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Grundig Musikgerät 50R - Exportgerät
#1
Heute möchte ich Euch ein in Deutschland eher selteneres Grundig Gerät zeigen. Dieses Modell war ursprünglich für den Exportmarkt gefertigt. Da es offenbar recht erfolgreich war, wurde es auch in Deutschland vermarket.
Das es für den Export gebaut war, kann man auch am eher US-amerikanisch wirkenden Design erkennen. Es könnte auch gut ein Gerät von RCA, Philco u.s.w. sein, wüsste man es nicht besser.

Das Gerät kann nur MW, dafür ist der Empfang mit der eingebauten Ferritantenne noch sehr gut. Ich konnte in den Nachtstunden etliche Sender empfangen. Davon 3 englischsprachige in recht guter Qualität und einen Sender fast ohne jegliche Nebengeräusche. Bei dem Störnebel in der Stadt ist das schon eine Besonderheit. Mit einem Meter Draht konnte ich dann noch mehr Sender empfangen. Hat Spaß gemacht, mit dem kleinen Gerät auf die Wellenjagd zu gehen, obwohl wir in D auf MW kaum noch etwas empfangen können.

Auch an der Röhrenbestückung kann man die Verwendung für den Export erkennen. Es ist durchweg mit amerikanischen Typen für Miniatur 7-Stift Fassungen bestückt.

Die Bedienung ist denkbar einfach, denn es wurde auf Alles unnötige verzichtet. Es gibt keinen Klangschalter, da nur MW auch keine Wellenumschaltung. Nur Ein/-Aus mit Lautstärkepoti und das Frequenzwahlrad. Das wars. Einfach nur Radio  Smile Mann kann es sich bildlich so richtig auf dem weiß getünchten Holzregal in der Küche eines amerikanischen Farmhauses vorstellen.

Die Farbe des Gehäuse ist für mich etwas schwierig zu bestimmen. Ich würde sagen, Pistazie oder Pastellgrün. Es ist jedenfalls noch gut erhalten, nur ein ca. 3cm Riss oben an der Hinterkante ist zu beklagen. Die fehlende, konische Messingkappe auf dem Lautstärkeregler fand sich in meinem Sammelsurium und so konnte ich das Gerät schnell wieder komplettieren.

Der "Steckbrief" des kleinen Grundig:

Hersteller: Grundig
Typ: Tischradio, Superhet
Modell: Musikgerät 50/R
Baujahr: 1958
Röhrenbestückung: 12AU6, 12AV6, 50C5, 35W4
Stromversorgung: Wechselstrom 110/220V
Wellenbereiche: Nur MW
Bedienelemente: Ein/Aus Drehschalter mit Lautstärkepoti kombiniert, Frequenzwahlrad mit Direktübersetzung zum Drehko
Gehäuse: Eingefärbter Kunststoff, Thermoplastik, 25,0 x 14,0 x 12,5 cm
Gewicht: 1800 g
Besonderheiten: Eingebaute Ferritantenne
Anschlussmöglichkeiten Rückseite: Ext. Antenne über Bananenbuchse
Damaliger Neupreis: 82,00 DM

Aber hier nun die Fotos:

   

   

   

   

   

   

   
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#2
...oh, dieses Gerät kannte ich auch noch nicht.
Mal wieder ein Grundig mit einer "Kreuzknobelschaltung",
aber das Teil funktioniert, auch wenn man den ZF-Verstärker eingespart hat.
Ein jedenfalls erhaltungswürdiges Gerät...
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#3
Hallo Anton,

das Gerät ist technisch sehr interessant. Die erste HF-Röhre erzeugt die Oszillatorschwingung mittels Kathodenmischung. Diese Schaltung erinnert an die 30er Jahre Radios als es noch keine entsprechenden Oszillatorröhren gab. Auch ist die nachfolgende Schaltung des ZF-Verstärkers ist sehr einfach gehalten.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#4
Schönes Gerät! Ich frage mich was das /R bedeutet. Das Exemplar unterscheidet sich ja nicht vom normalen Modell 50. Außer der Farbe, die habe ich noch nie gesehen. Das VDRG-Handbuch listet aber tatsächlich "mittelrot, saharagelb oder resedagrün" auf. Wobei ich eher sagen würde weinrot, graubeige und, wie hier, lindgrün. Wie auch immer.

Die Schaltung ist genial einfach, ein Vierkreiser. Man bekam für 82 Mark ein ideales Küchen- oder Nachttischradio, das den Empfang des Ortssenders und ein paar Sender darüber hinaus garantierte.

Allerdings bot der Emud Fips im gleichen Jahrgang für sieben Mark mehr 6 Kreise. Diese beiden waren 1958/59 die einzigen Radios im zweistelligen Preisbereich. Im Folgejahr waren beide verschwunden. Jetzt war der Braun SK2 mit 129 DM das billigste Radio. Offensichtlich bestanden die Käufer zu dieser Zeit schon auf UKW im untersten Preissegment. Ob deshalb Fips und Grundig 50 so selten sind?

Gruß
Stefan
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#5
Hallo,
schönes Gerät. Weniger ist meist mehr.
Anton ist das oben im Gerät eine Asbestplatte?
Wenn alles so einfach wäre, wäre es ziemlich langweilig.



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#6
Lieber Anton
Klarzeichner hat schon die Frage gestellt. was wohl das "R" bedeutet.

Im Moment weis ich es auch nicht, habe aber einen Verdacht.
Ich bitte daher Anton, ein lesbares Bild der RW Aufklebers "rechts unten" zu zeigen.
mike
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#7
Leider ist der Aufkleber auf der RW nur sehr schwer zu Lesen, werde mich aber bemühen, ein lesbares Bild nachzuliefern. Ich vermute das R steht für einen Widerstand, der die europäische 220V Netzspannung reduziert, da das Gerät ursprünglich für US-Markt mit 110V Netz gebaut wurde?
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#8
etwas ganz ähnliches hatte ich mir letztes Jahr zum basteln zugelegt. Es hat aber schon Germaniumtransistoren. Rückwand fehlt, indentifiziert habe ich es noch nicht.

   

   

edit: okay, das war jetzt nicht schwer:

Grundig 50TE
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#9
Lieber Anton.
So sehe ich das auch. Weil da was von AC und DC bei 220V zu lesen ist, wie ich meine. Abschreiben langt doch auch .
mike
.
Franz Josef
Das ist die Batterie Version 50TE (Transistor-Export)


http://www.radiomuseum.org/r/grundig_50te50_t.htmlverso
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#10
jetz könnte man schlussfolgern: wenn bei meinem 50er das T für Transistor steht könnte doch das R für Röhre stehen?
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#11
Auf dem Aufkleber kann man es nur erahnen, aber laut Schaltbild kann das Gerät in der 110V/127V- Ausführung sowohl an Gleich- als auch an Wechselspannung betrieben werden.
Für den 220V- Betrieb wird ein Spartrafo an die auf der Anschlußplatte bezeichneten Punkte mit drei Drähten zwischengeschaltet (weiß, rot, schwarz) , der dem Gerät 110V zur Verfügung stellt. Damit ist es nur an Wechselspannung betreibbar!
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#12
Hier nun der Aufkleber:

Text: "Wechselstrom 220V ca. 30 Watt (110V Gleich- oder Wechselstrom umstellbar), Sicherung: 110-220V 250mA flink"

   
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#13
(30.03.2017, 11:37)Gery schrieb: Hallo, schönes Gerät. Weniger ist meist mehr. Anton ist das oben im Gerät eine Asbestplatte?

Das ist durchaus möglich. Da ich das Gerät aber nicht in Dauerbetrieb nehme, lasse ich das Teil drin. Würde ich es entfernen, käme wohl mehr von dem Zeug in die Luft, als wenn ich es belasse wie es ist.
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#14
Moin Moin,
ja das muss sogar drinnen bleiben da sonst die Hitze vom Widerstand auf das Radiodach zu dolle wird und schmilzt. Wenn man nicht unnötig daran rum fummelt und es nicht gerade mit 10 bar Luftdruck ausbläst dürfte das okay sein.
Wenn alles so einfach wäre, wäre es ziemlich langweilig.



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#15
Dass dort ein Hitzeschutz benötigt wird, ist mir schon klar. Ich mach ja auch nicht erst seit gestern in Radios Idea Ich meinte nur, ich würde es nicht durch einen anderen Hitzeschutz ersetzen.
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#16
Ich muss auch die simple Schaltung loben. Und Du sagst, es empfängt auch super!
Und es sieht auch heute wie neu aus!
Übrigens hier war auch von Fips die rede, er hat aber nur UKW.
Gruß,
Ivan
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#17
Vom Design her finde ich das kleine Grundig einfach knuffig Smiley53
Nette Grüße

Norbert
                        ______________________________


Ich glaube an die Unantastbarkeit und an die Würde jedes einzelnen Menschen. Ich glaube, dass allen Menschen von Gott das gleiche Recht auf Freiheit gegeben wurde. 
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#18
Auf jeden Fall schöner als der Fips und nicht schlechter als SK2
Gruß,
Ivan
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#19
Hallo Ivan,

der zum Grundig 50 zeitgleiche Fips ist der Fips 89, und der hat nur Mittelwelle.

http://www.radiomuseum.org/r/emud_fips_89.html

Gruß
Stefan
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#20
Der "Kleine" gefällt mir auch ausgesprochen gut!  Smiley20

Die Schnittkanten von Asbestplatten versiegelt ich nach der Gehäusereinigung mit etwas verdünntem Holzleim.
Beste Grüsse

Thorsten


"Das Leben ist nichts weiter als das Proben für eine Vorstellung, die niemals stattfindet."

(Die fabelhafte Welt der Amelie)
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