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Markierte Lötstellen
#1
Bei der Aufarbeitung meines Rema Trabant UKW ist mir aufgefallen, daß die Lötstellen
mit rotem Lack markiert sind.

Ich kenne solches bisher nur bei Schraubensicherungen oder zur Erkennung von Öffnungs-
versuchen bei z.B. Gehäusen (Garantiewegfall bei Siegelverletzung). Ist das bei den Lötstellen
auch der Grund, unerwünschte Eingriffe zu erkennen?

   
Die weißen Pfeile zeigen auf markierte Lötstellen.

Gruß
Wilhelm
Niemandes Herr, Niemandes Knecht,
so ist es gut, so ist es recht

von Fallersleben
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#2
Hallo Wilhelm,

ja, Du hast das schon richtig vermutet. Die Lötstellen wurden eingefärbt, um Eingriffe von unbedarfter Hand zu erkennen. Ich habe teilweise 30 er Jahre Radios, bei denen die Lötstellen noch mit solch einer Farbe überzogen sind. Da hadere ich dann immer, soll man das nach den vielen Jahren noch ändern oder so lassen.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#3
Hallo,

Ja, mein Tekefunken D860WK hat/hatte auch diese markierten Lötstellen. Hier waren sie blaugrün.

Ich habe die dann wieder mit Nagellack angepinselt.
Ich hab aber nicht den von meinem Schatzi genommen.... Smiley18
Nagellack gibt es ja in Unmengen von Farben zu kaufen und der Pinsel ist gleich mit bei...  Wink


Viele Grüße,

Axel  Smile
Womit fährt der Norweger zur Mittagspause...?
...Na mit einem Fjord Siesta! Wink
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#4
(06.04.2017, 18:34)Andreas_P schrieb: Die Lötstellen wurden eingefärbt, um Eingriffe von unbedarfter Hand zu erkennen.

Sicher?

Bisher hatte ich angenommen, dass dies Bestandteil der Qualitätskontrolle gewesen sei, dass also jemand nach der Montage geprüft hat, ob alle Lötstellen in Ordnung sind und ob alle Drähte und Bauteile auch wirklich da angelötet wurden, wo sie hingehören. Und um nicht den Überblick zu verlieren, was schon geprüft wurde, hat man sie halt markiert.

Gruß,
Bernd
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#5
(06.04.2017, 18:34)Andreas_P schrieb: Hallo Wilhelm,

ja, Du hast das schon richtig vermutet. Die Lötstellen wurden eingefärbt, um Eingriffe von unbedarfter Hand zu erkennen. Ich habe teilweise 30 er Jahre Radios, bei denen die Lötstellen noch mit solch einer Farbe überzogen sind. Da hadere ich dann immer, soll man das nach den vielen Jahren noch ändern oder so lassen.

Genau so geht es mir auch. Wenn ich die "Sahnebonbons" sauber messen will, muß ich sie zumindest einseitig ablöten. Und weg ist der Punkt.
Vermutlich sind diese Kondensatoren jenseits ihrer Bestimmung, also müßten sie raus, wenn das Radio wieder spielen soll. Aber mir graust es
immer, wenn ich in altem, originalen Gestrüpp die weithin erkennbaren neuen, blauen Kondensatoren sehe.

Was also werde ich tun?

Gruß
Wilhelm
Niemandes Herr, Niemandes Knecht,
so ist es gut, so ist es recht

von Fallersleben
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#6
Ich denke eher an die Endkontrolle am Gerät durch die Qualitätssicherung.
Bei sehr vielen Geräte war es so gemacht worden, nicht nur RFT.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#7
Ich bin bisher auch immer davon ausgegangen, dass dies eine Markierung der Endkontrolle ist, so wie Bernd es geschrieben hat.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#8
Besonders bei kommerziellen oder militärischen Geräten wurden alle Lötstellen auf gute Qualität geprüft und wie schon beschrieben mit Lack "abgestrichen"!
Ich kann mir vorstellen, dass bei Konsumergeräten dieser Aufwand nur eine gewisse Zeit bei Einführung eines neuen Gerätes getrieben wurde. Wenn sich die Sache "eingespielt" hatte, konnte man darauf wahrscheinlich verzichten.
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#9
Jetzt stellt sich für mich die Frage, hat man in den 30er Jahren
auch schon eine derartige Qualitätskontrolle praktiziert?

Gruß
Wilhelm
Niemandes Herr, Niemandes Knecht,
so ist es gut, so ist es recht

von Fallersleben
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#10
(07.04.2017, 10:16)Wilhelm schrieb: Jetzt stellt sich für mich die Frage, hat man in den 30er Jahren
auch schon eine derartige Qualitätskontrolle praktiziert?

Da wirst Du wahrscheinlich keinen Zeitzeugen mehr befragen können. Wenn man nicht zufälligerweise über Produktionsunterlagen, Fotos oder einen Film stolpert, der so was zeigt, wäre jede Spekulation vertane Zeit.
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#11
Hallo,

das Thema wurde zwar schon vor längerer Zeit diskutiert. Da ich mich so nach und nach durch alle Rubriken durcharbeite, habe ich  es erst heute gelesen und möchte mal meine unbedeutende Meinung dazu äußern.

Sicher ist auch schon in den 30-iger Jahren eine Qualitätskontrolle durchgeführt worden. Nicht von ungefähr hatte der Begriff "Made in Germany" einen so hohen Qualitätsanspruch und -ruf. Trotz Kostenbewustsein der Hersteller hat man sich Mitarbeiter in der Qualitätskontrolle geleistet, es galt ja einen Ruf zu verteitigen. Letztlich wollte man nicht durch Pfusch Kunden verlieren. Die Langlebigkeit von Produkten unseres Hobbys aus dieser Zeit und den Nachkriegsjahren bis in die 70-iger bestätigen das eindrucksvoll. (Ausgenommen sind für mich z.B. bei Röhrenradios Kondensatoren aufgrund ihrer Bauart und Verschleissteile wie Röhren, die aufgrund ihres Alters ausgetauscht werden sollten.)

Leider muss man heute feststellen, das dieses Qualitätsmerkmal in Vergessenheit geraden ist. Qualitätskontrolle soll jetzt der Kunde machen. Hält das Gerät- ist es gut, wenn nicht, dann kommt er zurück und es wird umgetauscht. Ist allemal billiger, als teure Mitarbeiter in der Qualitätskontrolle zu beschäftigen. Am besten ist es, wenn der Ausfall kurz nach Ablauf der Gewährleistung auftritt. Dann ist man als Hersteller fein raus. Und der Kunde kauft dann etwas Neues.

Deshalb hat "Made in Germany" viel an seinem hohen Stellenwert verloren.

So sehe ich das.

Beste Grüße
Jürgen
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#12
Wie Wolfram schon schrieb, man wird kaum einen Zeitzeugen über das Markieren der Lötstellen befragen können.
Ein Funkmechaniker in meiner FU-FE Gruppe in den siebzigern, hat lange im Stern Radio Rochlitz am Band gearbeitet. Von ihm weiß ich noch, dass in der Tat damit die Qualität der Lötstellen dokumentiert wurde.
Ob diese Markierung auch irgendwelche Fremdeingriffe darstellen sollte, ???

Ich erinnere mich noch, in der Funkwerkstatt der Werft LE, haben wir einer Art lila Lampenlack verwendet. Damit auch Lötstellen und Schraubverbindungen nach der Instandsetzung markiert - fixiert???

Schön finde ich, dass einige beim Löten dieser Stellen ein wenig Ehrfurcht bekommen...
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#13
(19.01.2018, 11:24)Daniel schrieb: Schön finde ich, dass einige beim Löten dieser Stellen ein wenig Ehrfurcht bekommen...

Einige? Ich würde auf "alle" tippen. Auch wenn Ehrfurcht nicht der Begriff ist, den ich wählen würde.
Aber ja, mit viel "Knofhoff" entwickelt und mit viel Liebe für die Ewigkeit gebaut - da kann man schon gelegentlich feuchte Augen bekommen. Im Vergleich zur "Liebe" zu den alten Dingen entspricht der "Digi-Schrott" von heute einem one night stand Wink
Gruß,
Uli
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#14
Die überwiegende Zahl der heutigen Kunden legt keinen Wert auf Langlebigkeit,
sie orientiert sich vielmehr an Preis, zeitgemäßem Aussehen und Funktionsumfang.
Langlebigkeit der Produkte würde sogar als störend empfunden, weil sie den
"technischen Fortschritt" behindert.

Gruß
Wilhelm
Niemandes Herr, Niemandes Knecht,
so ist es gut, so ist es recht

von Fallersleben
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