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Raspberry Pi als moderner "Plattenspieler"
#1
Hallo Freunde,

heute möchte ich Euch eine kleine Spielerei vorstellen. Sicher haben schon einige vom Raspberry Pi gehört, auf diesen speziell möchte ich jetzt hier nicht eingehen, dazu vielleicht mal später mehr, falls Interesse besteht. Auch stand ich vor der Wahl, gehört das jetzt in die "Moderne Computertechnik", oder zu den Musikwiedergabegeräten. Ich habe letzteres gewählt. Warum? Weil ich hier nur die Musikwiedergabe behandeln werde.
Ziel dieser Baselei oder Spielerei war es, eine reversible Netzwerkverbindung für beliebige Geräte herzustellen, die über einen NF-Verstärker verfügen. Auf Deutsch, ein Gerät, welches ich umher tragen und überall anstecken kann z.b. am TA des Röhrenradio. Sicher geht es auch einfacher z.b. mit einem Internetradio Noxon etc., aber das wäre zu langweilig.
Als Vorraussetzung benötigen wir einen Raspi mit laufendem System, einen passenden Wlan-Stick und ein Adapterkabel, passend zum "Röhrensystem"

   

Nun muss die 3,5mm-Audiobuchse aktiviert sein und ein SSH-Client muss intalliert sein, um das ganze dann auch ohne Periferie (Monitor, Tastatur, Maus) laufen zu lassen. Durch den SSH-Client kann ich per Rechner oder Smartphone im Netzwerk auch drauf zugreifen.

   

Mir ist es nun gelungen, mit Anleitungen im Weg den Dienst "mpd" mitsamt dessen Terminal-Client "mpc" zu installieren. In Verbindung mit dem omxplayer kann ich nun erstmal auf lokal gespeicherte Musik zugreifen. Das war mir aber zu wenig, denn man müsste manuell Musik auf den Raspberry Pi kopieren. Als nächster Schritt war also das Einbinden des NAS vorgesehen, das benötigte etwas mehr Arbeit. Hierzu muss es "gemountet", also im Raspi eingebunden werden, sobald es eingeschaltet wird. Nach etwas Mühe funktionierte auch dies. Danach war das Ziel, auch Internetradio abspielen zu können. Diese "Streams" können nun eingebunden werden. Hierzu erstellt man ein Textfile mit der jeweiligen Stream-URL und bindet das per FTP, Computer in mpd ein. Hier ist auf die Benutzerfreigabe der Files zu achten, sonst funktioniert das nicht. Danach kann der Stream per Playlist aufgerufen werden. Juhuuu, funktioniert. Das war mir immernoch nicht genug, er sollte per Terminal auch youtube-Videos/Musik abspielen. Das gelang mir per Anleitung aus dem Internet auch.

Was bringt das ganze nun, ausser einen riesen Aufwand? Mein Ziel war von mir vorgegeben, Musik aus dem Netzwerk und Internet abzuspielen. Das ganze ferngesteuert vom Rechner aus und mobil sollte es sein. Ausserdem stand das Basteln und der Spaß im Vordergrund. Technik, die begeistert. Der Umgang mit Linux wird dabei auch trainiert. Die Steuerung kann per Client an jedem beliebigen Rechner im Netzwerk, per Terminal am Rechner, oder per Smartphone erfolgen. Ein Versuch mit Display und Arduino schlug fehl, da es mehr schlecht als recht funktionierte.

Fazit: Es funktioniert, ich habe eine mobile Schnittstelle, die ich an jedes Radio anschliessen kann. Die Bedienung ist verständlich und leicht, wenn man es mal raus hat. Für Leute, die nur einen Knopf drücken oder Tragarm heben möchten, ist das nichts. Aber die Mischung aus alter und moderner Technik fasziniert.

Kurzfassung, was kann er?

Musik abspielen, die lokal auf dem Raspi gespeichert ist
Musik abspielen, die im Netzwerk auf einer Netzwerkfestplatte gespeichert ist.
Internetradio abspielen, welche vorher als Link in einer Playlist gespeichert wurde.
Youtube-Videos abspielen (nur Tonspur) via Youtube-Client im Terminal.

Das ganze mobil variabel, Ausgang per 3,5mm-Klinke. Schnittstelle Wlan. Zusätzliche Stromversorgung 5V-Netzteil/1A wird benötigt. Stromaufnahme 0,5A.
Viele Grüße 
Philipp
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#2
Hallo Philipp,

das klingt ja sehr interessant. Wenn ich davon bloß mal 1 % verstehen würde.Huh
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#3
Juhuuuu, so gehts mir, wenn die Elektonik-Profis wie Richard und Wolfram loslegen... Big Grin Aber auch hier gilt, bei Interesse rantrauen, es ist nicht so schwer, wenn man weiss, wie...
Natürlich setzt das schon Linux-Grundlagen und Wissen im Umgang mit dem Raspi vorraus.
Viele Grüße 
Philipp
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#4
Ja Philipp, sehr interessant. Arduino hab ich noch nie gehört??? Wieviel Internen Speicher hat das kleine Wunder???
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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#5
Hallo Dietmar

http://de.wikipedia.org/wiki/Raspberry_Pi

http://www.raspberrypi.org/

http://www.arduino-tutorial.de/
Gruß Helmut
----------------
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#6
Danke Helmut habs gelesen, sehr Interessant!
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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#7
Hmmm - dachte zuerst an ein Zigaretten-Etui mit Beleuchtung - dank dem Hinweis auf Wikip... ist mir jetzt klar - das ist ein miniaturisiertes Tonmöbel aus den 50-zigern ins 21. Jahrhundert transponiert - alles verstanden !
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#8
(07.02.2014, 18:11)Karl-Heinz schrieb: Hmmm - dachte zuerst an ein Zigaretten-Etui mit Beleuchtung - dank dem Hinweis auf Wikip... ist mir jetzt klar - das ist ein miniaturisiertes Tonmöbel aus den 50-zigern ins 21. Jahrhundert transponiert - alles verstanden !

So ungefähr kann man das auch interpretieren... Big Grin
Aber nicht ganz korrekt. Der Raspberry Pi ist im Endeffekt ein kompletter Rechner im Visitenkarten-Format. Wenn man möchte, kann man Monitor, Tastatur und Maus anschliessen und im Internet stöbern, das ganze mit grafischer Oberfläche. In dem Fall arbeitet er eben als Musicplayer ohne Monitor, Maus und Tastatur.

Dietmar, der Arduino ist im Endeffekt ein ganz einfach zu programmierender Mikrocontroller. Wo man früher teure Geräte und Wissen brauchte, um diese zu programmieren, bringt der Arduino bereits alles mit. Aber vorsicht, Raspberry Pi und Arduino nicht verwechseln, sind zwei unterschiedliche Systeme.
Viele Grüße 
Philipp
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#9
Hallo Philipp Smile

Vielen Dank für Deinen interessanten Beitrag. So gibt es eine weitere Alternative, bestimmt gut für Linux~Fans,
oder überhaupt Leute, die eine solche Lösung suchen Thumbs_up

Ich selbst brauch das alles nicht, meine Musiksammlung, mein Internet (Y...Tube, Internet~Radio etc. pp.)
usw. hab ich auf meinem (W7~) Notebook, damit bin ich auch mobil, sowie zusätzlich externe (und damit portable)
Soundkarte, die zudem u.a. 3,5mm~Klinke auf 3~pol~DiN adaptiert, oder "zur Not" mein FM~Transmitter lassen auch
egal wo oder welches Radio mit meiner Musik oder Internet~Radio erklingen.

Letzteres macht mir Spaß z.B. mit "NDR~Blue", ein Sender, der nur im Netz verfügbar ist, und Musik
jenseits des Mean~Streams bietet, gefällt mir Cool

Na, auf jeden Fall hab vielen Dank für die Vorstellung Deiner Variante, das bereichert auf alle Fälle die Vielfalt Smiley20

Beste Grüße, von Peter
~~~~~ DE - MV  /  Connected ~~~~~
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#10
Andreas, das ist alles kein Geheimnis.
Der Raspberry Pi ist, was früher Radio Bausätze und -Bastelkästen waren. Hightech zum anfassen und selbst basteln.
Logisch, daß da früher wie heute gilt: Wer gar keine Ahnung von der Materie hat, der muß sie sich aneignen oder er kann bestenfalls "Malen nach Zahlen" machen - sprich, im Internet (früher: Zeitschrift) suchen nach "Anleitungen für Dumme" und die Schritt für Schritt umsetzen.
Mehr Spaß macht das natürlich, wenn man - wie Philipp - Kenntnis von der Materie (und dem "Drumherum") hat und sich auch selbst zu helfen weiß.
Das Ganze ließe sich auch ohne basteln realisieren (z.B. ein altes Handy nutzen), das macht aber mangels Basteltätigkeit nicht so viel Spaß Wink
Gruß,
Uli
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#11
Die einzige Erfahrung habe ich mit Linux in Verbindung der Nokia/Philips D-Box. Dort wurde ja vor Jahren das Premiere Signal gekapert und je nachdem auch weitergeleitet sodas mehrere Leute schauen konnten (Card Shearing). Aber durch das neue Premiere/Sky Verschlüsselungssystem wurde es immer schwieriger. Mitlerweile habe ich es aufgegeben zumal ich immer einen Vertrag vorweisen konnte.
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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#12
Uli, du hast es genau getroffen.
Man kann auch Smartphone und Laptop dran hängen, das hätte den gleichen Effekt. Würde aber keinen Spass machen. Hier ging es nur um das Experimentieren ansich.

Ich habe übrigens meine ersten Schritte mit Linux am Raspberry gemacht. Da kann man nix kaputt machen. Wenn etwas schief läuft, ist die "Festplatte", eine SD-Karte, im nu wieder frisch aufgespielt.

Und wie Uli schon sagte, der Raspberry und Arduino sind die Bastelkisten der Gegenwart. Wenn man kreativ genug ist, kann man nahezu alles damit bauen. Von der Gewächshaus-Steuerung über den Aquarium-Futterautomat, sogar automatische Foto-Gestelle und 3D-CNC-Fräsen wurden damit schon gebaut.

Aber das ist ein anderes Thema und gehört eher in die moderne Computertechnik.
Viele Grüße 
Philipp
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#13
Hallo Philip,
dann schreibe es doch in die moderne Computertechnik.
Ich werde dann zum Pi auch noch was erzählen.
Grüße aus Wassenberg,
Norbert.
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#14
Norbert, ja, schwebt mir schon im Kopf, eine kleine Vorstellung und evtl. Hilfe zum Start zu schreiben, falls mal jemand damit experimentieren möchte.
Viele Grüße 
Philipp
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#15
Ich möchte mich mal schnell zu dem Projekt melden.
Mittlerweile hat das Experiment schon richtige Ausmaße bekommen. Nachdem ich die Bedienung per SSH und Terminal (Zugriff über WLAN mit Kommandozeile) vorgenommen habe, kam ja ziemlich schnell die Bedienung per Smartphone hinzu. Mittlerweile hab ich auch auf dem kleinen einen Webserver installiert, der mir per Homepage die komplette Bedienung ermöglicht. Hier habe ich den fertigen "Rompr" als PHP-Client gewählt. Dieser lädt mir automatisch auch gleich Informationen zu dem gespielten Lied und zeigt diese Infos übersichtlich an.
Als nächstes kam mir in den Sinn, ich habe ja noch zwei kleine Touch-Displays liegen, die per USB angesprochen werden. Hier habe ich nun mal recherchiert. Fertige Treiber gibt es nicht, aber mittlerweile hat sich auch da einiges getan. Nachdem diese Displays alles andere als billig waren (ich hatte sie damals für die Simulatorei angeschafft) wollte ich mal sehen, ob ich die nicht als Display am Raspi nutzen kann. Mittlerweile ist es mir mit vorgefertigten Kernel-Dateien (Kernel=Systemkern) gelungen, das Display zum Laufen zu bringen. Allein die Touch-Funktion möchte noch nicht recht, aber das ist zum jetzigen Stand noch nicht so schlimm. Momentan bin ich am Kernel compilieren (Kern wird aus Konfigurationsdateien, Treibern etc. gebildet), vielleicht bringe ich die Touch-Funktion auch noch zum Laufen.

   

Edit 21.02.2014: Mit vorgefertigten Modulen und Kernel funktioniert nun die Touchfunktion auch sehr gut. Jetzt wird noch eine Diashow und eine Uhr mit Wetter integriert.
Viele Grüße 
Philipp
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#16
Hallo Philipp,
die Touch-Panel Option finde ich sehr interessant.
Welche(s) Panel hast Du benutzt?
Wird das Panel beim Einstecken automatisch erkannt?
Unterstützt das Kernel eine 'Onscreen' Tastatur, so dass Eingaben möglich sind?
Grüße aus Wassenberg,
Norbert.
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#17
Hi Norbert,

ich hatte noch zwei Mimo UM720-S übrig, das sind 7" Touchdisplays mit USB-Anschluss. Die sind aber recht teuer.
Das Panel wird beim Einstecken nicht erkannt. Hier habe ich aber eine gute Anleitung gefunden, in der alles recht gut beschrieben wird. Ich hab mir da recht leicht getan, aber das ist ja bei jedem unterschiedlich.
Onscreen-Tastatur gibts noch keine, aber ich hab auch noch nicht danach gesucht. Das werde ich nochmal in Angriff nehmen, sobald FlipClock und Diashow fertig sind.
Ich nutze momentan noch eine Logitech K400, oder eine Logitech DiNovo Mini dran. Die iPazzport KP-810-16 soll auch gut sein, da ist sogar noch ne lernfähige IR-FB mit drin.
Ich muss mal sehen, wie ich das hinkriege, ein fertiges Image bereit zu stellen. Dann könnte ich da bei Bedarf unterstützen.

Edit: 22.02.2014: Mittlerweile ist es mir auch gelungen eine OnScreen-Tastatur einzufügen, das Programm heisst matchbox-keyboard.
Viele Grüße 
Philipp
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#18
Hello Philipp,
vielen Dank für Dein Angebot zur Unterstützung.

Ich plane (irgendwann) eine Mini-Fräse mit einem Pi o. ä. zu steuern.
Da diese seltener benötigt wird, wäre ein fest installiertes Touch nicht
optimal.
Ich weiss zum jetzigen Zeitpunkt auch nicht, ob ein Pi in der Lage ist,
die Impulse für eine 3-Achs-Schrittmotorkarte in einer akzeptablen
Geschwindigkeit zu erzeugen.
Also - es gibt noch viele Fragen und eilen tut es gar nicht.
Grüße aus Wassenberg,
Norbert.
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#19
Norbert,

habe gerade noch oben editiert, habe eine funktionierende OnScreen-Tastatur gefunden.

Für Schrittmotoren sollte es ein Interface geben, genau hab ich mich noch nicht damit befasst, aber ich glaube, Du wärst nicht der erste, der eine Fräse mit dem Pi baut. Glaube, schon mal eine gesehen zu haben. Ich denke, es ist möglich.
Viele Grüße 
Philipp
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#20
Nachtrag: Aktuelle Bilder

   

   

   

Die FullScreen-Anwendungen müssen bei Betrieb ohne Tastatur mangels ESC-Taste per Fernzugriff "gekillt" werden. Die OnScreen-Tastatur wird per Sh-Skript gestartet.
Viele Grüße 
Philipp
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