen,

hier mal wieder ein Update zu diesem Projekt.

Guten Abend.
Endlich mal jemand in DL der auch mit C-QUAM spielt. 
Habe den Thread heute Nachmittag gegoogelt.
Weil man unangemeldet das Schaltbild nicht groß sehen kann,
habe ich mich dafür angemeldet. 
Keine Ahnung, ob Du meinen C-QUAM Modulator kennst:

http://c-quam.blogspot.com/2015/

Deine Schaltung habe ich eben grob überflogen und in der L-R Matrix
fehlt ein Kondensator. Da müssen nochmal 220pF parallel zu R17.

ASPiSYS ist Dir bekannt?

LG
old.
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#57
Semir

Nach einigen weiteren Optimierungen habe ich nun eine Version der Platine die ich erst einmal als finale Version  betrachte:

Leider hat wohl mein 1440 KHz Quarz den Geist aufgegeben, so dass ich nun eine andere Frequenz nutze. Ich habe mit für 1570kHz per Keramikresonator entschieden. ...

Hallo Semir,

das Problem einen passenden XTAL zu finden hatte ich auch. 
Ein Keramikresonator ist leider deutlich temperaturempfindlicher als ein Quarz.
Mein Modulator liegt auf dem Dachboden, Kaltdach.
LC scheidet da sowieso aus.
Deshalb hatte ich mir einen Quarz anfertigen lassen. 
Dabei habe ich ein Vielfaches der Sollfrequenz bestellt. 
Dadurch wird der XTAL klein und ich habe die Option
mit einem Johnson-Teiler die 0 Grad und 90 Grad frequenzunabhängig und
abgleichfrei zu generieren. 

.png   Johnson-Teiler_90Grad_arrl1985.png (Größe: 16,89 KB / Downloads: 399)
https://3.bp.blogspot.com/-2elmQgSDE30/X...rl1985.png
Dafür habe ich auf meiner kleinen Lochrasterplatte
zu wenig Platz. Ich rate Dir aber dringend den zu verwenden.

Übrigens ist es bei dem geringen notwendigen Phasenhub hier gar nicht 
nötig ein DSB-Signal zu erzeugen. Es genügt ein AM-Signal.
https://3.bp.blogspot.com/-lIkcNgexC9o/X...eudler.jpg
Für die ganze Aktion brauche ich deshalb nur einen Transistor.

LG
old.
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#58
Hallo Darius,

Schön, dass Du hierher gefunden hast. Ich kenne deinen CQUAM Modulator natürlich und was mich besonders fasziniert ist dein Umbau des Röhrenradios Saba Freudenstadt auf CQUAM ich habe hier noch einen Capri der schon FM Stereo hat den will ich genau so umbauen allerdings mit dem moderneren MC13028 der AMax kann.

Den CQUAM Modulator "ASPIsys" kenne ich, Lustig erst dachte ich das hätte was mit SCSI zu tun. So etwas möchte ich auch mal bauen, ich kenne hier über unsere Radiomuseum ein Mitglied der programmiert so einen Modulator in VHDL das werde ich mir mal ansehen. Mittelfristig will ich VHDL lernen um auch im Bereich Normwandler und FPGA zu basteln Die Software Quartus und einen USB Blaster habe ich schon, da ich diese gebraucht habe.

Auch deinen Normwandler mit CCD Eimerkettenschaltungen für das 441/405 Zeilen System hatte ich gefunden. Eines meiner Projekte die ich zum Spaß baue ist ein digitaler Normwandler für 441 bzw. 405 Zeilen. Eigentlich überflüssig aber mir macht so etwas Spaß.  Ich bin seit kurzem auch im UK Vintage Radio Forum aktiv und habe deine Beiträge dort gelesen. Mittlerweile habe ich auch einen "Hedghog" Normwandler nach dem Design von Frank Cuffe nachgebaut und den Picgen als SMD Version weiterentwickelt... Das findest Du im UK Forum.

Zum Thema CQUAM habe ich auch einen Modulator mir Röhren gebaut der aber noch nicht ganz fertig ist und noch ein paar andere Versuche gemacht. Der Modulator in diesem Thread ist quasi mein erster Versuch und im Moment laufen hier im Haus drei davon 24/7. Ich habe aber ein paar Änderungen gemacht. Das Quarzproblem habe ich mit einem DDS Modul mit dem AD9833 gelöst. Damit kann ich jede Frequenz erzeugen die ich brauche. Ein kleines Arduino Programm habe ich dazu geschrieben das über einen HEX oder BCD Codierschalter 16 bzw. 10 fest vorgegebene Frequenzen erzeugen kann.

Mein CQUAM Modulator nutzt ja, wie deiner auch  eine reine Phasenmodulation des Trägers mit dem L-R Signal. Mittlerweile habe ich festgestellt, dass das nicht gleichwertig ist mit dem original von Motorola angewandten Prinzip. Dort wird ja eine QUAM erzeugt wobei die I Achse vom L+R Signal gesteuert wird und die Q Achse vom L-R Signal. Das habe ich hier mit dem PAL Decoder Chip mal nachgebaut und siehe da es klingt nochmals etwas besser. Wenn Du z.B. nur den linken Kanal einspeist und dann im Radio die Balance ganz auf rechts stellst ist der Linke Kanal mit einem leichten kratzen zu hören. Wenn ich nun die Modulation des L+R Signals langsam aufdrehe verschwindet das Kratzen.

Es freut mich jedenfalls sehr dass ich nun mit meinen eher exotischen Projekten nicht mehr allein bin Big Grin  

Leider bin ich aufgrund meiner beruflich bedingten Reisen oft nicht in der Lage Projekte in der Schnelle durch zu ziehen wie ich das gerne hätte. Im Moment arbeite ich an einem Modulator für das Englische System A mit PLL. Der soll auch noch andere Normen können wie CCIR und OIRT oder das französische System. Ein TV Sony TV9-90UM (819 Zeilen) steht schon hier und wartet auf Signale...
Viele Grüße
Semir
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(Prof. Hilbert Meyer, Uni Oldenburg)
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#59
(05.05.2019, 22:59)Semir schrieb: ...
Mein CQUAM Modulator nutzt ja, wie deiner auch  eine reine Phasenmodulation des Trägers mit dem L-R Signal. Mittlerweile habe ich festgestellt, dass das nicht gleichwertig ist mit dem original von Motorola angewandten Prinzip. Dort wird ja eine QUAM erzeugt wobei die I Achse vom L+R Signal gesteuert wird und die Q Achse vom L-R Signal. Das habe ich hier mit dem PAL Decoder Chip mal nachgebaut und siehe da es klingt nochmals etwas besser. Wenn Du z.B. nur den linken Kanal einspeist und dann im Radio die Balance ganz auf rechts stellst ist der Linke Kanal mit einem leichten kratzen zu hören. Wenn ich nun die Modulation des L+R Signals langsam aufdrehe verschwindet das Kratzen.

...
Danke, dass Du mich rein lässt.

Hier das Blockschaltbild aus der Motorola-Schrift:

.png   Motorola_1992_Figure_6_c-quam_gen.png (Größe: 156,84 KB / Downloads: 342)
Es unterscheidet sich von unserem durch den Johnsonteiler mit der vierfachen Eingangsfrequenz
und einem zusätzlichen I-Modulator vor der Überlagerung und Begrenzung.

Mit dem Wissen aus dem Steudler-Script
https://3.bp.blogspot.com/-lIkcNgexC9o/X...eudler.jpg
wird klar, das dieser I-Modulator den Phasenhub einstellt. Das tut er mit dem L+R Signal. 
Das wiederum bewirkt eine Verschiebung der Stereobalance.
Diese können wir genauso gut über die Matrix erreichen. Cool
Deshalb sehe ich keinen Anlass diesen zusätzlichen I-Modulator einzubauen.

Wenn Du nur den Linken Kanal einspeist, muss im Empfänger der Rechte Kanal ausgelöscht
werden. Übrig bleiben die Differenzen also die Verzerrungen, der Klirr der Modulatoren.
Du kannst ja in der Simulation meines Q-Modulators schon das Vorhandensein eines
Klirrfaktors erkennen. Beachte dazu die Abstände der farbigen Oszillogramme in der Simulation
des Q-Modulators:
https://3.bp.blogspot.com/-u2hMAmBRnKE/V...Hz_raw.PNG

Das merke ich aber praktisch nur, wenn ich ausschließlich den ausgelöschten Kanal in störungsfreier Umgebung abhöre,
also nicht im praktischen Betrieb.

LG
old.
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#60
(05.05.2019, 22:59)Semir schrieb: MC13028 

Anbei ein paar Bilder von einem Philips Reverbeo B7X44A01 den ich für einen Freund
vor etwa 3 Jahren repariert und einen MC13028 eingebaut habe:
   
   
   


LG
old.
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