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Grundig Concert Boy 202
#1
Hallo zusammen,

ich bin neu in der Radiowelt und möchte mich an einem Grundig Concert Boy 202 versuchen. Elektronikerfahrung habe ich, nur nicht auf diesem Gebiet. Das Gerät rauscht leider nur ganz leise, wenn ich es über den Netzstecker anschließe. Mit Kopfhörern ist ebenfalls nur ein (lauteres) Rauschen zu hören. Das Innenleben habe ich vorsichtig ausgebaut und konnte keine defekten Bauteile erkennen. Könnt ihr mir helfen, wo ich am besten anfange, nach dem/den Fehler/Fehlern zu suchen?

Die Spannungsversorgung durch den Netzstecker habe ich zuerst im Schaltplan verfolgt. Die Marke im Schaltbild mit -1,1V heißt nach meinem Verständnis, dass hier im Betrieb ein Potential von -1,1V gegen Masse anliegt, richtig? Gemessen habe ich -3,3V. Über den Kondensatoren messe ich bei C68 eine Spannung von 10V und bei C69 eine Spannung von 6,6V anstatt der angegebenen 12V/15V. Sind das Anzeichen für ausgetrocknete Elkos? Oder mache ich etwas falsch?

Ich freue mich über jeden Hinweis.

Anbei findet ihr das Schaltbild.  


   

Danke und viele Grüße

bfjs336
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#2
Hallo,

du bist schon auf dem richtigen Weg.

Nimm Dir mal einen NV-Elko, löte da zwei Drähte dran und brücke damit die Elko, wahlweise auch einen 9 V Block anschließen und dann weiter, immer schön von hinten nach vorne arbeiten.
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#3
(10.04.2017, 21:43)Daniel schrieb: Hallo,

du bist schon auf dem richtigen Weg.

Nimm Dir mal einen NV-Elko, löte da zwei Drähte dran und brücke damit die Elko, wahlweise auch einen 9 V Block anschließen und dann weiter, immer schön von hinten nach vorne arbeiten.

Danke für die schnelle Antwort!

Welche Kapazität nehme ich denn? Ich kenne ja die Restkapazität der Elkos nicht.

Viele Grüße
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#4
Hallo,
nimmst einen 1000 µF, ist doch nur zum Test.
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#5
(12.04.2017, 09:24)Daniel schrieb: Hallo,
nimmst einen 1000 µF, ist doch nur zum Test.

Alles klar, danke! Ich dachte, man sollte dabei möglichst die korrekte Kapazität erreichen. Eine größere Kapazität ist also kein Problem? Ich melde mich, wie es gelaufen ist.
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#6
Hallo bfjs (hast du auch einen Namen?),

willkommen im Forum.
Die Spannung 10 Volt an C 68 ist korrekt. An R 56 fällt zuviel Spannung ab : 3,3 statt 1,1 Volt. Da der C 69 zwischen plus und Masse liegt, liegen an ihm 10 Volt minus die Spg an R56 an. in deinem Fall 10 - 3,3= ca 6,6Volt. Soll wäre 10-1,1 gleich 8,9 Volt. Mit den beiden Elkos hat das nichts zu tun. Übrigens: Am C69 steht 1000µF, 12/15 Volt. Das bedeutet: ein Kondensator mit 1000µ Kapazität und 12, kurzzeitig 15 Volt Spannungsfestigkeit. Es bedeutet also: 12 Volt kann der Kondensator ab, nicht 'es liegen 12 Volt an".

Was haben wir an Fakten? 1) Es fließt zuviel Strom Richtung Masse, 2) Die Endstufe funktioniert (sonst würde es nicht im LS rauschen.).
Nächster Schritt: Zu 2) Funktioniert der gesamte Nf-Teil? Dazu die Basis des Transistors AC 125 oder den Schleifer des Lautsärkepotis (Poti ganz aufgedreht) mit dem Finger berühren. Brummt es dabei im Lautsprecher?

Zu 1) Dann kannst du systematisch auf die Suche nach dem Zuviel an Strom gehen. Für alleTransistoren sind ja netterweise Strom- und Spannungswerte verzeichnet.

Und berichten.

Gruß
Sefan
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#7
Hallo Stefan,

vielen Dank für deine Hilfe und entschuldige die späte Antwort. Ich habe jetzt eine feste 9V Spannungsversorgung anstatt der Batterie für die Reparatur aufgebaut.

Der Lautsprecher brummt laut, wenn ich wie du beschreibst die Basis des Transistors AC 125 berühre. D.h. der NF Teil funktioniert?

Bisher habe ich die Spannungen der Transistoren AF 116 I-III überprüft, Die Basis- und Emitterspannungen von AF 116 I und III liegen zwischen 1,1 V und 1,4 V unter dem angegebenen Wert. Der Transistor AF 116 II hat eine Spannung von 0,14 V an der Basis und 0,33 V am Emitter und Kollektor. Ein Fehler?

Als nächstes überprüfe ich die anderen Spannungen und versuche, die Ströme zu messen.

Danke und viele Grüße
Benedikt
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#8
Die Transistorserie AF11x neigt zu Zinnfasern.

Wo die Werte ganz und gar nicht stimmen, kann das die Ursache für ein totales Versagen sein. Die Transistoren haben vier Anschlüsse. Den Anschluss 'shield' (Masse) feststellen und abzwicken/mit scharfem Messerchen die Platine durchtrennen. Damit wird in den meisten Fällen die Funktion teilweise oder ganz wiederhergestellt.

Die Zinnfasern wachsen im Innern fröhlich weiter und werden irgendwann wieder Kurzschlüsse verursachen, aber nicht mehr mit dem Gehäuse natürlich.

Wenn die Funktion nur teilweise wiederhergestellt wird, einen Ersatz aus einer verwandten Serie einbauen.



Siehe:

http://www.radiomuseum.org/forum/af117_a...skers.html

und durchforste das radiomuseum auf Zinnfasern.
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#9
Volltreffer! Nach dem Abknipsen des Gehäuseanschlusses des Transistors AF 116 II spielt das Radio fröhlich auf UKW Frequenzen. Die Spannung von -1,1V (s.o.) wird jetzt auch erreicht. Danke für die Ratschläge!
Der Empfang bei KW, MW und LW ist weiterhin stark verrauscht, daran werde ich mich die nächsten Tage setzen.

Viele Grüße
Benedikt
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#10
Hallo,
das ist mal ein spannender Fehler, da muss man erst drauf kommen.


Zitat:Wo die Werte ganz und gar nicht stimmen, kann das die Ursache für ein totales Versagen sein. Die Transistoren haben vier Anschlüsse. Den Anschluss 'shield' (Masse) feststellen und abzwicken/mit scharfem Messerchen die Platine durchtrennen. Damit wird in den meisten Fällen die Funktion teilweise oder ganz wiederhergestellt.

Die Zinnfasern wachsen im Innern fröhlich weiter und werden irgendwann wieder Kurzschlüsse verursachen, aber nicht mehr mit dem Gehäuse natürlich.
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#11
Gut, dass das Radio jetzt wieder Laut gibt.

Wenn die AM-Bereiche verrauscht sind, könnte auch das an den Transistoren liegen. Bei meinem Kessy war der Empfang der Ortsender zuerst nur ganz, ganz schwach da - erst nach dem Ersatz der zweifelhaften Transistoren war die Sache wirklich in Ordnung.

Sieh hierzu:

http://www.radiomuseum.org/forum/akkord_..._id=362852

Wenn man vor dem Ersatz die Spannung der Stromversorgung reduziert hat, passierte etwas, was ich nie zuvor bei einem Gerät erlebt habe: statt leiser wurde der Empfang lauter! Total verrückt!
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